Das Geisterschloß

Das Geisterschloß
Filmdaten
Deutscher Titel: Das Geisterschloß
Originaltitel: The Haunting
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 1999
Länge: 113 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 12
Stab
Regie: Jan de Bont
Drehbuch: David Self nach dem Roman von Shirley Jackson
Produktion: Susan Arnold
Musik: Jerry Goldsmith
Kamera: Karl Walter Lindenlaub
Schnitt: Michael Kahn
Besetzung

Das Geisterschloß (Originaltitel The Haunting) ist ein Horrorfilm aus dem Jahr 1999. Er basiert auf dem Roman Spuk in Hill House von Shirley Jackson, der bereits 1963 unter dem Titel Bis das Blut gefriert von Robert Wise verfilmt worden war.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Nachdem die Mutter von Eleanor „Nell“ Vance verstorben war, wurde sie von ihrer Schwester Jane gezwungen aus dem gemeinsamen Apartment auszuziehen, wo sie sich um die schwer erkrankte Mutter gekümmert hat. Sie bekommt einen ominösen Anruf, der sie auf eine Zeitungsannonce aufmerksam macht: Es werden Probanden gesucht, die an einer Studie zum Thema Schlafstörungen teilnehmen. Diese Studie kommt ihr sehr gelegen, da sie etwas Geld benötigt, um über die Runden zu kommen. Sie bekommt eine Zusage und fährt zu einem Anwesen in Massachusetts, welches sich das „Hill House“ nennt. Das Hill House wird von Mrs. und Mr. Dudley betreut, diese verlassen jedoch das Haus jeden Tag vor Sonnenuntergang und schließen das Eingangstor mit einer schweren Kette.

Dort trifft sie auf den Leiter des Experiments Dr. David Marrow und dessen Assistentin, sowie die weiteren Probanden Theo und Luke. Eleanor ist von Anbeginn an von dem seltsamen Haus angezogen und von der Schönheit der Statuen und Portraits von Kindern gefangen. In Wahrheit haben die Experimente des Doktors aber nichts mit Schlafstörungen zu tun, sondern beschäftigen sich mit der Ursachenforschung von Angst.

Am ersten Abend im Haus erzählt Dr. Marrow die Geschichte des ehemaligen Hausbesitzers Hugh Crane. Dieser war ein Industrieller und Tycoon der sein Vermögen während der industriellen Revolution machte. Er ließ das Haus für seine wunderhübsche Frau Renee errichten, jedoch starb diese noch bevor das Haus vollendet war. (Später stellt sich heraus, dass sich seine Frau an einem Balkon im Glashaus erhängte.)

Von nun an kommt es zu eigenartigen Vorfällen: Die Assistentin von Dr. Marrow wird von einer gerissenen Saite des Cembalos schwer im Gesicht verletzt; der riesige Kamin entwickelt ein beängstigendes Eigenleben; und in der Nacht hört man eigenartige Geräusche und Stimmen. Eleanor bemerkt, dass die Atmosphäre immer bösartiger wird. Langsam wird es klar, dass Eleanor nicht zufällig in diesem Haus ist; sie hat die Gabe tiefer in die eigenartigen Geschehnisse vorzudringen: Sie kann die Geister und Stimmen von Kindern hören, weiterhin sieht sie einen gehenkten Körper im Gewächshaus. All dies manifestiert sich, als eine rätselhafte Schrift auf dem Portrait von Hugh Crane erscheint: „Welcome Home Eleanor“ (Willkommen zu Hause Eleanor). Eleanor versucht, weiterhin die Geheimnisse des Hauses aufzudecken. Sie erkennt, dass Crane einige hundert Kinder tötete, welche in seinen Fabriken gearbeitet haben. Weiterhin entdeckt sie, dass Crane eine zweite Frau hatte: Carolyn.

Nach all diesen traumatischen Erkenntnissen glauben alle anderen Beteiligte, dass Eleanor einen Nervenzusammenbruch erlitten hat. Theo konfrontiert den Doktor mit seinem fingierten Experiment – doch es sollte sich anhand zwei weiteren Vorkommnisse herausstellen, dass diese Ereignisse übernatürlich sind: Das erste Ereignis passiert im alten Gewächshaus; Dr. Marrows ist nun davon überzeugt, er müsse seine Probanden aus dem Haus schaffen, als plötzlich die riesige Eisenstatue im alten Brunnen (in Form eines ertrinkenden Mannes) Blut speit. Der zweite Zwischenfall, der die wahre Natur des Hauses enthüllt geschieht im Schlafzimmer von Eleanor – dieses wird lebendig und versucht, sie zu töten. Dem geht aber eine weitere seltsame Erfahrung voraus: Eleanor findet einen riesigen Spiegel. Als sie sich dort betrachtet hat ihr Spiegelbild ein hämisches Grinsen und weiterhin sieht sie, wie ihr Bauch zu wachsen beginnt. Er wächst und wächst und es sieht so aus, als ob sie im 9. Monat schwanger wäre. Das Spiegelbild wiederholt permanent die Worte: „Willkommen zu Hause Eleanor“…

Nachdem Eleanor gerettet werden konnte, ist die Gruppe von den übernatürlichen Vorgängen überzeugt und versucht, aus dem Haus zu fliehen. Jedoch macht ihnen der Geist von Crane einen Strich durch die Rechnung, alle Fenster und Türen sind verschlossen.

