Ack van Rooyen

Ack van Rooyen
Ack van Rooyen 1995
Ack van Rooyen 2009

Ack van Rooyen (* 1. Januar 1930 in Den Haag) ist ein niederländischer Trompeter und Flügelhornist des Modern Jazz.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Van Rooyen besuchte 1949 mit seinem Bruder Jerry van Rooyen als Austauschstudent New York City, wo er in Kontakt mit Fats Navarro, Charlie Parker und Clifford Brown kam und den Bebop kennenlernte und exportierte. Er studierte am Konservatorium von Den Haag klassische Trompete (Abschluss mit „summa cum laude“). Nach Abschluss seines Studiums arbeitete er ab 1950 bis 1952 als Mitglied des Arnheimer Symphonieorchesters. Nach dem Militärdienst war er ab 1953 als Studiomusiker und in der Jazzband von Radio Hilversum tätig, aber auch in Deutschland, Dänemark, Schweden und Belgien unterwegs; er arbeitete in dieser Zeit unter anderem mit Lars Gullin. Von 1957 bis 1960 war er in Paris im Orchester von Aimé Barelli tätig und spielte auch mit Kenny Clarke und Lucky Thompson.[1]. 1960 kam er nach Berlin und war Mitbegründer der Bigband des Senders Freies Berlin (1960 bis 1966). Dort spielte er u. a. mit Herb Geller, Ake Persson, Hans Koller, Friedrich Gulda. Anschließend war er in Stuttgart, wo er von 1967 bis 1978 wohnte, Mitglied des SDR-Orchesters von Erwin Lehn. Er spielte weiterhin mit der Bert Kaempfert-Big Band, den niederländischen Skymasters sowie ab 1975 im United Jazz and Rock Ensemble, dessen Gründungsmitglied er ist, und bei Peter Herbolzheimers Rhythm Combination and Brass. Außerdem arbeitete er mit Clark Terry, dem Orchester von Gil Evans (Tour 1979) und Lee Konitz. 1980 ging er in die Niederlande zurück, wo er u. a. mit Dizzy Gillespie und Shelly Manne spielte und am Konservatorium in Den Haag unterrichtete. Er ist mit eigenen Gruppen unterwegs, unter anderem im Duo mit Joerg Reiter und tritt weiterhin auch als Gastsolist auf, etwa mit dem Dutch Jazz Orchestra, dem Metropole Orkest, dem Jazzorchester des Concertgebouw, Soesja Citroen, Paul Heller oder Rue Protzer. Heute leitet er Workshops und Clinics in ganz Europa.

Sein Markenzeichen sind ein warmer, weicher Ton, seine Leichtigkeit und Virtuosität, sowie der „Verzicht“ auf „high-notes“.[2]

Für seine Verdienste um den Jazz wurde er am 9. September 2006 auf der historischen Ronneburg zum „Ritter der Ronneburg“ geschlagen.

Van Rooyen ist einer der Gründer von Mood Records.

2005 erschien ein Buch mit Transkriptionen von elf Soli, die er einspielte, The Way I Play.[3]

Literatur

  • Carlo Bohländer: Reclams Jazzführer 1989
  • Wolf Kampmann (Hrsg.): Reclams Jazzlexikon. Reclam, Stuttgart 2003, ISBN 9-783-15-010528-3
  • Martin Kunzler: Jazzlexikon. Bd. 2. Rowohlt, Reinbek 2002 (2. Aufl.); ISBN 3-499-16317-9
  • Jazz Podium, 2005, Nr.6

Weblinks

 Commons: Ack van Rooyen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. Während dieser Zeit bekam er bei einer Probe wegen einer Überreizung eines Gesichtsmuskels schwerwiegende Probleme mit dem Ansatz, die er nur mühsam überwand. Vgl. Interview im Jazz Podium 6/2005.
  2. Artikel im Reclams Jazzlexikon
  3. Rezension in der Jazzzeitung

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