Action démocratique du Québec

Action démocratique du Québec
Action démocratique du Québec
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Basisdaten
Gründung 6. Januar 1994
Ausrichtung: Konservatismus
Republikanismus
Nationalismus
Int. Verbindung: keine
Vorsitzender: Gérard Deltell
Präsident: Christian Lévesque
Website: www.adq.qc.ca

Die Action démocratique du Québec (ADQ) ist eine konservative und nationalistische politische Partei in der kanadischen Provinz Québec. Der offiziell registrierte Name lautet Action démocratique du Québec/Équipe Mario Dumont. Die Partei propagiert Autonomie von Einzelpersonen, Autonomie der Gemeinden und Autonomie Québecs innerhalb Kanadas. Allerdings strebt sie nicht explizit die Unabhängigkeit der Provinz an. Darüber hinaus setzt sie sich für die Verkleinerung der Staatsverwaltung, eine Wahlrechtsreform und Steuersenkungen ein.

Mitglieder und Anhänger der Partei werden als adéquistes bezeichnet, abgeleitet von der französischen Aussprache der Abkürzung. Bei den letzten Wahlen am 8. Dezember 2008 erhielt die ADQ 7 von 125 Sitzen in der Nationalversammlung von Québec.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Partei wurde 1994 von einer Gruppe von Québecer Nationalisten gegründet, die für einen in hohem Maße dezentralisierten Bundesstaat und damit eine größere Autonomie der Provinzen eintraten. Nach dem Scheitern des Meech Lake Accord sollte der (letztlich in einem Referendum abgelehnte) Charlottetown Accord mehr Autonomie ermöglichen. Doch einzelne Mitglieder der Parti libéral du Québec waren der Ansicht, die neue Übereinkunft gehe zu wenig weit und traten aus der Partei aus.

Erster Vorsitzender der Partei war Jean Allaire, der jedoch nach wenigen Monaten aus gesundheitlichen Gründen zurücktrat. Auf ihn folgte Mario Dumont, der Präsident der Jugendkommission der Liberalen gewesen war und als aufsteigender Stern in der Provinzpolitik galt. Trotz eingeschränkten finanziellen Mitteln und fehlender Beachtung durch die Medien gelang es ihm bei den Wahlen 1994, einen Sitz zu erringen. Zwar konnte die ADQ ihren Wähleranteil 1998 auf fast das Doppelte steigern, doch außer Dumont schaffte es kein Kandidat, gewählt zu werden.

Unzufriedenheit mit der Regierung der Parti Québécois und auch mit der stärksten Oppositionspartei, der Parti libéral, führte 2002 zu einer Reihe von Siegen für ADQ-Kandidaten bei Nachwahlen und zu einer Steigerung der Beliebtheit. Doch aufgrund heftiger Negativkampagnen der politischen Gegner konnte die ADQ bei den Wahlen 2003 nicht wie erwartet Sitzgewinne verbuchen. Ein weiterer Grund war die unklare Positionierung der Partei in einzelnen Fragen, insbesondere bei der Souveränität Québecs.

In den darauf folgenden Jahren festigte die Partei ihre Position als Alternative zu den etablierten Parteien. Die ADQ unterstützte bei den kanadischen Unterhauswahlen 2006 die Konservative Partei. Bei den Wahlen zur Nationalversammlung im September 2007 konnte die ADQ fast einen Drittel aller Wählerstimmen erringen. Zu den bisherigen vier Sitzen gewann sie 37 hinzu und wurde damit stärkste Oppositionspartei. Allerdings war sie hauptsächlich in ländlichen Regionen vertreten und verfügte über kein einziges Mandat in Montréal. Im Dezember 2008 fiel die ADQ bei vorgezogenen Neuwahlen auf 7 Sitze zurück und Mario Dumont gab umgehend den Parteivorsitz auf.

Wahlergebnisse

Ergebnisse bei den Wahlen zur Nationalversammlung:[1]

Wahl Sitze
total
Kandi-
daten
Gew.
Sitze
Stimmen Anteil
1994 125 80 1 252.721 6,46 %
1998 125 125 1 480.636 11,81 %
2003 125 125 4 694.122 18,18 %
2007 125 125 41 1.224.412 30,84 %
2008 125 125 7 531.358 16,37 %

Parteivorsitzende

  • Jean Allaire (1994)
  • Mario Dumont (1994–2009)
  • Sylvie Roy (seit 2009, interimistisch)

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Wahlen in Québec - Le directeur général des élections du Québec

Weblinks


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