Inzwischen findet Eleanor heraus, dass Cranes zweite Frau Carolyn, ihre Ur-Ur-Großmutter war, denn sie hat eine sehr starke Ähnlichkeit mit ihr. (Somit war das Spiegelbild von Eleanor eigentlich ihre Ur-Ur-Großmutter). Sie besitzt sogar ein altes Medaillon auf dem der Buchstabe "C" eingraviert ist. Jetzt ist ihr alles klar: Nur sie kann alles beenden – sie muss den Geist von Crane besiegen und nur so kann sie die Gruppe retten. Auch stellt sich heraus, dass sie den ominösen Anruf (der sie auf die Annonce aufmerksam machte) von keinem der Beteiligten Personen bekommen hat.

Der Gruppe wird klar, dass es eine böswillige Macht in diesem Haus gibt. Luke versucht im Zorn eines der Portraits von Crane zu zerstören, dies endet aber damit, dass er aus Rache von Cranes Geist in den Kamin geworfen wird und Luke vom Gegengewicht der Rauchabzugsklappe enthauptet wird.

Eleanor gelingt es, den bösen Geist von Crane aus der Struktur des Hauses herauszulösen, indem sich dieser Geist in einem gespensterhaften Körper manifestiert. Sie schafft es auch, dieses Gespenst zu einem riesigen, massiven Eisentor zu dirigieren. Auf dem Tor ist folgende Inschrift zu lesen: "All Ye Who Stand Before These Doors Shall Be Judged" (Über all jene, die vor diesem Tor stehen, soll gerichtet werden). Crane schwebt vor Eleanor, als plötzlich ein starker Wind durch den Raum fegt, die Dämonen, welche das Tor bewachen, greifen nach Crane und ziehen ihn in das geschlossene Tor hinein. Sie verschonen aber Eleanor. Diese stirbt aber bei dieser Aktion. Jedoch werden durch ihren Tod alle Seelen der Kinder befreit und können gemeinsam mit der Seele von Eleanor in den Himmel auffahren – der Geist von Crane wird hingegen in die Hölle gezogen.

In der Zwischenzeit schaffen es Dr. Marrow und Theo, das Haus zu verlassen. Am folgenden Morgen werden sie von den Dudleys angetroffen, Mr. Dudley fragt den Doktor, ob er alles gefunden hätte, nachdem er gesucht hat – dieser gibt keine Antwort.

Charaktere

  • Elenor Vance ist eher zurückhaltend gegenüber den anderen und benimmt sich sehr schüchtern. Sie ist aber auch die einzige, die von dem Haus angezogen wird, und hört auch als einzige die Kinderstimmen.
  • Theo ist eine Künstlerin aus der Großstadt. Sie erscheint unnatürlich schön. Durch ihre Bisexualität wirkt sie sehr anziehend auf Elenor, aber auch auf Luke. Sie ist neben Dr. Marrow die einzige Überlebende.
  • Luke Sanderson ist der erste, der merkt, dass es sich nicht um eine Studie gegen Schlafstörungen handelt. Aufgrund seiner zynischen Art wirkt er manchmal sehr aufgeblasen. Eine Schwäche zeigt er für Theo, zu der er sich hingezogen fühlt. Doch meistens wird er von ihr abgewiesen.
  • Dr. David Marrow führt diese Studie durch und überlebt sie neben Theo als einziger.

Hintergrund und Kritik

  • Es wird in Bezug auf den Ort der Handlung gleich zu Beginn auf Xanadu, das gigantische Schloss aus Orson Welles Film Citizen Kane (1941) verwiesen.
  • Das Original Bis das Blut gefriert erzeugt seinen Grusel fast ausschließlich im Kopf des Zuschauers. Wise erreicht dies vor allem durch den Einsatz von unheimlichen Soundeffekten. Jan de Bont hat zwar mit Gary Rydstrom (Terminator 2, Jurassic Park) einen Spezialisten für Soundeffekte mit im Team, doch wird der subtile Grusel schnell durch den überbordenden Einsatz von Computereffekten plattgewalzt.
  • Besondere Erwähnung verdient das Setdesign von Eugenio Zanetti (Hinter dem Horizont).
  • Parodiert wurde der Film in Scary Movie 2.
  • Für die Außenaufnahmen wurden Harlaxton Manor sowie Belvoir Castle , beides Herrenhäuser in der Grafschaft Lincolnshire genutzt.

Auszeichnungen

Literatur

  • Shirley Jackson: Spuk in Hill House. Roman. Deutsch von Wolfgang Krege. Diogenes, Zürich 1993, 293 S., ISBN 3-257-22605-5

Weblinks


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