DBAG-Baureihe 430

DBAG-Baureihe 430
DBAG-Baureihe 430
Anzahl: 83 bestellt
0 ausgeliefert
Hersteller: Alstom, Bombardier
Achsformel: Bo'(Bo')(2')(Bo')Bo'
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Kupplung: 68.302 mm
Höhe: 4.273 mm
Drehzapfenabstand: 15.140 mm *; 14.894 mm **
Drehgestellachsstand: 2.200 mm *; 2.700 mm **
Höchstgeschwindigkeit: 140 km/h
Stundenleistung: 2.350 kW
Stromübertragung: Oberleitung
Kupplungstyp: Scharfenbergkupplung
Sitzplätze: 184, davon 16 Klappsitze in Mehrzweckbereichen
Fußbodenhöhe: 1.025 mm
* Endwagen; **Zwischenwagen

Die Triebwagen der Baureihe 430 sind S-Bahn-Triebwagen, die ab 2012 die Züge der Baureihe 420 im Stuttgarter S-Bahn-Netz ablösen werden, und ursprünglich ab 2011 auch die verbliebenen Züge aus x-Wagen und Lokomotiven der Baureihe 143 der S-Bahn Rhein-Ruhr ersetzen sollten.

Inhaltsverzeichnis

Allgemein

Die Baureihe 430 wurde als Nachfolger der Baureihe 420 in Stuttgart konzipiert. Die Ausschreibung erfolgte im Januar 2007.[1] Später wurde mitgeteilt, dass die bei der S-Bahn Rhein-Ruhr eingesetzte Baureihe 422 nicht weiter gebaut wird, sondern dorthin ebenfalls Fahrzeuge der Baureihe 430 geliefert werden sollten, wobei sich im April 2011 herausstellte, dass vermutlich keine weiteren Fahrzeuge an Rhein und Ruhr benötigt werden. Am 24. Dezember 2010 wurde bekannt, dass die Deutsche Bahn die Anzahl der Optionen von 83 auf 166 erhöht hat.[2] Diese Erhöhung der Option steht in einem Zusammenhang mit der Ausschreibung der S-Bahn Rhein-Main.

Einsatz

Stuttgart

Im Februar 2009 wurde bekannt, dass die 90 verbleibenden Triebwagen der Baureihe 420 der S-Bahn Stuttgart im Jahr 2013 durch 83 Züge des speziell für die S-Bahn in Stuttgart neu entwickelten Triebwagentyps Baureihe 430 ersetzt werden.[3] Laut einer Pressemeldung von Bombardier gibt es eine Option auf weitere 83 Fahrzeuge.[4] Der Einsatz der Baureihe 430 in Stuttgart soll Ende 2012 beginnen und bundesweit der erste sein.[5]

Rhein und Ruhr

Im Dezember 2009 gab der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr bekannt, dass die Baureihe 430 auch bei der S-Bahn Rhein-Ruhr eingesetzt werden soll. Die Auslieferung der Fahrzeuge sollte bis Ende 2012 abgeschlossen sein. Insgesamt sollten dann im VRR 116 Fahrzeuge der Baureihen 422 und 430 eingesetzt werden.[6][7] Im April 2011 wurde bekannt, dass die Bestellung der zusätzlichen Triebwagen für die S-Bahn Rhein-Ruhr annulliert wurde. Als Grund wird die bevorstehende Ausschreibung der verbundenen S-Bahn-Linien S5 und S8 durch den VRR genannt. Die dort freiwerdenden Züge der Baureihe 422 sollen dann statt der Baureihe 430 die lokbespannten Züge ersetzen.[8]

