Adam Herold

Adam Herold

Adam Herold (* 31. Mai 1659 in Dresden; † 2. März 1711 in Eilenburg) war ein deutscher Pädagoge und evangelischer Theologe.

Leben

Geboren als Sohn des Stück und Glockengießers Andreas Herold und seiner Frau Anna Catharina (geb. Schmidt), wurde er bis zu seinem 15. Lebensjahr von Privatlehrern erzogen. Dann kam er auf die Schule in Gardelegen, von wo er mit seinem Vetter Abraham Hinkelmann 1675 an das Katharineum zu Lübeck ging und sich in den Sprachen weiterbildete. Mit einem Stipendium ausgestattet, bezog er am 14. September 1676 die Universität Wittenberg, wo Theodor Dassov sein prägender Lehrer wurde.

Mit ihm reiste er 1677 an die Universität Leiden und an die Universität Oxford, wo er sich in den morgenländischen und der englischen Sprachen bildete. Zurückgekehrt nach Deutschland, bezieht er 1678 die Universität Gießen und 1679 die Universität Kiel. Hier avanciert er 1680 zum Magister der Philosophie, erwarb sich das Recht an Hochschulen Vorlesungen zu halten und geht 1682 wieder nach Wittenberg.

Herold wird am 10. September 1683 Gymnasialprofessor für hebräische Sprache und Theologie, sowie Rektor des Gymnasiums in Reval, das sich unter seiner Leitung zu einem blühenden Bildungsinstitut entwickelte. 1689 wird er Oberpfarrer und Superintendent in Herzberg (Elster), 1692 kehrte er nach Wittenberg zurück wo er sich am 12. September 1692 das Lizentiat der Theologie erwarb. Nachdem er am 11. Oktober 1692 zum Doktor der Theologie promoviert hatte, ging er nach Eilenburg als Pfarrer an der St. Nikolaikirche und Superintendent.

Genealogisch wäre anzumerken das er sich am 8. Januar 1684 mit Magdalene Elisabeth Rübbe, der Tochter des Hamburger Kaufmanns Johann Rubbe vermählt hatte. Aus dieser Verbindung sind 6 Mädchen und 2 Söhne hervorgegangen. Andreas Herold (* 12. Dezember 1685 in Reval; † 1747) erlangte ebenfalls als Autor Bedeutung.

Werkauswahl

Herold hinterließ neben handschriftlichen Aufzeichnungen, auch einige Gedichte. Zudem sind von ihm einige Leichenpredigten bekannt und mehrere Programme.

  1. Palladium reformatorum a sua sede cap. IX. ad Rom. destructum.
  2. Tabula synoptica totius Theologiae …
  3. Diss. utrum Christus ultimum pascha eodem an diverso a Judaeis die comederit …
  4. Diss. de necessitate hypothetica …
  5. Diss. de natura logicae …
  6. Diss, de sandissima S. S. Trinitatis mysterio ex articulo creationis ostento …
  7. Diss. de Judaeorum excommunicatione …
  8. Diss. de fidei vita et morte …
  9. Diss. de Magis, Bethlehemum profectis …
  10. Diss. de fato matrimonii …
  11. Programma invitatorium ad orationes a Henrico Nohsen et Lev. Andr. Schwartz in memoriam Caroli Gustavi etc. habendas. Reval 1687

Literatur

  • Pfarrbuch der Kirchenprovinz Sachsen. Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2006, Bd. 4, S. 129–130, ISBN 3-374-02136-0
  • Gotthard von Hansen: Geschichtsblätter des revalschen Gouvernements-Gymnasiums zu dessen 250 jährigen Jubiläum. Franz Kluge, Reval 1881, S. 189–190
  • Johann Friedrich von Recke, Karl Eduard Napiersky: Allgemeines Schriftsteller- und Gelehrten-Lexikon der Provinzen Livland, Esthland und Kurland. Johann Friedrich Stefenhagen und Sohn, Mitau 1829, 2. Bd. G–K, S. 263–264
  • Fritz Juntke: Album Academiae Vitebergensis – Jüngere Reihe Teil 2. Halle (Saale) 1952
  • Herold, Adam. In: Zedlers Universal-Lexicon, Band 12, Leipzig 1735, Spalte 1775 f.
  • Ersch, Gruber: Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste 2. Section Teil 5 S. 403

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