Deischbere

Deischbere
Densbüren
Wappen von Densbüren
Basisdaten
Kanton: Aargau
Bezirk: Aarau
BFS-Nr.: 4004Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde
PLZ: 5026
UN/LOCODE: CH DBU
Koordinaten: (646376 / 256267)47.4555518.053613481Koordinaten: 47° 27′ 20″ N, 8° 3′ 13″ O; CH1903: (646376 / 256267)
Höhe: 481 m ü. M.
Fläche: 12.52 km²
Einwohner: 715
(31. Dezember 2008)[1]
Website: www.densbueren.ch
Karte
Karte von Densbüren

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Densbüren (schweizerdeutsch: Deischbere) ist eine Einwohnergemeinde im Bezirk Aarau im Schweizer Kanton Aargau. Geographisch gehört Densbüren zum Fricktal.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Gemeinde unterscheidet sich in geographischer Hinsicht völlig von den restlichen Gemeinden des Bezirks. Es ist die einzige Gemeinde, die nicht in der flachen Ebene der Flusstäler von Aare, Suhre und Wyna liegt, sondern inmitten der südlichsten Jurakette, getrennt durch den 621 Meter hohen Staffeleggpass.

Densbüren liegt am oberen Ende eines engen Seitentals des Fricktals und ist auf allen Seiten von steilen, bewaldeten Jurahügeln umgeben: Im Osten erheben sich der Würz (801 Meter) und die Hard (770 Meter), im Süden die Staffelegg, der Herzberg (750 Meter) und der Asperstrihen (789 Meter) und im Westen der Strihen (867 Meter; zweithöchster Berg des Kantons Aargau).

Rund einen Kilometer südlich von Densbüren liegt in einem kurzen Seitental am Fusse des Asperstrihen der Ortsteil Asp. Daneben gibt es zahlreiche verstreute Einzelhöfe an den Berghängen. Die Fläche der Gemeinde beträgt 1252 Hektaren, davon sind 696 Hektaren bewaldet und 62 Hektaren überbaut. Die höchste Stelle ist der Strihen, die tiefste Stelle liegt auf 430 Metern.

Nachbargemeinden sind Herznach im Norden, Zeihen im Nordosten, Thalheim im Osten, Küttigen im Süden sowie Oberhof und Wölflinswil im Westen.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 1426 als Teinspuiren. Doch das Dorf existierte wahrscheinlich schon im 13. Jahrhundert, denn 1277 wurde die Burg Urgiz erwähnt, die sich auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde befand und im Besitz der Herren von Uriols war. Diese hatten die kleine Herrschaft Urgiz, die neben Densbüren auch Asp umfasste, vom Bistum Strassburg als Lehen erhalten. Das Basler Erdbeben von 1356 richtete grosse Schäden an, woraufhin die Burg zerfiel. 1429 erwarben die Effinger aus Brugg die Herrschaft, 1444 die Rätz aus Säckingen und schliesslich 1475 die Hasfurter aus Luzern.

1502 wurde die Herrschaft durch die Stadt Bern erworben und damit ein Teil des Berner Aargaus. Die Berner sicherten sich dadurch den strategisch wichtigen Staffelegg-Passübergang an der Grenze zu Vorderösterreich. Die Einführung der Reformation erfolgte im Jahr 1528. Im März 1798 marschierten die Franzosen in die Schweiz ein, entmachteten die «Gnädigen Herren» von Bern und riefen die Helvetische Republik aus. Densbüren gehört seither zum Kanton Aargau; die Nachbargemeinden im Fricktal folgten 1803. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden auf Grund des Gesetzes «zur Bekämpfung der Heimatlosigkeit» jenische Familien eingebürgert. Zwischen 1850 und 1980 nahm die Bevölkerung um mehr als die Hälfte ab, steigt jedoch seither wieder leicht an.

