Dassel

Dassel
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Dassel
Dassel
Deutschlandkarte, Position der Stadt Dassel hervorgehoben
51.8033333333339.6902777777778160
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Northeim
Höhe: 160 m ü. NN
Fläche: 113,02 km²
Einwohner:

10.201 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 90 Einwohner je km²
Postleitzahl: 37586
Vorwahlen: 05562, 05564
Kfz-Kennzeichen: NOM
Gemeindeschlüssel: 03 1 55 003
Stadtgliederung: 17 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Südstraße 1
37586 Dassel
Webpräsenz: www.stadt-dassel.de
Bürgermeister: Gerhard Melching (SPD)
Lage der Stadt Dassel im Landkreis Northeim
Uslar Uslar Bodenfelde Hardegsen Nörten-Hardenberg Katlenburg-Lindau Dassel Moringen Bad Gandersheim Northeim Kalefeld Kreiensen Einbeck Landkreis Northeim Niedersachsen Hessen Landkreis Göttingen Landkreis Holzminden Landkreis Hildesheim Landkreis Goslar Landkreis Osterode am Harz Nordrhein-Westfalen gemeindefreies Gebiet SollingKarte
Über dieses Bild

Dassel ist eine Kleinstadt im Landkreis Northeim in Südniedersachsen (Deutschland).

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Dassel liegt westlich von Einbeck am nordöstlichen Rand des Sollings, süd-südöstlich des Höhenzugs Holzberg, südlich der Amtsberge und westlich des Ellenser Walds. Somit grenzt Dassel an den Solling-Vogler, einen der 98 in Deutschland ausgewiesenen Naturparks. Die bis zu 528 m hohe Buntsandsteinkuppel des Sollings läuft am Stadtrand von Dassel flach aus. Sanfte Weidetäler und kleinparzellige Raps-, Rüben- oder Getreidefelder werden von klaren Bächen zu einem malerischen Landschaftsbild zusammengefügt. Die Stadt wird vom Spüligbach durchflossen, der wenige hundert Meter südöstlich von Dassel in die Ilme mündet.

Geologie

Die Stadt liegt in einer mit Löss gefüllten Senke. Der Lössuntergrund ist von Parabraunerde überlagert. Auf der Westseite der Stadt schließt sich das Buntsandsteingewölbe des Sollings an, nord- und südöstlich liegen aus Kalk aufgebauten Erhebungen der Amtsberge und des Ellenser Waldes. Die östlichen Ortsteile der Stadt liegen in den Ausläufern des Leinegrabens, so dass das Festgestein hier keine deutlichen Erhebungen bildet.

Stadtgliederung

Die Stadt Dassel setzt sich aus 17 Ortschaften zusammen. Verwaltungssitz ist Dassel.

Ortschaft Vorwahl Bemerkung Kirche
Amelsen 05562 St. Servatii (18. Jahrhundert) Wappen Amelsen.png
Dassel 05564 Stadt St. Laurentius (15. Jahrhundert); St. Michael (19. Jahrhundert) Dasselwappen.png
Deitersen 05562 Wappen Deitersen.png
Eilensen 05562 St. Anna (Kapelle: 14. Jahrhundert) Wappen Eilensen.png
Ellensen 05562 St. Matthäus Wappen Ellensen.png
Hilwartshausen 05564 St. Cyriakus (ca. 15. Jahrhundert) Wappen Hilwartshausen.png
Hoppensen 05562 Gutskirche (17. Jahrhundert) Wappen Hoppensen.png
Hunnesrück 05564 mit Erichsburg Wappen Hunnesrueck.png
Krimmensen 05562 Wappen Krimmensen.png
Lauenberg 05562 mit Seelzerthurm St. Petrus (18. Jahrhundert) Lauenberg wappen.jpg
Lüthorst 05562 St. Magnus (18. Jahrhundert; Turm 10. Jahrhundert) Luethorst-wappen.PNG
Mackensen 05564 St. Christophorus Wappen Mackensen.png
Markoldendorf 05562 Flecken St. Marien (Kapelle: 18. Jahrhundert); St. Martin (19. Jahrhundert); Heilig Geist (20. Jahrhundert) Wappen Markoldendorf.png
Portenhagen 05562 Portenhagen-wappen.png
Relliehausen 05564 St. Marien (Kapelle: 20. Jahrhundert) Wappen Relliehausen.png
Sievershausen 05564 mit Abbecke Trinitatis (18. Jahrhundert) Wappen Sievershausen (Dassel).png
Wellersen 05562 (17. Jahrhundert) Wappen Wellersen.png

