Acorn

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Acorn war ein britisches Computerunternehmen, das in den 1980er und 1990er Jahren besonders in Großbritannien beliebte Computer und Set-Top-Boxen produzierte. Darunter befanden sich unter anderen der BBC Micro und der Acorn Archimedes.

Inhaltsverzeichnis

Vorgeschichte

Am 25. Juli 1961 gründete Clive Sinclair das auf Entwurf und Herstellung elektronischer Geräte spezialisierte Unternehmen Sinclair Radionics. Nach finanziellen Schwierigkeiten durch Scheitern der praxisuntauglichen Black Watch-Armbanduhr und die Umstellung des Taschenrechner-Marktes von LEDs auf LCDs ersuchte Sinclair im August 1976 das National Enterprise Board (NEB) um finanzielle Hilfe. Das NEB bewilligte diese, verlangte als Gegenleistung jedoch einen Anteil von 43 % an Sinclair Radionics. Sinclair, der die Kontrolle über sein Unternehmen nur ungern aus der Hand gab, ermutigte seinen Mitarbeiter Chris Curry, Sinclair Radionics zu verlassen und gemeinsam das Unternehmen Science of Cambridge (SoC) zu gründen. SoC begann im Juni 1978 mit dem Verkauf eines Mikrocomputerbausatzes, welchen Curry weiterentwickeln wollte, dabei allerdings an Sinclair scheiterte. Ein Freund Currys, Hermann Hauser, Dozent für Physik an der Universität Cambridge, zeigte sich jedoch nach einem Besuch bei SoC während der Entwicklung des MK 14 an diesem Produkt interessiert.

Firmengeschichte

CPU Ltd (1978–1983)

Aus ihrem gemeinsamen Interesse für Mikrocomputer heraus gründeten Curry und Hauser am 5. Dezember 1978 Cambridge Processor Unit Ltd (CPU). Bereits nach kurzer Zeit erhielt CPU von Ace Coin Equipment den Auftrag, einen Controller für deren Spielautomaten zu entwickeln. Anfänglich basierte der ACE-Controller auf einem SC/MP-Mikroprozessor, wurde aber bald auf einen 6502 umgestellt.

Die Mikrocomputer

Mit ihrem Einkommen aus „Design-and-Build“-Beratungen finanzierte CPU die Entwicklung eines 6502-basierten Mikrocomputers, welcher im Januar 1979 als erstes Produkt der Acorn Computer Ltd den Markt erreichte. Dieser Handelsname der CPU sollte die zwei unterschiedlichen Geschäftsfelder separieren. Acorn (zu deutsch „Eichel“) erschien dem möglichen „Wachstum“ des erweiterbar ausgelegten Mikrocomputers angemessen und stand zudem in Telefonbüchern vor dem Konkurrenten Apple.

Etwa zur gleichen Zeit gründete CPU zusammen mit Andy Hopper Orbis Ltd, um das Cambridge Ring Netzwerk zu kommerzialisieren. Hopper, der bereits während seiner Promotion daran gearbeitet hatte, wurde bald darauf als Geschäftsführer der CPU eingestellt und vertrat deren Interessen im Computerlabor der Universität Cambridge. Hoppers Anteile an Orbis wurden gegen CPU-Anteile ausgetauscht. Mit dem Wachstum der Marke Acorn veränderte sich die Rolle der CPU allmählich, so dass CPU schließlich nur noch eine Holdinggesellschaft und nun Acorn das entwickelnde Unternehmen darstellte. Nach einer Meinungsverschiedenheit mit Sinclair verließ Curry offiziell Science of Cambridge, zog aber erst nach einiger Zeit zu den Angestellten von Acorn.

Das Anzeige-Board des Acorn System 1; dieses wurde am 9. April 1979 ausgeliefert.

Der später Acorn System 1 genannte Acorn Mikrocomputer wurde von Sophie Wilson entworfen. Er war hauptsächlich auf Ingenieure und Laborangestellte ausgerichtet, jedoch durch seinen niedrigen Preis von 80 £ auch für Computerenthusiasten attraktiv. Die Maschine selbst bestand aus zwei Boards, von denen eins über eine LED-Anzeige, ein Tastenfeld und eine Kassetten-Schnittstelle (die Schaltkreise links vom Tastenfeld) verfügte, während das andere den Rest des Computers (inklusive dem Prozessor) enthielt. Nahezu alle Prozessorsignale waren über eine Eurocard-Buchse zugänglich.

