Dassault Mirage F 1C

Dassault Mirage F 1C
Zwei Mirage III der Australischen Luftwaffe in einer gemeinsamen Staffel mit zwei F-15A Eagle der USAF im Rahmen der Übung „Coral Sea '85“

Mirage (französisch für: Fata Morgana, Luftspiegelung) ist der Name verschiedener Militärflugzeuge des französischen Flugzeugherstellers Dassault Aviation.

Inhaltsverzeichnis

Versionen

Mirage III

Mirage III E der französischen Luftwaffe

Hauptartikel: Dassault Mirage III

Diese auch als klassische Mirage bezeichnete Variante wurde in 32 Untervarianten gebaut und erfüllt heute noch wichtige Aufgaben als Abfangjäger und als Mehrzweckkampfflugzeug.

Technische Daten Mirage III C

  • Typ: einsitziger Allwetter-Abfangjäger
  • Antrieb: ein Turbojet-Triebwerk SNECMA Atar 09B-3 mit 5979 kp (58,66 kN) Schub, mit Nachbrenner
  • Flugleistung: Höchstgeschwindigkeit 2400 km/h oder Mach 2,2; Reichweite 1200 km (648 NM)
  • Abmessungen: Spannweite 8,22 m (26,969 ft); Länge 14,80 m (48,556 ft); Höhe 4,300 m (14,108 ft)
  • Flügelfläche: 34,8 m² (374,587 sqft)
  • Gewicht: leer: 6240 kg (13759,2 lbs); max. Startgewicht 11.500 kg (25.357,5 lbs)
  • Gipfelhöhe: 18.000 m (59.055 ft)
  • Steigleistung: max. 66,00 m/s (12.992,13 ft/min)
  • Flächenbelastung: 330,00 kg/m² (67,65 lbs/ft2)
  • Bewaffnung: zwei 30-mm-Kanonen DEFA 552 und zwei AIM9-Sidewinder-Luft-Luft-Raketen, sowie eine 1800-kg-Bombe Matra R530 waren möglich.

Benutzer: Abu Dhabi, Argentinien, Australien, Brasilien, Frankreich, Israel, Libanon, Pakistan, Schweiz (bis 2003), Spanien, Südafrika, Venezuela

Mirage 5

Mirage 5F

Mitte der 1960er-Jahre entwickelte Dassault auf Ersuchen Israels eine vereinfachte Mirage III für den Erdkampf bei Tageslicht. Es entstand die Grundausführung der Mirage 5, bei der auf eine Radarausrüstung verzichtet wurde. Aus politischen Gründen wurden die Maschinen jedoch nicht an Israel ausgeliefert und von der französischen Luftwaffe übernommen. Die Firma Israel Aerospace Industries (IAI) entwickelte in der Folge das Mirage-Derivat Nesher, das später die Grundlage für den Jagdbomber Kfir bildete.

Die fortschreitende Miniaturisierung elektronischer Bauteile erlaubte später den nachträglichen Einbau von Radargeräten, was die Mirage 5 zum voll funktionstüchtigen Allwetterkampfflugzeug machte. Die in Frankreich eingesetzten Mirage 5 verfügten allerdings nur über ein einfaches EMD-AIDA-Entfernungsmessradar. Einige Exportmaschinen wurden hingegen auch mit dem Cyrano-II-Radar ausgeliefert.

Die Mirage 50 ist eine Mirage-5-Version mit einem stärkeren Atar 9K-50. Derselbe Antrieb wird auch für die Varianten Mirage 3NG und die Mirage 50M verwendet. Diese beiden Typen verfügen außerdem über eine Reihe ausgeklügelter elektronischer und aerodynamischer Spezialentwicklungen wie etwa starre Entenvorflügel.

Benutzer: Abu Dhabi, Ägypten, Belgien, Chile, Frankreich, Gabun, Kolumbien, Libyen, Pakistan, Peru, Venezuela, Demokratische Republik Kongo

Mirage IV

Hauptartikel: Dassault Mirage IV

Mirage IV P in Sonderlackierung
Mirage IV der französischen Luftwaffe, aufgenommen am 4. November 2004 in Payerne

Etwa gleichzeitig mit der Mirage III wurde die gut eineinhalb mal so lange Mirage IV für die luftgestützte Abteilung der Force de frappe entwickelt und 1964 in Dienst gestellt.