Klima

Aufgrund der Lage der Stadt in der Gemäßigten Klimazone liegen die langjährigen Durchschnittstemperaturen im Minimum kaum unter 0 Celsius, im Maximum kaum über 20 Celsius. Der Deutsche Wetterdienst hat in einer Messreihe zwischen 1961 und 1990 einen mit 879 mm Jahresniederschlag leicht über dem deutschen Durchschnitt liegenden Wert ermittelt. Die Winde kommen überwiegend aus westlichen Richtungen.

Geschichte

Mittelalter

Die ersten Erwähnungen Dassels als villa Dassila (Hof) stammen aus den Jahren 826 bis 876 [2], als es zu dem durch Karl den Großen eroberten Sachsenland gehörte.

Die erste Bauernsiedlung gewann an Bedeutung durch die Gründung der St. Laurentius-Kirche Ende des 10. Jahrhunderts. Dieser romanische Bau wurde rechts des Spüligbaches errichtet. 1022 löste Kaiser Heinrich II. diese Kirche aus dem Erzbistum Mainz heraus und ordnete sie dem Bistum Hildesheim zu[3].

Mit dem Auftreten der Grafen von Dassel ab 1113 wurde Dassel ihr Kernort und profitierte rund zwei Jahrhunderte von deren politischer und wirtschaftlicher Erfolgsgeschichte. Während die Grafen ihr Machtzentrum südlich verschoben, entwickelte sich Dassel zu einem bäuerlich geprägten Kirch-, Gewerbe-, Handwerk- und Marktort[4]. Der rasche Machtverfall der Grafen in den letzten Jahrzehnten des 13. Jahrhunderts führte zu dem Ergebnis, dass die größeren umliegenden Orte wie Einbeck und Uslar an die Welfen fielen, während Dassel und die näheren Dörfer an das Bistum Hildesheim verkauft wurden. Seitdem liefen wichtige Handels- und Verkehrsströme an Dassel vorbei und die Weiterentwicklung des Ortes kam zum Stillstand.

In diesen Zeitraum fällt die Errichtung der Burg Hunnesrück zwischen den Orten Dassel und Mackensen durch die Grafen von Dassel, deren bekanntester Vertreter Rainald von Dassel war.

Das 1310 vom Hildesheimer Bischof erworbene Gebiet um Dassel war eine exponierte Exklave des Bistums Hildesheim und verlangte nach einer zusätzlichen militärischen Sicherung, die die alte Burg Hunnesrück allein nur sehr unvollkommen wahrnehmen konnte. Aus diesem Grunde wurde Dassel schon im Jahre 1315 das Stadtrecht nach Alfelder Recht verliehen und damit die Berechtigung zur Errichtung einer Wehranlage mit Graben, Mauern und Türmen. Bei einem Stadtbrand wurde 1392 der romanische Kirchbau zerstört. 1447 wurde die neue St. Laurentius-Kirche geweiht. Bei einem weiteren Stadtbrand 1519[5] trug sie Schäden davon, wurde aber repariert.

Die Bischöfe von Hildesheim setzten zur Verwaltung ihrer Exklave Vögte auf der Burg Hunnesrück ein. 1521 wurde sie während der Hildesheimer Stiftsfehde von den Herzögen Erich I. von Calenberg und Heinrich dem Jüngeren von Wolfenbüttel mit Geschützen beschossen und erobert.

