DE DUS

DE DUS
Wappen Deutschlandkarte
Stadtwappen der kreisfreien Stadt Düsseldorf Lage der kreisfreien Stadt Düsseldorf in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Düsseldorf
Landschaftsverband: Rheinland
Kreis: Kreisfreie Stadt
Geographische Lage: 51° 14′ N, 6° 47′ O51.2255555555566.78277777777787Koordinaten: 51° 14′ N, 6° 47′ O
Höhe: 28,23 bis 165,20 m ü. NN[1]
Durchschn. Höhenlage: 38 m ü. NN
Fläche: 217,0 km²
Einwohner: 582.222 (30. Juni 2008)[2]
Bevölkerungsdichte: 2683 Einwohner je km²
Postleitzahl: 40210–40629 (alt: 4000)
Vorwahlen: 0211,
0203 (Ortsnetz Duisburg),
02104 (Ortsnetz Mettmann)
Kfz-Kennzeichen: D
Gemeindeschlüssel: 05 1 11 000
UN/LOCODE: DE DUS
NUTS-Region: DEA11 (Düsseldorf)
Stadtgliederung: 10 Stadtbezirke
mit 49 Stadtteilen
Anschrift der
Stadtverwaltung:
Marktplatz
40213 Düsseldorf
Website: www.duesseldorf.de
Politik
Oberbürgermeister: Dirk Elbers (CDU)
Schuldenstand: 0 Mio. €
0 € je Einw.
(Stand: 12. September 2007)
Gesamtvermögen: 12 Mrd. €
20.675 € je Einw.
(Stand: 1. Januar 2007)
Eigenkapitalquote: 69 %
14.275 € je Einw.
(Stand: 1. Januar 2007)
Bevölkerung
Arbeitslosenquote: 9,3 %
(Stand: Ende September 2008)
Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Düsseldorf : 8,5 %
(Stand: Ende August 2008)
Ausländeranteil: 18,1 %
Altersstruktur:
0–18 Jahre: 15,3 %
18–65 Jahre: 66,3 %
ab 65 Jahre: 18,4 %
Lage
Niederlande Belgien Niedersachsen Rheinland-Pfalz Hessen Essen Wuppertal Solingen Remscheid Hagen Ennepe-Ruhr-Kreis Bochum Dortmund Herne Gelsenkirchen Bottrop Oberhausen Mülheim an der Ruhr Duisburg Kreis Mettmann Düsseldorf Rhein-Kreis Neuss Kreis Heinsberg Mönchengladbach Krefeld Kreis Viersen Kreis Wesel Kreis Kleve Rhein-Erft-Kreis Kreis Düren Rheinisch-Bergischer Kreis Oberbergischer Kreis Kreis Recklinghausen Kreis Borken Kreis Unna Märkischer Kreis Kreis Olpe Hamm Kreis Soest Kreis Coesfeld Kreis Steinfurt Kreis Warendorf Leverkusen Köln Kreis Aachen Bonn Rhein-Sieg-Kreis Aachen Kreis Euskirchen Münster Kreis Siegen-Wittgenstein Hochsauerlandkreis Kreis Paderborn Kreis Gütersloh Kreis Höxter Kreis Lippe Kreis Herford Kreis Minden-Lübbecke BielefeldKarte
Über dieses Bild

Düsseldorf ist als Landeshauptstadt das politische Zentrum Nordrhein-Westfalens. In der Metropolregion Rhein-Ruhr gelegen, gilt Düsseldorf als eines der wichtigsten Wirtschafts-, Verkehrs- und Kulturzentren der Bundesrepublik. Die Messestadt ist Sitz einer Vielzahl börsennotierter Unternehmen, ist der umsatzstärkste deutsche Werbe-[3] und Modestandort[4] sowie ein wichtiger Banken- und Börsenplatz. Der Düsseldorfer Flughafen ist das interkontinentale Drehkreuz von Nordrhein-Westfalen. Die Stadt am Rhein verfügt über zwei Binnenhäfen und ist Sitz von vier Hochschulen, darunter der renommierten Kunstakademie. Überregional ist Düsseldorf für seinen Einkaufsboulevard Königsallee, die Altstadt sowie den Karneval bekannt. Zahlreiche Museen und Galerien sind weitere Anziehungspunkte für Touristen und Einheimische. Bemerkenswert ist die große japanische Kolonie.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Räumliche Lage

Altstadt-Panorama

Düsseldorf liegt im mittleren Teil des Niederrheinischen Tieflands – überwiegend am rechten Ufer des Rheins auf einer von zahlreichen Rheinarmen durchzogenen Niederterrassenfläche an der Mündung des namensgebenden Flüsschens Düssel. Lediglich die Stadtteile Oberkassel, Niederkassel, Heerdt und Lörick liegen am linken Rheinufer. Die Stadt befindet sich südwestlich des Ruhrgebiets und damit im Herzen der Metropolregion Rhein-Ruhr, dem Übergangsbereich zwischen dem Niederrhein und dem Bergischen Land, zu dem die Stadt historisch betrachtet zählt. Die Metropolregion Rhein-Ruhr ist eine Wirtschaftsregion und ein städtischer Ballungsraum im Westen Deutschlands. Er zählt zu den größten Verdichtungsräumen in Europa und ist der größte in Deutschland. In den 20 kreisfreien Städten und 10 Kreisen der Region leben rund 11 Millionen Einwohner auf knapp 10.000 km² (Stand 2005). Allein in einem Umkreis von 50 Kilometern um Düsseldorf leben etwa neun Millionen Menschen.

Der höchstgelegene Punkt im Stadtgebiet (der Sandberg im Stadtteil Hubbelrath) misst 165 m, der niedrigste Punkt (die Mündung des Schwarzbachs in den Rhein bei Wittlaer) 28 m ü. NN.

Klima

Freilandpalmen in der Innenstadt
Klimadiagramm Düsseldorf-Flughafen

Das Klima des Düsseldorfer Raumes ist durch die reliefbedingte Öffnung in Richtung Nordsee ozeanisch geprägt. Überwiegend nördliche und westliche Windströmungen tragen feuchte Luftmassen heran. Die Folgen sind milde, schneearme Winter und mäßig warme und feuchte Sommer. Insgesamt ist die Witterung wechselhaft. So gibt es in der Stadt bei einer Jahresmitteltemperatur von 10,5 °C im Mittel rund 770 mm Niederschlag. Im Durchschnitt fällt lediglich an fünf Tagen im Jahr Schnee. Der Raum Düsseldorf gehört zu den Gebieten mit den mildesten Wintern in Deutschland. Die Stadt liegt in einer Zone stetiger Westwinde und atlantische Tiefdruckgebiete sorgen häufig für eine starke Bewölkung, so dass im Jahresmittel 66 % des Himmels bedeckt sind. Mit 1364 Sonnenstunden nimmt Düsseldorf in der Liste der sonnenscheinreichen Städte in Deutschland eher einen der hinteren Plätze ein.[5] Das milde Klima ermöglicht es, dass selbst exotische Pflanzen wie Hanfpalmen und Yuccas im Freien gedeihen.

Stadtgebiet

Das Stadtgebiet Düsseldorfs besteht heute aus 10 Stadtbezirken, die in 49 Stadtteile unterteilt sind. In jedem Stadtbezirk gibt es eine Bezirksvertretung mit 19 Mitgliedern unter Vorsitz eines Bezirksvorstehers. Die Bezirksvertretungen sind zu wichtigen, den Stadtbezirk betreffenden Angelegenheiten zu hören und werden bei jeder Kommunalwahl neu gewählt.

Die Stadtbezirke mit ihren zugehörigen Stadtteilen

Karte der Stadtbezirke von Düsseldorf.

Weitere Informationen zum Thema finden sich über die Liste der Stadtbezirke von Düsseldorf oder die Liste der Stadtteile von Düsseldorf.

Nachbarstädte

Die Stadt Düsseldorf grenzt im Norden an die kreisfreie Stadt Duisburg und an die Stadt Ratingen, im Osten an die Städte Mettmann, Erkrath und Hilden, im Süden an die Städte Langenfeld (Rheinland) und Monheim am Rhein (alle Kreis Mettmann) sowie im Westen an die Städte Dormagen, Neuss und Meerbusch (alle Rhein-Kreis Neuss).

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte der Stadt Düsseldorf

Fußturnier auf dem Marktplatz, 1585
Idealisierte Stadtansicht von Matthäus Merian um 1647
Düsseldorf am Rhein um 1900
Reiterstandbild des Jan Wellem auf dem Marktplatz

Von den Anfängen bis zur frühneuzeitlichen Stadt

Die erste schriftliche Erwähnung von Dusseldorp in einer Schreinskarte kann nicht sicher datiert werden und stammt frühestens aus dem Jahr 1135.[6] Am 5. Juni 1288 fand die Schlacht von Worringen statt, in deren Folge Graf Adolf V. von Berg Düsseldorf am 14. August 1288 die Stadtrechte verlieh.[7] Die nur 3,8 Hektar umfassende Stadt war kaum mehr als ein umwalltes Dorf, das die Westgrenze der Grafschaft Berg markierte.[8]

1380 wurde Graf Wilhelm II. in den Reichsfürstenstand erhoben. Der neue Herzog beschloss, Düsseldorf zu seiner neuen Residenz auszubauen. 1382 wird erstmals eine Burg urkundlich erwähnt.[9] Zwischen 1384 und 1394 wurde die Stadt erheblich erweitert. Durch geschickte Heiratspolitik vereinigten die Herzöge von Berg die Herzogtümer Jülich und Kleve mit dem ihren zum gemeinsamen Herzogtum Jülich-Kleve-Berg. Insbesondere unter Wilhelm dem Reichen wurde die Region zu einem Zentrum humanistischer Wissenschaft und liberaler Katholizität.[10] 1585 wurde bei der Vermählung des Erbprinzen Johann Wilhelm mit der Markgräfin Jakobe von Baden die wohl prunkvollste dokumentierte Hochzeit des 16. Jahrhunderts ausgerichtet. Dabei kam zum ersten Mal ein opernartiges theatralisches Schauspiel mit Gesang und Musik (Titel: Orpheus und Amphion) zur Aufführung.[11] Wilhelm der Reiche sorgte für den Wiederaufbau und Ausbau des Düsseldorfer Schlosses durch den Renaissance-Baumeister Alessandro Pasqualini. Nach dem Aussterben des jülich-bergisch-klevischen Regentenstammes 1609 besetzte der spanische General Ambrosio Spinola als kaiserlicher Kommissar 1614 die Stadt.

Residenzstadt und französische Besetzungen

Nach der Beilegung des Jülich-Klevischen Erbfolgestreits gehörte Düsseldorf mit dem Herzogtum Jülich-Berg zum Haus Pfalz-Neuburg. Der Kurfürst Johann Wilhelm von der Pfalz (von den Düsseldorfern „Jan Wellem“ genannt) erwählte Düsseldorf zu seiner Hauptresidenz. In dieser Zeit erfuhr die Stadt eine beachtliche städtebauliche Entwicklung, die sich unter Kurfürst Karl Theodor von der Pfalz fortsetzte, der Schlösser, Sammlungen, Institute gründete und die Carlstadt anlegen ließ. Jedoch hatte Düsseldorf zu diesem Zeitpunkt bereits seinen Status als Hauptresidenz an Mannheim, später an München verloren, von wo aus Karl Theodor regierte. Eine weitere kurze Blüte der Stadt erfolgte unter dem pfälzischen Stadthalter Johann Ludwig Franz Graf von Goltstein.[12]

Seit 1732 befestigt, wurde die Stadt im Siebenjährigen Krieg 1757 von den Franzosen besetzt und im Juni 1758 von Herzog Ferdinand von Braunschweig nach Kapitulation eingenommen, jedoch bald wieder verlassen. Im Jahr 1795 wurde Düsseldorf nach einem heftigen Bombardement den Franzosen durch Kapitulation übergeben und blieb in deren Besitz, bis es im Frieden von Lunéville 1801 an Bayern zurückgegeben wurde. Daraufhin erfolgte die Schleifung der Festungswerke.[13] Doch bereits 1806 gelangte die Stadt wieder unter französischen Einfluss und wurde Hauptstadt des Großherzogtums Berg, das bis 1813 Bestand hatte. Bald nach der Völkerschlacht bei Leipzig verließen die französischen Truppen das Gebiet des Großherzogtums, das unter preußischen Einfluss geriet.

Preußische Provinzstadt und Industrialisierung

Das inzwischen in Generalgouvernement Berg umbenannte Territorium wurde samt seiner Hauptstadt Düsseldorf am 21. April 1815 vom preußischen König Friedrich Wilhelm in Besitz genommen. Düsseldorf wurde 1816 Sitz eines Kreises, die Stadt selbst kreisfrei, jedoch bereits 1820 wieder mit dem Landkreis Düsseldorf vereinigt. Mit der Schaffung der Rheinprovinz 1822 wurde Düsseldorf zwar Sitz einer Bezirksregierung, verlor aber nach über 400 Jahren den Status als Hauptstadt einer Landesregierung und damit sämtliche überörtlichen Behörden.[14] Düsseldorf war bis dahin eine kleine Residenz- und Beamtenstadt gewesen, die nach Schleifung der Festungswerke von einem geschlossenen Ring ausgedehnter Parks umgeben war, dem sich eine Neubebauung im klassizistischen Stil anschloss. Nach zeitgenössischen Beschreibungen bot die Stadt insgesamt ein sehr harmonisches Stadtbild. Allerdings ließen die Folgen der Behördenverlegungen den Zeitgenossen die wirtschaftliche Zukunft der Stadt ungewiss erscheinen. So spielte das künstlerische Leben in jener Zeit, aus der Düsseldorfs Ruf als Kunst- und Gartenstadt stammt, eine weitaus größere Rolle als Politik oder Wirtschaft.

Ab Mitte der 1830er Jahre erfasste der durch die Industrialisierung ausgelöste gesellschaftliche und wirtschaftliche Umbruch die kleine preußische Provinzstadt. Die Dampfschifffahrt auf dem zunehmend regulierten Rhein, die Einrichtung eines Freihafens (1831) sowie die Anlage der ersten Eisenbahnstrecken (1838)[15] schufen die Voraussetzungen für die Entwicklung Düsseldorfs zur Industriestadt. 1837 fand die erste Gewerbeausstellung in der Flinger Straße statt – die Grundlage zur späteren Entwicklung zur Messestadt. Ab 1850 siedelten sich die ersten Stahlwerke unter anderem in Oberbilk an. Es folgten zahlreiche weitere Industriebetriebe wie beispielsweise die Gerresheimer Glashütte. Allerdings dominierte bis 1870 noch das Textilgewerbe.

1872 wurde Düsseldorf erneut kreisfrei. Gegen 1880 bestand es aus sechs Stadtteilen: der Altstadt (dem ursprünglichen Düsseldorf) mit engen und unregelmäßigen Straßen sowie den beiden Mündungen der nördlichen und der südlichen Düssel, der Carlstadt, an der Südseite der Altstadt (1767 angelegt), der in einiger Entfernung liegenden Neustadt, die 1690–1716 erbaut wurde, der Friedrichstadt am Südostende, der Königstadt und schließlich Pempelfort an der Ostseite.[16] 1880 fand in Düsseldorf eine Gewerbeausstellung statt, die über eine Million Besucher anzog[17] und der Stadt weitere Wachstumsimpulse gab. Bei der Volkszählung vom 1. Dezember 1880 lebten in der Stadt auf 49 Quadratkilometern Fläche 95.458 Menschen. Die 50 Jahre zuvor noch politisch und wirtschaftlich unbedeutende preußische Stadt stand an der Schwelle zur Entwicklung zu einer der bedeutenden Groß- und Industriestädte des neugegründeten Deutschen Reichs. In der Zeit von 1880 bis 1900 stieg die Bevölkerung um mehr als das Doppelte auf über 215.000 Einwohner.[18]

Aufstieg zur Wirtschaftsmetropole und Niedergang

An der Wende zum 20. Jahrhundert war Düsseldorf eine geschäftige Industriestadt, deren Einwohner optimistisch in die Zukunft blickten. 1902 folgte eine weitere große Gewerbe-, Industrie- und Kunstausstellung mit über 2500 Ausstellern auf einem 70 Hektar großen Gelände am Rheinufer, die weltweit Beachtung fand. Die gute Finanzverfassung und die niedrigen Steuern zogen vermögende Leute und Unternehmen aus dem ganzen Reich an. 1909 erfolgten die ersten großen Eingemeindungen seit dem Mittelalter. Die Stadt wuchs um 62,5 km² und mit rund 63.000 Einwohnern auf rund 345.000 Einwohner an. Auf der Golzheimer Heide wurde ein Zeppelinflugfeld eingerichtet und 1912 wurden Pläne für die „Millionenstadt Düsseldorf“ vorgestellt. Nichts schien das Wachstum der Stadt stoppen zu können. Düsseldorf wurde vom Ausbruch des Ersten Weltkrieges regelrecht überrascht.