Technische Daten

  • Typ: zweisitziger strategischer Bomber
  • Antrieb: zwei Turbojet-Triebwerke SNECMA Atar 9K mit je 7000 kp Schub
  • Flugleistung: Höchstgeschwindigkeit 2340 km/h; Dienstgipfelhöhe 20.000 m; Reichweite 1240 km
  • Abmessungen: Spannweite 11,98 m; Länge 23,5 m; Höhe 5,4 m
  • Gewicht: leer: 14.500 kg; beladen: 33.475 kg
  • Bewaffnung: eine Nuklearbombe CEA AN-22 mit 60 Kilotonnen Sprengkraft oder Außenlasten bis zu 7257 kg an Stationen

Benutzer: Frankreich

Mirage F1

Mirage F1 der französischen Luftwaffe

Die Mirage F1 ist eine Weiterentwicklung der Mirage III mit gepfeilten statt Deltaflügeln und separatem Heckleitwerk. Die ersten Einheiten gingen 1973 in Dienst. Zahlreiche Maschinen wurden später auch ins Ausland exportiert. Das Modell verfügt über eine Zweikanal-FBW-Steuerung für alle drei Achsen mit zusätzlichem mechanischen Backup und automatischer Sicherheitsüberprüfung.

Technische Daten

  • Typ: ein einsitziger Jagdflieger
  • Antrieb: ein SNECMA-Atar-9K50-Triebwerk mit 70,21 kN Schub
  • Flugleistung: Höchstgeschwindigkeit (Meereshöhe): 1450 km/h; Höchstgeschwindigkeit (12.000 m): 2350 km/h; Max. Steiggeschwindigkeit (Bodennähe): 213 m/s; Reichweite: 1290 km; Max. Flughöhe: 20.000 m
  • Abmessungen: Länge: 15,23 m; Spannweite: 8,44 m (mit Magic-Raketen an den Tragflächenenden 9,32 m); Höhe: 4,50 m; Flügelfläche: 25,0 m²
  • Gewicht: Leergewicht: 7450 kg; Max. Startgewicht: 16.200 kg
  • Bewaffnung: zwei 30-mm-DEFA533-Kanonen mit je 125 Schuss und bis 4000 kg weitere Waffen an Flügelstationen und unter dem Rumpf

Benutzer: Frankreich, Ecuador, Griechenland, Irak, Iran, Jordanien, Kuweit, Libyen, Marokko, Katar, Spanien, Südafrika.

Mirage G

Hauptartikel: Dassault Mirage G

Diese Gruppe umfasste vier atomwaffentaugliche Prototypen von Mehrzweckkampfflugzeugen mit Schwenkflügeln.

Mirage 2000

Hauptartikel: Dassault Mirage 2000

Dreiseitenriss
Dassault Mirage 2000
eine indische Mirage 2000

Die Mirage 2000 ist als Nachfolger der Mirage III und der Mirage V zu sehen. Sie besitzt variabel gewölbte Deltatragflächen, um ihre Höchstgeschwindigkeit auf Mach 2,35 zu steigern. Der Prototyp flog erstmals am 10. März 1978, das erste Serienflugzeug Mitte 1982. Im selben Jahr wurden auch die ersten Exportaufträge (von Ägypten und Indien) erteilt. Das Modell wurde vor allem für hohe Abfanggeschwindigkeiten ausgelegt und erreicht Mach 2 in 15.000 Metern Höhe vier Minuten nach dem Start.

Die Mirage 2000 verfügt zwar nicht über die Manövrierfähigkeit der F-16, aber die heckflossenlose Deltakonfiguration macht sie zur Meisterin der Hochgeschwindigkeitsjäger in großen Höhen.

Mit so fortgeschrittenen Systemen wie vierfach redundanten fly-by-wire-Steuerung und aerodynamischer Instablilität besitzt die Mirage 2000 ausgezeichnete Nahkampfkapazitäten. Nötigenfalls kann der Pilot bis auf 13,5 g „hochziehen“, ohne die Maschine zu beschädigen. Ihre Beschleunigung ist exzellent und sie kann bei hohen Geschwindigkeiten sehr schnell wenden. Sie trägt zwei Geschütze und zwei AAMs für die grundlegende Abfangmission.

Zu den Varianten der einsitzigen Mirage 2000 zählen die 2000C1, ein konventionelles Bodenangriffsflugzeug, die 2000B, ein zweisitziger Trainer, die 2000N, die als Trägerin von Nuklearwaffen über Tiefflugangriffsfähigkeiten verfügt, sowie das Aufklärungsmodell 2000R.

Während der NATO-Operation Deliberate Force wurde am 30. August 1995 eine Mirage 2000K durch eine bosnisch-serbische Flugabwehrrakete südöstlich von Pale in Bosnien-Herzegowina abgeschossen. Die Piloten überlebten durch die Rettungssitze.