Neuzeit

Kupferstich der Erichsburg im Ortsteil Erichsburg

Mit dem Friedensschluss von 1523 verlor das Bistum Hildesheim Dassel an die Calenberger Linie des Hauses Braunschweig-Lüneburg. Einige Kilometer nordöstlich ließ Erich I. in einer sumpfigen Niederung 1527–1530 die Erichsburg errichten. Erich I. machte sie zum Verwaltungssitz für Dassel. 1539 fasste er Dassel mit Lauenberg, Lüthorst und Portenhagen zum Amt Erichsburg zusammen.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde Dassel 1625 durch Tillys Truppen zerstört. Als Kriegsfolge erhielt das Bistum Hildesheim 1643 wieder die Grenzen, die bis 1523 gegolten hatten. Somit fiel Dassel wieder an die Bischöfe und wurde erneut Exklave.

Wie in der Zeit vor 1523 wurde Hunnesrück wieder zum Verwaltungssitz. Da von der Burg Hunnesrück jedoch nur noch Mauerreste bestanden, wurden Verwaltungsgebäude mit zugehörigen Wirtschaftsgebäuden erbaut.

Bischof von Brabeck gründete 1688 privat eine Eisenhütte. Im Siebenjährigen Krieg musste Dassel durchziehende Truppen unterbringen und unbezahlt beliefern.

19. und 20. Jahrhundert

Dassel wurde 1802 durch Truppen der Preußischen Armee besetzt. Bald danach wurde Dassel durch den Frieden von Tilsit für wenige Jahre Teil des Königreiches Westphalen. Nach der Befreiung von französischer Herrschaft durch die Völkerschlacht bei Leipzig wurde Dassel dem Königreich Hannover per Gebietsarrondierung zugeordnet, da es Teil des Hochstiftes Hildesheim gewesen war.

In den Jahren 1811, 1848 und 1850 wurden jeweils große Teile der Stadt in Stadtbränden zerstört. Obwohl die Menschen versuchten, ihre Armut durch Verarbeitung und Verkauf von Leinen zu überwinden, waren etliche zur Auswanderung gezwungen. Verwaltungssitz war in dieser Zeit das vereinigte Amt Erichsburg-Hunnesrück, das 1859 in das Amt Einbeck eingegliedert wurde.

Das Königreich Hannover wurde 1866 durch Preußen annektiert. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts zählte Dassel 1462 Einwohner[6]. Um 1920 lag die Einwohnerzahl bei 1601[7]. Die beiden Weltkriege hatten in Dassel keine Gebäudeschäden zur Folge, man hatte jedoch zahlreiche Gefallene und Vermisste zu beklagen, zu deren Gedenken Kriegerdenkmäler errichtet wurden. 1930 wurde der Stadt die Selbstverwaltung übertragen.

Zugehörigkeit von Dassel:

Name

Dassel wurde im Mittelalter Dassila oder Dassele geschrieben. Etymologen erkennen hierin Hinweise auf die feuchte Lage des Ortes an einem Fluss.[8]

Da die Grafen von Dassel 1325 in männlicher Linie ausstarben, ist der heutige Familienname Dassel auf die Herren von Dassel zurückzuführen.

Durch die Auswanderungswellen im 19. Jahrhundert kam der Name Dassel auch auf den amerikanischen Kontinent. So ist beispielsweise Bernhard Dassel der Namensgeber der Stadt Dassel in Minnesota.

Politik

Stadtrat

Die Stadt Dassel wird seit der letzten Kommunalwahl von Mitgliedern folgender Parteien im Stadtrat vertreten:

SPD CDU Grüne UBW BürgerForum DIE LINKE Gesamt
10 10 2 2 1 1 26

Wappen

Das Wappen der Stadt Dassel zeigt ein silbernes Geweih eines Achtender-Hirsches und zwölf Kugeln auf blauem Grund. Die Stadt nahm es 1646 an. Zugleich führte die Stadt dieses Motiv für ihr Siegel ein, nachdem sie seit Verleihung der Stadtrechte ein Laurentiussiegel verwendet hatte.[9]

Das Motiv geht zurück auf das Wappen der Grafen von Dassel. Im 12. und 13. Jahrhundert kennzeichneten diese damit Gegenstände wie Schilde und Truhen, im frühen 13. Jahrhundert auch ihre Münzen. Im Kloster Corvey wurde beispielsweise ein Brakteat des Grafen Adolf von Dassel mit dem Hirschgeweihwappen gefunden.

