DNA-Datenbank

DNA-Datenbank

Die DNA-Analysedatei (DAD) ist eine am 17. April 1998 eingerichtete Verbunddatei aller deutschen Länder und des Bundes, die vom Bundeskriminalamt (BKA) zentral betrieben wird. Hier werden sowohl die durch eine DNA-Analyse ermittelten genetischen Fingerabdrücke von bekannten Personen (sogenannte Personendatensätze) als auch von Tatort-Spuren, die von unbekannten Personen stammen (sogenannte Spurendatensätze), registriert und abgeglichen. Der DNA-Beweis ist heute das erfolgreichste kriminalistische Instrument bei der Identifizierung von Tätern und der Zuordnung von Tatspuren.

Im polizeilichen Bereich werden (in Deutschland üblicherweise die bei den Landeskriminalämtern angesiedelten) Laboratorien damit beauftragt, aus DNA-Proben die für die Identifizierung wichtigen Teile herauszufiltern und der polizeilichen DNA-Datenbank zu Verfügung zu stellen, die dann unbekannte DNA-Profile (etwa von Tatortspuren oder unbekannten Leichen) mit gespeicherten DNA-Profilen von bekannten Personen vergleicht. Die bekannten Profile stammen von Straftätern, bei denen man durch Mundhöhlenabstrich (freiwillig) oder Blutprobe (wenn die Person ein Eindringen in eine Körperöffnung verweigert) eine biologische Probe genommen hat.

In den vergangenen Jahren wurden die meisten DNA-Profile in Großbritannien ermittelt und in der UK National DNA Database gespeichert. Dies kann möglicherweise damit erklärt werden, dass es mit Alec Jeffreys von der Universität Leicester ein Engländer war, der als erster die Möglichkeiten der DNA-Analyse beschrieb. Im Vergleich zu den USA (mehr als vier Millionen gespeicherte DNA-Profile) oder Großbritannien (mehr als drei Millionen Datensätze) ist die deutsche DNA-Analyse-Datei beim Bundeskriminalamt klein.

Gemäß der Statistik des Bundeskriminalamts umfasste die DNA-Analyse-Datei mit Ablauf des Jahres 2008 einen Bestand von 756.990 Datensätzen, die sich aus 611.868 Personendatensätzen und 145.122 Spurendatensätzen zusammensetzen. Jeden Monat werden mehr als 9.000 neue Datensätze in der DNA-Analyse-Datei erfasst.[1] Unter den Personendatensätzen befinden sich auch die Daten von über 1400 Personen, die aufgrund eines Verdachtes auf Beleidigung eine DNA-Probe abgeben mussten.[2]

Als erste Landespolizei überschritt die Bayerische Polizei Mitte 2007 die Grenze von 100.000 Datensätzen, die in der Datei zur Verfügung gestellt werden[3]. Nordrhein Westfalen folgte dieser Zahl Mitte des Jahres 2008.

Siehe auch

Weblinks

Quellen

  1. Bundeskriminalamt – Fragen & Antworten – Statistik. Abgerufen am 01. Mai 2007.
  2. Die Polizei, Dein Freund und Datensammler. Spiegel online, 5. März 2007.
  3. Allgäuer Zeitung vom 09.06.2007, Seite 6: Bayern ist deutscher Meister im Genspuren-Sammeln

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