Das System 2 erleichterte optionale Einbauten durch den Einbau der Prozessorkarte des System 1 in ein 19-Zoll Eurocard-Gehäuse. Ein typisches System 2 wurde mit einem Tastaturcontroller samt externer Tastatur, einer Textanzeige und einem auf Kassette gespeicherten Betriebssystem mit integriertem BASIC-Interpreter ausgeliefert.

Das System 3 fügte zusätzlich eine Unterstützung für Diskettenlaufwerke hinzu, während das System 4 ein größeres Gehäuse mit einem zweiten Laufwerk besaß. Für das System 5 wurde der 6502 durch eine neuere, auf 2 MHz getaktete Version ersetzt.

Der Acorn Atom

Der Acorn Atom

Bei Science of Cambridge begann im Mai 1979 die Entwicklung des ZX80. Dies war vermutlich der Anlass für Curry, das ebenfalls auf den Verbrauchermarkt zielende Atom-Projekt zu initiieren. Curry und Nick Toop entwickelten die Maschine in Currys Haus in den ostenglischen Fens. Zu dieser Zeit wurde Acorn amtlich eingetragen und Curry zu einem Vollzeitangestellten.

Die Absicht, in den Verbrauchermarkt einzudringen, ist hauptsächlich Curry zuzuschreiben, die anderen Fraktionen innerhalb Acorn, inklusive den Ingenieuren, waren froh, sich aus diesem Markt heraushalten zu können. Sie betrachteten die Fertigung eines Heimcomputers als unseriös. Um die Kosten möglichst niedrig und damit die Angriffsfläche des Atom für dessen Kritiker möglichst klein zu halten, bat Curry den Industriedesigner Allen Boothroyd um den Entwurf eines Gehäuses, welches gleichzeitig als externe Tastatur für die Mikrocomputer dienen konnte. Die Komponenten eines System 3 wurden innerhalb dieser Tastatur platziert, was ein für die preiswerten Heimcomputer der frühen 1980er Jahre typisches System ergab. Der Atom erwies sich als vergleichsweise erfolgreiches Projekt.

Um die Softwareentwicklung zu stützen, installierte CPU auf dem Market Hill ein proprietäres Local Area Network und integrierte Unterstützung für dieses Econet in den Atom. Bei Markteinführung im März 1980 wurden auf einer Computermesse acht vernetzte Atoms demonstriert, die bereits mit Funktionen wie gemeinsamer Dateinutzung und vollständiger Fernsteuerung aufwarten konnten.

Der BBC Micro und der Electron

Nachdem der Atom sich im Markt erfolgreich etabliert hatte, begann Acorn mit dem Entwurf eines Nachfolgers. Der Markt bot neue 16-Bit-Prozessoren, aber sollten diese auch schon genutzt werden? Nach langer Diskussion schlug Hauser einen Kompromiss vor: eine Weiterverwendung des 6502 mit deutlich verbesserten Erweiterungsmöglichkeiten. Acorns technischer Stab, der mehrheitlich den Atom abgelehnt hatte, sah diesen Proton als Möglichkeit, es diesmal „richtig“ zu machen.

Einer der Vorschläge für die Entwicklung des Proton war die Tube (zu deutsch: „Röhre“), eine proprietäre Schnittstelle, die einen zweiten Prozessor integrieren konnte. Durch diesen Kompromiss konnte eine preiswerte, für den Massenmarkt konzipierte 6502-Maschine mit komplexen und teuren Prozessoren erweitert werden. Die Tube erlaubte eine Auslagerung von Berechnungen auf den zweiten Prozessor, während der 6502 die Ein- und Ausgabe von Daten übernahm. In späteren Jahren spielte die Tube eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Acorns eigenem Prozessor.

In den frühen 1980er Jahren ersann die Weiterbildungsabteilung der BBC ein Schulungsprogramm für die Nutzung von Computern. Die Idee entstand größtenteils als Folge der Dokumentation The Mighty Micro, in der Dr. Christopher Evans des britischen National Physical Laboratory eine Revolution der Mikrocomputer vorhersagte. Die Dokumentation erwies sich als sehr einflussreich, selbst im britischen Parlament wurden die aufgeworfenen Fragen erörtert. Als Resultat interessierten sich sowohl das Department of Industry (DoI) als auch die BBC Enterprises für das Programm. Letztere wollte eine Maschine zur Weiterbildung anbieten und wies BBC Engineering an, eine solche zu spezifizieren.