Städtepartnerschaften

Die Stadt Dassel unterhält eine Partnerschaft mit dem sachsen-anhaltischen Möckern. Die seit dem 1. Juli 1990 bestehende Städtepartnerschaft mit der dänischen Egedal Kommune wurde zum Oktober 2011 vom dänischen Partner gekündigt. Begründet wurde die Kündigung mit den Mehrkosten, die sich durch die Kommunalreform 2007 ergaben sowie dem mangelnden Interesse der Bürger.[10]

Wirtschaft und Infrastruktur

Architektur

Altes Rathaus
Stadtmühle am Marktplatz
Neue Straße

Dassels Häuserbau war bis zum 19. Jahrhundert nahezu ausschließlich Fachwerkbau. Nur die Kirchen und die Stadtmühle am Marktplatz waren Steinbauten. Das Merten-Spieß-Haus aus dem 16. Jahrhundert in Relliehausen verband den Fachwerkbau mit dem Sandsteinbau des Sollings. Es musste im 20. Jahrhundert schadensbedingt abgerissen werden und wurde als Neubau in Relliehausen wieder aufgebaut, diesmal ohne Fachwerk, aber unter Erhalt der Sandsteinfassadenelemente.

Heute dominiert der Bestand an Fachwerkbauten nach wie vor das Ortsbild in allen Ortsteilen. Durch den Zustrom vieler Heimatvertriebener nach 1945 mussten viele jahrelang in Wellblechhütten leben. Daher setzte in Dassel eine rege Neubautätigkeit mit großem Flächenverbrauch ein. Der Flächenverbrauch hat sich im 21. Jahrhundert mit sinkender Einwohnerzahl vom Häuserbau auf den Wirtschaftsbau verlagert. Der einzige Funktionalbau in der Dasseler Innenstadt ist das Rathaus. Im Zusammenhang mit dem Rathausbau in den 1970er Jahren wurde das vor den Stadtmauern gelegene historische Badehaus abgerissen und durch eine Rasenfläche ersetzt.

Bildung

  • Schulen: Dassel hat zwei Grundschulen, die Rainald-von-Dassel-Schule als Haupt- und Realschule sowie das Gymnasium Paul-Gerhardt-Schule.
  • Das Evangelische Internat Dassel befindet sich auf dem Gelände der Paul-Gerhardt-Schule und kooperiert mit dem Gymnasium und der örtlichen Rainald-von-Dassel-Schule.
  • Volkshochschule: Außenstelle der Kreisvolkshochschule Northeim
  • Bibliothek: Stadtbücherei
  • Träger der Jugendarbeit sind 5 Kindergärten, 3 Kindertagesstätten, der Stadtjugendpflegering, der Kinderchor sowie die Jugendfeuerwehr.

Feuerwehr

Die Freiwillige Feuerwehr Dassel verfügt über 600 Einsatzkräfte in 2 Stützpunktfeuerwehren. Sie verfügt über 11 Fahrzeuge und 14 Ortsfeuerwehren mit 18 Fahrzeugen. Der Großteil der Einsätze verteilt sich auf die Stützpunktwehren Dassel und Markoldendorf. Dort werden etwa 90% der jährlich bis zu 150 Einsätze absolviert.

Verkehr

Ehemaliger Bahnhof Dassel

Zwischen 1883 und 2003 verband die Ilmebahn, eine 13,1 km lange, eingleisige Eisenbahnstrecke, Dassel und Einbeck. Sie wurde am 31. Mai 1975 für den Personenverkehr und am 20. Dezember 2002 auch für den Güterverkehr stillgelegt. Das Bahnhofsgebäude am Beginn der Bahnhofstraße unweit östlich der Altstadt wurde in ein Wohnhaus umgebaut, lässt jedoch noch heute unschwer seinen ursprünglichen Zweck erkennen.

Heute wird das Dasseler Stadtgebiet von mehreren regionalen Buslinien der Ilmebahn GmbH, Einbeck, an das Mittelzentrum Einbeck und an Stadtoldendorf angebunden. Die Landesstraße L 580 führt von Dassel nach Stadtoldendorf, die L 549 nach Höxter, die L 548 nach Uslar und die L 580 zur Bundesstraße 3 und nach Einbeck.

