DB Energie

DB Energie
DB Energie GmbH
Unternehmenslogo: die mit runden Ecken eingerahmten Buchstaben „DB“ (in Rot) mit der rechts stehenden Unternehmenssparten "Netze" (schwarz, im Plural trotz Singular des offiziellen Namens)
Rechtsform GmbH
Gründung 1997
Sitz Pfarrer-Perabo-Platz 2
60326 Frankfurt am Main
Leitung Hans-Jürgen Witschke (Vorsitzender),
Thomas Groh,
Werner Raithmayr,
Frank Meyer
Mitarbeiter rund 1.600 (2008)[1]
Umsatz 2,3 Mrd. Euro (2009)[1]
Branche Energieinfrastruktur
Produkte Energiedienstleistungen: Energiemanagement, Energieversorgung (Energiebeschaffung, Energieerzeugung, Energietransport, Energiebereitstellung)[1]
Website www.dbenergie.de

Die DB Energie GmbH ist eine Tochtergesellschaft der Deutschen Bahn AG, deren Aufgabenfeld in der Erzeugung, Beschaffung und Bereitstellung von Energieträgern, hauptsächlich Strom und Diesel, aber auch von Erdgas, Heizöl und Fernwärme liegt. Das Unternehmen betreut neben dem DB-Konzern auch andere Kunden aus Industrie und Gewerbe. Die Instandhaltung, Planung und Errichtung von energietechnischen Einrichtungen, wie z. B. Zugvorheizanlagen, gehört ebenfalls zum Aufgabengebiet.

Betrieb

Die DB Energie GmbH ist Deutschlands sechstgrößter Energieversorger. Sie betreut ca. 13.000 Gewerbekunden in und um 5600 Bahnhöfe.

Der deutschlandweite Energietransport wird über ein eigenes ca. 7800 km langes 110-kV-Hochspannungsnetz mit rund 25.000 Masten abgewickelt.[2] Der Strom wird den Zügen der Deutschen Bahn und anderen Eisenbahnverkehrsunternehmen in einem Einphasen-Stromnetz als Wechselstrom jedoch mit 15 kV und 16,7 Hz zur Verfügung gestellt – im Unterschied zu dem Dreiphasen-Drehstromnetz für Industrie- und Haushaltsanwendung mit üblicherweise 50 Hz. Die Abgänge ab den 175 Unterwerken[2] bilden die Eigentumsgrenzen zwischen DB Energie und DB Netz.

Neben eigenen Bahnkraftwerken ist das Stromnetz der Deutschen Bahn über Bahnstromumformerwerke und -umrichterwerke mit dem normalen 50-Hz-Stromnetz verbunden. Über diese kann die DB Energie zusätzlichen Strom beziehen beziehungsweise überschüssigen Strom in das öffentliche Drehstromnetz einspeisen.

Aus der Hauptschaltstelle in Frankfurt am Main werden die rund 180 Unterwerke und 50 Erzeugerwerke überwacht. Eine Ersatzschaltstelle ist in Limburg an der Lahn eingerichtet.[3] Gesteuert wird die Stromeinspeisung durch Zentralschaltstellen (ZES), die aus Frankfurt/Main koordiniert werden. Ferner gibt es sieben regionale ZES, die für den regionalen Betrieb (einschließlich von Behebung von Störstellen) zuständig sind.

Die Abrechnung der Traktionsenergie bei elektrischen Fahrzeugen erfolgt über in die Fahrzeuge eingebaute elektronische Energiezähler. Die verbrauchte oder zurückgespeiste Energie wird über ein GSM-Modem von der Zentrale aus fernausgelesen.

Das Unternehmen betreibt bundesweit 200 Tankstellen, über die die rund 10.000 dieselgetriebenen Fahrzeuge der Deutschen Bahn versorgt werden. Darüber hinaus nehmen mehr als 200 Eisenbahn-Verkehrsunternehmen, die nicht zum Deutsche-Bahn-Konzern gehören, diese Leistungen in Anspruch.[4]

90 Prozent der Traktionsenergie (Stand: 2003) wird aus dem bahneigenen 16,7-Hz-Netz gedeckt. Zur Abdeckung von Bedarfsspitzen werden 10 Prozent aus dem öffentlichen 50-Hz-Netz bezogen.[5] Gelieferte Traktionsenergie wird nach dem Bahnstrompreissystem abgerechnet.

Geschichte

Am 29. November 1996 wurde der Unternehmensbereich Bahnstrom in die DB-Energieversorgungs GmbH & Co. KG (Kurzform DBEnergie[6]) als rechtlich unabhängige Gesellschaft ausgegründet, die am 1. Januar 1997 den Betrieb aufnahm. Am 11. Dezember 1998 wurde das Unternehmen in DB Energie umbenannt. Zum 1. Januar 2000 übernahm die Gesellschaft die Energieversorgung von Bahnhöfen und Betriebsstellen, am 1. Januar 2001 auch die Dienste der DB Tank Service. Seit 1. Januar 2006 übernimmt das Unternehmen auch die konzerninterne Versorgung mit Gas und Wärme.[7]

Um 1997 plante der DB-Konzern, die Energiesparte zu veräußern. Nach einer Reorganisation von DB Energie wurden diese Pläne später verworfen.[8]

Ende 2000 kündigte das Unternehmen an, zukünftig Strom an der Frankfurter Strombörse zu kaufen und verkaufen. Gleichzeitig sollte das Unternehmen sich von Vollversorgungsverträgen lösen.[9]

2002 erwirtschafte das Unternehmen mit rund 1940 Mitarbeitern 1,3 Milliarden Euro Umsatz. 2003 erhielt es 74 Millionen Euro Fördermittel für den Ausbau der Energieversorgungsanlagen. Im November 2003 zählte das Unternehmen 35 Kunden, die nicht zum DB-Konzern gehörten.[10]

Einzelnachweise

  1. a b c DB Energie - Firmenprofil, dbenergie.de, aufgerufen am 15. März 2011
  2. a b Straffer Strom statt langer Leitung. In: DB Welt, Ausgabe März 2008, S. 11
  3. Zuverlässigkeit gefragt: Siemens liefert DB Energie neue Netzleittechnik. Presseinformation vom 13. September 2010.
  4. Rekord des Monats. In: DB Welt, Ausgabe März 2008, S. 14.
  5. Die DB Energie GmbH und die Öffnung des Bahnstromnetzes für Konkurrenten. In: Eisenbahn-Revue International. Heft 10/2003, ISSN 1421-2811, S. 462.
  6. Meldung Meldung. In: Schiene, Heft 1/1997, ISSN 0932-2574, S. 8.
  7. Großer Akteur der Strombranche in: DB Welt, Ausgabe Februar 2007, Seite 11.
  8. Andreas Meyer wird neuer Chef der SBB. In: Eisenbahn-Revue International. Heft 8–9/2006, ISSN 1421-2811, S. 404.
  9. Meldung Aktuelles in Kürze. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 12/2000, ISSN 1421-2811, S. 532.
  10. DB Energie öffnet 16,7-Hz-Bahnstrom-Versorgungsnetz. In: Eisenbahn-Revue International. Heft 1/2004, ISSN 1421-2811, S. 10 f.

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