DHV – Die Berufsgewerkschaft

DHV – Die Berufsgewerkschaft

DHV – Die Berufsgewerkschaft mit Sitz in Hamburg ist eine Gewerkschaft im Christlichen Gewerkschaftsbund (CGB). Vorsitzender ist Jörg Hebsacker, stellvertretender Vorsitzender Gunter Smits.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der DHV konstituierte sich am 1. Oktober 1950 in Hamburg unter dem Namen „Deutscher Handlungsgehilfen-Verband“. 1957 gehörte der DHV zu den Gründungsmitgliedern des CGB. Am 12. März 2007 wurde im Vereinsregister der Name rechtswirksam geändert in „DHV – Die Berufsgewerkschaft“.

Der DHV erreichte bei den Sozialwahlen zur Vertreterversammlung der BfA im Jahre 1953 ein Ergebnis von 21,1 %, 1958 von 13,9 %. Bei den Sozialwahlen 2005 erhielt der DHV im Bündnis mit anderen christlichen Gewerkschaften nur noch 1,40 % der Stimmen (0 Sitze) bei den Wahlen im Bereich der BfA.

2003 zählte der Verband nach eigenen Angaben ca. 77.000 Mitglieder.

Von 1974 bis 2004 arbeitete der DHV zeitweise gemeinsam mit der DAG, dem DBB und dem Marburger Bund in einer Tarifgemeinschaft für den öffentlichen Dienst zusammen.

Ziele

Der DHV vertritt die Interessen von ca. 78.000 Mitgliedern in den Bereichen Handel, Industrie und Dienstleistungen, sowohl in der gewerblichen Wirtschaft als auch im öffentlichen Dienst. Grundlage der Gewerkschaftsarbeit des DHV sind die Prinzipien der Solidarität, Subsidiarität und des Pluralismus.

Der DHV hat es sich satzungsgemäß zur Aufgabe gesetzt, die wirtschafts-, sozial-, berufs- und kulturpolitischen Interessen seiner Mitglieder zu vertreten und ein auf die Stärkung des Persönlichkeitsbewusstseins gerichtetes Berufsethos zu pflegen. Diesem Ziel sollen u.a. dienen:

  • Tarifverhandlungen und Tarifabschlüsse mit den Arbeitgebern und ihren Verbänden (Zur Durchsetzung seiner Forderungen ist er bereit, Arbeitsniederlegungen oder andere Kampfmaßnahmen zu ergreifen.),
  • Beratung und Betreuung der Mitglieder in allen ihr Arbeitsverhältnis betreffenden rechtlichen, sozialen und beruflichen Fragen,
  • Einwirkung auf die Gesetzgebung und auf die zuständigen Behörden und Körperschaften sowie auf die öffentliche Meinungsbildung in allen die berufspolitischen Interessen berührenden Fragen,
  • Beteiligung an allen Wahlen zur betrieblichen Interessenvertretung, z.B. Betriebsrats-, Personalrats- und Mitbestimmungswahlen,
  • Beteiligung an den Wahlen zu den Selbstverwaltungsorganen in der Sozialversicherung,
  • Gewährung von Rechtsschutz einschließlich der Vertretung vor den Arbeits- und Sozialgerichten sowie den Verwaltungsgerichten,
  • berufs-, sozial- und gewerkschaftspolitische Unterrichtung der Mitglieder durch berufsfördernde Zeitschriften und Publikationen,
  • Förderung der Berufs- und Allgemeinbildung,
  • Zusammenschluss der Jugendmitglieder im Bund der Kaufmannsjugend im DHV zur Förderung ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung,
  • Gewährung von Unterstützungen bei Streik und Aussperrungen,
  • internationale Zusammenarbeit und Begegnungen mit nahestehenden Verbänden und Institutionen.

Er gibt die Mitgliederzeitschrift „DAZ – Deutsche Angestellten Zeitung“ heraus.

Fachgruppen

Die Mitglieder haben sich teilweise entsprechend Ihrer Branche in Fachgruppen zusammengeschlossen. Diese stellen die Tarifkommissionen und sind über die allgemeinen Vorgaben des DHV-Hauptvorstandes hinaus, für die tarifpolitische Arbeit zuständig.

Standesvereinigung der Verkehrsflugzeugführer e.V.

Kritik

  • In seiner Selbstdarstellung [1] spricht der DHV die Geschichte des Verbandes an. Häufig wird ihm vorgeworfen, er gehe unkritisch mit der eigenen Vergangenheit um, da er sich in die Kontinuität des Deutschnationalen Handlungsgehilfen-Verbandes stellt.
  • Speziell seitens der DGB-Gewerkschaften wird dem DHV – wie auch anderen CGB-Gewerkschaften – vorgeworfen, Tarifverträge abzuschließen, die mehr den Interessen der Unternehmerverbände als denen der Arbeitnehmer entsprechen.
  • Report Mainz berichtet (7. Apr. 2008 - siehe Link), dass Arbeitgeber Mitarbeiter dafür bezahlt hätten, DHV-Mitglieder zu werden, um so Haustarifverträge abschließen zu können. Bei einem Treffen mit Undercover-Reportern habe ein hochrangiges DHV-Mitglied gegen verdeckte Zahlungen (durch Buchung von Seminaren) zugesichert einen Gefälligkeits-Tarifvertrag abzuschließen.
  • Ex-DHV-Mitglied und -Referent Bernd Rabehl, der auch für das Amt des stellvertretenden Landesvorsitzenden in Berlin vorgeschlagen wurde, ist umstritten. Besonders seine Positionen zur 68er Revolte und Nationalismus sorgen für vielfältige – oft emotional geführte – Diskussionen. Herr Rabehl wurde zum 31. März 2005 aus dem DHV ausgeschlossen.

Tarifverträge

Die DHV-Betriebsgruppe bei der Barmer Ersatzkasse ist anerkannter Tarifpartner. DHV und Barmer verhandeln über die Anlage 7 zum EKT – Ersatzkassentarifvertrag. Nachdem ver.di am 1. September 2005 mit der BEK einen Tarifabschluss erzielt hatte, erklärte der DHV, dass dieser Tarifabschluss für die DHV-Mitglieder nicht bindend wäre, und forderte die Barmer erneut zu Verhandlungen auf. Bei den Verhandlungen am 30. September 2005 konnte jedoch keine Einigung erzielt werden. In der 3. Verhandlungsrunde am 31. Oktober 2005 wurde ein Abschluss erzielt, der allerdings keine Verbesserungen gegenüber dem vorher mit ver.di geschlossenen Tarifvertrag beinhaltete. (siehe Quellen [2] [3] [4])

Quellen

  1. Selbstdarstellung DHV
  2. Info DHV 055, nachdem Barmer mit ver.di Einigung erzielt hattel
  3. Info DHV, 065 mit zusätzlilichen Tarifforderungen
  4. Info DHV, 075 mit Tarifabschluss

Weblinks


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