Wirtschaft

Bis ins 20. Jahrhundert dominierte die Landwirtschaft mit Ackerbau und Viehzucht mehr als ein Jahrtausend lang (wenngleich methodisch verändert) Dassels Wirtschaft. Im 13. Jahrhundert kamen Handwerksberufe wie Köhler, Schmied und Zimmermann einschließlich Forstwirtschaft dazu, die seitdem erheblichen Anteil am Dasseler Wirtschaftsleben hatten. Die Metallverarbeitung spielt in Dassel seit dem 12. Jahrhundert eine wichtige Rolle. Die Papierherstellung entstand im 16. Jahrhundert als Relliehäusische Papiermühle und ist bedeutend geblieben. Die Textilverarbeitung kann man in Dassel seit dem 18. Jahrhundert finden.

Alle historischen Wirtschaftssektoren existieren auch heute noch in Dassel. Dominierend ist im 20. und 21. Jahrhundert die Metallverarbeitung geworden. Neben den Industriebranchen nimmt der Dienstleistungssektor etwas mehr Raum ein.

Kultur und Freizeit

Sport

Sollingbad in Dassel
  • Crossgolf
  • Fußball
  • Handball
  • Jagd
  • Radsport
  • Reiten
  • Schwimmen
  • Sportschießen
  • Tennis
  • Tischtennis
  • Volkslauf
  • Wandern

Musik

  • Gospelchor
  • Jagdhorn
  • Kirchenchor
  • Spielmannszug

Mundart

Der in Dassel einst verbreitete Plattdeutsche Dialekt unterliegt einem markanten Verdrängungsprozess, da er auf mündliche Überlieferung angewiesen ist.[11]

Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Laurentiuskirche
St. Michaeliskirche
Stadtmauer
  • St.-Laurentius-Kirche: Der Bau dieser spätgotischen Hallenkirche wurde im Jahr 1447 fertiggestellt. Im 18. Jahrhundert brannte das Satteldach des Turmes ab und wurde durch eine Welsche Haube ersetzt. Die Wände im Hauptschiff und südlichen Seitenschiff sind mit einzigartigen protestantischen Renaissancemalereien ausgestaltet.[12]
  • Die katholische St. Michaeliskirche wurde 1847 im Stil des Klassizismus erbaut. Im Innern sind u.a. der barocke Altar und das Taufbecken von 1700 beachtenswert[13].
  • Das alte Rathaus am Marktplatz wurde 1817 im Fachwerkstil mit einer Freitreppe erbaut. Gegenüber befindet sich die 1558 gegründete Stadtmühle, die ursprünglich - abgesehen von der St.-Laurentiuskirche - das einzige Steingebäude der Stadt war. Sie war bis 1969 in Betrieb.
  • In Dassel sind zahlreiche Fachwerkhäuser erhalten, z.B. in der Oberen Straße und der Neuen Straße. Einige wurden unmittelbar an die Stadtmauer gebaut, um Baumaterial zu sparen. Ähnlich wie im benachbarten Einbeck wurden sie zur Straße hin traufständig errichtet, allerdings in den meisten Fällen ohne viel Zierrat in einem relativ schlichten Stil.
  • Der fast kreisrunde mittelalterliche Stadtkern von Dassel, der von den Straßen An der Stadtmauer und Ringmauer begrenzt wird, ist noch an vielen Stellen von der mittelalterlichen Stadtmauer umgeben, allerdings sind keine Stadttore erhalten. In Höhe des in den 1970er Jahren außerhalb des Mauerringes der Altstadt erbauten neuen Rathauses ist er von einem typisch gotischen Spitzbogen unterbrochen.
  • An der Sievershäuser Straße ist unweit südwestlich der Altstadt der ehemalige jüdische Friedhof sehenswert. Etwa 20 aufrecht stehende Grabsteine, teilweise mit hebräischer und z.T. mit deutscher Inschrift, sind erhalten.
  • Historische Wassermühle, Ortsteil Hunnesrück: Sie diente dem Wirtschaftsbetrieb des bischöflichen Amtes Hunnesrück nach 1643 als Mühle.
  • Burg Hunnesrück: Anlagereste in den Amtsbergen
  • Erichsburg

