Der Staatsfeind Nr. 1

Der Staatsfeind Nr. 1
Filmdaten
Deutscher Titel Der Staatsfeind Nr. 1
Originaltitel Enemy of the State
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1998
Länge 132 /140 extended cut (USA) Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Tony Scott
Drehbuch David Marconi
Produktion Jerry Bruckheimer
Musik Harry Gregson-Williams, Trevor Rabin
Kamera Daniel Mindel
Schnitt Chris Lebenzon
Besetzung

Der Staatsfeind Nr. 1 ist ein US-amerikanischer Actionthriller von Regisseur Tony Scott aus dem Jahre 1998 mit Will Smith, Gene Hackman und Jon Voight in den Hauptrollen. In den USA fand die Premiere am 16. und in Deutschland am 17. Dezember 1998 statt.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

In den USA soll ein neues, verschärftes Überwachungsgesetz vom Kongress beschlossen werden. Thomas Brian Reynolds, Abteilungsleiter des US-Geheimdienstes NSA, bedrängt im Occuquan Park in Maryland den Vorsitzenden der Republikanischen Partei im Kongress, Hammersley, dieser Gesetzesänderung zuzustimmen. Als Hammersley sich aus moralischen Gründen weigert, wird er durch einen von Reynolds Agenten getötet und der Mord als Unfall dargestellt. Der Mord wie auch die Spurenbeseitigung werden durch die aufgestellte Videokamera eines Ornithologen zufällig aufgezeichnet. Auf der Flucht vor Agenten der NSA, die auf den Ornithologen angesetzt wurden, um das Videoband zu beschaffen, begegnet dieser in einem Dessous-Laden dem erfolgreichen Anwalt Robert Clayton Dean aus Washington (D.C.), wo der gerade ein Weihnachtsgeschenk für seine Frau Carla sucht. Er bekommt von ihm dessen Visitenkarte und steckt ihm unbemerkt eine Kopie des Videos zu. Auf seiner weiteren Flucht stirbt er in einem Verkehrsunfall.

Anhand der Visitenkarte kommt Reynolds schnell auf die Spur des ahnungslosen Anwalts. Er macht sich mit seinem Team daran, Deans Ruf zu ruinieren und seine Glaubwürdigkeit zu zerstören, um im Falle einer polizeilichen/gerichtlichen Aussage seine Integrität als Zeuge in Abrede zu stellen. Dean verliert daraufhin seinen Job. Außerdem setzt ihn seine Frau vor die Tür, nachdem ihm eine Affäre mit der Studienfreundin Rachel Banks, die für ihn beruflich als Informantin arbeitete, angedichtet wird.

Robert Clayton Dean flüchtet vor seinen übermächtigen Gegnern. Seine einzige Chance bietet sich ihm durch den im Untergrund arbeitenden Überwachungsexperten Edward „Brill“ Lyle, der früher für die NSA tätig war. Nach anfänglichem Zögern hilft Brill dem Anwalt und zeigt Dean, dass dieser durch die NSA vollständig verwanzt wurde. Nachdem sie die heimlich angebrachten Wanzen gefunden haben, weigert sich Brill jedoch, Dean weiterhin zu helfen, weil beide beinahe von der NSA gefangen genommen worden wären. Dean kann, wieder auf sich allein gestellt, die NSA vorübergehend abschütteln. Außerdem kommt er dem Beweisvideo auf die Spur, das sein kleiner Sohn nichts ahnend an sich genommen hatte. Er versucht daraufhin, Kontakt zu Rachel aufzunehmen, die er jedoch ermordet in ihrer Wohnung auffindet, zusammen mit Gegenständen, die auf ihn als den Mörder hindeuten.

Erneut sucht Dean Brill auf und kann diesen nun davon überzeugen, ihm zu helfen. Nach Sichtung des Bandes sind Dean und Brill in der Lage nachzuvollziehen, wieso Dean verfolgt wird. Jedoch finden Reynolds Leute Brills Unterschlupf, und bei der erneuten Flucht wird das Video zerstört. Da Dean und Brill nun ohne Beweismittel sind, arbeiten sie nun mit der gleichen Methode wie Reynolds: Sie bringen ihrerseits Wanzen und Kameras in der Hotelsuite eines Kongressabgeordneten an, der in der Öffentlichkeit als starker Verfechter des neuen Sicherheitsgesetzes auftritt. Bei der Überwachung wird offenkundig, dass dieser ein Verhältnis mit seiner Sekretärin hat. Durch eine technische Störung werden die Wanzen entdeckt und lösen eine Ermittlung aus, die Reynolds in Bedrängnis bringt.

