Das Kartell

Das Kartell
Filmdaten
Deutscher Titel Das Kartell
Originaltitel Clear and Present Danger
Das kartell film.svg
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1994
Länge 141 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Phillip Noyce
Drehbuch Donald Stewart
Steven Zaillian
John Milius
Produktion Mace Neufeld
Robert Rehme
Musik James Horner
Kamera Donald M. McAlpine
Schnitt Neil Travis
Besetzung

Das Kartell (Originaltitel: Clear and Present Danger) ist ein US-amerikanischer Spielfilm aus dem Jahr 1994, der auf dem Roman Der Schattenkrieg von Tom Clancy basiert. Regie bei dem Thriller führte Phillip Noyce, das Drehbuch schrieben Donald Stewart, Steven Zaillian und John Milius. Die Hauptrolle des Jack Ryan spielte, wie auch in der vorangegangenen Clancy-Verfilmung Die Stunde der Patrioten (1992), Harrison Ford. In Jagd auf Roter Oktober (1990) wird die Rolle von Alec Baldwin übernommen; in Der Anschlag (2002) wird die Rolle des Jack Ryan von Ben Affleck dargestellt. Der Film startete am 29. September 1994 in den bundesdeutschen Kinos.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Die US-Küstenwache entdeckt an Bord eines Schiffes den Mord an einem amerikanischen Geschäftsmann, einem Freund des US-Präsidenten Bennett. Jack Ryan ermittelt im Auftrag des Präsidenten den kolumbianischen Drogen-Baron Ernesto Escobedo als Urheber des Anschlags. Der Präsident beauftragt daraufhin seinen Sicherheitsberater James Cutter mit einer Vergeltungsaktion, jedoch nur indirekt, da ein direkter Auftrag gegen amerikanisches Recht verstoßen würde. Cutter weist den stellvertretenden CIA-Direktor Robert Ritter daraufhin an, die Drogen-Barone durch eine verdeckt operierende US-Elite-Einheit zu töten.

Jack Ryan wird in der Zwischenzeit für seinen erkrankten Freund Admiral Greer vorübergehend zum stellvertretenden CIA-Direktor ernannt.

In Kolumbien entwickelt sich aus der Vergeltungsaktion ein kleiner Guerillakrieg, wobei die US-Eliteeinheit mehrere Drogenlieferungen zerstört, und dem Drogenbaron Escobedo auf diese Weise empfindliche Schläge versetzt. Der Sicherheitsberater von Escobedo, Felix Cortez, arrangiert daraufhin einen Anschlag auf den Auto-Konvoi des FBI-Direktors Emile Jacobs, der wegen der Beschlagnahme von Drogengeldern auf dem Weg zu Verhandlungen mit der kolumbianischen Regierung in Bogota ist. Dies geschieht jedoch ohne das Wissen von Escobedo, da Cortez in Wirklichkeit die Absicht hegt, die Amerikaner zu einem größeren Militärschlag gegen das Cali-Kartell zu reizen und nach dem Tod der Bosse dann selbst das Kartell zu übernehmen.

Jack Ryan befindet sich ebenfalls im Auto-Konvoi, und überlebt den Anschlag nur knapp. Nur langsam durchschaut Jack Ryan das Verwirrspiel um Macht und versucht, die Drahtzieher zur Rechenschaft zu ziehen. Wie von Cortez vorausgesehen bombardieren die Amerikaner nach dem Anschlag mit Hilfe einer lasergelenkten Bombe eine Versammlung der Drogenbosse, wobei auch Frauen und Kinder ums Leben kommen. Der Haupt-Boss Ernesto Escobedo bleibt jedoch unverletzt, da er sich zu dem Treffen verspätet hatte.

