Corps Saxo-Montania

Corps Saxo-Montania
Wappen Karte
Wappen des Corps Saxo-Montania
Lage der kreisfreien Stadt Aachen in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Universität: RWTH Aachen
Gründung: 03. November 1798 in Freiberg
Restitution: 10. November 1951 in Aachen
Verband: WSC
Aufnahme in den WSC: SS 1873
Kürzel: SM!
Wahlspruch: Constantia vincit Montes!
Waffenspruch: Omnia pro Honore!
Zirkel:
Mitglieder: 160 (SS 2007)
Adresse: Melatener Straße 41
52074 Aachen
Website: http://www.saxo-montania.de
E-Mail: info@saxo-montania.de


Das Corps Saxo-Montania zu Freiberg und Dresden in Aachen ist ein Corps in Aachen, das dem Weinheimer Seniorenconvent (WSC) angehört. Es ist das älteste Corps im Weinheimer Senioren-Convent

Inhaltsverzeichnis

Couleur

Die Farben der Corpsburschen sind Blau-Weiß-Gold mit goldener Perkussion, die Farben der Füchse Blau-Weiß mit goldener Perkussion. Die Farbe der Pekeschen ist blau. Dazu wird eine blaue Mütze getragen. Die Farben Blau-Weiß-Gold (Burschen) bzw. Blau-Weiß (Füchse) am Rand der Mütze werden dabei von unten nach oben gelesen.


Der Wahlspruch lautet "Constantia vincit montes!" (deutsch: "Beständigkeit besiegt Berge!") , der Waffenspruch "Omnia pro honore!" (deutsch: "Alles für die Ehre!"). Gründungsdatum ist der 3. November 1798. Das Corps Saxo-Montania ist schlagend und farbentragend.

Geschichte

Das Corps Saxo-Montania zu Freiberg und Dresden in Aachen entstand durch den Zusammenschluss der drei im Jahre 1935 suspendierten Corps

und wurde am 10. November 1951 mit Hilfe des Corps Marko-Guestphalia in Aachen restituiert.

Fusionsbünde sind Corps Montania Freiberg, Corps Saxo-Borussia Freiberg, Corps Marcomannia Dresden, Corps Franconia Dresden, Vandalia Freiberg. Montania war an der Gründung des Corps Montania Leoben und der Tauriscia beteiligt, sowie ein eher indirektes Mitwirken bei der Entstehung der Clausthaler Montania.

Die Bergakademie Freiberg wurde 1766 gegründet. Ein Jahr später gab es erste akademische Verbindungen an der Bergakademie. Im Jahre 1781 gründet sich der Ordum Consilium Metallicorum, der Ursprung der späteren Montania. Aus dem Bleiwappen von 1794 ist zu schließen, dass der Orden sich an die Einrichtung der Harmonisten anlehnte. Dieser, zuerst in Jena um 1780 aus dem Amicisten hervorgegangene Orden, welcher infolge seiner den mannigfachen Ausschreitungen des Mutterordens gegenüber soliden Gesetze scherzweise "Schwarze Brüder" genannt wurde, hatte viel mehr freimaurerische Gebräuche als der der Amicisten.

Am 3. November 1798 wurde in Freiberg die Erzgebirgische Landsmannschaft der Montanen gegründet, auch Erzgebirgisches Kränzchen genannt. Nach Überlieferung waren die Farben gold-blau-schwarz. Wahl- und Waffenspruch lauteten: „Stets treu und bieder“ und „Die Waffe sei rein“.

Berühmtestes Mitglied war der Dichter Theodor Körner, der von 1808 bis 1810 in Freiberg das Bergfach studierte. Diese Verbindung, die bis etwa 1816/1817 bestand, ist der Ursprung des späteren Corps Montania.

„Als Gegenwehr gegen die übermütigen Ausländer, welche, nach der Suspension der alten Landsmannschaft Montania, das ganze Leben Freiberg terrorisierten, gründeten am 25. März 1821 neun Akademisten eine neue Montania mit den Farben gold-blau-schwarz.“