Am 31. Juli 1914 übernahm das Militär die Exekutive und am folgenden Tag wurde die allgemeine Mobilmachung verkündet. Schon bald veränderte sich das Leben in der Stadt merklich. Die Düsseldorfer Industrie stellte auf Kriegsproduktion um und wurde eine der größten Waffenschmieden des Reiches. Die Stadt selbst wandelte sich zu einem Nachschubzentrum und Lazarettstandort. 1915 waren 46.000 Reservisten in Düsseldorf stationiert, 1917 zählte man rund 8000 Lazarettbetten. Es setzte ein wirtschaftlicher Niedergang ein. So sank der Hafenumschlag auf unter 30 % des Vorkriegsniveaus. Die Geburtenzahlen sanken um 42 %; es herrschte Mangel an Lebensmitteln und Kleidung; die Sterberaten in der Bevölkerung stiegen massiv an und über 10.000 Soldaten kehrten nicht mehr in ihre Heimatstadt zurück. Im Juni 1917 kam es zu durch Hunger angetriebenen Protesten und zu Plünderungen von Läden. Mehrfach wurde der Belagerungszustand verkündet.[19]

Am 8. November 1918 erfasste die Novemberrevolution Düsseldorf durch aus Köln kommende Matrosen. Es bildete sich ein provisorischer Arbeiter- und Soldatenrat, der in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung zunächst die öffentliche Ordnung aufrechterhalten konnte. Am 4. Dezember 1918 besetzten belgische Truppen die linksrheinischen Stadtteile. Himmelgeist und das damals noch selbständige Benrath waren britisch besetzt. Der Rest der Stadt lag in der entmilitarisierten Zone, so dass die Soldaten formell aus dem Arbeiter- und Soldatenrat ausschieden und sich der Arbeiterrat neu formierte.

Vom 7. bis zum 9. Januar 1919 kam es nach Streiks, Zeitungsbesetzungen und einer Massendemonstration gegen die Regierung Ebert-Scheidemann zur Übernahme der Macht durch einen Vollzugsrat des Arbeiterrates, der aus Mitgliedern des Spartakusbundes und linken USPDlern zusammengesetzt war. Ziel dieser Gruppen war eine Revolution nach russischem Vorbild. Der Hauptbahnhof, das Polizeipräsidium und das Fernsprechamt wurden besetzt. Aus dem Gefängnis Ulmer Höh wurden rund 150 Insassen befreit. Oberbürgermeister Oehler, Regierungspräsident Kruse und einige andere Personen des öffentlichen Lebens konnten sich ins belgisch besetzte Oberkassel retten, andere angesehene Bürger wurden als Geiseln genommen. Aus Protest legten am 10. Januar die städtischen Beamten die Arbeit nieder. Karl Schmidtchen wurde als Oberbürgermeister eingesetzt. Es kam zu Streiks und blutigen Zusammenstößen mit zahlreichen Toten und Schwerverletzten auf der Graf-Adolf-Straße. Nach fünf Wochen, am 28. Februar 1919, wurde die Stadt vom Freikorps Lichtschlag erobert und der Vollzugsrat abgesetzt. Dennoch kam es bis Mitte April 1919 immer wieder zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Spartakisten und den reaktionären Freikorpstruppen, insbesondere infolge der Generalstreiksbewegung an der Ruhr vom 8. bis zum 13. April. Heftig umkämpft war der Stadtteil Oberbilk, der nur mit Artillerieunterstützung erobert werden konnte.[20] Bis 1933 blieb Düsseldorf in weiten Teilen dennoch eine „rote Stadt“.

Am 8. März 1921 rückten gegen Mittag französische und belgische Truppen in Düsseldorf und andere Ruhrgebietsstädte ein und besetzten sie.[21] Hintergrund war die Weigerung der Reichsregierung, Reparationszahlungen aus dem Versailler Vertrag in Höhe von 269 Milliarden Goldmark anzuerkennen. Zwei Jahre später begannen die Franzosen von ihren Brückenköpfen Duisburg und Düsseldorf aus mit der Besetzung des Ruhrgebiets.

Mit Annahme des Dawes-Plans am 1. September 1925 durch die deutsche Regierung wurde die Besetzung des Ruhrgebiets und Düsseldorfs beendet. 1929 ging der Landkreis Düsseldorf größtenteils im neuen Landkreis Düsseldorf-Mettmann auf, der nördliche Teil wurde den Städten Duisburg und Mülheim zugeschlagen. Düsseldorf-Mettmann wurde bei der Kreisreform 1975 in Kreis Mettmann umbenannt.

Die Zeit des Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg

Über die Ereignisse, die zum Ende der nationalsozialistischen Herrschaft in Düsseldorf führten, existiert ein eigener Hauptartikel -> Aktion Rheinland

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten kam es schon am 11. April 1933 in Düsseldorf zur ersten Verbrennung „unerwünschter Literatur“ (unter anderem von Büchern Heinrich Heines) durch die Hitlerjugend. Am 10. November 1938 wurden in der Reichspogromnacht die Synagogen auf der Kasernenstraße und in Benrath niedergebrannt, die jüdische Bevölkerung der Stadt wurde verfolgt und mindestens acht Personen wurden ermordet. Am 27. Oktober 1941 fuhr der erste Zug mit Düsseldorfer Juden vom Güterbahnhof Derendorf in die deutschen Konzentrationslager im besetzten Polen. 1944 lebten in den etwa 400 Lagern Düsseldorfs rund 35.000 ausländische Zivilarbeiter, mehrere 1000 Kriegsgefangene sowie KZ-Häftlinge, die in der Stadt Zwangsarbeit leisten mussten.

Im Zweiten Weltkrieg fielen 1940 die ersten Bomben auf Düsseldorf. Die alliierten Luftangriffe forderten bis 1945 mehr als 5000 Tote unter der Zivilbevölkerung. Etwa die Hälfte der Gebäude wurde zerstört, rund 90 Prozent wurden beschädigt. Alle Rheinbrücken, die meisten Straßen, Hochwasserdeiche, Unter- und Überführungen sowie das städtische Entwässerungsnetz waren größtenteils zerstört. Die Trümmermenge wurde auf etwa zehn Millionen Kubikmeter geschätzt. Ab dem 28. Februar 1945 wurde Düsseldorf für sieben Wochen zur Frontstadt – mit amerikanischem Dauerbeschuss vom linken Rheinufer – und im März immer mehr eingekreist.[22]

Im April versuchten einige Düsseldorfer Bürger des Widerstands um Rechtsanwalt Karl August Wiedenhofen bei Schutzpolizei-Kommandeur Franz Jürgens die Festsetzung des Polizeipräsidenten Korreng zu erwirken, um die Stadt kampflos an die Alliierten zu übergeben. Der Putschversuch gelang zunächst, wurde dann aber verraten. Nach der Befreiung Korrengs durch loyale Kräfte von Gauleiter Friedrich Karl Florian, der fünf der Widerstandsmitglieder standrechtlich erschießen ließ (darunter Jürgens), gelang es den beiden letzten Mitgliedern (Rechtsanwalt Wiedenhofen und Architekt Aloys Odenthal) zu entkommen, die im Osten der Stadt heranrückenden amerikanischen Streitkräfte zu erreichen und die endgültige Zerstörung der Stadt durch einen bereits vorbereiteten großen Luftangriff abzuwenden.

Wiederaufbau und Entwicklung zur Landeshauptstadt

Am 17. April 1945 besetzten US-amerikanische Truppen, von Mettmann kommend, Düsseldorf nahezu kampflos. Nur noch etwa die Hälfte der Bewohner lebte in der in weiten Teilen zerstörten Stadt. Die britische Militärregierung setzte bereits im Juni 1945 eine deutsche Kommunalverwaltung ein. Am 23. August 1946 gründeten die Briten das Land Nordrhein-Westfalen mit Düsseldorf als Hauptstadt. Mit Wohnungsnotprogrammen konnten bis 1947 etwa 70.000 Wohnungen zur Verfügung gestellt werden. 1947 fand bereits wieder eine erste Messe in Düsseldorf statt. 1949 erreichte die Einwohnerzahl schon fast wieder Vorkriegsniveau. Mit dem Neuordnungsplan von 1950 wurden die Grundlagen für die weitere Stadtentwicklung der nächsten Jahrzehnte geschaffen, die das Stadtbild und die Verkehrsführung entscheidend verändern sollte. Zahlreiche Straßen wurden verbreitert und zerstörte Gebäude um zwei bis drei Geschosse höher wieder aufgebaut. Ab Mitte der 1950er Jahre entstanden die ersten Hochhäuser. Düsseldorf entwickelte sich zunehmend zur Verwaltungsstadt. Aufgrund der Nähe zum Ruhrgebiet sowie zur damaligen Bundeshauptstadt Bonn ließen sich zahlreiche Verbände und Interessensvertretungen aus dem Stahlbereich in der Stadt nieder. Dennoch blieb Düsseldorf bis in die 1980er Jahre ein bedeutender Industriestandort. Die 1960er und 1970er Jahre brachten große Veränderungen. Die Stadt hatte in dieser Zeit den höchsten Bevölkerungsstand ihrer Geschichte. Ab 1961 entstand mit Garath ein komplett neuer Stadtteil in Form einer Trabantenstadt am südlichen Stadtrand. 1965 wurde Düsseldorf Universitätsstadt. Es folgte 1970 die Eröffnung des neuen Schauspielhauses, 1971 die Neue Messe und 1978 die Tonhalle. 1975 erfolgte die größte Eingemeindung seit 1929. Es entstanden in der Zeit zwei neue Rheinbrücken und es wurde mit dem Bau einer U-Bahn begonnen, deren erste Strecke 1981 eingeweiht werden konnte. In den 1980er Jahren wurden zwei weitere städtebauliche Projekte begonnen, die das Stadtbild abermals nachhaltig veränderten. Zum einen war dies der Neubau des Landtages und die Entwicklung des Medienhafens und zum anderen der Bau des Rheinufertunnels, dessen Fertigstellung sich bis in die 1990er Jahre hinzog. Mit der Einweihung des Tunnels war 1993 die Düsseldorfer Altstadt wieder an den Rhein gerückt. In den 1990er Jahren entwickelte sich im Medienhafen ein neues Büro-, Geschäfts- und Freizeitviertel. 1996 vernichtete ein Großbrand ein Terminal des Düsseldorfer Flughafens. Der Flughafen sowie die Anbindung an die Stadt wurden komplett umgeplant. Die Arbeiten waren 2003 abgeschlossen. Seit dem 12. September 2007 ist die Stadt Düsseldorf neben Dresden eine der beiden schuldenfreien Großstädte Deutschlands.

Eingemeindungen

Rheinufer bei Nacht.

Folgende Städte, Gemeinden und Gemeindeteile wurden nach Düsseldorf eingegliedert (die Zahlen hinter den Orten geben den Flächenzuwachs in km² an):

  • am 1. April 1908: Wersten, Teil der Landgemeinde Himmelgeist 3,57
  • am 1. April 1909: Stockum, Teil der Landgemeinde Lohausen 3,72, Rath 14,23, Stadt Gerresheim 5,35, Eller 10,68, Himmelgeist 7,04, Heerdt (einschließlich Wohnplätze Oberkassel, Niederkassel und Oberlörick) 13,52, Teil der Landgemeinde Ludenberg 4,37
  • am 1. August 1929: Stadt Kaiserswerth 3,27, Lohausen 10,57, Benrath (einschließlich Wohnplätze Itter, Holthausen, Hassels, Reisholz, Urdenbach) und Garath zusammen 26,63, Teil von Wittlaer 0,41, Teil von Kalkum 0,91, Teil von Eckamp 0,90, Teil von Schwarzbach 0,70, Teil von Ludenberg 4,44, Teil von Erkrath 0,02, Teil von Büderich 0,01
  • am 1. Januar 1975: Wittlaer (einschließlich Kalkum) 23,22, Stadt Angermund 8,34, Hubbelrath (mit den Siedlungsbereichen Dorf, Stratenhof, Rotthäuser Weg und Knittkuhl) 12,11, Stadt Monheim (ohne Ortsteil Hitdorf)¹ 25,81, Teile der Gemeinde Hasselbeck-Schwarzbach 1,71, Ortsteil Unterbach der Stadt Erkrath 10,56 und Gebiet um den Elbsee der Stadt Hilden
  • am 1. Januar 1980: Teile der Stadt Ratingen 0,48

¹ der Monheimer Stadtteil Hitdorf wurde nach Leverkusen eingegliedert. Aufgrund des Gesetzes über Gebietsänderungen im Neugliederungsraum Düsseldorf wurde Monheim mit Wirkung vom 1. Juli 1976 wieder ausgegliedert und zur eigenständigen Stadt erklärt. Lediglich ein kleiner kaum bewohnter Teil der Urdenbacher Kämpe verblieb bei Düsseldorf. Der ehemalige Stadtteil Hitdorf verblieb weiterhin bei Leverkusen.

Panoramabild der markanten Düsseldorfer Skyline mit Altstadt, Rheinturm und Rheinkniebrücke.
Panoramabild der markanten Düsseldorfer Skyline mit Altstadt, Rheinturm und Rheinkniebrücke.

Bevölkerung

Grafik der Einwohnerentwicklung

Hauptartikel: Einwohnerentwicklung von Düsseldorf

Am 30. Juni 2008 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Düsseldorf 582.222 Einwohner.[2] Davon waren 305.064 Frauen (52,39 %) und 277.158 Männer (47,61 %). Der Ausländeranteil betrug 18,02 %, d. h. 104.730 Einwohner.[23] Nach Zählung der Stadt stellten 2006 die Türken mit 15.191 Personen die größte Gruppe der Nichtdeutschen, gefolgt von den Griechen mit 10.591 und den Italienern mit 6.890 Personen. Von den außereuropäischen Herkunftsländern stellen die Asiaten mit 14.639 die größte Gruppe, darunter Japan mit 4.951, Iran mit 1.419, China mit 1.375 und Korea mit 1.003 Personen.[24]

Mit Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert setzte in Düsseldorf ein starkes Bevölkerungswachstum ein. Lag die Einwohnerzahl der Stadt 1834 bei rund 20.000, so überschritt sie schon 1882 die Grenze von 100.000, wodurch Düsseldorf zur Großstadt wurde. 1905 hatte die Stadt 250.000 Einwohner, bis 1933 verdoppelte sich diese Zahl auf 500.000. Im Jahre 1962 erreichte die Bevölkerungszahl mit 705.391 ihren historischen Höchststand. In den folgenden Jahren sank die Einwohnerzahl jedoch wieder stark. Dieser Trend konnte auch durch die kommunale Neugliederung in den 1970er Jahren, in dessen Folge einige umliegende Gemeinden nach Düsseldorf eingegliedert wurden, nicht gedreht werden. Der Wegzug in die Umlandgemeinden führte dazu, dass sich die Einwohnerzahlen in den 1980er und auch 1990er Jahren bei 570.000 Einwohnern einpendelten. Erst zur Jahrtausendwende kehrte sich der Trend um. So betrug am 30. Juni 2005 die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Düsseldorf nach Fortschreibung des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen 573.449 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern). Damit lag die Einwohnerzahl zwar im Vergleich zu 1962 um rund 20 Prozent (131.942 Personen) niedriger, doch setzte sich das Wachstum weiter fort. So wird mit der derzeit jährlich ca. 0,3 bis ca. 0,6 % wachsenden Einwohnerzahl erwartet, dass Düsseldorf in Kürze das bislang an Einwohnerzahlen größere Dortmund übertreffen und damit zur siebtgrößten Stadt Deutschlands sowie zweitgrößten Stadt Nordrhein-Westfalens aufsteigen wird.

Religionen

Christlich

Eine Übersicht der Kirchengemeinden und -gebäude findet sich in der Liste der Kirchen in Düsseldorf.

Römisch-katholisch

St. Lambertus mit Apollinarisschrein

Düsseldorf gehörte von Anfang an zum Erzbistum Köln und war dem Archidiakonat des Domdechanten unterstellt. Obwohl die Reformation anfangs mehrheitlich Fuß fassen konnte, verblieben auch weiterhin Katholiken in der Stadt. Sie gehörten bis 1627 zum Dekanat Neuss, ehe Düsseldorf selbst Sitz eines Dekanats wurde. Heute gehören alle katholischen Pfarrgemeinden der Stadt zum Stadtdekanat Düsseldorf, das aus den Dekanaten Nord, Mitte/Heerdt, Ost, Süd und Benrath besteht. In Düsseldorf leben heute etwa 205.000 Katholiken, was einem Bevölkerungsanteil von etwa 36 % entspricht. Der katholische Stadtverband hat seit 2006 im umgebauten Kloster der Maxkirche ein neues Zentralgebäude in der Carlstadt.

Evangelisch-uniert

Neanderkirche

Die Reformation konnte sich ab 1527 teilweise durchsetzen, begünstigt vor allem durch den Reformkatholizismus von Herzog Wilhelm V.. Neben dem Psalmengesang wurde das Abendmahl in beiderlei Gestalt in der Stiftskirche St. Lambertus eingeführt. Dies war die Gründung der lutherischen Gemeinde. 1571 gab es einen erneuten Umschwung am Hofe, dem zufolge die Protestanten unterdrückt wurden. Die lutherische und die 1573 gegründete reformierte Gemeinde trafen sich danach heimlich, bis die Unterdrückung ab 1590 beendet wurde. Ab 1609 konnten die Protestanten zunächst ihre Gottesdienste öffentlich abhalten: die Reformierten in ihrem Predigthaus an der Andreasstraße, die Lutheraner an der Berger Straße. 1614 setzte unter dem römisch-katholischen Herrscher Wolfgang Wilhelm wieder die Unterdrückung ein. Bis Mitte des 17. Jahrhunderts konnten die Protestanten nur heimlich ihre Gottesdienste abhalten. Dann erhielten sie das Recht zur freien Religionsausübung. Die erste überlieferte evangelische Predigt in Düsseldorf wurde im Predigthaus an der Bolkerstraße gehalten, das aus dem Jahr 1651 erhalten ist. 1683 konnte sich die reformierte Gemeinde ihre eigene Kirche bauen, die 1916 den Namen Neanderkirche erhielt. Der Turm wurde 1687 fertiggestellt. Im selben Jahr entstand die lutherische Kirche an der Berger Straße. Gehörte die protestantische Gemeinde Düsseldorfs zunächst zur kölnischen Klasse, später zur Bergischen Synode (1589), so wurde Düsseldorf 1611 Sitz einer eigenen Klasse (Kirchenverwaltungsbezirk).