Technische Daten

Benutzer: Frankreich, Ägypten, Griechenland, Indien, Peru und Vereinigte Arabische Emirate

Mirage 2000N

Hauptartikel: Dassault Mirage 2000N

Mirage 2000 in Paris-Le Bourget, 2005

Eine weitere Anwendung des Dassault'schen Delta-Prinzips ist die die Mirage 2000N, deren Hauptaufgabe in Tiefflug-Einsätzen besteht, und zwar sowohl mit einer Bandbreite konventionaler Waffen (Bomben, Splitterbomben oder Streubomben), wie auch mit taktischen Nuklearwaffen. In dieser letzten Rolle trägt eine 2000N eine der zwei bekannten luftgestützten Nuklearbomben Frankreichs, die CEA AN-52. Diese frei fallende Bombe in konventioneller Form mit kreuzförmigen Heckflossen entfaltet eine Sprengkraft zwischen 14 und 18 Kilotonnen. Sie wäre bei einem nuklearen Angriffseinsatz an einer Station im Zentrum unter dem Rumpf aufgehängt. Die 2000N ist so konfiguriert, dass sie auch die Luft-Boden-Mittelstreckenraketen ASMP befördern kann.

Technische Daten

  • Typ: zweisitziger nuklearer/konventioneller Jagdbomber
  • Antrieb: ein Turbojet-Triebwerk SNECMA M53 mit 9000 kg Schub, mit Nachbrenner
  • Flugleistung: Höchstgeschwindigkeit 2370 km/h; Dienstgipfelhöhe 18.300 m; Reichweite 1850 km
  • Abmessungen: Spannweite 9 m; Länge 15,3 m; Höhe 5,15 m
  • Gewicht: leer: 7636 kg; beladen: 11.761 kg
  • Bewaffnung: 5000 kg an Stationen

Benutzer: Frankreich

Mirage 4000

Hauptartikel: Dassault Mirage 4000

Die einzige je gebaute Mirage 4000 in Le Bourget

Die Mirage 4000 war ein von der Mirage 2000 abgeleiteter, von Saudi-Arabien finanzierter Prototyp. Der Jet war größer und schwerer als die Mirage 2000, vergleichbar mit der F-15 und wie diese mit zwei Triebwerke ausgestattet.

Der Jungfernflug fand 1979 statt. In den frühen 1980er-Jahren beendete Dassault das Programm, da Saudi-Arabien die F-15 als neues Flugzeug wählte und andere Abnehmer nicht zu finden waren. Einige Elemente flossen später in die Entwicklung der ebenfalls von Dassault hergestellten „Rafale“ ein. Der einzige Prototyp wird 1995 im Luft- und Raumfahrtmuseum in Le Bourget ausgestellt.

Technische Daten

  • Typ: Prototyp
  • Antrieb: zwei Turbojet-Triebwerke SNECMA M53 mit je 10.000 kg Schub
  • Flugleistung: Höchstgeschwindigkeit 2333 km/h oder Mach 2,3 in großer Höhe; Dienstgipfelhöhe 20.000 m; Reichweite mit Zusatztanks und Aufklärungsbehälter 1850 km
  • Abmessungen: Spannweite 12 m; Länge 18,7 m; Höhe 5,80 m; Tragflügelfläche 73m²
  • Gewicht: leer: 13.000 kg

Unfälle

Am 2. Mai 1975 stürzte eine Mirage III der belgischen Luftwaffe in Vechta (Niedersachsen) auf den Stadtteil Oythe ab. Neben dem Piloten kamen acht weitere Menschen ums Leben.

Am 31. Juli 1981: raste eine Mirage der belgischen Luftwaffe bei Dudelange (Luxemburg) in 150 m Höhe in einen 330 m hohen Sendemast und explodierte. Der Pilot kam ums Leben, ebenso zwei Bewohner eines Nebengebäudes der Anlage.

Am 27. Juni 1983 kollidierte über Biberach an der Riß eine französische Mirage IIIC mit einen Geschäftsreiseflugzeug vom Typ Partenavia. Anschließend stürzte der Jagdbomber auf ein Wohngebiet im Biberacher Stadtteil Birkendorf, unweit der Pharmafabrik Thomae. Acht Personen starben, dreizehn wurden verletzt.[1]

Am 20. Januar 2009 kamen beim Absturz von zwei Kampfflugzeugen des Typs Mirage F-1 in Spanien drei Piloten ums Leben.[2]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. http://www.szon.de/lokales/biberach/stadt/200806270549.html
  2. http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,602338,00.html

Weblinks


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