Brill versucht mit Deans Hilfe während eines Treffens mit Reynolds von diesem ein Geständnis zu erlangen und aufzuzeichnen. Als dies misslingt, werden beide durch die NSA gefangen genommen. Dean kann aber Reynolds und seine Männer unter dem Vorwand, dass sich dort das Videoband befinde, in das Haus einer lokalen Mafiagröße locken, das bereits vom FBI überwacht wird. Bei einem von Dean absichtlich herbeigeführten Schusswechsel mit den dort anwesenden Verbrechern sterben Reynolds und einige seiner Leute. Ein vom NSA-Agenten Fiedler mitgeschnittenes Geständnis von Reynolds, das nach dem Schusswechsel vom FBI entdeckt wird, liefert am Ende den Beweis für dessen Schuld. Dean kehrt in sein ursprüngliches Leben zurück, während Brill wieder untertaucht. Das geplante neue Überwachungsgesetz wird nicht verabschiedet, die Öffentlichkeit erfährt jedoch nichts von den Machenschaften, die der Einbringung der Gesetzesvorlage zugrunde lagen.

Kritiken

Das Lexikon des internationalen Films schrieb, „das vertraute Orwell-Thema“ diene „als Auslöser eines technokratischen Actionkrimis, der zwar anfangs von der virtuosen Handhabung der Technik profitiert, dessen vordergründiger Spekulation mit „supercoolem“ Tempo und Exzeß aber bald die Luft ausgeht“.[1]

Trivia

  • Um den Film authentisch zu gestalten, war am Set ein Berater für Maßnahmen gegen technische Überwachung (engl.: „Technical Surveillance Counter-Measures“ kurz: TSCM) anwesend, der außerdem eine kleine Nebenrolle in einem Laden als Verkäufer für Spionageausrüstung bekommen hatte.[2]
  • Zuerst waren Mel Gibson und Tom Cruise für die Rolle von Robert Clayton Dean im Gespräch, die schließlich aber an Will Smith ging. Über George Clooney war kurzzeitig ebenfalls für die Rolle von Thomas Brian Reynolds (Jon Voight) nachgedacht worden.
  • Staatsfeind Nr. 1 nimmt Bezug auf den Film Der Dialog (Originaltitel: The Conversation) aus dem Jahr 1974 von Francis Ford Coppola, ebenfalls mit Gene Hackman. Auch darin spielte Hackman einen Überwachungsspezialisten, der deutliche Ähnlichkeiten mit Brill aufweist. Es ist sogar ein altes Szenenfoto Hackmans als Harry Caul in Brills NSA-Akte zu sehen.
  • Am Ende des Films sieht sich Robert Dean selbst auf dem Fernsehschirm. Das Bild ist wie in einem Spiegel seitenverkehrt, was bei einer Kameraaufnahme nicht der Fall wäre.
  • Der NSA-Spionagesatellit, der am Ende des Films und auch immer wieder zwischendurch kurz zu sehen ist, sendet den Morsecode „CQ“. Dies ist der Code für einen allgemeinen Anruf.
  • Zum Ende des Film wird eine Zeitung gezeigt, welche zwei Mal das Datum einen Tag vor der Premiere, den 15. Dezember 1998, zeigt.

Auszeichnungen

  • BMI Film Music Award (1999): zweimal gewonnen (Trevor Rabin und Harry Gregson-Williams)
  • Bogey Awards (1999): Bogey Award in Silver gewonnen
  • Image Awards (1999): 3 Nominierungen, u. a. für Outstanding Motion Picture
  • MTV Movie Awards (1999): Nominiert für Best Male Performance (Will Smith)
  • Außerdem noch 10 andere Nominierungen, von denen 2 gewonnen wurden

Einzelnachweise

  1. Lexikon des internationalen Films, abgerufen am 20. August 2007
  2. The Making of a Spy Movie

Weblinks


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