Mit Leipzig bestand immer ein reges Verhältnis, da Montania ihre Partien in Freiberg und Tharandt nicht mehr abdecken konnte. Mangels an Bahnverbindungen bis 1862 war dies eine umständliche und kostspielige Angelegenheit. Montania hat oft den Mangel einer höheren Instanz zur Schlichtung von Streitigkeiten als unliebsam erfunden und beschloss im April 1858 gemeinsam mit den Franken Schritte zu tun, um in den Kösener SC aufgenommen zu werden. Da Montania schon seit langem mit der Leipziger Saxonia auf gutem Fuße stand, u.a. nach aktiv werden von CB Preissler - wendeten sie sich an den SC der Sachsen mit der Bitte um Unterstützung in dieser Angelegenheit. Die Zeit zum Eintritt in den Kösener SC wäre sehr günstig gewesen, denn die Franken waren wieder als satisfaktionsfähig anerkannt worden (1859 erklärte der Freiberger SC sie allerdings wieder für Satisfaktionsunfähig), und beide Corps erfreuten sich einer außergewöhnlichen Stärke (Montania 20 CB, Franconia 19 CB). Von Leipzig kam lange Zeit keine Antwort, und erst im folgenden Jahre erhielt man den Bescheid, dass laut Statuten des KSCV nur Universitätscorps aufgenommen werden könnten. Ob es Tatsache ist, dass einige nach Kösen zum Kongress gesandte Mitglieder des Freiberger SC dort vor Eröffnung der Sitzung als "Nichtstudenten" abgewiesen wurden, ist ungewiss. Wohl wurden in Freiberg auch in der Folgezeit noch einige Kösener (Saxonia Leipzig, Franconia Jena, Starkenburgia Gießen, Rhenania Heidelberg, Guestphalia Berlin, Suevia München, Franconia München, Teutonia Giessen, Hansea Bonn) rezipiert, ohne zu renoncieren, und umgekehrt, auch verkehrten viele Kösener freundschaftlich mit den beiden Freiberger Corps. Diese gingen auch auf Waffen der Jenenser, Hallenser und Leipziger Corps los, aber Versuche, in den Kösener SC zu kommen, wurden seitdem nie wieder gemacht.

Im Jahre 1873 erfolgte die bedingungslose Aufnahme des Freiberger SC, nachdem Comment verlesen und mit den Bestimmungen des WSC als übereinstimmend befunden worden war, in den WSC.

Dieser Bund, von den Behörden argwöhnisch betrachtet und mit Disziplinarmaßnahmen verfolgt, fand immer wieder neue Mitglieder, musste sich allerdings auch bis 1851 aus Personalmangel mehrfach auflösen. Zeitweilig waren die Montanen aber so zahlreich, dass sie in Freiberg das Corps Saxo-Borussia gründeten und nach Suspension wiedergründen konnten und Gründunsgburschen für die Restitution des Corps Franconia stellten.

Seit dem 3. November 1821 wurde offiziell die Bezeichnung Corps Montania geführt. Bei der erneuten Restitution im Jahre 1851 wählte es die Farben Blau-Weiß-Gold und die Wahl- und Waffensprüche: Constantia vincit montes. Omnia pro honore.

Es bestand von da an kontinuierlich fort bis zur Auflösung. 1921 war das Ansehen des Corps so groß, dass Generalfeldmarschall von Hindenburg, der spätere Reichspräsident, die Ernennung zum Ehrenburschen von Montania Freiberg annahm. Am 2. November 1935 löste sich mit der Montania die älteste Studentische Verbindung an einer Hochschule technischer Art auf.

Am 10. November 1951 wurde das Corps Saxo-Montania zu Freiberg und Dresden in Aachen durch die drei suspendierten Corps Montania Freiberg, Saxo-Borussia Freiberg, Franco-Marcomannia Dresden mit Hilfe des Corps Marko-Guestphalia Aachen gegründet.

Am 5. Dezember 1951 wird Saxo-Montania Mitglied des Aachener SC. Die Verpflichtung zur Restitution der drei Muttercorps wird in die Satzung aufgenommen.