Denkmal

  • Naturdenkmal Abbecker Eichen: Diese Eichen wurden anlässlich der Gründung der Siedlung Abbecke Ende des 18. Jahrhunderts gepflanzt.
  • Naturdenkmal Völkerschlachteiche: Diese Eiche befindet sich im Zentrum Dassels dort, wo die aus Mackensen kommende L 580 in die aus Relliehausen kommende L 548 übergeht. Sie wurde 1913 zum Gedenken an die Befreiung von französischer Herrschaft und den Beginn einer Friedensperiode gepflanzt.

Museen

Landschaft

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • Hans Mirus. Er war Geograph, Konrektor, Archivar der Stadt Dassel und Autor der Stadtchronik Dassel. Zwischen 1957 und 1959 führte er das erste Bauaufmaß der Burgruine Hunnesrück durch.

Söhne und Töchter der Stadt

  • Carl Busse war in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts Pastor in verschiedenen norddeutschen Gemeinden und verfasste während dieser Zeit zahlreiche theologische Abhandlungen.
  • Rainald von Dassel war von 1159 bis 1167 Erzbischof von Köln und Erzkanzler von Italien.
  • Heinrich Düker: 1946–1947 Oberbürgermeister der Stadt Göttingen, Psychologe.
  • Ludwig Krahmer, Mediziner, 1810 geboren in Hunnesrück.
  • Martin Kruse: Er wurde 1929 im Ortsteil Lauenberg geboren. Er ist ein evangelischer Theologe und war Bischof der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg.
  • Friedrich Oehlkers, Botaniker, wurde 1890 im Ortsteil Sievershausen geboren.

Persönlichkeiten, die in Dassel wirkten

Literatur

  • Hans Mirus: Chronik der Stadt Dassel, von der Grafschaft bis zur Gebietsreform 1974, Verlag Lax, Hildesheim 1981
  • Hubertus Zummach: 'Ruina mundi!, Rainald von Dassel, des Heiligen Römischen Reiches Erz- und Reichskanzler, Verlag Jörg Mitzkat, Holzminden, 2007, ISBN 978-3-940751-00-3

Einzelnachweise

  1. Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
  2. Corveyer Traditionen § 428 (Wigand S. 95)
  3. Wortlaut der Verfügung Heinrichs II.
  4. Plümer, Erich: Zum 650jährigen Stadtrecht von Dassel, Einbecker Jahrbuch 26, 1964, S. 91ff
  5. Havemann, Wilhelm: Geschichte der Lande Braunschweig und Lüneburg, 1837, S. 299
  6. W. Keil: Neumanns Orts- und Verkehrslexikon, Bd. 1, S.166. Leipzig 1905.
  7. Josef Habbel. Habbels Konversationslexikon, Bd. 1, S. 779. Regensburg 1922.
  8. K. Casemir, F. Menzel und U. Ohainski: Die Ortsnamen des Landkreises Northeim. Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2005, S. 86f. ISBN 3-89534-607-1
  9. Plümer, Erich: Siegel und Wappen der Stadt Dassel, Alt-Hildesheim 27, 1956, S. 42-45
  10. Partnerschaft zwischen Dassel und Egedal gekündigt. 8. Oktober 2011, abgerufen am 14. Oktober 2011.
  11. Baller/Regenhardt: Plattdeutsche Redewendungen in ihrer Anwendung. Ein Beitrag zu einer umfassenden Sammlung umgangssprachlicher Ausdrucksweisen des Niederdeutschen, vorwiegend aus dem Raum Südniedersachsen, Verlag Mecke, Duderstadt 2005.
  12. Plümer, Erich: Die Wandmalereien in der Kirche zu Dassel, Alt-Hildesheim 23, 1952, S. 19-23
  13. G. Ulrich Großmann: Hannover und Südniedersachsen, S. 226. Köln 1999.

Weblinks

 Commons: Dassel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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