Nach dem Übergang an Preußen vereinigten sich 1825 (→ über die Vereinigung zur Union in Preußen: Agendenstreit) die beiden protestantischen Kirchengemeinden zur „Evangelischen Gemeinde Düsseldorf“, die zur Superintendentur Düsseldorf gehörte. Bereits 1815 war Düsseldorf Sitz des preußischen Oberkonsistoriums der Provinz Jülich-Kleve-Berg geworden, doch zog dieses schon 1816 nach Köln um. 1827 gab es in Düsseldorf eine Synode.

Die protestantische Gemeinde Düsseldorfs wuchs ständig und weitere Kirchen wurden gebaut, so etwa die Johanneskirche am Martin-Luther-Platz (1881), die Christuskirche (1899), die Friedenskirche (1899) und die alte Matthäikirche (1899) sowie die Kreuzkirche (1910). 1905 entstand aus Teilen der Gemeinden Urdenbach und Gerresheim die Kirchengemeinde Eller-Wersten. Durch Eingemeindungen gab es weitere Kirchengemeinden im Stadtgebiet. Am 1. Oktober 1934 wurde der Sitz des Konsistoriums der rheinischen Provinzialkirche Preußens beziehungsweise der Evangelischen Kirche im Rheinland von Koblenz nach Düsseldorf verlegt. Die heutige Kirchenverwaltung ist in der Hans-Böckler-Straße im Stadtteil Golzheim. Weiterhin gibt es ein „Haus der Kirche“ in der Bastionstraße in der Carlstadt. 1936 wurde für alle Düsseldorfer evangelischen Gemeinden ein Gesamtverband gegründet. 1948 wurde die Kirchengemeinde Düsseldorf aufgeteilt. Auch in den Außenbezirken gab es Veränderungen in den Kirchengemeinden.

1964 wurde der Kirchenkreis Düsseldorf in die Kirchenkreise Düsseldorf-Mettmann, Düsseldorf-Nord, Düsseldorf-Ost und Düsseldorf-Süd aufgeteilt, wobei der Kirchenkreis Düsseldorf-Mettmann vor allem Kirchengemeinden außerhalb der Stadt Düsseldorf umfasst. Die drei Kirchenkreise im Stadtgebiet bildeten bis Mitte 2007 den Kirchenkreisverband Düsseldorf innerhalb der Evangelischen Kirche im Rheinland. Am 16. Juni 2007 trat die Synode des neugebildeten Kirchenkreises Düsseldorf erstmals zusammen. Er ist aus dem Zusammenschluss der Kirchenkreise Düsseldorf-Nord, Düsseldorf-Ost und Düsseldorf-Süd hervorgegangen und repräsentiert 24 evangelische Gemeinden und damit 123.000 Protestanten der Landeshauptstadt.

Evangelisch-lutherisch

Als Reaktion auf die Vereinigung der Kirchen der lutherischen und reformierten Tradition zur Evangelischen Kirche der Union entstand die Evangelisch-Lutherische (altlutherische) Kirche Preußens. Die Altlutheraner bestanden auf weiterer Anerkennung des lutherischen Bekenntnisses. Sie forderten uneingeschränkte lutherische Gottesdienste, Verfassung und Lehre. Nach harter Verfolgungszeit seitens des Staates konnten sie sich 1841 unter König Friedrich Wilhelm IV. konstituieren und wurden anerkannt. Ab 1846 wurden in Düsseldorf wieder lutherische Gottesdienste gefeiert in einer Gemeinde aus Lutheranern der Gemeinde vor der Zwangsvereinigung und Zugewanderten aus Sachsen und Bayern. 1882 weihte die Gemeinde ein eigenes Gotteshaus in der Kreuzstraße, das am 12. Juni 1943 einem Luftangriff zum Opfer fiel. 1884 wurde die Gemeinde vom preußischen Staat als juristische Person anerkannt. Da das Grundstück in der Kreuzstraße nach dem Krieg aus stadtplanerischen Gründen nicht mehr bebaut werden durfte, erwarb die Gemeinde ihr jetziges Grundstück und weihte am 2. April 1956 in der Eichendorffstraße in Stockum ihre Erlöserkirche. Die Kirchengemeinde gehört heute zum Kirchenbezirk Rheinland der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK). In dieser Kirchengemeinde wurde auch Königin Silvia von Schweden durch Superintendent Nagel konfirmiert.

Orthodoxe Kirchen

In Düsseldorf sind neben den beiden großen christlichen Konfessionen auch zahlreiche orthodoxe Kirchen beheimatet. Es sind die Kommission der Orthodoxen Kirche in Düsseldorf mit Gemeinden der Griechisch-orthodoxen Kirche Am Schönenkamp in Reisholz, der Russisch-Orthodoxen Kirche, der Rumänisch-Orthodoxen Kirche und der Serbisch-Orthodoxen Kirche, der Koptisch-Orthodoxen Kirche auf dem Pöhlenweg in Grafenberg und der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche.

Anglikaner und Alt-Katholiken

Die Anglikanische Kirche, die mit der alt-katholischen Kirche in voller Kirchengemeinschaft (full communion) steht, ist mit einer Gemeinde in der Rotterdamer Straße am Nordpark ansässig. Die Pfarrkirche der alt-katholischen Gemeinde Düsseldorf befindet sich in der Aschaffenburger Straße in Reisholz (siehe Klarenbachkirche).

Freikirchen

Apostolische Gemeinde

In Düsseldorf sind neben den anderen großen christlichen Konfessionen auch zahlreiche Freikirchen beheimatet: die Apostolische Gemeinschaft mit ihrem Deutschlandsitz und der Düsseldorfer Hauptgemeinde in der Cantadorstraße sowie zwei weiteren Gemeinden in Eller (Klein Eller) und Gerresheim (Heyestraße); das Christliche Zentrum Düsseldorf (Pfingstbewegung) in der Bruchstraße; die Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinden (Baptisten) in der Acker-, Luisen- und Christophstraße; die Evangelisch-methodistische Kirche in der Hohenzollernstraße; die Freie Evangelische Gemeinde in der Bendemannstraße; die Heilsarmee; die Herrnhuter Brüdergemeine in Heerdt; die Jesus-Haus-Gemeinde (Pfingstbewegung) in der Grafenberger Allee.

Alle diese Gemeinden sowie die evangelische, die beiden katholischen und einige orthodoxe Kirchen sind Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) [2]. 1990 und 2001 veranstalteten die Düsseldorfer Freikirchen einen Freikirchentag im Robert-Schumann-Saal und auf dem BUGA-Gelände.

Sonstige Kirchen und Gemeinschaften

Ferner sind in Düsseldorf die Christengemeinschaft, die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen), die Neuapostolische Kirche mit fünf Gemeinden in Benrath, Derendorf, Eller, Flingern und Gerresheim, und die Zeugen Jehovas mit mehreren Gemeinden vertreten.

Jüdisch

Hauptartikel: Juden in Düsseldorf

Die Neue Synagoge

Die jüdische Gemeinde Düsseldorf ist mit ca. 7.400 Mitgliedern die drittgrößte in Deutschland. Ihre neue Synagoge wurde 1958 gebaut und liegt in der Zietenstraße im Stadtteil Golzheim. Sie wird rund um die Uhr von der Polizei bewacht. Die alte Synagoge stand in der Kasernenstraße in der Carlstadt auf dem heutigen Grundstück des Handelsblattverlages. Sie ist den Novemberpogromen 1938 zum Opfer gefallen.

Die Gemeinde als Körperschaft des öffentlichen Rechts ist gemäß ihrer Satzung eine Einheitsgemeinde. Das bedeutet, dass alle religiösen Richtungen respektiert werden. Die Gottesdienste entsprechen dem orthodoxen Ritus. Rabbiner ist (Stand: 2008) Julien-Chaim Soussan, einer der jüngsten Gemeinderabbiner in Deutschland. 90 % der Gemeindemitglieder stammen aus der ehemaligen Sowjetunion. Zur Gemeinde gehören u. a. ein Kindergarten und eine Grundschule, die Yitzhak-Rabin-Schule. Sie ist eine staatlich anerkannte Grundschule und eine jüdische Konfessionsschule, die für die koschere Ernährung der Kinder sorgt. Kürzlich stellte sich in einer landesweiten Vergleichsarbeit heraus, dass die Schule zu den 25 besten Grundschulen des Landes Nordrhein-Westfalen gehört. Die Gemeinde verfügt auch über einen Sportverein (Makkabi), ein Jugendzentrum und einen Friedhof.

Daneben gibt es in Düsseldorf die russischsprachige jüdisch-messianische Gemeinde Beit Hesed, die auch die deutschsprachige Zeitschrift Kol Hesed herausgibt.

Buddhistisch

Ekō-Haus

Im linksrheinischen Stadtteil Niederkassel liegt der einzige buddhistische Tempel in der Tradition der Jōdo-Shinshū Europas, auf dem Grundstück des japanischen Ekō-Hauses. Er ist im japanischen Stil als Betonkonstruktion errichtet und von einem japanischen Garten umgeben. Dem Ekō-Haus sind außerdem ein traditionelles japanisches Haus für Teezeremonien, eine Bibliothek und ein Kindergarten angeschlossen.

Muslimisch

In der Landeshauptstadt gibt es auch eine Reihe muslimischer Gemeinden. Diese bilden jedoch keinen einheitlichen Verband, sondern sind gemäß der nationalen Zugehörigkeit ihrer Mitglieder als türkische, iranische, marokkanische etc. Moscheevereine organisiert. Die größte türkische Vereinigung Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e. V. besitzt in Düsseldorf drei Moscheen. Sie befinden sich in Lörick, Eller und Derendorf.

Politik

An der Spitze der Stadt Düsseldorf standen im 13. Jahrhundert die Schöffen, die bis 1806 die oberste und mächtigste Klasse in der Stadtverwaltung darstellten. Seit 1303 ist ein Bürgermeister genannt, der anfangs ebenso ein Schöffe war. Daneben gab es ab 1358 auch einen Rat, der sich teilweise in einen Alten und einen Jungen Rat aufteilte. Die Mitglieder wurden entweder auf Lebenszeit gewählt (Alter Rat), oder aber auch jährlich bestimmt (Junger Rat). Als herzoglicher Vertreter war ferner ein Schultheiß an der Verwaltung der Stadt beteiligt, der den Titel „Amtmann“ führte. Etwa seit dem 15. Jahrhundert gab es neben den genannten Gremien auch einen Gemeindeausschuss von 12 Personen („Zwölfer“), der an der Wahl des Bürgermeisters teilnahm und zu wichtigen Beschlussfassungen herangezogen wurde, eigentlich aber keine wirkliche Bürgerbeteiligung darstellte. Erst in französischer Zeit gab es einen Munizipalrat, ab 1815 einen Gemeinderat mit 30 Mitgliedern. Seit 1856 waren es die „Stadtverordneten“, später Ratsherren, deren Gesamtzahl sich mehrmals veränderte. Die Leitung der Stadt übernahm in französischer Zeit der Maire, der 3 Beigeordnete hatte. Seit preußischer Zeit trug das Stadtoberhaupt den Titel Oberbürgermeister. 1856 wurde die Rheinische Städteordnung eingeführt.

Während der Zeit der Nationalsozialisten wurde der Oberbürgermeister von der NSDAP eingesetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte die Militärregierung der Britischen Besatzungszone einen neuen Oberbürgermeister ein und führte 1946 die Kommunalverfassung nach britischem Vorbild ein. Danach gab es einen vom Volk gewählten „Rat der Stadt“, dessen Mitglieder man als „Stadtverordnete“ bezeichnete. Der Rat wählte anfangs aus seiner Mitte den Oberbürgermeister als Vorsitzenden und Repräsentanten der Stadt, welcher ehrenamtlich tätig war. Des Weiteren wählte der Rat ab 1946 ebenfalls einen hauptamtlichen Oberstadtdirektor als Leiter der Stadtverwaltung. 1999 wurde die Doppelspitze in der Stadtverwaltung aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen Oberbürgermeister. Dieser ist Vorsitzender des Rates, Leiter der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt. Er wurde 1999 erstmals direkt von den Bürgern gewählt.

Oberbürgermeister/in seit 1815

  • 1815–1820: Engelbert Schramm
  • 1820–1822: Lambert Josten
  • 1822–1824: Joseph Molitor
  • 1824: Leopold Custodis
  • 1824–1828: Friedrich Adolf Klüber
  • 1828–1833: Philipp Schöller
  • 1833–1848: Joseph von Fuchsius
  • 1848–1849: Wilhelm Dietze
  • 1849: Ludwig Viktor Graf von Villers
  • 1849–1876: Ludwig Hammers
  • 1876–1886: Friedrich Wilhelm von Becker
  • 1886–1898: Ernst Heinrich Lindemann
  • 1899–1910: Wilhelm Marx
  • 1911–1919: Adalbert Oehler
  • 1919 10. Januar – 28. Februar Carl Schmidtchen
  • 1919–1924: Emil Köttgen
  • 1924–1933: Robert Lehr (DNVP)
  • 1933–1937: Hans Wagenführ
  • 1937: Otto Liederley

Oberstadtdirektoren 1946–1999

  • 1946–1946: Walter Kolb
  • 1946–1964: Walther Hensel
  • 1964–1976: Gilbert Just
  • 1976–1987: Dipl.-Kfm. Gerd Högener
  • 1987–1994: Karl Ranz
  • 1994–1999: Peter Hölz

Stadtrat – Aktuelle Sitzverteilung

CDU SPD GRÜNE FDP Linksfraktion. Freie Wähler REP Gesamt
2004 37 25 9 5 3 2 1 82

Wappen

Wappen Düsseldorf

Das ursprüngliche Wappen der Stadt Düsseldorf – nur mit dem Anker – ist zugleich mit der Stadterhebung entstanden. Der Anker weist auf die Beziehung der Stadt und ihrer Bürger zur Rheinschifffahrt hin. Seit dem Ende des 17. Jahrhunderts trat neben dieses einfache Wappen ein zweites, das dem seit Mitte des 16. Jahrhunderts auf Anordnung des Landesherrn verwendeten Siegel des Düsseldorfer Schöffenkollegiums nachgebildet war. Es zeigt den Bergischen Löwen, das Wappentier der bergischen Herzöge, der den Anker in seinen Pranken hält. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts hatte dieses aufwändig gestaltete Bild das ältere, einfache Stadtwappen endgültig verdrängt. Nach zahlreichen Abwandlungen im 19. und 20. Jahrhundert befreite der Heraldiker Prof. Otto Hupp das Wappen 1938 von späteren Zutaten und gab ihm die heute gebräuchliche Form: Im silbernen Schilde der aufgerichtete, doppelgeschwänzte, blaugekrönte und -bewehrte rote Löwe der Herzöge von Berg, der einen gesenkten blauen Anker in seinen Pranken hält. Die zugehörige Stadtflagge ist rot-weiß belegt mit dem Wappen.

Für private und geschäftliche Zwecke entstand im Februar 2002 ein Stadtwappen, das von den offiziellen Stadtfarben abweicht und ohne Genehmigung der Stadtverwaltung benutzt werden kann. In dem rot-weiß geteiltem Schild befindet sich ein silberner doppelgeschwänzter, aufgerichteter, silbernbekrönter und bewehrter Löwe mit gesenktem schwarzen Anker in den Pranken.

Städtepartnerschaften

Freundschaftliche Beziehung gibt es weiterhin zu:

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Rheinuferpromenade bei Nacht.
Gebäude des Aquazoo-Löbbecke-Museums.
Landtag des Landes Nordrhein-Westfalen.
Gehrybauten im Medienhafen von Düsseldorf.
Das Ständehaus am Abend.

Ansehen genießt Düsseldorf ebenfalls hinsichtlich Kultur, Kunst und moderner Architektur. So gibt es neben der großen Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen und einer Menge weiterer Museen und Galerien auch die renommierte Kunstakademie Düsseldorf. Bekannte Bühnen sind mit dem Schauspielhaus und dem Kom(m)ödchen in der Stadt vertreten. Zudem sind einige der populären Musiker und Dichter Deutschlands in der Stadt geboren oder waren dort beheimatet. Bedeutende Architekten haben nicht nur im Medienhafen ihre Projekte verwirklicht.

Theater

Klassisches und modernes Sprechtheater

Düsseldorf hat eine Theatertradition, die sich bis in das 16. Jahrhundert zurückverfolgen lässt. Die ersten theatralischen Veranstaltungen werden auf das Jahr 1585 datiert. Das heutige Düsseldorfer Schauspielhaus mit seiner modernen geschwungenen Architektur wurde in den 1950er Jahren errichtet. Es ist am Gustaf-Gründgens-Platz, der nach dem ehemaligen Intendanten benannt ist, gelegen. Die größte Düsseldorfer Bühne hat einen hohen Bekanntheitsgrad im deutschsprachigem Raum.

Weitere größere Theater in der nordrhein-westfälischen Metropole sind das Forum Freies Theater, bestehend aus Juta (Jugendtheater) und Kammerspielen, welches ein breites Spektrum an Bühnenkunst bietet, die Komödie Düsseldorf, ein klassisches Boulevardtheater, das Theater an der Kö, welches vor allem Komödien und moderne Theaterstücke zu bieten hat, welches von der bekannten Theaterfamilie Heinersdorff geführt wird, das Theater an der Luegallee in Oberkassel, das Theater FLIN in Flingern sowie das Savoy-Theater. Im JUTA gastiert häufig das Theater der Klänge. Es ist ein seit 1987 bestehendes Tourneetheater, das unter der Leitung von Jörg Udo Lensing jährlich mit einer Neuproduktion auf zumeist kurze Tourneen geht.

Für Kinder ist das Theateratelier Takelgarn mit Comedy, Kabarett, Figuren- und Kindertheater besonders interessant. Das Puppentheater an der Helmholtzstraße richtet sich ebenso wie das Düsseldorfer Marionetten-Theater an Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Letzteres wurde 1956 gegründet und befindet sich im Palais Wittgenstein. Das Palais Wittgenstein beheimatet neben dem Düsseldorfer Marionettentheater weitere kulturelle Projekte.

