Cremonese

Cremonese
Cremona
Cremona (Italien)
DMS
Cremona
Staat: Italien
Region: Lombardei
Provinz: Cremona (CR)
Koordinaten: 45° 8′ N, 10° 2′ O45.13333333333310.03333333333350Koordinaten: 45° 8′ 0″ N, 10° 2′ 0″ O
Höhe: 50 m s.l.m.
Fläche: 70 km²
Einwohner: 71.533 (2004)
Bevölkerungsdichte: 992 Einw./km²
Postleitzahl: 26100
Vorwahl: 0372
ISTAT-Nummer: 019036
Demonym: Cremonesi
Schutzpatron: Sant'Omobono
Website: www.comune.cremona.it
Cremona – Dom mit Baptisterium

Cremona (dt: Kremun) ist eine Stadt in der Lombardei, Italien, am linken Flussufer des Po inmitten der Pianura padana (Po-Ebene). Zugleich ist Cremona Verwaltungssitz der gleichnamigen Provinz. Die Stadt wurde insbesondere bekannt durch die Geigenbauerfamilien Amati, Guarneri und Stradivari.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Cremona wurde 218 v. Chr., also im gleichen Jahr wie Placentia (Piacenza), von den Römern als Vorposten gegen die gallischen Stämme gegründet. Es wurde 190 v. Chr. mit 6000 neuen Siedlern verstärkt und bald eine der blühendsten Städte Norditaliens. Wahrscheinlich bekam die Stadt 90 v. Chr. die Rechte eines Municipiums.

Nach der zweiten Schlacht von Bedriacum im Jahr 69 wurde Cremona von den Truppen des zukünftigen Kaisers Vespasian eingenommen und zerstört, wobei nur der Tempel der Mefitis stehenblieb. Vespasian ordnete den sofortigen Wiederaufbau an, aber die Stadt erlangte nicht wieder ihren alten Wohlstand. Von den Langobarden unter Agilulf wurde sie 605 abermals zerstört, 615 wieder aufgebaut und von langobardischen Herzögen regiert.

Im 9. Jahrhundert scheinen die Bischöfe von Cremona erhebliche weltliche Macht erlangt zu haben. Die Kommune Cremona wird erstmals in einem Dokument von 1098 erwähnt, mit dem die Stadt ein Territorium mit der Bezeichnung Isola Fulcheria von der Markgräfin Mathilde von Tuscien als Lehen bekam. Die neuen Besitzungen musste es in mehreren Kriegen gegen die benachbarten Kommunen verteidigen. Im Krieg des Lombardenbundes gegen Friedrich Barbarossa trat Cremona, nachdem es an der Zerstörung Cremas 1160 und Mailands 1162 beteiligt gewesen war, schließlich dem Bund bei, nahm aber nicht an der Schlacht von Legnano teil.

In den Auseinandersetzungen zwischen Guelfen und Ghibellinen stellte sich das traditionell kaisertreue Cremona auf die Seite der Ghibellinen und fügte Parma 1250 eine entscheidende Niederlage zu. Die schönsten Gebäude Cremonas stammen aus dieser Zeit. Nach 1266 kamen im Zusammenhang mit dem endgültigen Untergang der Staufer die Guelfen in Cremona an die Macht. Die Stadt rebellierte 1311 gegen König Heinrich VII., ergab sich aber schließlich; der Stadt wurden auf Befehl Heinrichs zahlreiche Rechte entzogen, ebenso wurden die Stadtbefestigungen eingerissen. Schließlich wurde Cremona 1322 von Galeazzo I. Visconti in Besitz genommen.

1406 fiel sie an Cabrino Fondulo, der mit großen Festen Kaiser Sigismund und Papst Johannes XXIII. empfing, letzteren auf seinem Weg zum Konzil von Konstanz. Er übergab die Stadt 1419 an Filippo Maria Visconti. 1499 wurde sie von den Venezianern besetzt, fiel aber 1512 an Massimiliano Sforza und 1535 zusammen mit der übrigen Lombardei an die Spanier.

Der Überraschungsangriff auf die französische Garnison am 2. Februar 1702 durch Eugen von Savoyen gehört zu den bemerkenswerten Ereignissen des Spanischen Erbfolgekrieges: Irische Söldner der Kaisertruppen, welche durch das Haus eines Priesters in die Stadt gelangten, wurden zwar nach einem heftigen Kampf wieder durch irische Söldner in französischen Diensten (Regiment Dillon unter Major Daniel O'Mahoney) aus der Stadt vertrieben, konnten aber den französischen Befehlshaber Marschall Villeroi gefangen nehmen.

Im 18. Jahrhundert erlebte Cremona wieder eine Blüte. In der von Napoleon gegründeten Italienischen Republik war es die Hauptstadt eines Départements. Zusammen mit der übrigen Lombardei ging es 1814 an Österreich und wurde 1859 Teil des Königreichs Italien.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde von der amerikanischen Militärverwaltung 1945 in Cremona ein DP-Lager für jüdische Displaced Persons (DP) eingerichtet, die zumeist aus Österreich nach Norditalien geflüchtet waren. In dem Lager, das von der UNRRA verwaltet wurde, lebten bis zu 1.200 DPs, die 1947 nach Süditalien verlegt wurden.

Söhne und Töchter der Stadt

Sehenswürdigkeiten

Im Rathaus (Palazzo Comunale) befindet sich ein Violinenmuseum mit kostbaren Exponaten der Cremoneser Geigenbauerdynastien.[1] .Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der Dom der mit einer Höhe von 110m ein Wahrzeichen bildet.


Quellen

  1. „Fingers That Keep the Most Treasured Violins Fit“, New York Times, 3. Juni 2007

Weblinks



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