Dasht-e-Kavir

Dasht-e-Kavir
Irans Topografie mit Dascht-e Lut und Dascht-e Kavir

Im Iranischen Hochland liegen die Wüsten Afghanistans und Irans. Sie sind durch die Wendekreislage unter dem Einfluss der Passatzirkulation und somit Wendekreiswüsten. Neben diesen Folgen wird die Aridität (Trockenheit) noch durch umliegende regenabschirmende Gebirge verstärkt.

Inhaltsverzeichnis

Lut

Die Dascht-e Lut aus dem All fotografiert

Die Dascht-e Lut ist mit 166.000 km² die größte Wüste Irans, die im Iranischen Hochland liegt. Südwestlich liegt das Zagros-Gebirge, das zur Aridität beiträgt. Im Norden schließt sich die zweite große iranische Wüste, die Kavir an. Durch diese Bedingungen ist der jährliche Niederschlag geringer als 50 mm (bei einer potentiellen Verdunstung von 5.000 mm). Mit Oberflächentemperaturen bis zu 70,7 °C im Sommer ist sie der heißeste Ort der Erde.[1]

Während sich im Südwesten ein Abtragungsrelief gebildet hat, kommt es im Südosten dagegen zu einer Aufschüttung mit bis zu 200 m hohen Dünen. Im Gegensatz beispielsweise zur Sahara wurden keine Funde gemacht, die eine frühere menschliche Besiedlung bezeugen. Auch wurden bislang keine Fossilien oder andere Hinweise auf früheres Leben gefunden. Die Lut ist aufgrund dieser lebensfeindlichen Konditionen auch heute noch menschenleer.

Im südlich der Lut gelegenen Gebirge leben Nomaden im Sommer, im Winter ziehen sie weiter Richtung persischer Golf.

Kavir

Dascht-e Kavir (auch Kawir oder Kewir) ist der Name einer Salzwüste im Iranischen Hochland, nördlich der Lut. Sie liegt im Hochbecken zwischen dem Zagros-Gebirge im Südwesten und dem Elburs-Gebirge im Norden. Diese Gebirge schirmen wie bei der Lut den Niederschlag ab. Wegen der durch die Salztonebenen sterilen und lebensfeindlichen Bedingungen ist auch die Kavir unbesiedelt.

Qanate

Verteilungsgitter eines Qanats
Der 1953 erbaute Kajakai-Damm staut den Fluss Hilmand Rud, Aufnahme 2004

An den südlichen Rändern der Lut und Kavir liegen zahlreiche Oasen, die den Qanaten zugrunde liegen. Qanate sind horizontale Brunnen, die Grundwasser aus den Bergen beziehen. Sie ermöglichen keine nachhaltige Nutzung, da sie nur jüngste Niederschläge aus den Bergen nutzen. Sie wurden vor der Zeitenwende entwickelt und sind bis nach China verbreitet worden. Noch in den 1960ern gab es im Land schätzungsweise 22.000 Brunnen.

Afghanistan

Der südliche Teil Afghanistans ist fast vollständig ein Wüstengebiet. In den Gebirgen Zentral- und Nordafghanistans fällt zwar mehr Regen als in den Südregionen, dennoch gibt es viele sehr trockene Stellen – besonders im Regenschatten der Berge.

Der Fluss Hilmend teilt die Wüstenflächen Südafghanistans in eine östliche und eine westliche Hälfte. Östlich des Hilmend liegt die Wüste Rigestan („Sandland“). Rigestan ist eine sandige und spärlich bewachsene Wüste von rund 25.000 km² Ausmaß, die von Belutschen beweidet wird. Westlich des Hilmend liegt die vorwiegend aus Schotter und Lehmflächen aber auch aus Salztonebenen bestehende Dascht-e Margoh.

Quellen

  1. Eos, Bd. 87, S. 461, 2006

Literatur


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