Oper, Musiktheater und Varieté

Sehr traditionsreich ist auch die Deutsche Oper am Rhein. Sie zeigt an ihren beiden Standorten Düsseldorf und Duisburg Oper, Operette und Ballett.

Roncalli’s Apollo Varieté unterhalb der Rheinkniebrücke am altstädtischen Rheinufer bietet klassisches Varieté-Theater im Stil des frühen 20. Jahrhunderts.

Die 1925 als Planetarium errichtete Tonhalle Düsseldorf ist Veranstaltungsort für Konzerte und sonstige musikalische Veranstaltungen aus den Bereichen Klassik, Jazz, Pop und Kabarett.

Überwiegend musikalisch geht es auch im Musiktheater Capitol, einer Musical-Bühne, zu.

Kabarett

Das Kom(m)ödchen ist das älteste noch bestehende Kabarett der Bundesrepublik.[25] Gegründet wurde es 1946 von Kay und Lore Lorentz. Viele bedeutende Kabarettisten wurden dort ausgebildet.

Museen und Ausstellungsinstitute

Kunstmuseen

Düsseldorf hat eine lange Tradition als Kunststadt. Die erste große Gemäldesammlung legten bereits der Kurfürst Johann Wilhelm zu Pfalz-Neuburg, kurz Jan-Wellem, und seine Frau Anna Maria de Medici an. Diese Sammlung wurde jedoch von seinen Nachfahren später nach München verbracht. Die Kunstakademie Düsseldorf erlangte zunächst im 19. Jahrhundert als eine der wichtigsten Ausbildungsstätten von Landschaftsmalern Bedeutung. Daher wurde der Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen im Jahre 1829 gegründet, der seitdem wechselnde Ausstellungen nicht zuletzt in Düsseldorf ausgebildeter Maler organisiert.

Einige in Düsseldorf verbliebenen Exponate wurden in das museum kunst palast übernommen. Es beinhaltet Graphiken, Zeichnungen, Gemälde und Skulpturen aus allen Stilepochen von der Antike bis ins 21. Jahrhundert. Neben europäischen Exponaten sind weitere Schwerpunkte der Sammlung der Iran und Japan. Es ist im Ehrenhof-Komplex integriert, der auch das NRW-Forum beheimatet.

Der zweite Höhepunkt in der Entwicklung Düsseldorfs als Kunststadt folgte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, als u. a. Joseph Beuys an der Kunstakademie unterrichtete. Als Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens beherbergt Düsseldorf die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen. Sie ist gegliedert in das K20 am Grabbeplatz und das K21 im Ständehaus. Sie hat sich vor allem auf Kunst des 20. und 21. Jahrhundert spezialisiert, entsprechend der Namensgebung der Teilsammlungen aufgeteilt auf die Standorte.

Die Kunsthalle Düsseldorf befindet sich gegenüber dem K20 am Grabbeplatz und hat ihren Schwerpunkt auf zeitgenössischer nationaler und internationaler Gegenwartskunst. Einen sehr ungewöhnlichen Standort hat hingegen das KIT (Kunst im Tunnel), das der Kunsthalle Düsseldorf angegliedert ist. Es befindet sich am Mannesmannufer und ist ein unterirdischer Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst.

Museen zu Literatur, Theater und Film

Zwei Düsseldorfer Museen widmen sich Dichtern: Das Goethe-Museum befindet sich in der Stadtmitte. Dem berühmtesten Sohn der Stadt widmet sich das Heinrich-Heine-Institut südlich der Altstadt, in der Carlstadt. Es zeigt u. a. Originaldokumente und -schriften von und über Heine sowie seine Totenmaske. Das Heine Haus hingegen steht an der Stelle des abgerissenen Geburtshauses des Dichters in der Altstadt.

Ebenfalls in der Carlstadt wiederum befindet sich das Filmmuseum mit seinem angeschlossenem Kino. Das Theater-Museum hingegen befindet sich im Hofgärtnerhäuschen im Hofgarten.

Naturkunde und Gartenkunst

Das meistbesuchte Museum Düsseldorfs ist das Aquazoo – Löbbecke Museum. Es befindet sich seit den späten 1980er Jahren im Norden der Stadt im Nordpark. Zuvor war es in einem Bunker gegenüber dem Zoopark untergebracht. Neben Wasserlebewesen werden dort auch Weichtiere und geologische Exponate gezeigt.

Der Zoologische Garten Düsseldorf hingegen wurde nach dem Zweiten Weltkrieg nicht wiedereröffnet.

Auf das ganze Stadtgebiet verteilt ist Düsseldorf von Gartenanlagen durchzogen, was auf das Leitbild der Stadtentwicklung während der Industrialisierung zurückzuführen ist. So wundert es nicht, dass Düsseldorf auch ein Museum für Europäische Gartenkunst besitzt, welches zur Stiftung Schloss und Park Benrath gehört.

Geschichtliche Dauerausstellungen

Das Stadtmuseum in der Altstadt besitzt eine große Ausstellung, die die Entwicklung der Stadt Düsseldorf historisch-chronologisch nachvollzieht. Die Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf erinnert an die Opfer der Nazi-Herrschaft im 20. Jahrhundert.

Brauchtum, Technik und Alltägliches im Museum

Zum klassischen Brauchtum in Düsseldorf gehört zweifelsfrei der Karneval. Ihm widmet sich im Haus des Karnevals das Karnevalmuseum in der Altstadt.

Ebenfalls in der Altstadt gelegen ist das Schifffahrt-Museum im Schlossturm. Es befindet sich im Schlossturm am Rheinufer und zeigt Schiffsmodelle aller Epochen.

Traditionsreich ist auch die Senfproduktion in Düsseldorf. Daher beschäftigt sich das Senfmuseum mit allem, was mit Senf zu tun hat.

Das Hetjens-Museum (Deutsches Keramikmuseum) hat seinen Sitz in der Carlstadt und zeigt Keramikprodukte verschiedener Kulturen aus verschiedenen Epochen.

Im Ehrenhof-Komplex ist das NRW-Forum beheimatet, welches Ausstellungen zu verschiedenen Themen befristet zeigt.

Musik

Das bedeutendste Konzerthaus der Landeshauptstadt ist die Tonhalle Düsseldorf mit mehr als 200 Veranstaltungen im Jahr. Die Tonhalle ist auch der Sitz der Düsseldorfer Symphoniker, die als Konzertorchester der Landeshauptstadt und als Opernorchester der Deutschen Oper am Rhein fungieren. Das Konzerthaus, ein ehemaliges Planetarium, wurde im Jahre 2005 aufwändig saniert und weist seither eine ungewöhnlich gute Akustik auf.

1818 gründete sich der Städtische Musikverein zu Düsseldorf[26] und veranstaltete das erste von vielen niederrheinischen Musikfesten, die im 19. Jahrhundert, auch durch die Mitwirkung von Felix Mendelssohn Bartholdy und Robert Schumann, beides Musikdirektoren in Düsseldorf, internationale Bedeutung hatten. Der Städtische Musikverein kann auf eine ungebrochene und musikhistorisch außerordentliche Geschichte von 1818 bis heute verweisen und gilt als der musikalische Botschafter der Stadt in allen großen Konzertsälen Deutschlands und Europas.

Ein weiterer bedeutender Klangkörper der Stadt auf dem klassischen Sektor ist der Figuralchor Düsseldorf e. V.

Der Volkssänger Heino ist im Düsseldorfer Stadtteil Oberbilk geboren und aufgewachsen.

Auf dem Sektor der Unterhaltungsmusik war Düsseldorf in den 1970er Jahren ein Zentrum der elektronischen Popmusik. International bekannt waren und sind vor allem Kraftwerk, aber auch Neu! und La Düsseldorf.

Anfang der 1980er war Düsseldorf neben Berlin und Hamburg Hochburg der deutschen Punk- und NDW-Musik. Die wichtigsten Bands waren und sind Die Toten Hosen, Deutsch Amerikanische Freundschaft, Propaganda, Rheingold, Die Krupps, Fehlfarben, Der Plan, KFC, Male, Mittagspause, Tommi Stumpff, Family 5 und Nachzehrer.

Marius Müller-Westernhagen ist in Düsseldorf geboren und zur Schule gegangen (Comenius-Gymnasium in Oberkassel). In seinem Titel „Mit 18“ wird der Hühner-Hugo aus der Düsseldorfer Altstadt genannt. Neben Heino, den Toten Hosen und Kraftwerk gehört er zu den erfolgreichsten und bekanntesten Musikern Düsseldorfer Herkunft.

Eine Reihe teils international bekannter 1980er-Jahre-Metal-Bands stammt ebenfalls aus Düsseldorf, so z. B. Warlock (mit Doro Pesch, die ab 1989 solo unter Doro weiter machte), Stormwind und Warrant.

1995 gründete sich der „Jazz in Düsseldorf e. V.“, der im Auftrag des Kulturamtes Jazz-Konzerte und andere Veranstaltungen anbietet.

Die Düsseldorfer Mundartband Alt Schuss ist die eine der bekanntesten im Großraum Düsseldorf. Ebenfalls zu diesem Musikgenre gehört die Band Halve Hahn. Die Wurzeln beider Gruppen liegen im Unterbacher Karneval.

Bildende Kunst

Düsseldorf war immer wieder ein wichtiges Zentrum der Malerei. Unter Kurfürst Johann Wilhelm von der Pfalz wurde eine Kunstgalerie angelegt[27], die mit Werken vor allem von Rubens den Kernbestand der heutigen Alten Pinakothek in München bildet.

Im 19. Jahrhundert hatte die Düsseldorfer Malerschule, aus der u. a. Oswald Achenbach hervorging, wichtigen Einfluss auf die Malerei. Gegründet wurde die Akademie 1810 von Peter von Cornelius, der sie zunächst leitete; ab 1826 war Wilhelm von Schadow Direktor. Die Akademie spaltete sich in die eher sozialkritische Genremalerei und die Landschaftsmalerei. Ihre Schüler kamen nicht nur aus dem Rheinland und Preussen, sondern auch aus den übrigen deutschen Ländern sowie Polen, Russland, den skandinavischen Ländern und den Vereinigten Staaten von Amerika. In der finnischen Kunst gibt es eine eigene Düsseldorfer Epoche.[28] Nach der Revolution von 1848 fanden Künstler und Gelehrte im Kunstverein Malkasten in Düsseldorf zusammen.

Zu nennen ist auch die Gruppe Das Junge Rheinland, die in der Weimarer Zeit aktiv war. Zu ihr gehörten u. a. Otto Dix und Max Ernst.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war Joseph Beuys prägend und Düsseldorf galt, nicht nur auf Grund seines Wirkens an der Kunstakademie Düsseldorf, in den 1970er und 1980er Jahren als eine „Weltkunsthauptstadt“. Heute haben einige Beuys-Schüler wie Katharina Sieverding und Anselm Kiefer Einfluss auf Entwicklung der internationalen Kunstszene. Der Fotograf Bernd Becher, der 1976 eine Professur an der Kunstakademie Düsseldorf übernahm, bildete zusammen mit seiner Frau Hilla Becher viele fotografische Persönlichkeiten aus, die heute aus internationaler Sicht herausragende Vertreter der deutschen Fotografie sind. Dazu gehören Andreas Gursky, Candida Höfer, Axel Hütte, Thomas Ruff, Jörg Sasse und Thomas Struth.

Vor allem der Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts widmen sich einige Museen in Düsseldorf (siehe Abschnitt Museen und Ausstellungsinstitute).

Bauwerke und Architektur

Die umsatzstärkste Geschäftsstraße und eine der bedeutendsten Einkaufsstraßen Deutschlands ist die Schadowstraße. Ihrer städtebaulichen Anlage und ihrer exklusiven Läden wegen bekannter ist allerdings die Königsallee, kurz „die Kö“. In ihrer Mitte verläuft der Stadtgraben, an dessen Nordende sich als Wahrzeichen der Kö die Tritonengruppe, ein Brunnen aus dem Jahre 1902, befindet.

In der Altstadt findet man viele Häuser, die unter Denkmalschutz stehen. Weitere erhaltene historische Ortskerne können die Stadtteile Kaiserswerth und Gerresheim vorweisen. Der dörfliche Charakter der Ortskerne von Angermund, Kalkum, Oberlörick, Heerdt, Hamm, Himmelgeist und Urdenbach ist weitgehend erhalten geblieben.

Burgen und Schlösser

Das möglicherweise älteste Gebäude im Stadtgebiet ist die Ruine der Kaiserpfalz im 1929 eingemeindeten Kaiserswerth. Sie geht auf eine Burg zurück, die im Jahr 1016 errichtet wurde, welche wiederum auf ein Kloster zurückgeht, das um das Jahr 700 entstand.[29] Um 1193 zur Festung ausgebaut, wurde sie 1702 von französischen Truppen im Spanischen Erbfolgekrieg zerstört.

Ebenfalls sehr alt ist das ursprüngliche Schloss Kalkum. Die Burg entwickelte sich aus einem Fronhof, der erstmals im 9. Jahrhundert erwähnt wurde. Sie wurde 1810 bis 1819 umgebaut. Die Ursprünge des Schlosses Heltorf in Angermund sollen auf das 11. Jahrhundert zurückgehen. Ein Umbau erfolgte in den Jahren 1822 bis 1827.

Der Schlossturm am Burgplatz in der Altstadt war ursprünglich Teil des Düsseldorfer Schlosses, eines der Wahrzeichen der Stadt, das im 13. Jahrhundert errichtet und bis ins 16. Jahrhundert immer weiter ausgebaut wurde. Der Turm wurde 1845 von dem Düsseldorfer Architekten Rudolf Wiegmann im Stil der italienischen Neorenaissance umgebaut. Der Turm ist der einzige noch stehende Rest des Düsseldorfer Schlosses, das durch einen Brand im Jahr 1872 zerstört wurde.

Im 14. Jahrhundert wurden die Burg Angermund als nördlichste Bastion der Grafen von Berg sowie der Vorgänger des Schlosses Eller erbaut. Das heutige Schloss Eller hingegen wurde 1826 errichtet und 1902 um- und ausgebaut.

Das Zeitalter des Barock und des Rokoko haben in Düsseldorf im Gartenbau sowie in Form von Schlössern ihre Spuren hinterlassen. Zu Beginn dieses Zeitalters entstand Schloss Garath. Sein Bau erfolgte im 16. Jahrhundert, Umbauten und Ergänzungen erfolgten bis ins 18. Jahrhundert. Nördlich des Hofgartens entstand zwischen 1752 und 1763 das Schloss Jägerhof. Es wurde erbaut von dem Architekten Johann Joseph Couven. Heute beherbergt es das Goethe-Museum. Einen ähnlichen Baustil hat auch das Hofgärtnerhaus vorzuweisen, das sich im Hofgarten befindet und das Theatermuseum beinhaltet. Architekt des Hofgärtnerhauses war Nicolas de Pigage.

Ebenfalls auf de Pigage geht das Schloss Benrath zurück. Erbaut wurde es 1755 bis 1773 im Auftrag von Kurfürst Karl Theodor von der Pfalz. Das denkmalgeschützte Ensemble von Lustschloss, Jagdpark, Weihern und Kanalsystem gilt als bedeutsamstes architektonisches Gesamtkunstwerk von Düsseldorf und wurde von der Stadt zur Aufnahme in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes vorgeschlagen.

Das 1843 errichtete Schloss Mickeln in Himmelgeist hingegen wurde nach dem Vorbild von Renaissance-Villen erbaut.

Eigentlich nicht zum Stadtgebiet zählt hingegen das Haus Unterbach, Urzelle des Ortsteiles Unterbach. Es liegt aufgrund kurioser Grenzbestimmung im Zuge der kommunalen Neugliederung im Jahre 1975 um Bürgersteigbreite auf Erkrather Gebiet.

Historische Kirchen

Siehe auch: Liste der Kirchen in Düsseldorf

Altstadt und Carlstadt

Innerhalb der Düsseldorfer Altstadt ist St. Lambertus am Stiftsplatz 1 die älteste Kirche. Erbaut wurde sie 1288 bis 1394 im gotischen Stil, die Kirchweihe war am 13. Juli 1394. Seit 1974 ist St. Lambertus päpstliche Basilica minor. Aus dem 15. Jahrhundert stammt die Kreuzherrenkirche in der Ursulinengasse, errichtet wurde sie von 1445 bis 1455.

St. Andreas (ebenfalls katholisch) in der Andreasstraße ist hingegen eine barocke Kirche, die zwischen 1622 und 1629 entstanden ist. Die erste Kirche der Lutheranischen Gemeinde in Düsseldorf war die Lutherkirche in der Berger Straße, die von 1683 bis 1687 errichtet wurde. Zur selben Zeit baute die Reformierte Gemeinde ihre erste Kirche in Düsseldorf, die Neanderkirche in der Bolkerstraße 36. Katholisch ist hingegen St. Maximilian, meist kurz „Maxkirche“ genannt, in der Schulstraße, Ecke Citadellstraße, erbaut in den Jahren 1735 bis 1743.

Im übrigen Stadtgebiet
Johanneskirche um 1900

Die ältesten Kirchen der Stadt befinden sich nicht in der Altstadt, sondern in den alten Stadtteilen Bilk und Kaiserswerth: Als älteste Kirche Düsseldorfs gilt die im 12. Jahrhundert erbaute Pfarrkirche Alt St. Martin in Bilk[30], auch Alte Bilker Kirche genannt. Alt St. Martin war auch die Pfarrkirche des Dorfes Düsseldorf vor der Errichtung von St. Lambertus. Als zweitälteste Kirche kann St. Suitbertus in Kaiserswerth, erbaut 11. bis 13. Jahrhundert, gelten, seit 1967 päpstliche Basilica minor. Ebenso alt ist St. Nikolaus in Himmelgeist, ebenfalls erbaut 11. bis 13. Jahrhundert.[31] Die Basilika St. Margareta in Gerresheim ist seit 1982 die dritte päpstliche Basilica minor in Düsseldorf. Errichtet wurde sie 1220 bis 1240 als Stiftskirche des Gerresheimer Stifts. Das Stiftsgebäude stammt aus derselben Epoche.

