Cydonia-Region

Cydonia-Region
Relief der Cydonia-Region; oben das Marsgesicht, darunter die Pyramiden.
Marsgesicht, aufgenommen vom Orbiter von Viking 1, 1976. Die schwarzen Punkte, wie z. B. das Nasenloch, sind Bildübertragungsfehler.
Marsgesicht, aufgenommen von Mars Global Surveyor, 2001.

Cydonia Mensae (lat. Cydonia-Region) ist ein Hochland auf der nördlichen Hemisphäre des Planeten Mars. Es liegt zwischen den Regionen Acidalia Planitia und Arabia Terra. Das Zentrum befindet sich in 37° nördlicher Breite und 12,8° westlicher Länge und seine größte Ausdehnung beträgt 854 Kilometer. Cydonia ist eine poetische Bezeichnung der griechischen Insel Kreta.

Die Cydonia-Region ist geologisch komplex aufgebaut, ihre Entstehung bislang nicht vollständig geklärt. Sie besteht größtenteils aus ebenem Gelände mit einer geringen bis mittleren Dichte von Impaktkratern, aus dem sich stellenweise felsige Formationen erheben.

Es wird angenommen, dass Acidalia Planitia vor Milliarden von Jahren eine ausgedehnte Wasserfläche war und Cydonia Mensae deren südöstliche Küstenregion. Bereits im Jahr 2005 hat die ESA-Raumsonde Mars Express große Vorkommen von Wassereis an den südlichen Polkappen nachgewiesen. [1] Die Raumsonde Phoenix wies 2008 das Vorkommen von Wassereis wenige Zentimeter unter der Oberfläche nach. [2]

Inhaltsverzeichnis

Marsgesicht

Am 25. Juli 1976 fotografierte der Orbiter der Raumsonde Viking I aus 1873 km Höhe eine mindestens drei Millionen Jahre alte Formation, die an ein menschliches Gesicht erinnert. Sie stellt eine Erhebung mit einer Länge von 3 Kilometern und einer Breite von 1,5 Kilometern dar. Südlich davon erheben sich pyramidenförmige Felsen.

Sechs Tage später wurden die Aufnahmen, neben anderen Bildern, der Öffentlichkeit vorgestellt und machten Schlagzeilen. Die Anomalie erhielt durch die Presse aufgrund ihrer Form den Namen Marsgesicht und die pyramidenähnlichen Strukturen bekamen von NASA-Wissenschaftlern die Bezeichnung Inkastadt.

Höheraufgelöste Aufnahmen der Sonde Mars Global Surveyor aus dem Jahre 2001 zeigten jedoch nahezu eindeutig, dass es sich bei dem vermeintlichen Gesicht um eine stark verwitterte Felsformation handelt, die durch natürliche Prozesse erodiert wurde; die Ähnlichkeit mit einem menschlichen Antlitz kam höchstwahrscheinlich durch das Zusammenspiel von Licht und Schatten zum Zeitpunkt der Aufnahme zustande. Die Formen der „Pyramiden“ dürften ebenfalls durch Winderosion entstanden sein.

Cydonia in der Fiktion

Durch den hohen öffentlichen Bekanntheitsgrad und zahlreiche, zum Teil noch andauernde Spekulationen widmeten sich auch Autoren der Science-Fiction-Literatur der Cydonia-Region und dem Marsgesicht. Cydonia wurde außerdem in Serien, Filmen und Computerspielen dieses Genres thematisiert.

  • Im Computerspiel Zak McKracken ist Cydonia der Ort einer aufgegebenen außerirdischen Basis.
  • Das finale Gefecht des PC-Spiels UFO: Enemy Unknown (deutscher Missionsname Cydonia oder Tod) wurde in einer aktiven außerirdischen Basis in der Region Cydonia ausgetragen, welche die Ausgangsbasis der Alienbedrohung in diesem Spiel war.
  • Cydonia und das Marsgesicht sind ein Kernelement in der Handlung des Films Mission to Mars.
  • Ein Song der britischen Rockband Muse trägt den Titel Knights of Cydonia.
  • In der Sci-Fi-Serie Futurama ist Cydonia, das Gesicht des Mars, der Eingang zu der Unterwelt, in der die Marsbewohner wohnen. Der Ausgang, der Hintern des Mars', liegt auf der anderen Seite des Planeten.
  • In Folge 13 der Sci-Fi-Serie Invader Zim "Kampf der Planeten (Battle of the Planets)" ist der Mars (und der Merkur) von seinen früheren Bewohnern in ein Raumfahrzeug umgebaut worden. Die Steuereinheit ist im Marsgesicht versteckt.
  • Zu Beginn der Episode "Besessen" (Ep. 8, Staffel 1) der Sci-Fi-Serie Akte-X wird die Fotografie der Felsformation kurz thematisiert. Außerdem wird der ehemalige Astronaut Lt. Col. Marcus Aurelius Belt von Alpträumen geplagt, in denen u. a. das Marsgesicht vorkommt.

Literatur

  • Walter Hain: Das Marsgesicht, Herbig-Verlag, München und Wels 1995
  • Richard C. Hoagland: Die Mars-Connection. Monumente am Rande der Ewigkeit, Bettendorf-Verlag, 1994, ISBN 978-3-88498-076-7

Weblinks

Video

Einzelnachweise

  1. Mitteilung der ESA vom 28. Juli 2005
  2. Thorsten Dambeck: Phoenix entdeckt Eis auf dem Mars, Spiegel Online 20. Juni 2008

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