Auf Druck des DoI, einen in Großbritannien gefertigten Computer zu wählen, entschied sich die BBC letztlich für das NewBrain der Newbury Laboratories. Diese Wahl demonstriert den auf die eigentlich unabhängige BBC ausgeübten Druck: Newbury gehörte zum Besitz des National Enterprise Board (NEB), einem eng mit dem DoI kooperierenden staatlichen Amt. Ironischerweise stammte das NewBrain ursprünglich von Sinclair Radionics, wo genau diese Entscheidung Sinclairs gegen Science of Cambridges MK 14 zum Abschied Currys geführt hatte, was wiederum das NEB veranlasste, das Projekt zu Newbury zu verlagern.

Der BBC Micro

Von 1980 bis 1982 begann das britische Department of Education and Science (DES) das Microelectronics Education Programme, welches in Konzepte und Lehrmaterialien zu Mikroprozessoren einführen sollte. Von 1982 bis 1986 stiftete das DoI lokalen Bildungsbehörden Drittmittel, so dass diese ihre Schulen mit Mikrocomputern ausstatten konnten. Hierbei erwies sich der BBC Micro als einer der populärsten Computer. Parallel hierzu förderte das DES Lehrerausbildung und Entwicklung weiterer Computermaterialien, wie Software und Projekte zur angewandten EDV.

Obwohl Newbury das NewBrain kontinuierlich weiterentwickelte, war bald absehbar, dass dieses weder für die Schulungsprogramme noch für die Ausschreibung der BBC hinreichend schnell verfügbar sein würde. Die für Herbst 1981 angesetzten BBC-Programme wurden auf das Frühjahr 1982 verschoben. Curry und Sinclair erfuhren von den Plänen des BBC und reichten eigene Vorschläge ein. Nach einer Demonstration des Proton, die während einer Besichtigung Acorns vor Vertretern der BBC stattfand, wurde nun Acorn der Vertrag zugesprochen, die Anfang 1982 mit der Produktion des Proton als BBC Micro begannen. Im April 1984 wurde Acorn hierfür der Award for Technology der britischen Königin verliehen. Diese Auszeichnung galt besonders dem fortschrittlichen Design des BBC Micro und ehrte Acorn für „die Entwicklung eines Mikrocomputers mit vielen innovativen Eigenschaften“.

Im April 1982 führte Sinclair den ZX Spectrum ein. Curry ersann als Gegenstück hierzu den Electron, welcher in vielerlei Hinsicht ein reduzierter BBC Micro war und unter 200 £ kostete. Der Electron nutzte für einen Großteil seiner Funktionalität ein von Acorn entworfenes Uncommitted Logic Array (ULA). Durch Probleme bei der Herstellung des ULA entstand jedoch ein Versorgungsengpass, so dass der Electron, obwohl im August 1983 eingeführt, zum Weihnachtsgeschäft 1983 nicht in ausreichender Stückzahl vorhanden war. Acorn entschloss sich, dieses Problem für das Geschäftsjahr 1984 zu lösen, und verhandelte seine Produktionsverträge neu aus.

Die Acorn Computer Group AG (1983–1985)

Durch die spektakulären Verkäufe des BBC Micro erhöhten sich Acorns Gewinne von erzielten 3.000 im Jahr 1979 auf 8,6 Millionen Pfund Sterling im Juli 1983. Im September 1983 wurden die CPU-Anteile liquidiert und Acorn als Acorn Computer Group AG auf dem Londoner Unlisted Securities Market eingetragen. Acorn Computers Ltd war nun die Abteilung für Mikrocomputer. Bei einem minimalen Angebotspreis von 120 Pence entstand die AG mit einer Börsenbewertung von etwa 135 Millionen Pfund Sterling. Die CPU-Gründer Hauser und Curry wurden durch ihre Anteile auf Papier zu Millionären: Hausers 53,25 Millionen Anteile bedeuteten 64 Millionen Pfund, während Curry mit 43 Millionen Anteilen noch immer 51 Millionen Pfund besaß.

Neue RISC-Architektur

Bereits seit dem Atom wurde bei Acorn eine Abkehr vom 6502 überdacht. Ein bedeutendes Beispiel für diese Überlegungen stellt der 16-Bit Acorn Communicator dar, welcher den 65816 des Unternehmens Western Design Center nutzte.