Bekannte Mitglieder

  • Theodor Körner, Freiheitsdichter und Lützower Jägeroffizier
  • Paul von Hindenburg, deutscher Generalfeldmarschall und Politiker, zweiter Reichspräsident der Weimarer Republik
  • Siegmund August Wolfgang Freiherr von Herder, 1797, Königlich Sächsischer Oberberghauptmann. Vater der Knappen.
  • Ernst August von Beust, 1800, Königlich Preußischer Oberberghauptmann, höchster Bergbeamte Preußens, Gründungsmitglied der Deutschen Geologischen Gesellschaft, u.a. Namensgeber der Zeche Graf Beust in Essen
  • Christian Samuel Weiss, 1802, Dr. phil. habil., Prof. für Mineralogie, Preußisch Geheimer Oberbergrat, Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Berlin, Definition der Kristallsysteme, Veröffentlichte Über die natürlichen Abteilungen der Krystallisationssysteme
  • Heinrich Gottlieb Kühn, 1804, Geheimer Bergrat, Direktor der königlichen Porzellanmanufaktur Meißen, Herstellung der neuen Farbe Chromoxidgrün , Erfinder der Glanzvergoldung, Erfinder der Feuerlöschbombe bzw. Kühnsche Feuerlöschdose
  • Friedrich August Netto I, 1805, Hütteninspektor
  • Friedrich August Breithaupt, 1811, Oberbergrat, Dr. h.c., Prof., Mitglied zahlreicher Akademien, Handbuch der Geognosie
  • Friedrich August Köttig, 1811, Betriebs-Inspektor der Meißner Porzellanfabrik, Erfindung des Meißner Lasursteinblau zur künstlichen Herstellung des Ultramarin
  • Rudolf Hering II, 1821, Bergrat
  • Friedrich Gustav Wellner, 1821, Oberhüttenvorsteher, Erfinder der Wellnerischen Röststadeln
  • Friedrich Konstantin Freiherr von Beust, 1822, Oberberghauptmann, später kaiserlich-königlicher Hof- und Ministerialrat, Generalinspektor, Gründungsmitglied des Bergmännischen Vereins, der Deutschen Geologischen Gesellschaft und des Freiberger Altertumsvereines, Freiberger Ehrenbürger
  • Heinrich Schmidthuber, 1827, Berggeschworener, Verfasser der berühmten Plötziade
  • Karl Julius Braunsdorf, 1829, Oberkunstmeister und Bergrat
  • Bernhard Konstantin Ludwig Braunsdorf, 1829, Bergamtsdirektor und Geheimer Bergrat
  • Carl Bernhard von Cotta, 1829, Prof. für Geognosie, Bergrat, bedeutender deutscher Geologe und Bergbau-Wissenschaftler
  • Adolf Eduard von Beust, 1829, Oberbergrat und Hauptbergkassierer
  • Alphons Freiherr von der Ropp I, 1829, Adelsmarschall, Gutsbesitzer
  • Gustav Adolf Netto II, 1830, Explorateur, 1848 Hauptmann der Bergarbeiter Freischar
  • Friedrich Wilhelm Alexander Rühle von Lilienstern, 1835, Generaldirektor
  • Hermann Theodor Breithaupt, 1836, Revolutionär 1848, dann Bergdirektor, Stadtverordneter, Friedensrichter, Direktor des Erzgebirgischen Steinkohlen-Aktienvereins
  • Oswald Erhard Römisch, 1836, Prof., Oberbergrat, Geheimer Finanzrat, Präsident der Oberrechnungskammer
  • Hugo W. Böcking, 1841, Eisenhüttenbesitzer
  • Philipp Maximilian Freiherr von der Beust, 1841, genannt Säbelbeust, Gutsbesitzer
  • Ludwig Graf von Dembinski, Freund der Montanen, fiel im Pistolenduell durch Leutnant von Wolffersdorf 1845
  • Albin Weisbach, Prof., Dr.-phil., 1850, Tabellen zur Bestimmung von Mineralien, Geheimer Bergrat
  • Carl Bernhard Mechler, 1854, Münzwardein Dresden, Hauptbergkasse, Oberbergrat
  • Carl Wilhelm Hering III, 1854, Bergdirektor, 1. Verw.-Dir. der Allg. Knappschaftspensionskasse
  • Alfred Ludwig Dittmarsch, 1855, Direktor der Bergschule Zwickau, Kustos der Richterschen Mineraliensammlung dortselbst
  • Kurt Merbach, 5. Juli 1856, Oberhüttenamtsdirektor, Geheimrat, Ehrenbürger der Stadt Freiberg
  • Carl Emil Weigel I, 15. Mai 1858, Bergdirektor
  • Balthasar J.W. Herberz, 15. November 1872, Generaldirektor, russischer Staatsrat
  • Felix Geitner, 1893, Fabrikbesitzer
  • Raphael Herrmann, 1888, Dr. phil., Prof. in Manila
  • Heinrich Oswald Niedner, 1888, Generaldirektor der Gräflichen von Donnersmark'schen Berg- und Hüttenwerke
  • Hermann Müller, 1898/99, Generaldirektor der Allg. Sächsischen Staatswerke
  • Hugo Kochinke, 1875, Geheimer Bergrat, Oberhüttenamtsdirektor
  • Karl Justus Friedrich Spitzner, 24. Mai 1898, Oberbergrat
  • Otto Wermser, 20. Januar 1906, Bergdirektor
  • Richard Walter Curt Bober, Hüttendirektor, Vorstand der Deutschen Handelskammer in Spanien
  • Carl Rys, Dr.-Ing. E.h., Ass. President der Carnegie Steel Corp. Pittsburgh/Pa.
  • Otto Pütz, 1901, Dr.-Ing., Bergdirektor, Mitglied verschiedener Aufsichtsräte
  • Johannes Galli, 1878, Geheimer Bergrat, Prof. für Eisenhüttenkunde
  • Otto Christian Hirsch, 1881, Berghauptmann, Ministerialrat
  • Louis Fadé, 1883, Dr.-Ing. E.h., Direktor der Deutschen Gold- und Silber-Scheideanstalt
  • Edmund Karl Erdmann Baron von der Ropp II, 1887, Hüttendirektor
  • Friedrich Flöter, 1889, Oberbergwerksdirektor der Fürstlich Pleß'schen Bergverwaltung
  • Wilhelm Baron von Fircks, 1892, Generaldirektor, Deutsch-Baltischer Abgeordneter im Lettischen Parlament
  • Felix Baron von Schlippenbach II, Hüttendirektor
  • Oswald Fr. Ad. Th. Bauer, 1897, stellv. Präsident im Materialprüfungsamt, ausw. wiss. Mitglied des Kaiser-Wilhelm-Institut für Metallforschung

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