Felix Cortez findet anhand von Spuren am Tatort heraus, dass eine amerikanische Eliteeinheit bereits im Land sein muss, und arrangiert ein Treffen mit US-Sicherheitsberater James Cutter. Bei diesem Treffen schließt er mit Cutter einen Deal: Nach seiner eigenen Übernahme des Cali-Kartells und der Ermordung Escobedos will er die Drogenimporte in die USA halbieren, und in geordnete Bahnen lenken. Im Gegenzug soll Cutter die US-Eliteeinheit opfern, und ihre Stellungen preisgeben. Cutter lässt sich auf den Deal ein, und die amerikanischen Soldaten geraten in eine Falle. Die meisten werden erschossen, einige wenige gefangen genommen.

Mit Hilfe von Abhörprotokollen bei der CIA kommt Jack Ryan schließlich hinter die Verschwörung. Er reist nach Kolumbien, und veranlasst mit Hilfe zweier Soldaten die Befreiung der gefangenen amerikanischen Soldaten. Nach seiner Rückkehr bringt er die Vorgänge vor den Untersuchungsausschuss des US-Senats.

Rezeption

Der ungefähr 65 Millionen US-Dollar teure Film kam am 3. August 1994 in die US-amerikanischen Kinos, wo er über 122 Millionen US-Dollar einspielte und damit zum siebterfolgreichsten Film 1994 in den USA wurde. Der deutsche Kinostart folgte am 29. September 1994. In Deutschland wurde der Film, der weltweit über 207 Millionen US-Dollar einspielte, 951.008 Mal gesehen und kam damit nicht unter die dreißig erfolgreichsten Filme des Jahres 1994.[1]

Kritiken

James Berardinelli schrieb auf ReelViews, bei dem holprigen Ablauf würden Zuschauer eher in der Schlaf getrieben, als auf die Kante ihres Sitzes. (The uneven flow is as likely to lead to a snoozing viewer as to one on the edge of their seat.)

„Mit der dritten Verfilmung eines Jack-Ryan-Bestsellers ist Philip Noyce (‚Sliver‘) der große Wurf gelungen. Harrison Ford kann in dieser intelligenten, actionreichen Adaptation an seine Meisterleistung in ‚Auf der Flucht‘ nahtlos anknüpfen. Wie er sich durch einen Irrgarten der Intrigen schlängelt, um nach grandiosen 141 Minuten als Sieger aus dem Kampf gegen Korruption hervorzugehen, ist allerbeste Kinounterhaltung.“

VideoWoche

„Perfekt inszeniertes Polit-Abenteuer, das nicht nur Interesse an genreüblichen Effekten, sondern auch an der Gegensätzlichkeit der Figuren und Motive bekundet und dabei kritisch mit den Mächtigen im Staate umgeht.“

Lexikon des Internationalen Films

Auszeichnungen

Bei der Oscarverleihung 1995 waren Bruce Stambler und John Leveque für den Film in der Kategorie Bester Tonschnitt und Donald O. Mitchell, Michael Herbick, Frank A. Montaño und Art Rochester in der Kategorie Bester Ton nominiert.

Bei den MTV Movie Awards 1995 war der Film in der Kategorie Beste Actionszene nominiert. Die US-amerikanische Cinema Audio Society nominierte ihn in der Kategorie Bester Ton in einem Spielfilm. Bei den ASCAP Film and Television Music Awards gewann das Kartell gemeinsam mit mehreren anderen Filmen in der Kategorie Top Box Office Films. Die US-amerikanische Academy of Science Fiction, Fantasy & Horror Films nominierte ihn 1995 für den Saturn Award als Bester Actionfilm/Abenteuerfilm/Thriller.

Harrison Ford gewann zwei Darstellerpreise bei den Blockbuster Entertainment Awards.

Originaltitel

Der Originaltitel Clear and Present Danger ist ein Zitat aus der Urteilsbegründung des Obersten Gerichtshofs der USA aus dem Jahr 1919 zum Verfahren Schlenck vs. US, mit dem die Einschränkungen des Ersten Verfassungszusatzes (der Meinungsfreiheit und Pressefreiheit garantiert) durch den Espionage Act von 1917 genehmigt wurden[2].

Einzelnachweise

  1. InsideKino
  2. Schenck v. United States, 249 U.S. 47 (1919)

Weblinks


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