Am 12. August 1981 wurde der IBM-PC eingeführt, der zwar in einer Ausführung ähnlich dem BBC Micro auch auf den Markt der Computerenthusiasten zielte, dessen eigentlicher Kernbereich jedoch der geschäftliche Bereich war. Der Nachfolger des PC, der XT (EXtended Technology) folgte im Frühjahr 1983. Der Erfolg dieser Maschinen und der Vielzahl Z80-basierter CP/M-Computer im geschäftlichen Bereich demonstrierte, dass hier ein lohnender Markt bestand. Die in diesem Bereich eher untergeordnete Bedeutung des Preises und die damit hohen Gewinnmargen stellte für Hersteller einen zusätzlichen Anreiz dar, so dass Acorn die Entwicklung eines bürotauglichen Computers beschloss. Ein entsprechendes Programm wurde ins Leben gerufen und nutzte das Mainboard des BBC Micro, die Tube und Zweitprozessoren, mit denen CP/M-, MS-DOS- und Unix (Xenix)-basierte Workstations geschaffen werden sollten.

Für den Entwurf dieses Acorn Business Computer (ABC) mussten die Tube-Protokolle für verschiedene Prozessoren implementiert werden, damit diese von der BBC-Micro-Plattform genutzt werden konnten. Dabei stellte Acorn im Laufe des Jahres 1983 fest, dass der Markt keinen geeigneten Nachfolger des 6502 bot. So konnten beispielsweise bei Motorolas 68000 viele Instruktionen nicht von Interrupts unterbrochen werden, was zu oft sehr langen Latenzen bei der Reaktion auf Interrupts führte. Damit war der 68000 für das Tube-Protokoll ungeeignet. Die Entwicklung des auf dem 32016 von National Semiconductor basierenden ABC-Modells, später als Cambridge Workstation verkauft, demonstrierte Sophie Wilson und Steve Furber die Bedeutung der Speicherdatenübertragungsrate. Es zeigte sich, dass ein mit 8 MHz getakteter 32016 deutlich langsamer als ein 4 MHz 6502 war. Durch den Apple Lisa war den Acorn-Entwicklern jedoch klar, dass sie eine grafische Benutzeroberfläche würden schaffen müssen, was sich mit einem 6502 äußerst schwierig gestaltete. Acorn brauchte eine neue Architektur.

Alle von Acorn getesteten Prozessoren ließen zu wünschen übrig, so dass eine Eigenentwicklung nötig wurde. Acorns Ingenieure stießen auf Veröffentlichungen des Berkeley-RISC-Projektes, die ihnen eines zeigten: Wenn eine Gruppe Studenten einen leistungsfähigen 32-Bit-Prozessor schaffen konnten, sollte auch Acorn dies gelingen. Ein Besuch des Western Design Center in Phoenix überzeugte Furber und Wilson, dass sie weder umfangreiche Ressourcen noch modernste Forschungs- und Entwicklungsanlagen dazu benötigten.

Sophie Wilson entwickelte zunächst den Befehlssatz des neuen Prozessors, indem sie eine Emulation des Prozessors in BBC BASIC schrieb, die auf einem BBC Micro mit zweitem 6502 lief. Dies überzeugte die Acorn-Entwickler, dass sie sich auf dem richtigen Weg befanden, wenn sie auch erst zusätzliche Ressourcen benötigen würden. Wilson erhielt schließlich von Hauser die Erlaubnis für die Herstellung eines Prototypen.

Das Acorn-RISC-Machine-Projekt begann offiziell im Oktober 1983. VLSI Technology, die bereits zuvor ROMs und Spezialchips für Acorn produziert hatten, wurden als Partner für die Fertigung der Prozessoren ausersehen. VLSI produzierte den ersten ARM-Die am 26. April 1985. Dieser ARM1 wurde zunächst als Zweitprozessor im BBC Micro genutzt. Mit diesem Prozessor ließen sich die Simulationsarbeiten für den Entwurf von Sekundärchips (Video-Controller, I/O-Controller und Speicher-Controller) fortführen. Zudem beschleunigte er die CAD-Software, mit der am Entwurf des ARM2 gearbeitet wurde.

Wilson schrieb im folgenden (Zeitraum) einen Interpreter für BBC-Basic in ARM-Assemblersprache. Die bei Design des Befehlssatzes gewonnenen Kenntnisse erlaubten ihr, den Code ungewöhnlich kompakt zu schreiben, was das ARM-BBC-Basic zu einem guten Test für jeden ARM-Emulator machte.

Die das ARM-Projekt umgebende Geheimhaltung war so groß, dass Olivetti bei Verhandlungen um eine Teilhaberschaft 1985 erst nach deren Abschluss davon erfuhr. 1992 wurde Acorn erneut mit dem Award for Technology der Königin ausgezeichnet, diesmal für den ARM.