Die größte protestantische Kirche im Stadtgebiet ist die evangelisch-lutherische Johanneskirche in der Stadtmitte. Sie wurde in den Jahren 1875 bis 1881 erbaut.

Linksrheinisch ist die katholische Kirche St. Antonius in Oberkassel mit ihrem neoromanischen Stil besonders interessant, erbaut wurde sie 1909 bis 1911. Architekurgeschichtlich interessant ist ebenfalls die evangelische Oberkasseler Auferstehungskirche von 1913–14 in rheinischer Backsteinarchitektur mit Jugendstilelementen.

Zentral auf dem Kirchplatz gelegen ist St. Peter (kath.) in Friedrichstadt. Diese Kirche hat neugotische und neoromanische Elemente. Erbaut wurde sie zwischen 1887 und 1898.[32]

Weitere interessante Kirchen finden sich in vielen Stadtteilen, so zum Beispiel St. Paulus in Düsselthal, eine katholische Kirche, die im neoromanischen Stil errichtet wurde, St. Maria Rosenkranz von 1908, auch katholisch und neoromanischen Baustils, in Wersten gelegen, oder die St.-Josef-Kirche in Oberrath, deren Baustil ebenfalls neoromanisch ist. St. Paulus und St. Josef gehen auf den Düsseldorfer Architekten Josef Kleesattel zurück.

Sehr ungewöhnlich hingegen sind zwei Kirchen: die Bunkerkirche Sankt Sakrament in Heerdt, die in einem Luftschutzbunker errichtet wurde, und die Rochuskirche in Pempelfort. Die Rochuskirche war bis zu ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg eine sehr große und prächtige neoromanische Kirche, die 1897 von Josef Kleesattel errichtet worden war. Nach verheerenden Bombardierungen war sie eine Ruine. 1950 wurde entschieden, nur den Turm zu retten, das Kirchenschiff jedoch durch einen Neubau zu ersetzen. Dieser hat die Form eines Kuppeldachs und wurde von Paul Schneider-Esleben entworfen.

Sonstige historische Gebäude (vor 1950)

Ehrenhof

Von Burgen und Kirchen abgesehen, finden sich die ältesten Gebäude Düsseldorfs in der Altstadt: Das älteste Profangebäude der Stadt ist das Lieferhaus in der Liefergasse in der Altstadt. Es stammt aus dem Jahr der Stadterhebung 1288. Das Düsseldorfer Rathaus hingegen geht auf das 16. Jahrhundert zurück. Der älteste Teil wurde 1570 bis 1573 durch Heinrich Tussmann erbaut. In späteren Jahrhunderten kamen weitere Gebäudetrakte hinzu. Vor dem Rathaus erstreckt sich der Marktplatz mit dem Jan-Wellem-Denkmal, welches 1712 von Gabriel de Grupello gegossen wurde.

An der Grenze der Altstadt wurde 1811 bis 1815 das Ratinger Tor durch Adolph von Vagedes errichtet. Südlich der Altstadt, zwischen Carlstadt, Friedrichstadt und Unterbilk gelegen, befindet sich das Ständehaus. Es wurde 1876 bis 1880 von Julius Raschdorff erbaut und diente zunächst dem Preußischen Provizialparlament als Sitz, von 1949 bis 1988 beherbergte es dann den Landtag des Landes Nordrhein-Westfalen. Heute befindet sich dort die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen K21.

Die Expansion und der ökonomische Aufstieg der Stadt bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs führten auch zu Kaufhausgründungen, so dass mit Kaufhof an der Kö, ehem. Leonhard Tietz AG, erbaut 1906 bis 1908 von Joseph Maria Olbrich, und dem Carsch-Haus, erbaut von 1914 bis 1916 durch Otto Engler, zwei heute noch genutzte Kaufhäuser entstanden.

Das ehemalige Verwaltungsgebäude der Mannesmannröhren-Werke AG am Mannesmann-Ufer wurde 1912 durch den Architekten Peter Behrens erbaut. Es beherbergt heute die Parlamentarische Gesellschaft des Landtages.

Das erste Hochhaus Deutschlands ist das an der heutigen Heinrich-Heine-Allee befindliche Wilhelm-Marx-Haus, das zwischen 1922 und 1924 durch Wilhelm Kreis errichtet wurde. Ebenfalls von Kreis stammt der Ehrenhof-Komplex einschließlich der ursprünglich als Planetarium gedachten Tonhalle. Der Ehrenhof ist heute Heimstatt mehrerer Museen und Ausstellungsinstitute, u. a. des NRW-Forums und des museums kunst palast. Errichtet wurde der Komplex im Rahmen der Großen Ausstellung für Gesundheitspflege, soziale Fürsorge und Leibesübungen, kurz „GeSoLei“ im Jahre 1926. Die Skulptur „Aurora“ über dem Nordportal stammt von Arno Breker.

Der Hauptbahnhof wurde 1932 bis 1936 von den Architekten Krüger und Eduard Behne errichtet, nachdem der zentrale Eisenbahnhaltepunkt der Stadt vom Graf-Adolf-Platz weg zu einer am Rande der innerstädtischen Bezirke gelegenen Stelle verlegt wurde.

Moderne und postmoderne Gebäude

Siehe auch: Liste der Hochhäuser in Düsseldorf

Medienhafen mit Rheinkniebrücke im Hintergrund

Düsseldorf wurde nach dem Zweiten Weltkrieg teilweise wiederaufgebaut, an vielen Stellen entschied man sich jedoch für moderne Bauten.

Als Planungsdezernent wirkte Friedrich Tamms maßgeblich an der Neugestaltung der Stadt in den 1950er bis 1960 Jahren mit[33] und war u. a. für die Neuanlage der Berliner Allee verantwortlich.[34] Architektonisch ragt hier einerseits das Hochhaus der Stadtsparkasse Düsseldorf heraus, andererseits das Ensemble aus dem Thyssen-Hochhaus („Dreischeibenhaus“), erbaut 1957 bis 1960 von den Architekten Helmut Hentrich und Hubert Petschnigg, dem Düsseldorfer Schauspielhaus, errichtet 1965 bis 1970 durch den Architekten Bernhard Pfau und dem nunmehr vom Abriss bedrohten Tausendfüßler. Die Neuordnung des innerstädtischen Bereichs war seinerzeit hoch umstritten, die Personalpolitik des Dezernenten Tamms führte zudem zum Düsseldorfer Architektenstreit.

Mitprägend für das Stadtbild an der Rheinfront wurde das Mannesmann-Hochhaus in der Carlstadt, erbaut 1956 bis 1958 durch Paul Schneider-Esleben, der ebenfalls für die „Haniel-Garage“ Düsseltal, Deutschlands erste Hochgarage nach dem Krieg, erbaut 1949–1950, sowie auch das inzwischen wieder abgerissene Stufenhaus in Mörsenbroich verantwortlich zeichnet.

Die Rheinfront wird neben den historischen Gebäuden, den Brücken und dem Mannesmann-Hochhaus von weiteren postmodernen Bauten geprägt. In den 1980er Jahren entstanden hier der Rheinturm (erbaut 1979 bis 1982) des Architekten Harald Deilmann, mit 240,5 m höchstes Wahrzeichen der Stadt, und der Landtag von Nordrhein-Westfalen (erbaut 1980 bis 1988). Daran schließt seit den 1990er Jahren der Rheinpark Bilk an. Hinter dem Rheinpark entstand dann der Medienhafen aus Teilen des alten Rheinhafens. Es kamen weitere Gebäude hinzu, von denen der Neue Zollhof mit den drei „Gehry-Bauten“ von Architekt Frank Gehry, erbaut 1996 bis 1999, sowie das Colorium, ein 17-geschossiges Bürogebäude, welches 2001 fertiggestellt wurde, eine besonders bemerkenswerte Architektur haben.

Der Neubau des Sendehauses und Landesstudios des Westdeutschen Rundfunks an der Stromstraße ist ein weiteres markantes postmodernes Gebäude, das an den Rheinpark angrenzt. Die Stromstraße führt dann weiter über den Tunnel Gladbacher Straße, über dem das international ausgezeichnete Stadttor thront, welches u. a. als Sitz der nordrhein-westfälischen Staatskanzlei dient.

Weiter Richtung Innenstadt fällt am Graf-Adolf-Platz die ovale Hochhausarchitektur des 89 m hohen GAP 15 ins Auge, welches 2005 nach Plänen der Architekten J.S.K. erbaut wurde. In der Nähe des Graf-Adolf-Platzes, an der Friedrichstraße, befindet sich das DRV-Hochhaus. Es ist 120 m hoch und hat eine typische 1970er-Jahre-Architektur (Fertigstellung: 1978). Verantwortlicher Architekt war Harald Deilmann. Die Fassade wurde 2006/2007 neu gestaltet. Einen vollständigen Umbau erlebte hingegen das Gebäude der WestLB am Kirchplatz, Ecke Fürstenwall/Friedrichstraße. Der ursprüngliche Bau aus den späten 1960er Jahren überragte die Kirche St. Peter, sein Nachfolger hingegen hat eine geringere Traufhöhe. Das andere in der Nähe befindliche Gebäude der WestLB ist ein Hochhauskomplex, dessen Ausführung für die 1970er Jahre typisch ist.

Nördlich der Oberkasseler Brücke erscheint hinter dem neoklassizistischen Oberlandesgericht deutlich der Victoria-Turm als höchstes Gebäude im postmodernen Gebäude-Komplex der Versicherungsgesellschaft an der Fischerstraße.

Im Norden der Stadt setzte die ARAG-Versicherung ihre Zeichen. Das sogenannte Mörsenbroicher Ei war und ist umgeben von Gebäuden dieser Gesellschaft. Das alte Stufenhaus von Schneider-Esleben musste dem 1998 bis 2000 erbauten, 131 m hohen ARAG-Turm des Architekten Sir Norman Foster weichen.

Weichen musste ebenfalls das 1968 bis 1975 erbaute Rheinstadion. An seiner Stelle steht nun die LTU arena. Sie wurde zwischen 2002 und 2004 nach Plänen der Architekten J.S.K. erbaut. Ebenfalls im Norden der Stadt, in Rath, befindet sich der ISS-Dome. Erbaut wurde er in den Jahren 2005 bis 2006 von den Architekten Rhode Kellermann Wawrowsky (RKW).

Im Süden Düsseldorfs ist das Kuppelgewächshaus im Botanischen Garten Düsseldorf noch erwähnenswert. Die Heinrich-Heine-Universität selbst ist in einer für 1960er und 1970er Jahren typischen Bauweise mit etlichen Hochgebäuden für die Institute in Sichtbeton mit großen Glasfenstern, Hörsaalgebäuden mit Sichtbeton und teilweise roter Verklinkerung und weiteren teils rot verklinkerten, teils mit Sichtbeton errichteten Gebäuden gebaut worden. Etwas untypisch ist die verstreute Lage der Gebäude entlang einer geschwungenen Hauptachse des Geländes.

Düsseldorfer Brückenfamilie

Die Düsseldorfer Brückenfamilie besteht aus den insgesamt sieben Rheinbrücken der Landeshauptstadt.

Im Norden der Stadt beginnt die Flughafenbrücke, einer Schrägseilbrücke, die von Düsseldorf-Stockum nach Meerbusch führt und dabei den Verlauf der Autobahn A 44 vorgibt. Sie ist die jüngste Düsseldorfer Rheinbrücke, an ihr wurde von 1998 bis 2002 gebaut. Etwas weiter südlich, zwischen Golzheim und Niederkassel führt die Theodor-Heuss-Brücke, wurde früher auch Nordbrücke genannt, deren Bau 1953 bis 1957 erfolgte.

Zwischen der Innenstadt und Oberkassel verlaufen zwei weitere Brücken. Die Ältere der beiden Brücken ist auch nördlicher gelegen: Die Oberkasseler Brücke, sie wurde 1898 fertig gestellt, 1925 erweitert, 1945 zerstört und ab 1948 durch eine Behelfsbrücke ersetzt, die 1973 durch nebenliegenden Neubau ersetzt wurde, 1976 erfolgte der Verschub an historische Stelle. Sie leistet die Verbindung von der Altstadt nach Oberkassel und trägt die Stadtbahnlinien, die von der Heinrich-Heine-Allee ins Linksrheinische führen. Ein kleines Stück weiter südlich verbindet die Rheinkniebrücke die Friedrichstadt mit Oberkassel. Sie wurde zwischen 1965 und 1969 errichtet und ist genauso wie die Oberkasseler Brücke und die Theodor-Heuss-Brücke eine Schrägseilbrücke.

Weiter südlich verbinden 3 Brücken Düsseldorf mit der Nachbarstadt Neuss. Zunächst kommt von Nord nach Süd vorgehend die Hammer Eisenbahnbrücke, deren Vorgänger aus dem Jahre 1870 stammt. Reste dieser alten Brücke sind in Form der Türme an den Ufern noch zu sehen. Die heutige Brücke wurde 1987 direkt neben der historischen Trasse im Zuge des Baues der Ost-West-S-Bahnlinie S 8 errichtet. Wie ihr Vorgänger ist sie als Bogenbrücke ausgeführt, trägt im Gegensatz zu diesem aber 4 Eisenbahngleise. Einen Fuß- oder Radweg gibt es ebenso wenig wie eine Fahrbahn für Autos. In Sichtweite steht die Josef-Kardinal-Frings-Brücke, vormals Südbrücke, ein Neubau der Jahre 1950 bis 1951, nachdem die alte Brücke von 1929, im letzten Kriegsjahr 1945 zerstört wurde. Sie ist die erste Kastenbrücke, die in Schweißtechnik ausgeführt wurde. Über die Josef-Kardinal-Frings-Brücke führen die Bundesstraße 1 und zwei Straßenbahnlinien. Die südlichste Düsseldorfer Rheinbrücke ist schließlich die Fleher Brücke. Erbaut wurde die Schrägseilbrücke 1976 bis 1979. Auf ihr verläuft die Autobahn A 46.

Die Düsseldorfer Brückenfamilie wurde 2007 für die Auszeichnung als Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland nominiert.

Parks und Grünflächen

Märchenbrunnen im Hofgarten

Düsseldorf, das oft den Beinamen Gartenstadt erhält, verfügt heute über 1238 Hektar öffentliche Grünflächen, davon 641 Hektar Parks, die sich über das Stadtgebiet verteilen. Der Rhein bildet mit seinen in großen, in weiten Teilen unbebauten Uferzonen ein grünes Band, welches verschiedene Parks in nord-südlicher Richtung miteinander verbindet. Am östlichen Stadtrand befinden sich zudem mit 2180 Hektar ausgedehnte Stadtwaldflächen.[35]

Der Hofgarten

Der Ruf als Gartenstadt geht auf die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts zurück. 1769 ließ der Kurfürst Karl-Theodor den „Alten Hofgarten“ als ersten Volksgarten Deutschlands nach den Plänen von Nicolas de Pigage im Rahmen von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen anlegen. Die Anlage wurde richtungsweisend für ähnliche Parks in anderen Städten. Nach der Schleifung der Festungswerke 1801 wurde der Park durch Maximilian Friedrich Weyhe umgestaltet und in Form einer offenen Gartenlandschaft weiterentwickelt. Dieser „Neue Hofgarten“ mit seinen Gartenlokalen und Unterhaltungsangeboten war gesellschaftlicher Treffpunkt und eine Besonderheit Düsseldorfs. Der Hofgarten blieb bis 1875 die einzige Grünfläche innerhalb des bebauten Stadtgebietes.

Die Gärten der Großstadt

Die durch die Industrialisierung hervorgerufene starke städtische Expansion lieferte die Grundlage für die Anlage neuer Parks. So entstanden in privater Initiative 1875 der Florapark und 1876 der Zoologische Garten, beide mit durch die Düssel gespeisten Teichanlagen. Einen großen Einfluss auf die Gestaltung der Grünflächen hatte H.F.A. Hillebrecht, der von 1879 bis 1910 Stadtgärtner von Düsseldorf war. Seit Mitte der 1880er Jahre verfolgte die Stadt Düsseldorf das Ziel, Grundstücke für die Anlage von Parks und Erholungsflächen zu erwerben. 1892 wurde der Oberbilker Volksgarten, heute Teil des Südparks, angelegt. Es folgte 1898 der Ostpark. 1903 übernahm die Stadt den Florapark und 1905 den Zoologischen Garten.[36]

Ausstellungsgärten

1904 fand die große Gartenbau-Ausstellung in Düsseldorf statt, in deren Fokus die Reform des Gartenbaus hin zu einer architektonischen Gestaltung stand. Verfechter dieser Reformen waren Peter Behrens und Walter von Engelhardt aus dem Umfeld der Düsseldorfer Kunstgewerbeschule. Nach ihren Ideen plante Reinhold Hoemann den Kaiser-Wilhelm-Park am Rhein. Im Rahmen der GeSoLei 1926 wurden Teile der Rheinufers aufgeschüttet und gärtnerisch gestaltet. Aus dem Kaiser-Wilhelm-Park und den neuen, aufgeschütteten Flächen wurde der heutige Rheinpark Golzheim, der über den Komplex des museum kunst palast mit dem Hofgarten verbunden ist. Im Rahmen der Reichsausstellung Schaffendes Volk entstand zwischen Rheinufer und der Kaiserswerther Straße der Nordpark. Der Volksgarten und der Südpark waren Teil des Geländes der Bundesgartenschau 1987. Südlich hiervon befindet sich der Botanische Garten.