Sehenswürdigkeiten

Die Ruine Urgiz befindet sich nordöstlich des Dorfes auf einer Höhe von 577 m ü.M. auf einem schmalen und steilen Felsgrat, über 120 Meter über der Talsohle. Die Mauerreste wurden 1996/97 freigelegt und konserviert.

Bis 1642 gehörte Densbüren zur Pfarrei Elfingen und ist seither eine selbständige Pfarrei. Die Kirche entstand zwischen 1552 und 1558. Das schlichte spätgotische Bauwerk steht etwas erhöht am Hang des Rüdlenbergs. Der Chor weist eine polygonale Form auf.[2]

Wappen

Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet: «In Weiss mit rotem Bord grüne Tanne auf grünem Dreiberg.» Das im Jahr 1811 eingeführte Siegelbild zeigte ebenfalls eine Tanne auf Dreiberg, allerdings in blauem Feld und ohne Umrandung. 1949 erfolgte eine heraldisch korrekte Umgestaltung. Das rote Bord wurde gewählt, um Verwechslungen mit anderen Gemeindewappen auszuschliessen und um an die frühere Zugehörigkeit des Dorfes zum Bistum Konstanz zu erinnern.[3]

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung:[4]

Jahr 1764 1803 1850 1900 1930 1950 1960 1970 1980 1990 2000
Einwohner 469 666 1167 934 826 772 715 664 596 717 721

Am 31. Dezember 2007 lebten 722 Menschen in Densbüren, der Ausländeranteil betrug 6,1 %.[5] Bei der Volkszählung 2000 waren 73,4 % reformiert und 15,7 % römisch-katholisch; 2,8 % gehörten anderen Glaubensrichtungen an. 98,2 % bezeichneten Deutsch als ihre Hauptsprache.[6]

Politik und Recht

Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung, übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der fünfköpfige Gemeinderat. Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren (Mehrheitswahlverfahren) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden. Gemeindeammann der Amtsperiode 2006-2009 ist Rolf Windisch.

Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Aarau zuständig. Densbüren gehört zum Friedensrichterkreis Kirchberg, der die Gemeinden Biberstein, Densbüren, Erlinsbach und Küttigen umfasst.

Wirtschaft

In Densbüren gibt es rund 250 Arbeitsplätze, davon 31 % in der Landwirtschaft, 39 % in der Industrie und 30 % im Dienstleistungssektor.[7] Fast zwei Drittel aller Erwerbstätigen sind Wegpendler und arbeiten in Aarau oder in den Gemeinden des Fricktals. Am Herzberg befindet sich ein Tagungszentrum.

Verkehr

Densbüren liegt an der Staffelegg-Passstrasse zwischen Aarau und Frick. Zwischen diesen beiden Orten führt auch eine Postautolinie. Der Weiler Asp ist durch eine kurze Stichstrasse erreichbar. Durch den geplanten Staffeleggzubringer bei Küttigen wird der Verkehr stark zunehmen.

Bildung

Es gibt einen Kindergarten und eine Primarschule in Densbüren. Die Realschule und die Sekundarschule sowie die Bezirksschule können in Frick besucht werden. Die nächste Kantonsschule (Gymnasium) befindet sich in Aarau.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsstatistik, 2. Halbjahr 2008 - Statistisches Amt des Kantons Aargau
  2. Michael Stettler: Die Kunstdenkmaeler des Kantons Aargau - Band I: Die Bezirke Aarau, Kulm, Zofingen. Birkhäuser Verlag, Basel 1948.
  3. Joseph Galliker, Marcel Giger: Gemeindewappen des Kantons Aargau. Lehrmittelverlag des Kantons Aargau, Buchs 2004. ISBN 3-906738-07-8
  4. Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden im Bezirk Aarau - Statistisches Amt des Kantons Aargau
  5. Bevölkerungsstatistik 2. Halbjahr 2007 - Statistisches Amt des Kantons Aargau
  6. Gemeindeporträt - Statistisches Amt des Kantons Aargau
  7. Betriebszählung 2005 - Statistisches Amt des Kantons Aargau

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