Finanzielle Sorgen

Acorns Wendepunkt war 1984; das Unternehmen ging gerade zu dem Zeitpunkt an die Öffentlichkeit, als der Heimcomputer-Markt zusammenbrach. In diesem Jahr wurde Atari verkauft und Acorn löste eben jenes Problem, das sie von Anfang an verfolgt hatte: fehlende Produktionskapazitäten.

Die bei Markteinführung des Electron fehlenden ULAs hatten dazu geführt, dass im Weihnachtsgeschäft 1983 nur 30.000 der dank erfolgreicher Werbekampagne 300.000 vorliegenden Anfragen erfüllt werden konnten. Der scheinbare Bedarf an Electrons erwies sich indes als illusorisch: Viele Eltern kauften ihren Kindern Commodore C64 oder ZX Spectrum, statt auf den Electron zu warten. Als der Zulieferer Ferranti das Produktionsproblem gelöst hatte und 1984 die vereinbarten Mengen an ULAs lieferte, war der Bedarf so weit eingebrochen, dass Acorn den Electron nun in großen Stückzahlen lagern musste. Der Vertrag erlaubte jedoch keine schnelle Nachverhandlung der Kapazitäten, so dass Acorn gegen Ende des Jahres 1984 über 250.000 unverkaufte Electrons verfügte.

Acorn hatte zudem einen Großteil seiner liquiden Gelder in die Entwicklung neuer Produkte investiert: den BBC Master, das ARM-Projekt und die sich letztendlich als Flop herausstellende ABC. Weitere Kosten entstanden durch eine geplante Expansion in die USA, welche die staatliche Anerkennung des BBC Micro erforderte. Hierzu mussten sämtliche Erweiterungen des Micro auf Emissionen getestet und deren Abstrahlung reduziert werden; ein langer und zudem teurer Prozess, der Acorn etwa 20 Millionen US-Dollar kostete. Kaum einer der NTSC-modifizierten BBC Micros wurde verkauft. Immerhin tauchten sie jedoch im 1984er Film Supergirl: The Movie in einer Schule auf.

Im Besitz von Olivetti (1985–1998)

Die schwierige finanzielle Situation wurde im Februar 1985 an den Vorstand herangetragen, nachdem ein Kreditgeber Acorns eine Liquidation gefordert hatte. Nach kurzen Verhandlungen unterzeichneten Curry und Hauser am 20. Februar eine Vereinbarung mit Olivetti, nach der das italienische Unternehmen für 12 Millionen Pfund Sterling einen Anteil von 49,3 % an Acorn erhielt. Das Geld wurde vor allem für die Tilgung der 11 Millionen Pfund Verluste des vorangegangenen Halbjahres genutzt. Acorns Börsenbewertung fiel 165 Millionen unter den Höchstwert von 190 Millionen Pfund. Im September 1985 übernahm Olivetti Acorn schließlich mit einer Beteiligung von 79 %.

Der BBC Master

Der BBC Master wurde im Februar 1986 mit großem Erfolg auf den Markt gebracht. Bis 1989 wurden etwa 200.000 Systeme zu einem Preis von jeweils 499 £ verkauft, wobei die Käufer überwiegend Schulen und Universitäten waren. Acorn brachte eine Reihe verbesserter Versionen heraus, beispielsweise den Master 512 mit 512 KB Hauptspeicher und einem internen 80186-Prozessor für MS-DOS-Kompatibilität, oder den Master Turbo, der einen 65C02 als Zweitprozessor nutzte.

Der erste kommerzielle Einsatz der ARM-Architektur war innerhalb des ARM Development System, ein per Tube eingebundener Zweitprozessor für den BBC Master, mit dem Programme für das neue System geschrieben werden konnten. Dieses System kostete etwa 4.000 £ und enthielt neben dem ARM-Prozessor auch drei Sekundärchips, 4 MB Hauptspeicher und Entwicklungswerkzeuge für eine verbesserte Version des BBC-Basic.