Herrensitze

Die Parks mehrerer Schlösser und Herrensitze, die heute zum Stadtgebiet gehören, sind für die Öffentlichkeit zugänglich. Der bekannteste ist der Park von Schloss Benrath im Süden der Stadt. Ferner sind dies in den südlichen Stadtteilen der Park Elbroich sowie die Parks der Schlösser Eller, Mickeln und Garath. Im Norden der Stadt liegen der Park von Schloss Kalkum sowie der Lantz’sche Park. Zwischen der Carlstadt und der Friedrichstadt liegen der Ständehauspark mit dem Spee’schen Graben, Kaiserteich und Schwanenspiegel. In Pempelfort schließt sich an den Hofgarten das Gelände des Künstlervereins Malkasten mit dem Jacobigarten an.

Liste der Düsseldorfer Parks

Von den Düsseldorfer Parkanlagen wurden allein neun wegen ihrer Qualität und Bedeutung 2004 in die Straße der Gartenkunst zwischen Rhein und Maas aufgenommen. Sie sind in der folgenden Liste durch * hervorgehoben.

Botanischer Garten mit Kuppelgewächshaus

Interkulturelle Bezüge, internationale Kultur

Die Stadt Düsseldorf hat bedingt durch ihre wirtschaftliche Stellung eine internationale Ausrichtung. Dies kommt nicht nur durch den hohen Anteil japanischer Einwohner, sondern auch durch zahlreiche kulturelle Einrichtungen zum Ausdruck.

Düsseldorf hat eine Internationale Schule im Norden der Stadt, im benachbarten Neuss befindet sich eine weitere internationale Schule. Im Stadtteil Düsseltal befindet sich eine französische Schule, linksrheinisch eine japanische Schule, die Yitzhak-Rabin-Schule ist eine der wenigen jüdischen Grundschulen in Deutschland.

Als Kulturorganisationen sind u. a. das Institut Français und das Instytut Polski zu erwähnen.

Alle 4 Jahre werden die Jüdischen Kulturtage im Rheinland mit unterschiedlichen Sparten durchgeführt. Der jährlich stattfindende Japantag gehört zu den kulturellen Höhepunkten im Stadtleben.

Im Stadtteil Gerresheim gibt es einige Straßenzüge, die sehr stark süditalienisch geprägt sind[37], die griechische Gemeinde ist in Düsseldorf ebenfalls stark. In Düsseldorf sind christliche Heimatgemeinden aus Südkorea, Polen und Vietnam verankert, die Russisch-Orthodoxe Kirche[38] unterhält in Düsseldorf ein Patriarchat, die Koptisch-Orthodoxe Kirche ist mit einer Gemeinde und einer Kirche in der Stadt vertreten[39].

Gastronomie

Biergarten Untere Rheinwerft.
Die Bolkerstraße in der Altstadt

Die Düsseldorfer Altstadt wird wegen ihrer vielen Kneipen als die „längste Theke der Welt“ bezeichnet. Die Formulierung geht auf den Werbeschaffenden Carl Schweik in den 1960er Jahren zurück. Neben der Altbierkneipe Uerige gibt es die Häuser „Brauerei im Füchschen“, „Brauerei Schumacher“, „Brauerei Zum Schlüssel“ und viele weitere. Es finden sich Hunderte Bars, Restaurants, Diskos und Kneipen auf einem erstaunlich engen Areal. Das Gebiet umfasst im Wesentlichen den historischen Teil der Altstadt, im Norden begrenzt von der Ratinger Straße, im Westen von der Rheinpromenade, im Osten von der Heinrich-Heine-Allee und im Süden vom Carlsplatz. Konkurrenz bekommt sie durch den modernen Medienhafen mit den architektonisch bedeutsamen Gehry-Bauten und den interessanten Clubs und Diskotheken, in denen oft auch Prominente verkehren.

Beliebt in gastronomischer Hinsicht ist auch die linke Rheinseite mit den Stadtteilen Oberkassel und Niederkassel. In Bilk hat sich in den letzten Jahrzehnten zaghaft eine studentische Kneipenkultur entwickelt. In den Stadtteilen Flingern und Derendorf ist eher Szene-Publikum unterwegs. In den genannten Vergnügungszentren und in den zahlreichen Kneipen der Stadtteile wird in erster Linie das obergärige Altbier ausgeschenkt. Alle Kneipen bieten aber auch andere Biersorten an.

Eine beliebte Flaniermeile ist die Königsallee (Kö). „Sehen und gesehen werden“ heißt hier das Motto. Die zahlreichen Straßencafés des Boulevards laden zudem zum Verweilen ein. Auch die Rheinuferpromenade, die den Medienhafen mit der Altstadt verbindet, bietet eine Fülle an Cafés und Restaurants mit Außengastronomie.

Brauchtum

Größte Kirmes am Rhein.

Die wichtigsten Elemente des Düsseldorfer Brauchtums sind der Karneval mit dem Rosenmontagszug als Höhepunkt, die Schützenfeste in den Stadtteilen und im Juli das große Düsseldorfer Schützenfest mit der größten Kirmes am Rhein. Die St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft besteht seit spätestens 1435, geht aber vermutlich auf das 14. Jahrhundert zurück.[40] Eine alte Tradition ist auch das Radschlagen. Für „Eene Penning“ führten die Düsseldorfer Radschläger – meist schulpflichtige Knaben – ihre Kunst vor. Weniger touristisch und wirtschaftlich bedeutsam, für die Kinder Düsseldorfs, aber umso wichtiger sind die Martinsumzüge in der Altstadt und in den Stadtteilen. Zu Ehren des Heiligen Martin von Tours ziehen sie in der ersten November-Hälfte mit selbst gebastelten Laternen singend hinter einem den Hl. Martin darstellenden Reiter her. Im Anschluss an die Umzüge „gripschen“ sie Süßigkeiten in Geschäften und an Haustüren als Gegenleistung für ein Ständchen. Neben den Karnevals- und Schützenvereinen pflegt der Heimatverein der Düsseldorfer Jonges in besonderem Maße Brauchtum und Tradition.

Sport

Sport findet in Düsseldorf in organisierter Form als Breitensport in 369 Vereinen mit rund 112.000 Mitgliedern statt, die im Stadtsportbund zusammengeschlossen sind.[41] Was den Leistungssport angeht, so sind insgesamt 36 Düsseldorfer Vereine mit ihren Sportarten mindestens in der Regionalliga vertreten[42], von denen die bekanntesten Fortuna Düsseldorf (Fußball) sowie die DEG Metro Stars (Eishockey) sind.

Der Sport ist seitens der Stadt als ein wichtiger Standort- und Marketingfaktor identifiziert worden. Im Rahmen des Stadtmarketings wurde eine Sportagentur gegründet, die als Bindeglied verschiedene Sportereignisse in der Stadt unter dem Motto „Sportstadt Düsseldorf“ organisiert und vermarktet.[43] Seit Ende der 1990er Jahre hat die Stadt massiv in den Bau neuer Sportstätten sowohl für den Breitensport als auch im Profibereich investiert. Zudem konnten große Sportevents nach Düsseldorf gezogen werden. In einer Vergleichsstudie des HWWI kommt Düsseldorf auf Platz 7 von 15 deutschen Sportstädten.[44]

Fußball

Bekanntestes sportliches Aushängeschild ist der Traditionsverein Fortuna Düsseldorf. Die größten sportliche Erfolge sind der Gewinn der Deutschen Meisterschaft 1933, sowie die DFB-Pokalgewinne 1979 und 1980. Ins europäische Rampenlicht rückte die Fortuna mit dem Finaleinzug im Europapokal der Pokalsieger 1979. Die Fortuna ist der größte Zuschauermagnet der Stadt und der beliebteste Düsseldorfer Verein. Heimspielstätte ist die neue, multifunktionale LTU arena neben der Düsseldorfer Messe. Fortuna Düsseldorf spielt aktuell (Saison 2008/2009) in der neuen eingleisigen 3. Liga.

Die Fußballabteilung von TuRU Düsseldorf spielte von der Saison 2004/2005 bis zur Saison 2007/2008 in der Oberliga Nordrhein. Die Mannschaft qualifizierte sich jedoch nicht für die NRW-Liga und ist somit ab der Saison 2008/2009 nur noch sechstklassig. Ihre Spielstätte befindet sich in Oberbilk an der Feuerbachstraße. Anders als die TuRU qualifizierte sich die Zweite Mannschaft von Fortuna Düsseldorf für die NRW-Liga. Sie trägt ihre Heimspiele im Paul-Janes-Stadion in Flingern aus.

Ein weiterer bekannter Verein ist der BV 04 Düsseldorf, der seit 1963 regelmäßig zu Ostern ein internationales Junioren-Fußball-Turnier (U19 Champions Trophy) ausrichtet.

Ferner zu nennen ist der VfL Benrath, der in den 1930er Jahren die beiden deutschen Nationspieler Karl Hohmann und Josef Rasselnberg stellte, die entscheidend zur Qualifikation zur Endrunde Fußball-Weltmeisterschaft 1934 beitrugen, und 1957 Deutscher Amateurmeister wurde.

Eishockey

ISS-Dome (2006)

Mindestens genauso bekannt wie die Fortuna und wesentlich erfolgreicher ist der Eishockeyverein DEG METRO STARS. Als achtfacher Deutscher Meister seit 1967 gehört die DEG zu den erfolgreichsten Clubs in Deutschland; 2006 wurde außerdem erstmalig der Deutsche Pokalsieg und die Vizemeisterschaft errungen. Das Eisstadion an der Brehmstraße, Spielort der DEG von 1935 bis 2006, ist weit über die Grenzen von Düsseldorf hinaus bekannt. Im September 2006 wurde der ISS-Dome, eine Multifunktionsarena in Rath an der Theodorstraße eröffnet. Diese hochmoderne Veranstaltungshalle fasst bei Konzerten 12.500 Zuschauer und ist seit der Saison 2006/2007 Heimspielstätte der DEG Metro Stars. Bei Eishockeyspielen beträgt die Zuschauerkapazität, bedingt durch die Zurverfügungstellung von 4000 Stehplätzen, insgesamt 13.400. Damit ist der ISS-Dome nach der LTU-Arena die zweitgrößte Veranstaltungsstätte Düsseldorfs und – nach der Lanxess Arena in Köln und den nahezu gleichgroßen SAP-Arena in Mannheim und O2 World in Berlin – das viertgrößte Eishockeystadion Deutschlands.

Basketball

Das bekannteste Düsseldorfer Basketballteam sind die Giants Düsseldorf, die in der Basketball-Bundesliga BBL spielen. In der Saison 2008/09 sind die Giants Düsseldorf, aus Leverkusen nach Düsseldorf umgezogen. Ihre Heimspiele trägt die Mannschaft im Burg-Wächter Castello im Stadtteil Reisholz aus.

In den 1980er Jahren war die Mannschaft DJK Agon 08 Düsseldorf im deutschen Basketball der Damen dominierend (neunmal deutscher Meister in Folge von 1980 bis 1988 und 1990 bis 1991) und auch in den europäischen Wettbewerben erfolgreich vertreten (2 Finalteilnahmen 1983 und 1986).

Hockey

In Düsseldorf gibt es vier Hockey-Vereine: den DSC (Düsseldorfer Sport Club), den DSD (Deutscher Sportverein Düsseldorf), den Hellerhofer SV und den größten Düsseldorfer Hockey-Verein, den DHC (Düsseldorfer Hockey Club). Die rivalisierenden Vereine haben in ihrer Vergangenheit herausragende sportliche Erfolge gefeiert. Der DHC ist im Bereich des Jugendhockeys unter den oberen 5 Hockeyklubs deutschlandweit etabliert. Der DHC ist sowohl auf dem Feld, wie auch in der Halle in der 1. Bundesliga vertreten; die Herren des DHC wurden 2007 Hallen-Vizemeister. Der DSC und der DSD spielen beide in der Feld-Regionalliga und der 2.Bundesliga in der Halle.

Tischtennis

Nicht zu vergessen ist der Tischtennisverein Borussia Düsseldorf, der zuletzt 2003 Deutscher Meister wurde und neben 20 nationalen Meistertiteln auch 17-facher Deutscher Pokalsieger war, sechs Mal den Europapokal der Landesmeister und zwei Mal den ETTU-Pokal und 2000 die Champions League im Tischtennis gewann. Hinzu kommt ein 3. Platz bei der ersten Weltmeisterschaft für Vereinsmannschaften. Die Borussia darf daher als erfolgreichster Düsseldorfer Sportverein angesehen werden.

Lokalkonkurrent TuSa 06 Düsseldorf wurde im Januar 1949 gegründet. Er wurde zwischen 1962 und 1967 fünfmal Deutscher Mannschaftsmeister der Herren (nur unterbrochen durch den Titelgewinn des VfL Osnabrück 1966) sowie von 1964 bis 1966 dreimal in Folge Deutscher Pokalmeister. Er gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Tischtennis-Bundesliga und spielte in dieser Eliteklasse bis 1971.

Mit Eberhard Schöler (TuSa und Borussia) und Jörg Roßkopf (Borussia) spielten zwei der erfolgreichsten deutschen Tischtennisspieler lange Jahre in Düsseldorf.

Ein weiterer Traditionsverein – insbesondere bei den Damen – ist der Post SV Düsseldorf. Der erfolgsreichste Kanu-Verein ist der Kajak Club Düsseldorf-Hamm.

Handball

Insbesondere seitdem die HSG Düsseldorf im Jahr 2004 den Aufstieg in die Handball-Bundesliga schaffte, ist auch diese Sportart wieder populär. Die Heimspiele werden im Burg-Wächter Castello ausgetragen.

Tennis

Tennis wird an vielen Orten der Stadt gespielt. Am erfolgreichsten jedoch spielen die Herren des Rochusclubs in der 1. Bundesliga. Bei den Damen feiert der TC Benrath Jahr für Jahr seine Erfolge auch in der 1. Bundesliga. Die Mannschafts-Weltmeisterschaft wird jedes Jahr im Mai in Düsseldorf ausgetragen.

American Football

Zu den erfolgreichen Traditionsvereinen Düsseldorfs darf man auch die Düsseldorf Panther zählen, die seit ihrer Gründung 1978 sechs Mal die deutsche Meisterschaft der German Football League gewannen, damit bis 2008 über lange Jahre deutscher Rekordmeister waren und als das älteste noch existierende deutsche American-Football-Team gelten.

Zu den neueren sportlichen Attraktionen gehörte von 1994 bis 2007 die Mannschaft von Rhein Fire. Nach dem Abriss des Rheinstadions und einem dadurch bedingten kurzen Gastspiel in der Arena auf Schalke, kehrte Rhein Fire mit der Saison 2005 wieder zurück nach Düsseldorf. In der neueröffneten LTU-Arena spielte das Düsseldorfer Team wieder mit um die World Bowl der NFL Europe. Fire war 2006, wie schon 1999, 2002, 2004 und 2005, Gastgeber des World Bowls und konnte diesen nach fünf Finalteilnahmen auch in den Jahren 1998 und 2000 gewinnen. 2007 wurde der Spielbetrieb der gesamten NFL Europa eingestellt und Rhein Fire aufgelöst.

Baseball

Der bekannteste Baseballverein der Stadt sind die Düsseldorf Senators. Die Senators spielten zeitweise in der Bundesliga und wurden mehrfach deutsche Juniorenmeister. Zurzeit spielt die erste Herrenmannschaft in der Verbandsliga NRW. Der wahrscheinlich bekannteste ehemalige Spieler der Senators ist das deutsche Baseball-Urgestein Torsten Abels, der inzwischen als Trainer der Senators fungiert. Neben den Senators sind in Düsseldorf noch die Düsseldorf Bandits aktiv.

Tanzsport

Die Stadt Düsseldorf hat auch einen bekannten Tanzclub. Den TD TSC Düsseldorf Rot-Weiss. Speziell im Formationstanzsport gehört der TD mit mehreren deutschen, Europa- und Weltmeistertiteln zu den Top-10 der deutschen Tanzsportclubs. Die letzten Erfolge waren der Gewinn der Deutschen Meisterschaft 2002 und der Vizeweltmeistertitel 2002.

Trampolinturnen

Der TV Unterbach 1905 war in den Jahren 1978, 1979, 1980, 1982 und 1984 in dieser Disziplin deutscher Meister, stellte einen Vize-Weltmeister und einen Großteil der deutschen Nationalmannschaft. Zudem stellte der Verein in 25 Jahren die Leitung der Trampolin-Bundesliga. Durch die Zuordnung zu Düsseldorf im Rahmen der kommunalen Neugliederung ging der Verein einer bis heute fehlenden adäquaten Trainingshalle verlustig und turnt daher derzeit nur in der zweiten Bundesliga.

Kanu-Sport

Der Kajak-Club Düsseldorf-Hamm ist einer der zahlreichen Kanusportvereine in Düsseldorf, hiervon jedoch der erfolgreichste im Wildwasserrennsport. Mit vielen Weltmeister-, Europameister- und Deutsche-Meister-Titeln ist er auch der Landesleistungsstützpunkt in Nordrhein-Westfalen. Auch der Rennsportverein Rheintreue Düsseldorf besteht als erfolgreicher Verein im Düsseldorfer Hafen.

