DRG E 00 02

DRG E 00 02
ES 1 ES 2 ES 3
Nummerierung: 1911: WSL 10 501
1912: ES 1
1911: WSL 10 502
1912: ES 2
1926: DRG E 00 02
1911: WSL 10 503
1912: ES 3
Hersteller: Hanomag (Fahrzeugteil)
SSW (elektr. Teil)
Hanomag (Fahrzeugteil)
AEG (elektr. Teil)
Hanomag (Fahrzeugteil)
BEW (elektr. Teil)
Baujahr(e): 1911
Ausmusterung: 1923 1927 1923
Achsformel: 2'B1'
Gattung: ES 25.74 ES 25.73 ES 25.71
Spurweite: 1.435 mm
Länge über Puffer: 12.500 mm
Gesamtradstand: 9.000 mm
Dienstmasse: 73,5 t 72,5 t 71,0 t
Reibungsmasse: 32,8 t 32,3 t 32,0 t
Höchstgeschwindigkeit: 110 km/h
135 km/h im Versuchsbetrieb
110 km/h 120 km/h
Stundenleistung: 735 kW
73 kW/km/h
662 kW
79 kW/km/h
1.100 kW
80 kW/km/h
Dauerleistung: 533 kW
100 kW/km/h
460 kW
78 kW/km/h
770 kW
85 kW/km/h
Anfahrzugkraft: 79 kN 93 kN 142 kN
Leistungskennziffer: 10,0 kW/t 9,1 kW/t 15,5 kW/t
Treibraddurchmesser: 1.600 mm
Stromsystem: 15 kV 16⅔ Hz AC
Stromübertragung: Oberleitung
Anzahl der Fahrmotoren: 1
Antrieb: Pkv

Die Lokomotiven ES 1 bis ES 3 der Preußischen Staatsbahn waren die ersten Versuche der Eisenbahngesellschaft mit der elektrischen Traktion und wurden vor allem zwischen 1911 und Kriegsbeginn 1914 auf der Versuchsstrecke Dessau–Bitterfeld erfolgreich erprobt.

Inhaltsverzeichnis

Vorlauf

1909 bestellten die Preußisch-Hessischen Staatsbahnen für ihre Versuchsstrecke im heutigen Sachsen-Anhalt drei Schnellzuglokomotiven und fünf Güterzuglokomotiven. Gefordert waren Lokomotiven, die bei 700 kW Dauerleistung und 50 t Dienstmasse eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h erreichen konnten. In der Folge entstand eine enge Zusammenarbeit zwischen den Eisenbahndirektionen und der Industrie, von der schon lange auf Grund des Erfolgs von Straßenbahnen der Wunsch einer teilweisen Vollbahnelektrifizierung ausgegangen war.

Unter der Leitung von Gustav Wittfeld wurden drei Entwürfe für Schnellzuglokomotiven nach Erfahrungen der Badischen Staatsbahn erstellt. Weil die projektierte Versuchsstrecke Magdeburg–Halle–Leipzig sehr flach verlief, wurden die Maschinen mit nur zwei relativ großen Treibrädern ausgeführt.

Zunächst war als Bezeichnung für die Maschinen das Kürzel WSL (Wechselstrom-Schnellzug-Lokomotive) vorgesehen. Als man auch für den Personen- und Rangierdienst Maschinen nachbestellte, änderte man das Schema und reihte elektrische Schnellzuglokomotiven nun mit der Bezeichnung ES ein.

Einzelfahrzeuge

ES 1

1911 wurde die Maschine an das BW Bitterfeld überstellt. Die in sie gesetzten Anforderungen, dass sie einen 240-t-Schnellzug mit 100 km/h auf der Strecke befördern könne, konnte die Elok problemlos erfüllen. Bei Fahrten mit dem Drehgestell voraus konnte die Maschine sogar 135 km/h erreichen. Der Kriegsbeginn setzte ihrem Betrieb ein jähes Ende. Zur Wiederinbetriebnahme war die Maschine mit ihren wenigen Fahrstufen schon veraltet und gelangte so als Exponat in das Deutsche Museum in München, wo sie im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und anschließend zerlegt wurde.

ES 2

Vor ihrer Inbetriebnahme wurde die Lok zur Internationalen Industrie- und Gewerbeausstellung nach Turin gebracht, um sie einem breiten Publikum zu präsentieren. Im Betrieb konnte die ES 2 ähnliche Leistung wie ihre Schwestermaschine erreichen; mit 90 kN Anfahrzugkraft lag sie gut über dem projektierten Wert. Das war jedoch erst nach Austausch der Bügelstromabnehmer gegen Scherenstromabnehmer möglich geworden.

Nach dem Krieg kam die Elok zur Wiesen- und Wehratalbahn nach Basel, wo sie vor ihrer Abstellung vier Jahre lang ihren Dienst versah. Zur Erhaltung kam sie ins Berliner Verkehrs- und Baumuseum, wo sie jedoch mehr und mehr verkam.

ES 3

Die ES 3 war deutlich stärker als die beiden anderen Maschinen. Besonders war auch die Ausführung ihres Kastens aus Holz. Erst nach einer Triebwerksverstärkung war die Maschine voll einsatzbereit, doch mehrere Selbsterregungen ließen die Maschine weiterhin problembehaftet sein. Die Wiederinbetriebnahme erfolgte nicht und 1923 wurde die Maschine aus dem Bestand genommen.

Literatur

  • Andreas Wagner, Dieter Bäzold, Rainer Zschech: Lokomotiv-Archiv Preußen Band 4, Bechtermünz, Augsburg 1997. ISBN 3860475738

Weblinks


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