Ein zweites ARM-basiertes Produkt war der Acorn Archimedes, ein Mitte 1987 erschienener Desktop-Computer. Der Archimedes erfreute sich in Großbritannien, Irland und Australasien großer Beliebtheit und war deutlich fortschrittlicher als die meisten Konkurrenzangebote dieser Zeit. Zu Acorns Unglück bewegte sich der Markt jedoch in Richtung des IBM PC. Dennoch setzte Acorn die Produktion verbesserter Modelle fort, darunter auch ein Laptop (der A4), und führte 1994 den Risc PC ein, dessen Spitzenmodell einen 200 MHz+ StrongARM-Prozessor bot. Diese Computer wurden überwiegend im Bildungsbereich, an Spezialisten und Enthusiasten verkauft.

ARM Limited

Acorns Partner VLSI hatte den Auftrag, neue Anwendungsgebiete des ARM-Prozessors und seiner Sekundärchips zu finden. Hausers Unternehmen Active Book entwickelte ein kleines, tragbares Gerät, für das ARM-Prozessorentwickler eine statische Version des Prozessors, den ARM2aS entwarfen.

Apple entwickelte indes eine vollkommen neue Plattform, den PDA Newton. Der für dieses Gerät notwendige Prozessor musste verschiedene Anforderungen an Stromverbrauch, Kosten und Leistung erfüllen und zudem völlig statisch operieren, so dass der Takt zu jeder Zeit ausgesetzt werden konnte. Von allen Bewerbern kam nur die Acorn RISC Machine dem Ziel nahe, wies jedoch selbst noch Mängel auf. So verfügte der ARM beispielsweise nicht über eine integrierte Speicherverwaltung, deren Funktion vom MEMC-Sekundärchip übernommen wurde. Acorn verfügte auch nicht über die nötigen Ressourcen, eine integrierte Verwaltung für den ARM zu entwickeln.

Apple und Acorn entschieden sich, für die Weiterentwicklung in Gestalt eines eigenen Unternehmens zu kooperieren. Der Großteil der Forschungs- und Entwicklungsabteilung der ARM CPU bildete die Basis der ARM Limited, die im November 1990 gegründet wurde. Die Acorn Group und Apple Computer besaßen jeweils Anteile von 43 %, mit VLSI als Investor und erstem Lizenznehmer.

Set-Top-Boxen

Im Jahr 1994 wurde die Acorn Online Media gegründet, um einen prognostizierten Boom von Video-on-Demand (VOD) auszunutzen. Hierbei handelte es sich um eine Form des interaktiven Fernsehens, bei dem Benutzer via Netzwerk Videoinhalte auswählen und ansehen konnten. Im September 1994 setzten Acorn Online Media, Anglia Television, Cambridge Cable und Advanced Telecommunication Modules Ltd (ATML) einen Feldversuch für VOD-Dienste in Cambridge auf. Hierzu schuf ATML ein großflächiges ATM-Netz, das die TV-Unternehmen mit den Abonnenten verband und Dienste wie Homeshopping, Fortbildungen, Software-Downloads und das World Wide Web bot.

Das Netzwerk wurde mit einer Kombination aus Koaxial- und Glasfaserkabeln realisiert; die zur Segmentierung des Netzes notwendigen Switches wurden in Schaltschränke des bestehenden Cambridge-Cable-Netzes eingesetzt. Das Olivetti Research Laboratory entwickelte die verwendete Technologie. Ein Videoserver des britischen Mainframe-Herstellers International Computers Limited stellte die Dienste bereit. Die ATM-Switches stammten von ATML, ein weiteres von Hauser und Hopper gegründetes Unternehmen. Der Versuch begann mit einer Datenübertragungsrate von 2 Mbit/s, was schrittweise auf 5 Mbit/s angehoben wurde.

Abonnenten verwendeten die Acorn Online Media-Set-Top-Box. Der Versuch bestand während der ersten halben Jahres aus 10 VOD-Terminals, was in der zweiten Stufe auf 100 Wohnungen, 8 Schulen und 150 weitere Terminals in Testlabors ausgedehnt wurde. Weitere Organisationen beteiligten sich nach und nach, darunter die NatWest-Bank, die BBC, die Post Office Limited, Tesco und die örtlichen Bildungsbehörden.

BBC Education untersuchte Radio-on-Demand-Programme in Grundschulen und schuf einen neuen Bildungsdienst, Education Online, der beispielsweise Ausbildungssoftware und Sendungen der Open University bot. Der Netherhall-Hauptschule wurde ein preiswerter Videoserver zur Verfügung gestellt, so dass diese während des Versuchs als Provider fungieren konnte. Die Anglia Polytechnic University erfüllte später eine ähnliche Rolle.

Entgegen den Prognosen materialisierte sich der VOD-Boom jedoch nie.

