Der Diamant des Geisterkönigs

Der Diamant des Geisterkönigs
Daten des Dramas
Titel: Der Diamant des Geisterkönigs
Gattung: Zauberposse mit Gesang
Originalsprache: Deutsch
Autor: Ferdinand Raimund
Musik: Joseph Drechsler
Erscheinungsjahr: 1824
Uraufführung: 17. Dezember 1824
Ort der Uraufführung: Theater in der Leopoldstadt, Wien
Personen
  • Longimanus, Geisterkönig
  • Pamphilius, sein erster Kammerdiener
  • Zephises, ein Magier, als Geist
  • Eduard, sein Sohn
  • Florian Waschlblau, sein Diener
  • Mariandel, Köchin
  • Amine, eine Engländerin
  • Kolibri, ein Genius
  • Veritatius, Beherrscher der Insel der Wahrheit
  • Modestina, seine Tochter
  • Aladin, sein erster Höfling
  • Erster und Zweiter Nachbar von Eduard
  • Osillis
  • Amazilli
  • Bitta
  • Lira
  • Die Hoffnung
  • Ein Herold
  • Fee Aprikosa
  • Fee Amarillis
  • Erster und Zweiter Zauberer
  • Koliphonius, Wächter des Zaubergartens
  • Ein Feuergeist
  • Die Stimme des singenden Baumes
  • Erste und Zweite Drude
  • Der Winter
  • Der Sommer
  • Der Herbst
  • Der Frühling
  • Ein Grieche - Eine Griechin
  • Feuergeister, Luftgeister, Genien, Feen, Inselbewohner, Eduards Nachbarn, Wache

Der Diamant des Geisterkönigs ist ein Zauberspiel in zwei Aufzügen von Ferdinand Raimund mit Musik von Joseph Drechsler. Es entstand im Jahr 1824 und wurde am 17. Dezember 1824 im Theater in der Leopoldstadt in Wien uraufgeführt.

Die Handlung beruht auf der Geschichte des Prinzen Seyn Alasnam und des Königs der Genien aus Tausendundeine Nacht, die vor Raimund auch schon Carlo Gozzi verarbeitet hatte.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Als der Magier Zephises verstirbt, hinterlässt er seinem Sohn Eduard eine wertvolle Statue aus „rosenrotem Diamant“, die sich jedoch im Palast seines Freundes, des Zauberkönigs Longimanus, befindet. Um dorthin zu gelangen, muss Eduard erst mit Hilfe seines Dieners Florian einige Prüfungen bestehen. Beispielsweise muss er einen Berg besteigen, und am Gipfel einen Ast vom Singenden Baum abbrechen. Als er den Palast erreicht hat, verspricht ihm Longimanus die Statue unter einer Bedingung: Eduard muss ihm eine 18-jährige Jungfrau bringen, die noch nie gelogen hat. Als Beweis für deren Aufrichtigkeit wird sich Florian in ihrer Gegenwart wohlfühlen. Falls sie aber verlogen ist, wird der Diener sich unter Schmerzen krümmen. Eduard findet im „Land der Wahrheit und Sittlichkeit“, wo ausgerechnet die größten Lügnerinnen zu finden sind, die ehrliche Amine und verliebt sich in sie. Als Longimanus ihn auf die Probe stellt, verzichtet er für sie auf alle Schätze der Welt. Sodann stellt sich auch der Geisterkönig einem gemeinsamen Glück der beiden nicht mehr in den Weg und händigt ihnen auch noch die Statue aus.

Aufführungsgeschichte

Im April 1944 nütze der Regisseur Günther Haenel am Wiener Volkstheater Raimunds Stück zu einer erstaunlich deutlichen Demonstration theatralischen Widerstandes, indem er Raimunds Märchenland stilistisch im Nazi-Deutschland der Gegenwart ansiedelte. Das Bühnenbild Gustav Mankers persiflierte für das Land der Wahrheit im Stück die monumentale NS-Ästhetik mit Statuen im Stile Arno Brekers und paraphrasierte das Symbol des KdF-Rades und den deutschen Reichsadler, die Kostüme von Eli Rolf waren Anlehnungen an BDM und Hitler-Jugend. Karl Kalwoda, der Darsteller des Königs Veritatius, sprach sogar in abgehackten Sätzen und lieferte in Gestik und Haltung eine Hitler-Parodie. Am Ende der Szene wurde für eine Ballonfahrt der Satz „Die Zukunft liegt in der Luft!“ hinzugefügt. [1]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Paulus Manker: "Der Theatermann Gustav Manker. Spurensuche." Amalthea, Wien 2010 ISBN 978-3-85002-738-0

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