- Demagogenverfolgung
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Die Karlsbader Beschlüsse waren das Resultat der Karlsbader Ministerialkonferenzen vom 6. bis 31. August 1819. Sie hatten Maßnahmen zur Überwachung und Bekämpfung liberaler und nationaler Tendenzen im nach-napoleonischen Deutschland zum Gegenstand. Karlsbad (tschechisch: Karlovy Vary) gehörte zum Habsburgerreich und war als Kurort gut geeignet, das geheime Treffen vor den Augen der Öffentlichkeit zu verbergen. Die Beschlüsse entstanden unter der Ägide des österreichischen Außenministers und späteren Staatskanzlers Metternich.
Anlass für die Karlsbader Beschlüsse war die damals an verschiedenen deutschen Höfen vorherrschende Revolutionsangst. Auslöser und Rechtfertigung für die Karlsbader Beschlüsse war die Ermordung des Schriftstellers und russischen Generalkonsuls August von Kotzebue am 23. März 1819 durch Karl Ludwig Sand, einen Theologiestudenten und Erlanger/Jenaer Burschenschafter.
Literatur
- Ernst Rudolf Huber: Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789, Bd.1 : Reform und Restauration: 1789 bis 1830, Nachdr. der 2. verb. Aufl., Kohlhammer, Stuttgart 1975, S. 732-734.
- Gerhard Lingelbach: Art. Demagogenverfolgung. In: Albrecht Cordes, Heiner Lück, Dieter Werkmüller, Ruth Schmidt-Wiegand (Hrsg.), Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte, 2., völlig überarbeitete und erweiterte Auflage, Band I, Erich Schmidt Verlag, Berlin 2008, Sp. 945-946.
Siehe auch
- Geschichte der Studentenverbindungen
- Kleinstaaterei
- Mainzer Zentraluntersuchungskommission
- Metternichsches System
Weblinks
- Karlsbader Beschlüsse - Universitätsgesetz (Originaltext)
- Karlsbader Beschlüsse - Pressegesetz (Originaltext)
- Karlsbader Beschlüsse - Untersuchungsgesetz (Originaltext)
- Andreas C. Hofmann: Schwere Gewitterwolken am politischen Horizont". Eine Einordnung der Karlsbader Beschlüsse in die bayerische Außenpolitik von 1815 bis 1820, in: Aventinus. Die Historische Internetzeitschrift von Studenten für Studenten Ausg. 3 (Winter 2006)
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