Netzwerk-Computer

Im Oktober 1995 strahlte die BBC2 während der Sendung The Money Programme ein Interview des Oracle-Corporation-Gründers Larry Ellison aus, der eine wachsende Bedeutung von Netzwerkrechnern (NC) prognostizierte. Hierbei handelt es sich um preiswerte Datenstationen, die nicht über eine Festplatte verfügen, sondern ihre Software zu großen Teilen von einem Server laden.

Malcolm Bird, der Geschäftsführer der Acorn Online Media, erkannte, dass Ellisons NC im Wesentlichen eine Acorn Set-Top-Box war. Nach einigen Gesprächen zwischen Oracle und Olivetti sowie Hauser und Acorn wurde Bird mit der neuesten Box nach San Francisco abgestellt. Zwar hatte Oracle bereits ernsthaft mit Herstellern wie Sun und Apple um die Realisierung des NC verhandelt, Gerüchte innerhalb der Industrie besagten gar, dass Oracle selbst am Referenzentwurf arbeitete. Nach Birds Besuch bei Oracle und einer folgenden Besichtigung Acorns durch Ellison wurde dennoch die Übereinkunft getroffen, Acorn die Definition des NC-Referenzentwurfs zu überlassen.

Ellison erwartete, den NC im Februar 1996 ankündigen zu können. Sophie Wilson leitete das NC-Projekt und stellte bis Mitte November einen Entwurf der NC-Spezifikation fertig. Bis Januar 1996 waren die formalen Details des Vertrags zwischen Acorn und Oracle ausgearbeitet und der PCB entworfen und zur Produktion freigegeben. Im Februar 1996 wurde hierfür Acorn Network Computing gegründet, welches ab August 1996 den Acorn Network Computer vertrieb.

Der NC sollte ein neues Marktsegment schaffen, in dem Acorn Network Computing eine zentrale Rolle als Direktverkäufer oder Lizenzinhaber zugedacht war. Hierzu wurden das neue „Endnutzer“-Betriebssystem Galileo und zusammen mit Digital Semiconductor und ARM der neue StrongARM-Chipsatz SA1500/SA1501 geschaffen. Galileo garantierte Prozessen Quality of Service, die einzelnen Komponenten wie Prozessor oder Speicher funktionierten also vom Verhalten anderer Prozesse unabhängig und verlässlich. Der SA1500 bot höhere Taktraten als andere existierende StrongARM-Prozessoren und zudem einen für Medienwiedergabe optimierten Koprozessor: den Attached Media Processor oder AMP. Der SA1500 diente als primäre Plattform für Galileo.

Nach Auslagerung der Geschäftsbereiche für Set-Top-Box und Netzwerk-Computer als separate Firmen verlagerte Acorn seine PC-Herstellung in eine eigenständige Tochtergesellschaft, die Acorn RISC Technologies (ART).

Der Zerfall (1998–2000)

Mit dem Ausbleiben des prognostizierten VOD-Booms und dem damit verbundenen Scheitern der Set-Top-Boxen zerbrach Acorns letzte Hoffnung, zu einem zentralen Hersteller der Computerindustrie zu avancieren. Auch der Netzwerk-Computer war weniger erfolgreich als erhofft: Der Preis normaler PCs fiel stetig, während die verfügbaren Datenübertragungsraten der Endkunden nur langsam anstiegen. Der NC war so bis in die späten 1990er Jahre kaum attraktiv, da hinreichend schnelle Verbindungen teuer und rar waren.

Olivetti verkaufte zwischen 1996 und 1998 Teile der Acorn Group für insgesamt etwa 54 Millionen Pfund Sterling. Acorn wurde restrukturiert, Tochtergesellschaften wurden wieder eingegliedert. Acorn RISC Technologies übernahm bis Ende 1998 den Workstation-Bereich. Zu dieser Zeit stellte Acorn die Produktion von Desktop-Computern endgültig zugunsten der Set-Top-Boxen ein. Die Entwicklung des letzten Computers, Acorn Phoebe oder RISC PC 2 genannt, wurde kurz vor Serienstart eingestellt. Die markant gelben Gehäuse des Phoebe wurden hingegen in größeren Stückzahlen gefertigt und preiswert verkauft.

ARMs Position hingegen verbesserte sich. Nach Börsengang im Jahr 1998 wurde sie als Aktiengesellschaft unter dem Namen ARM Holdings neu eingetragen. Die Anteile wurden an der Londoner Börse gehandelt und waren auf dem nationalen Nasdaq-Markt notiert. Morgan Stanley Dean Witter fungierte als Koordinator und Konsortialsführer für die Emission, wie auch als Sponsor und Makler für die Notierung an der Londoner Börse.