Technik und Ausstattung

Die durchgängig begehbaren Triebwagen der Baureihe 430 ähneln denen der Baureihe 422. Sie besitzen einen klimatisierten Fahrgastbereich und sind zur Vermeidung von Ein- und Aussteigeunfällen mit einer Spaltüberbrückung ausgestattet. Die für die Region Stuttgart bestellten Fahrzeuge sind mit einer Videoüberwachung mit 16 Kameras ausgerüstet, besitzen verglaste Ablagen und LED-Beleuchtung. Sie bieten in jedem Zug acht Bildschirme mit Informationen über Anschlusszüge im Nah- und Fernverkehr in Echtzeit sowie – falls bis 2013 die technischen Voraussetzungen dafür vorhanden sind – Stadtbahn-Verbindungen.[9][10]

Des Weiteren weisen die Züge beim Anfahren geringere Schallemissionen auf als die Züge der ebenfalls in Stuttgart eingesetzten Baureihe 423.[10] Im Vergleich mit den zu ersetzenden Fahrzeugen der Baureihe 420 ist der Energieverbrauch deutlich geringer.[4]

Ein Kurzzug wird eine Länge von 68,3 Metern haben und ist damit 0,9 Meter länger als die Baureihe 423, jedoch auch 1,1 Meter kürzer als die Baureihe 422. Der Kopf wird der Norm EN 15227 (Anforderungen an die Kollisionssicherheit von Schienenfahrzeugkästen) genügen und ist daher länger als derjenige der Baureihe 423, entspricht aber dem der Baureihe 422. Die gegenüber der Baureihe 422 geringere Fahrzeuglänge wird dadurch erreicht, dass in den Mittelwagen eine Sitzgruppe durch eine Einreiher-Sitzreihe mit einem separaten Fenster ersetzt und der Wagenkasten dementsprechend verkürzt wird. Diese Maßnahme war nötig, damit ein Langzug mit 204,9 Metern Länge noch an den Bahnsteigen mit 210 Metern Länge halten darf. Die Fahrzeuge werden über eine Magnetschienenbremse verfügen, erhalten mehr Klappfenster als die Baureihe 423 und größere Displays für das Fahrgastinformationssystem (FIS) im Innenraum an den Übergängen (analog der Baureihe 425). Die FIS-Anzeigen an den Fahrzeugaussenseiten werden zweizeilig. Die Fahrgastbestuhlung entspricht der aktuellen Corporate Identity der Bahn für den Nahverkehr, jedoch mit Kopflehnen aus Leder (bislang aus Stoff). Der Sitz ist im Beckenbereich ergonomisch geformt und gepolstert. Ursprünglich sollten die Züge vom Konsortium aus Alstom Transport in Salzgitter und Bombardier Transportation in Hennigsdorf gefertig werden. 29 Züge werden derzeit in Salzgitter gebaut, 54 weitere werden bei Bombardier in Aachen produziert.[5] 9 Fahrzeuge sollen intensiven Tests unterzogen werden und dabei 50.000 Kilometer zurücklegen.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. TED: BEKANNTMACHUNG – SEKTOREN
  2. TED: BEKANNTMACHUNG ÜBER VERGEBENE AUFTRÄGE – SEKTOREN
  3. Presseinformation Region Stuttgart, 16. Februar 2009: Region sichert S-Bahn-Verkehr
  4. a b Bombardier Pressemitteilung, 5. Mai 2009: Bombardier und Alstom erhalten Auftrag der Deutschen Bahn zur Lieferung von 83 elektrischen Triebzügen für die S-Bahn Stuttgart
  5. a b Pressemitteilung Verband Region Stuttgart, 18. Oktober 2010: 160.000 Teile für ein neues S-Bahn-Fahrzeug
  6. Pressemitteilung des VRR, 3. Dezember 2009: Neues S-Bahn Konzept an Rhein und Ruhr
  7. Pressemitteilung Deutsche Bahn AG, 3. Dezember 2009: Neues S-Bahn Konzept an Rhein und Ruhr
  8. Eisenbahnjournal Zughalt, 7. April 2011: VRR und DB AG haben sich geeinigt
  9. Datenblatt Seite 2
  10. a b Stuttgarter Nachrichten: Videokameras in allen S-Bahnen (abgerufen am 30. März 2009)

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