Sportveranstaltungen

Die Sportstadt Düsseldorf erlebte und erlebt Jahr für Jahr verschiedene Sportveranstaltungen mit bundesweiter und auch weltweiter Beachtung. Hier wären die jährlich stattfindende Mannschaftsweltmeisterschaft im Tennis im Rochusclub, der sogenannte World Team Cup, der Metro-Group-Marathon, der Ski-Langlauf-Weltcup am Rheinufer, das Jugendfußballturnier des BV04, das Radrennen Rund um die Kö und der Kö-Lauf zu nennen. Außerdem fanden in Düsseldorf Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft 1974 und der -europameisterschaft 1988 im Rheinstadion statt. Im Eisstadion an der Brehmstraße gab es mehrmals Spiele der Eishockey-Weltmeisterschaften zu bewundern. 1977 wurde im Rheinstadion der WorldCup, ein Vorläufer der heutigen Leichtathletik-Weltmeisterschaft ausgetragen. In den letzten Jahren fand in der Philipshalle die Europameisterschaft im Judo statt, im Flughafen gab es ein Stabhochsprungmeeting und in der frisch renovierten Leichtathletikhalle das 1. Düsseldorfer Indoor Meeting.

Regelmäßige Veranstaltungen

Feuerwerk zum Japan-Tag 2005.
  • Juli
  • August
    • Benrather Biermarkt (Biere aus aller Welt)
    • kunstpunkte – offene Ateliers in Düsseldorf (an zwei Wochenenden)
  • September
    • Mondschein-Träume: Schloss Benrath Musikfestival in Benrath
    • Maler- und Töpfermarkt
    • Latzen Jazzen
    • Internationaler Kö-Lauf – Deutschlands größter City-Lauf
    • altstadtherbst kulturfestival düsseldorf
    • Erntedankfest in Urdenbach (1. Sonntag nach dem 29. September)
  • Oktober
  • November
    • St.-Martin-Umzüge mit Laternen und Gesang
    • Martinslauf in Düsseldorf-Hassels – Größter Volkslauf in Düsseldorf
    • Latzen Jazzen
    • Beginn der Karnevalszeit – Hoppeditz-Erwachen am 11.11. um 11:11 Uhr.
  • Dezember

Wirtschaft und Infrastruktur

Schadow-Arkaden

Düsseldorf ist eine wirtschaftsstarke Stadt in der Mitte der Metrolpolregion Rhein-Ruhr. Bedeutende Faktoren sind neben der zentralen Lage im bevölkerungsreichsten Ballungsraum Deutschlands auch der drittgrößte Flughafen Deutschlands Düsseldorf International sowie die Messe Düsseldorf mit 25 international führenden Messen.

Düsseldorf ist führender Standort in den Branchen Werbung, europäisches Patentwesen, Telekommunikation und Unternehmensberatung sowie Deutschlands „Stadt der Mode“. Hier findet sich mit den „Collections Premieren Düsseldorf“ (CPD) die größte Modemesse der Welt. Düsseldorf ist nach Frankfurt am Main die zweitgrößte Banken- und Börsenstadt (Börse Düsseldorf) – ca. 170 Banken haben eine Filiale oder ihre Zentrale in Düsseldorf, darunter auch das traditionsreiche Bankenhaus HSBC Trinkaus. Zahlreiche internationale Firmen haben hier ihren Sitz: L’Oréal Deutschland, Vodafone Deutschland, die Metro AG, ThyssenKrupp, E.ON, Rheinmetall, Henkel, NRW.BANK, WestLB, E-Plus und die ERGO Versicherungsgruppe, zu der wiederum beispielsweise die Victoria und die Hamburg-Mannheimer gehören. Daimler produziert in Düsseldorf die geschlossenen Baureihen des Mercedes-Benz Sprinter sowie für VW den technisch verwandten Crafter. Die größte japanische Kolonie in Kontinentaleuropa hat Düsseldorf den Beinamen „Nippon am Rhein“ eingebracht. In der Stadt sind allerdings auch Unternehmen aus anderen Ländern in erheblichem Maße aktiv – besonders aus den Niederlanden, aus Großbritannien, Skandinavien und China.

Die wirtschaftliche Stärke Düsseldorfs hat der Stadt zu soliden kommunalen Finanzen verholfen. Seit dem 12. September 2007 ist die Stadt als zweite Großstadt Deutschlands schuldenfrei[45] Als erste deutsche Stadt hat sich Düsseldorf zudem 2005 einem Kreditrating unterzogen und wurde hierbei von der Ratingagentur Moody’s mit Aa1 bewertet, der zweitbesten möglichen Wertung. Die Kreditwürdigkeit Düsseldorfs wurde damit höher eingeschätzt als etwa jene Nordrhein-Westfalens (Aa2), der Deutschen Bank (Aa3) oder der Commerzbank (A2).

2004 betrug das BIP in Düsseldorf 36,5 Milliarden Euro, das heißt ca. 80.000 € pro Erwerbstätigem. Im bundesweiten Städtevergleich liegt Düsseldorf damit auf Platz 2 hinter Frankfurt am Main. Der Kaufkraftindex liegt in Düsseldorf mit 122,4 Punkten über dem Bundesdurchschnitt (100 Punkte).

Verkehr

Neben dem Flughafen Düsseldorf, nach Frankfurt und München der drittgrößte internationale Flughafen Deutschlands, ist Düsseldorf auch an das Wasserstraßennetz durch zwei Rheinhäfen angebunden.

Das Stadtgebiet Düsseldorfs ist von folgenden Bundesautobahnen umgeben beziehungsweise wird teilweise von diesen berührt: Im Norden die Bundesautobahn A 44 AachenVelbert und die Bundesautobahn A 52 Essen–Düsseldorf, im Süden die A 46 HeinsbergHagen und die A 59 vom Autobahnkreuz Düsseldorf-Süd in Richtung Leverkusen, im Westen die A 52 Düsseldorf–Roermond und die A 57 KölnNimwegen sowie im Osten die A 3 Frankfurt am MainOberhausen. Ferner führen die Bundesstraßen B 1, B 7, B 8, B 228 und B 326 durch die Stadt.

Fußgängerampel mit Gelbphase

Düsseldorf verfügt über die ICE-Fernbahnhöfe Hauptbahnhof und Düsseldorf Flughafen, den Regionalbahnhof Benrath sowie 22 S-Bahn-Stationen. Im Eisenbahngüterverkehr ist Düsseldorf jedoch nach Stilllegung und Abbruch seines Rangierbahnhofes Düsseldorf-Derendorf kein Eisenbahnknoten mehr, der größte Güterbahnhof des gesamten Düsseldorfer Eisenbahnkomplexes ist heute im Bahnhof des benachbarten Neuss. Des Weiteren verfügt die Stadt über ein dichtes Netz an Stadtbahnen, Straßenbahnen- und Stadtbus-Linien. Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) in der Stadt wird durch die Rheinbahn, die Regiobahn und die Deutsche Bahn betrieben. Alle Linien sind zu einheitlichen Preisen innerhalb des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr zu benutzen. Bei Fahrten in Richtung Leverkusen und Köln gilt seit dem 1. Februar 2005 der Tarif des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg als Übergangstarif.

Siehe auch Liste Düsseldorfer Bahnhöfe

Seit dem Jahr 2008 verfügt die Innenstadt Düsseldorfs über ein Fahrradmietsystem mit Netzcharakter, das auch für Einwegfahrten geeignet ist.[46]

Düsseldorf ist die einzige Stadt in Deutschland, deren Lichtzeichenanlagen („Ampeln“) über eine separate Gelbphase für Fußgänger verfügen. Das Gelbsignal wird durch einen rechteckigen gelben Balken gekennzeichnet. Während dieser Zeit haben die Fußgänger die Möglichkeit, die Kreuzung zu räumen, ohne – wie in anderen Städten – gegen Rot laufen zu müssen. Unmittelbar nachdem das Fußgängersignal von Gelb auf Rot wechselt, wird die Freigabe für den Querverkehr eingeleitet. Auch vor der Grünphase gibt es für Fußgänger eine kurze Rot-Gelb-Phase von weniger als einer Sekunde Dauer. Ampeln in Düsseldorf sind zu einem erheblichen Teil bereits auf Leuchtdioden-Technik umgestellt, was gegenüber Glühlampen niedrigeren Wartungsaufwand, bessere Erkennbarkeit und auch einen geringeren Energieverbrauch gewährleistet.

Verarbeitendes Gewerbe und Industrie

Henkel-Werksgelände
Ex-Mannesmann, jetzt Vodafone-Europazentrale

Düsseldorfs stürmische Entwicklung zur Großstadt wurde durch die Ansiedlung von Industriebetrieben im 19. Jahrhundert vorangetrieben. Auch heute noch ist die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt eine industriell geprägte Stadt. Die 1129 Betriebe des verarbeitenden Gewerbes (ohne Baugewerbe und Energie- und Wasserversorgung) erwirtschafteten 2005 etwa 29 % des steuerbaren Umsatzes aller Unternehmen in der Stadt und damit nur etwas weniger als der Handel (ca. 32 %), aber deutlich mehr als das Dienstleistungsgewerbe (ca. 9 %).[47] Allerdings ist die Bedeutung des verarbeitenden Gewerbes in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen. Während die Düsseldorfer Industriebetriebe 1979 noch 90.000 Arbeitsplätze boten, ist die Beschäftigtenzahl in diesem Bereich bis 2006 auf nur noch 38.791 im Jahresmittel zurückgegangen[48] mit fallender Tendenz.

Der größte und bekannteste Düsseldorfer Industriebrieb ist der Henkel-Konzern, ein Chemieunternehmen das Wasch- und Reinigungsmittel, Kosmetik und Körperpflegeprodukte sowie Klebstoffe, Dichtstoffe und Produkte für die Oberflächentechnik herstellt und bis heute im Stadtteil Reizholz produziert. Im Bereich Kosmetik und Hygienemittel sind in Düsseldorf die L’Oréal Deutschland GmbH, die Marbert AG sowie die Hakle-Kimberly Deutschland GmbH (Kimberly-Clark Corporation) tätig.

Das metallverarbeitende Gewerbe hat eine lange Tradition. Das bekannteste Unternehmen aus diesem Bereich war Mannesmann, welches nach seiner Zerschlagung in Teilen in Düsseldorf weiter produziert, darunter die Vallourec & Mannesmann Deutschland GmbH (Stahlröhren). Ebenfalls bekannt ist der Rheinmetall-Konzern, der heute jedoch in anderen Bereichen tätig ist. Weitere metallverarbeitende Unternehmen sind Schmolz + Bickenbach (Edelstahl-Langprodukte) und Hille & Müller GmbH.

Im Bereich Fahrzeugtechnik, Verkehr und Transport ist der größte Betrieb das Mercedes-Benz-Werk in Derendorf, in dem der Mercedes-Benz Sprinter und der VW Crafter montiert werden sowie CKD für Freightliner Sprinter hergestellt werden. Ebenfalls in Derendorf befindet sich die Zentrale der Rheinmetall AG, einem Hersteller von Automobil- und Rüstungstechnik. Demag Cranes produziert in Benrath Hafen-, Terminal- und Eisenbahnkräne sowie automatisch gesteuerte Transportfahrzeuge und entwickelt dazugehörige Management- und Navigationssoftware. Benachbart stellt die Komatsu Mining Germany GmbH Großhydraulik- und Minenhydraulikbagger her. Demag Cranes und Komatsu Mining Germany verbindet der gemeinsame Ursprung aus der Carlshütte AG. Weiterhin stellt die Vossloh Kiepe GmbH Steuerungs- und Antriebstechnik für Straßenbahnen und O-Busse sowie Hybridantriebe und Spezialfahrzeuge her. Aus der Vergangenheit sind die Schiess AG und die DUEWAG erwähnenswert.

Die Papierindustrie ist in der Stadt durch die Firmen Julius Schulte Söhne GmbH & Co. und den Stora-Enso-Konzern vertreten, der bis 2008 einen Produktionsstandort in Reisholz betrieb und heute seine Deutschlandzentrale in Düsseldorf unterhält. Seinen Ursprung hat die Papierproduktion in Düsseldorf im Feldmühle-Konzern. Guschky & Tönnesmann GmbH & Co. KG stellen Ausrüstungen für die Papier- und Verpackungsindustrie her.

Aus dem Bereich Nahrungsmittel sind Zamek Nahrungsmittel GmbH & Co. KG, die Teekanne GmbH sowie die Düsseldorfer Löwensenf GmbH bekannt. Das traditionelle Altbier wird außer in Hausbrauereien in Düsseldorf heute jedoch nicht mehr gebraut. Die großen Brauereistandorte in Derendorf und Heerdt sind heute Konversionsflächen.

Weitere bekannte Betriebe sind die SMS Demag AG, die Hütten- und Walzwerkstechnik herstellt, die TELBA AG im Bereich Telekommunikations- und Sicherheitstechnik, die behr Labor-Technik GmbH sowie The Carbo Group GmbH, ein Spezialist für Schleiftechnik.

Medien

WDR (vorne), Gehry-Bauten und Teil des Medienhafens.

In Düsseldorf befinden sich Studios des öffentlich-rechtlichen Westdeutschen Rundfunks (WDR) und des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF) (Landesstudio Düsseldorf). Aus Düsseldorf kommen außerdem die Programme von NRW.TV und QVC. Ehemals in Düsseldorf stationiert waren von 1998 bis 2006 NBC GIGA, von 1995 bis zu seiner Einstellung 1998 Nickelodeon sowie von 1996 bis zu seiner Einstellung 1998 Der Wetterkanal. Außerdem wurde aus der Landeshauptstadt bis Ende 2003 ein deutsches Programmfenster auf dem Nachrichtensender CNN produziert.

Die in Düsseldorf ansässige DFA produzierte oder produziert unter anderem für NBC GIGA, Der Wetterkanal, CNN D und für NRW.TV.

Seit 2006 produziert das in Düsseldorf ansässige center.tv lokale Nachrichten und Ereignisse für den Großraum Düsseldorf/Neuss. Des Weiteren befinden sich in Düsseldorf diverse unabhängige Filmproduktionsfirmen, wie zum Beispiel die Public Vision TV OHG und Busse & Halberschmidt.

Die Stadt ist auch Sitz des 1990 gegründeten Verbands der Betriebsgesellschaften in Nordrhein-Westfalen e. V. (BGNRW), der die Interessen von 43 Betriebsgesellschaften des nordrhein-westfälischen Lokalfunks vertritt. Der Verband ist Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Privater Rundfunk (APR) mit Sitz in München. In Düsseldorf ist die private Rundfunkstation Antenne Düsseldorf mit Rahmenprogramm von Radio NRW ansässig. Hörfunk für die Düsseldorfer Hochschulen macht hochschulradio düsseldorf, ein Campusradio mit eigener 24-Stunden-Frequenz.

Als Tageszeitungen erscheinen in Düsseldorf die Westdeutsche Zeitung und die Rheinische Post sowie eine Lokalausgabe des Express und der in Essen erscheinenden Neuen Rhein/Neue Ruhr-Zeitung. Als bedeutende überregionale Veröffentlichungen sind das Handelsblatt die Wirtschaftswoche und Karriere (Magazin) zu nennen. Wöchentlich erscheinen außerdem das Düsseldorfer Amtsblatt und die AnzeigenblätterDüsseldorfer Anzeiger“ und „Rheinbote“.

Düsseldorf ist zudem der umsatzstärkste Werbestandort der Bundesrepublik. Neben den Riesen BBDO, Grey und Publicis hat eine Vielzahl kleiner Agenturen in Düsseldorf ihren (Deutschland-)Sitz.

Einzelhandel

Düsseldorf hat sich als vielseitiger Standort für Einkaufszentren und Geschäfte unterschiedlichster Art und Größe entwickelt. Die Gesamtverkaufsfläche im Stadtgebiet wird seitens der Stadtverwaltung mit 834.215 m² angegeben[49] und liegt damit bezogen auf das Verhältnis von Verkaufsfläche zu Einwohnern höher als in München[50] oder Frankfurt am Main.[51] Die Zentralität ist vor München die höchste im Bundesgebiet.[52] Insbesondere im Bereich der Mode hat die Stadt – nicht zuletzt begünstigt durch die Modemessen und die ansässigen Handelsunternehmen P&C und C&A – eine Vorreiterrolle, beim Textileinzelhandel ist sie deutschlandweit führend.[53]

Einkaufszentren

Futuristisches Einkaufszentrum – das Sevens Center

Neben den klassischen Einkaufsstraßen wie der sehr bekannten und der Schadowstraße verfügt Düsseldorf über mehrere Einkaufszentren, die teilweise an die Einkaufsstraßen angrenzen.

Auf der Königsallee sind dies vor Allem das Kö-Center an der nördlichen Allee, die Kö-Galerie in der Nähe der Kreuzung mit der Steinstraße mit Zu- und Durchgang zur Stadtsparkasse auf der Berliner Allee und das Sevens Center zwischen der Kreuzung mit der Steinstraße und der Kö-Galerie. In Nähe zur Königsallee befinden sich zudem die Schadow-Arkaden im Block Schadow-, Blumenstraße und Martin-Luther-Platz.

In weniger belebten Teilen der Innenstadt sind ebenfalls Einkaufscenter vorzufinden, insbesondere das Stilwerk auf der Grünstraße und die Düsseldorf Arcaden am Bilker Bahnhof, die auch das Stadtteilzentrum, ein öffentliches Schwimmbad und eine Zweigstelle der Stadtbücherei Düsseldorf beheimaten.

Die Düsseldorf Arcaden bei Abenddämmerung

Außerhalb der Innenstadt gibt es weitere Einkaufszentren wie etwa das Einkaufszentrum Westfalenstraße an der gleichnamigen Straße in Rath und für die sowohl für Reisende als auch andere Besucher konzipierten AirportArkaden im Flughafen Düsseldorf International.