Im Januar 1999 veränderte die Acorn Group den Namen von Acorn Computers Limited zu Element 14 Limited. Acorn versuchte auf diesem Wege, sich ähnlich ARM zu einem Entwickler geistigen Eigentums auf dem Markt der digitalen Signalverarbeitung (DSP) umzuwandeln. Durch den hohen Aktienwert ARMs besaß der 24-prozentige Anteil, welchen Acorn an ARM hielt, einen größeren Kapitalwert als die gesamte Acorn Group. Aktionäre übten Druck auf Acorn aus, seinen ARM-Anteil zu verkaufen und in eine Gewinnausschüttung zu wandeln. Angesichts der verwundbaren Position seines Teilhabers erwägte ARM, selbst gegen Acorn vorzugehen. Die Acorn Computers Group wurde am 1. Juni 1999 von Morgan Stanley Dean Witter Investments Limited aufgekauft. Diese Transaktion führte auch zu einem Rückzug der Acorn Group von der Börse und einer Auszahlung des ARM-Anteils auf die Acorn-Aktionäre.

Morgan Stanley verkaufte die Abteilung Set-Top-Boxen und damit auch die Kontrolle über RISC OS für 200.000 £ an Pace. Am 26. Juli 1999 kaufte ein von Stan Boland angeführtes Management-Team Element 14 für 1,5 Millionen Pfund Sterling von MSDW. Dieser Preis entsprach dem Liquidationswert. Element 14 sicherte im folgenden 8,25 Millionen Pfund Sterling (etwa 13 Millionen US Dollar) mittels Erstfinanzierung durch Bessemer Venture Partners, Atlas Ventures und Hausers Amadeus Capital Partners. Die Firmenzentrale befand sich in Cambridge, eine Entwicklungsanlage im britischen Bristol. Alcatels DSL-Entwickler wurden gezielt abgeworben, darunter Designer analoger Front-End und digitaler ICs, Software für DSL-Modems, sowie Spezialisten im Bereich des asymmetrischen DSL und VDSL. Zudem erwarben sie ein Ingenieurszentrum im belgischen Mechelen. Element 14 entwickelte weiterhin DSP-Produkte, bis sie im November 2000 für 366 Millionen Pfund Sterling (594 Millionen US-Dollar) von Broadcom aufgekauft wurden.

Das für den Phoebe entwickelte Betriebssystem RISC OS 4 („Ursula“) wurde von RISCOS Limited den Nutzern des Risc-PC zur Verfügung gestellt. Das Unternehmen lizenzierte das Betriebssystem und entwickelt und unterstützt dieses weiterhin. Allerdings besteht durch das für den Microdigital Omega vertriebene, 26-bittige RISC OS 4 und das 32-bittige RISC OS 5 für den Castle Iyonix noch immer Konkurrenz auf diesem Markt. Diese Konkurrenz verursachte im Jahr 2004 einen Rechtsstreit um die Lizenzbefugnisse der beteiligten Firmen, der das weitere Bestehen der RISC-OS-Plattform kurzzeitig infrage stellte.

Die „versteckte“ Zukunft (seit 2000)

Der sehr stromsparende RISC-Processor ARM (früher Acorn Risc Machine, jetzt Advanced Risc Machine) ist bei verschiedenen Hardwareherstellern sehr beliebt. So lizenziert und entwickelt der britische Prozessorhersteller ARM weiterhin neue Varianten: ARM2, Strong-ARM, Cortex-A8, …

Zur Zeit (2005/2006) werden in zahlreichen PDAs, Handymodellen, Navigationssystemen, Smartphones etc. ARM-Varianten eingesetzt: Sharp Zaurus, Psion Series 5, PalmTreo 600/650 oder die Handheld-Konsole GP2X.

Der minimale Stromverbrauch ist der Garant für das lange Überleben dieser Prozessorfamilie. So benötigt der neue Cortex-A8 bei 600 MHz/2000 MIPS nur 300 Milliwatt Leistung.

2010: In den meisten Smartphones ist eine ARM-CPU verbaut.

2010: Bis zu vier ARM-Kerne könnten in den neuen OMAP5-CPUs von Texas Instruments stecken.

Produkte

Heimcomputer

Betriebssysteme

Sonstiges

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Acorn Computers – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Allgemeine Informationen

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