Öffentliche Einrichtungen

(Einrichtungen und Körperschaften des öffentlichen Rechts)

Düsseldorf entwickelte sich vor allem in der preußischen Ära im 19. und frühen 20. Jahrhundert zu einem wichtigen Verwaltungssitz. Vor allem die Vergabe des Oberlandesgerichts nach Düsseldorf forcierte diese Entwicklung. Neben dem Oberlandesgericht beherbergt Düsseldorf zahlreiche weitere Gerichte, so das Amts- und das Landgericht Düsseldorf, das Finanzgericht Düsseldorf und das Landesarbeitsgericht Nordrhein-Westfalen, welches zwei weitere Sitze in Köln und Hamm hat. Die Deutsche Rentenversicherung Rheinland (ehemals: LVA Rheinprovinz) hat seit ihrer Gründung im 19. Jahrhundert ebenfalls ihren Sitz in Düsseldorf.

Als direkte Folge der Verwaltungsansiedlung durch Preußen wurde das Regierungspräsidium für den Niederrhein und das Bergische Land bei der Neuordnung Preußens im 19. Jahrhundert in Düsseldorf angesiedelt. Noch heute hat die Bezirksregierung Düsseldorf hier ihren Sitz. Ebenso war die Oberfinanzdirektion Rheinland seit der preußischen Herrschaft über das Rheinland in Düsseldorf ansässig, sie wird allerdings schrittweise nach Köln verlegt.

Die Handwerkskammer Düsseldorf umfasst als Kammerbezirk den Regierungsbezirk Düsseldorf, und hat dort ebenfalls seinen Sitz. Den Kammerbezirk der Industrie- und Handelskammer (IHK) Düsseldorf bilden die Stadt Düsseldorf und der Kreis Mettmann, die früher den Landkreis Düsseldorf-Mettmann bildeten.

Der Preussische Provinziallandtag für das Rheinland nahm ebenfalls in Düsseldorf, im Ständehaus, seinen Sitz, ebenso die Evangelische Kirche im Rheinland. Der Sitz der Regierung des Landes Nordrhein-Westfalen ist seit 1946 in Düsseldorf. Dies geht auf eine Entscheidung der Britischen Militärbehörden aus dem Jahr 1946 zurück.

Sonstige zentrale Einrichtungen

Düsseldorf galt in der Bonner Republik als Stadt der Verbände. So war der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) lange Zeit in Düsseldorf ansässig. Heute sind die wichtigsten Verbände mit Hauptsitz in Düsseldorf:

Bildung und Forschung

Düsseldorf hat als langjährige bergische Residenzstadt und späterer Verwaltungssitz in der Rheinprovinz Preußens neben repräsentativen Verpflichtungen auch stets zentralörtliche Funktionen erfüllt.

Die erste Lateinschule wurde im 14. Jahrhundert erwähnt. 1545 wurde das älteste Gymnasium, dessen Tradition bis heute besteht, gegründet.[54] Für die Ausbildung von Künstlern war Düsseldorf seit dem 19. Jahrhundert ein bedeutender Akademiestandort.

Die Franziskaner boten ab 1673 theologische Kurse in Düsseldorf an. Ab 1728 wurden in Düsseldorf Kurse in Philosophie und Theologie angeboten, die als Bestandteile eines Studiums gewertet werden konnten, eine juristische Akademie erhielt 1755 die kurfürstliche Bestätigung zur Ausbildung höherer Beamter, 1747 entstand das Collegio anatomico-chirugicum zur Ausbildung von Militär- und Wundärzten.[55]

Auf Grund der Nähe des Ruhrgebietes wurde 1917 Düsseldorf zum Sitz des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Eisenforschung, des heutigen Max-Planck-Instituts für Eisenforschung.[56]

Eine medizinische Akademie kam zu Beginn des 20. Jahrhunderts hinzu. Dennoch wurde Düsseldorf erst 1965 Universitätsstadt.

Die wissenschaftlich-akademischen Einrichtungen in Düsseldorf sind:

  • Die Heinrich-Heine-Universität, deren Fächerspektrum Naturwissenschaften, Mathematik, die geisteswissenschaftlich-philosophischen Disziplinen, Sprachen, ostasiatische Regionalwissenschaften, Geographie, Jura, Medizin, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften wie Medienwissenschaften umfasst. Die heutige Universität wurde 1907 als Akademie für praktische Medizin gegründet und 1965 zur Universität erhoben. Ihren heutigen Namen trägt sie seit 1988.
  • Die Fachhochschule Düsseldorf mit ihrem technischen und ökonomischen Fächerkanon, 1971 aus verschiedenen Ausbildungsstätten gegründet.
  • Die Kunstakademie Düsseldorf, 1773 gegründet, ist seit dem 19. Jahrhundert eine der bedeutendsten Ausbildungsstätten ihrer Art.
  • Das Studienzentrum der Fachhochschule für Oekonomie & Management.
  • Die Robert-Schumann-Hochschule, welche auf das 1935 gegründete Robert-Schumann-Konservatorium und die Staatliche Hochschule für Musik Rheinland zurückgeht. 1987 wurde sie eine selbstständige Hochschule.
  • Das Max-Planck-Institut für Eisenforschung GmbH im Stadtteil Düsseltal, welches dort im Zuge der Ansiedlung der Stahlindustrie gegründet wurde.
  • Das 1973 gegründete Deutsche Diabetes-Zentrum, das zur Leibniz-Gemeinschaft gehört und dessen Aufgaben sowohl die klinische Betreuung von Diabetikern als auch Forschung zum Diabetes mellitus umfassen.

Persönlichkeiten

Siehe auch:

Ehrungen

Die Stadt Düsseldorf vergibt neben dem Ehrenbürgerrecht noch andere Ehrungen und Auszeichnungen.

Seit 1972 wird im dreijährigen, seit 1981 im zweijährigen Abstand der Heinrich-Heine-Preis an „Persönlichkeiten, die durch ihr geistiges Schaffen im Sinne der Grundrechte der Menschen, für die sich Heinrich Heine eingesetzt hat, den sozialen und politischen Fortschritt fördern, der Völkerverständigung dienen oder die Erkenntnisse von der Zusammengehörigkeit aller Menschen verbreiten“. Vorgänger des Preises war der Immermann-Preis.

Der Helmut-Käutner-Preis ist eine zweijährlich vergebene Auszeichnung, die an Persönlichkeiten verliehen wird, die „durch ihr Schaffen die Entwicklung der deutschen Filmkultur nachdrücklich unterstützt und beeinflusst, ihr Verständnis gefördert und zu ihrer Anerkennung beigetragen haben“.

Weitere Auszeichnungen sind der „Große Ehrenring“, der „Jan-Wellem-Ring“ und die „Verdienstplakette“.

Literatur

Stadtgeografie und Wirtschaft

  • Harald Frater (Hrsg.) u. a.: Der Düsseldorf Atlas. Emons, Köln 2004, ISBN 3-89705-355-1
  • Friedrich-Wilhelm Henning: Düsseldorf und seine Wirtschaft, Zur Geschichte einer Region. Droste, Düsseldorf 1981, In zwei Bänden ISBN 3-7700-0595-3
  • Landeshauptstadt Düsseldorf: Statistisches Jahrbuch 2007, 105. Jahrgang. Amt für Statistik und Wahlen, Düsseldorf 2008, o. ISBN

Geschichte

  • Maik Kopleck (Hrsg.), Alexander Scherer: "PastFinder Düsseldorf". PastFinder-Verlag, Düsseldorf 2008, ISBN: 978-988-99780-5-1
  • Friedrich Lau: Geschichte der Stadt Düsseldorf. Bagel, Düsseldorf 1921 in zwei Bänden, Nachdruck aus dem Stadtarchiv von 1980
  • Hugo Weidenhaupt (Hrsg.): Kleine Geschichte der Stadt Düsseldorf. Triltsch Verlag, Düsseldorf 1979, 1983, ISBN 3-7998-0000-X
  • Hugo Weidenhaupt (Hrsg.): Düsseldorf Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert. Band 1 Von der ersten Besiedlung zur frühneuzeitlichen Stadt (bis 1614). Schwann 1988, ISBN 3-491-34221-X
  • Hugo Weidenhaupt (Hrsg.): Düsseldorf Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert. Band 2 Von der Residenzstadt zur Beamtenstadt (1614–1900). Schwann 1988, ISBN 3-491-34222-8
  • Hugo Weidenhaupt (Hrsg.): Düsseldorf Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert. Band 3 Die Industrie- und Verwaltungsstadt (20. Jahrhundert). Schwann 1989, ISBN 3-491-34223-6
  • Hugo Weidenhaupt (Hrsg.): Düsseldorf Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert. Band 4 Zeittafel und Register. Schwann 1990, ISBN 3-491-34224-4
  • Erich Keyser (Hrsg.): Rheinisches Städtebuch. Bd 3,3. Teilband aus: Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte. Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages. Kohlhammer, Stuttgart 1956.

Architektur und Kunst

  • Roland Kanz und Jürgen Wiener (Hrsg.): Architekturführer Düsseldorf. Dietrich Reimer Verlag, Berlin 2001, ISBN 978-3-496-01232-0
  • Joachim Erwin (Hrsg.): Pläne Projekte Bauten Architektur und Städtebau in Düsseldorf 2000 bis 2015. Braun, Berlin 2007, ISBN 978-3-938780-00-8
  • Rolf Purpar: Kunststadt Düsseldorf – Objekte und Denkmäler im Stadtbild, Grupello, Düsseldorf 2007, ISBN 3-89978-044-2
  • Rolf Purpar: Düsseldorf. Vista Point, Köln 2005, ISBN 3-88973-679-3
  • Sonja Schürmann: Düsseldorf, Eine moderne Landeshauptstadt mit 700jähriger Geschichte und Kultur. DuMont, Köln, 2. Aufl. 1989, ISBN 3-7701-1787-5

Sonstiges

  • Heinz Stolz: Düsseldorf – ein Haus- und Lesebuch. Schwann, Düsseldorf 1959

Siehe auch

Portal
 Portal: Düsseldorf – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Düsseldorf

Weblinks

Einzelnachweise

  1. www.duesseldorf.de
  2. a b Amtliche Bevölkerungsfortschreibung des Landesamts für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen per 30. Juni 2008
  3. Landeshauptstadt Düsseldorf, Pressemitteilung vom 28. Juli 2008
  4. Immobilien Zeitung: Mehr Räume für die große Modenschau vom 28. August 2008, abgefragt am 1. März 2009
  5. Harald Frater: Der Düsseldorf Atlas., S. 18f, Emons, Köln 2004, ISBN 3-89705-355-1
  6. Erich Wisplinghoff: Mittelalter und frühe Neuzeit. Von den ersten schriftlichen Nachrichten bis zum Ende des Jülich-Klevischen Erbstreits (ca. 700–1614). In: Hugo Weidenhaupt (Hrsg.): Düsseldorf. Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert. Band 1. Schwann/Patmos, Düsseldorf, 1988. ISBN 3-491-34221-X. S. 167f
  7. Heinrich Gottfried Philipp Gengler: Regesten und Urkunden der Verfassungs- und Rechtsgeschichte der deutschen Städte im Mittelalter, Erlangen 1863, S. 933.
  8. Erich Wisplingshoff: Mittelalter und frühe Neuzeit. In: Hugo Weidenhaupt (Hrsg.): Düsseldorf. Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert. Band 1. Schwann/Patmos, Düsseldorf, 1988. ISBN 3-491-34221-X. S. 175ff
  9. Wilhelm Jansen: Residenzbildung am Niederrhein und das Schloß zu Düsseldorf. In: Düsseldorfer Jahrbuch, Bd. 71, Droste, Düsseldorf, 2000. ISBN: 3-7700-3046-X. S. 19f
  10. Hugo Weidenhaupt: Kleine Geschichte der Stadt Düsseldorf. Triltsch Verlag, Düsseldorf 1979, ISBN 3-7998-0000-X, S. 46
  11. Stadtarchiv Düsseldorf
  12. Hugo Weidenhaupt: Kleine Geschichte der Stadt Düsseldorf. Triltsch Verlag, Düsseldorf 1979, ISBN 3-7998-0000-X, S. 75ff
  13. Weidenhaupt, Hugo: Kleine Geschichte der Stadt Düsseldorf, Triltsch-Verlag, Düsseldorf 1979, ISBN 3-7998-0000-X, S. 72 ff
  14. Stadtarchiv Düsseldorf
  15. Weidenhaupt, Hugo: Kleine Geschichte der Stadt Düsseldorf, Triltsch-Verlag, Düsseldorf 1979, ISBN 3-7998-0000-X, S. 104/105
  16. Stadtarchiv Düsseldorf
  17. Weidenhaupt, Hugo: Kleine Geschichte der Stadt Düsseldorf, Triltsch-Verlag, Düsseldorf 1979, ISBN 3-7998-0000-X, S. 134
  18. Stadtarchiv Düsseldorf
  19. Weidenhaupt, Hugo: Kleine Geschichte der Stadt Düsseldorf, Triltsch-Verlag, Düsseldorf 1979, ISBN 3-7998-0000-X, S. 161 ff
  20. Weidenhaupt, Hugo: Kleine Geschichte der Stadt Düsseldorf, Triltsch-Verlag, Düsseldorf 1979, ISBN 3-7998-0000-X, S. 154–166
  21. Weidenhaupt, Hugo: Kleine Geschichte der Stadt Düsseldorf, Triltsch-Verlag, Düsseldorf 1979, ISBN 3-7998-0000-X, S. 155
  22. Stadtarchiv Düsseldorf
  23. Landesdatenbank: Strukturdaten für Düsseldorf
  24. Amt für Statistik und Wahlen, Landeshauptstadt Düsseldorf: Statistisches Jahrbuch 105. Jahrgang, S. 5
  25. Reinhard Hippen: Düsseldorfer Kabarett. In: Kaufmann, Hartkopf u. Meizies (Hrsg.): Bilanz Düsseldorf '45. Grupello, Düsseldorf, 1992. ISBN 3-928234-06-4, S.359
  26. Weidenhaupt, Hugo: Kleine Geschichte der Stadt Düsseldorf, Triltsch-Verlag, Düsseldorf 1979, ISBN 3-7998-0000-X, S. 246
  27. Weidenhaupt, Hugo: Kleine Geschichte der Stadt Düsseldorf, Triltsch-Verlag, Düsseldorf 1979, ISBN 3-7998-0000-X, S. 60f
  28. Weidenhaupt, Hugo: Kleine Geschichte der Stadt Düsseldorf, Triltsch-Verlag, Düsseldorf 1979, ISBN 3-7998-0000-X, S. 101
  29. Weidenhaupt, Hugo: Kleine Geschichte der Stadt Düsseldorf, Triltsch-Verlag, Düsseldorf 1979, ISBN 3-7998-0000-X, S. 243
  30. Weidenhaupt, Hugo: Kleine Geschichte der Stadt Düsseldorf, Triltsch Verlag, Düsseldorf 1979, S. 16
  31. Weidenhaupt, Hugo: Kleine Geschichte der Stadt Düsseldorf, Triltsch-Verlag, Düsseldorf 1979, ISBN 3-7998-0000-X, S. 20
  32. Website des Pfarrgemeinderates St. Peter in Düsseldorf
  33. Stadtarchiv Düsseldorf
  34. Hugo Weidenhaupt: Kleine Geschichte der Stadt Düsseldorf. Triltsch Verlag, Düsseldorf 1979, ISBN 3-7998-0000-X, S. 205–207
  35. Website des Gartenamtes Düsseldorf: Aufgaben, Zahlen und Fakten, abgefragt am 20. November 2008
  36. Ausstellungskatalog: Düsseldorfer Gartenlust, S. 170ff. Stadtmuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf, 1987
  37. Rheinische Post vom 16. Februar 2009: Heyestraße – Düsseldorfs „Klein-Italien“
  38. Russisch-Orthodoxe Kirche
  39. Koptisch-Orthodoxe Kirche in Deutschland
  40. Weidenhaupt, Hugo: Kleine Geschichte der Stadt Düsseldorf, Triltsch-Verlag, Düsseldorf 1979, ISBN 3-7998-0000-X, S. 244
  41. Website des Stadtsportbundes Düsseldorf e. V.
  42. Website der Stadt Düsseldorf: Sportstadt
  43. Website der Sportagentur Düsseldorf
  44. Max Steinhardt, Henning Vöpel: Champions des Sports – Ein empirischer Vergleich deutscher Sportstädte. HWWI Hamburg 2008, ISSN 1862-4960
  45. Hinweis über Schuldenfreiheit: [1]
  46. http://www.rp-online.de/public/article/duesseldorf-stadt/592528/300-Fahrraeder-fuer-Duesseldorf.html
  47. Amt für Statistik und Wahlen, Landeshauptstadt Düsseldorf: Statistisches Jahrbuch 105. Jahrgang, Steuerpflichtige Unternehmen und ihr steuerbarer Umsatz nach Wirtschaftszweigen, S. 150
  48. Amt für Statistik und Wahlen, Landeshauptstadt Düsseldorf: Statistisches Jahrbuch 105. Jahrgang, Das Verarbeitende Gewerbe 1979 bis 2006, S. 153
  49. Planungsamt der Stadt Düsseldorf: Rahmenplan Einzelhandel 2007
  50. Referat für Arbeit und Wirtschaft der Stadt München: Brancheninfo Einzelhandel in München
  51. Website der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main, abgefragt am 16. März 2009
  52. Website der Textilwirtschaft, Cityreport Düsseldorf vom 10. Dezember 2008, abgefragt am 16. März 2009
  53. Rheinische Post vom 21. April 2009
  54. Weidenhaupt, Hugo: Kleine Geschichte der Stadt Düsseldorf, Triltsch Verlag, Düsseldorf 1979, S. 43
  55. Weidenhaupt, Hugo: Kleine Geschichte der Stadt Düsseldorf, Triltsch Verlag, Düsseldorf 1979, S. 75ff (Quelle für gesamten Abschnitt)
  56. Weidenhaupt, Hugo: Kleine Geschichte der Stadt Düsseldorf, Triltsch Verlag, Düsseldorf 1979, S. 153

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