Der seltsame Mister Quin

Der seltsame Mister Quin

Der seltsame Mister Quin (Originaltitel The Mysterious Mr. Quin) ist eine Sammlung von Kurzgeschichten von Agatha Christie, die erstmals am 4. April 1930 im Vereinigten Königreich bei William Collins & Sons [1] und später im selben Jahr in den USA bei Dodd, Mead and Company [2] [3] erschienen ist. Erst im Jahr 1980 gab der Scherz Verlag eine deutsche Übersetzung heraus [4]. 1987 erschien die bis heute verwendete Neuübersetzung von Günter Eichel [5].

Das Buch enthält zwölf Kurzgeschichten, die zwar jede einen Fall für sich behandeln, aber teilweise auch in einer Rahmenhandlung zusammenhängen.

Inhaltsverzeichnis

Einführung

Der "ermittelnde Detektiv" ist der ältliche, in mancher Hinsicht an Hercule Poirot erinnernde Mr Satterthwaite – ein etwas kauziger britischer Landedelmann mit einer Vorliebe für Bequemlichkeiten, Feinschmeckerlokale und die schönen Künste, aber auch mit einem geradezu ausschweifenden Interesse für das Leben anderer Menschen und einem untrüglichen Gespür für dramatische Entwicklungen. Am Anfang noch als stummer Zuschauer, im Verlauf der Geschichten immer mehr zu einem der wichtigsten Akteure heranwachsend, bringt er die verstrickten unklaren Dramavorstellungen in den Häusern seiner verzweifelten Freunde zum Ende.

Der Name Satterthwaite wurde - um ihn für die deutschen Leser zu vereinfachen - in manchen Übersetzungen zu Sattersway verändert.

Die zweite und um einiges interessantere Hauptperson ist der seltsame Mr Harley Quin, ein großer, dürrer Gentleman im einfachen Mantel, der immer dann erscheint, wenn ein Unglück geschehen ist. So begegnet Satterthwaite, immer auf der Spur eines menschlichen Dramas, Mr Quin, als er mit einigen Bekannten eine längst verjährte tragische Selbstmordgeschichte durchgeht – und dank Mr Quins Anwesenheit prompt die Lösung findet. Immer wieder trifft Mr Satterthwaite auf seinen Reisen und bei Besuchen der Elite des englischen Adels auf den einsamen Wanderer im Harlekinkostüm – Quin.

Trotzdem erfährt man nur wenig von ihm, denn er kommt und geht, wann und wohin er will. Sein Name ist bereits eine Anspielung auf den Harlekin (engl. harlequin) - Mr. Harley Quin.

In Ihrer Autobiographie schreibt Agatha Christie, dass Mr Quin und der kleine Mr Satterthwaite zwei ihrer Lieblingscharaktere wurden. Der letztere tauchte dann auch in ihrem Roman Nikotin (Originaltitel Three Act Tragedy) wieder auf.

Außerhalb dieser Sammlung findet man Mr Quin nur in zwei weiteren Geschichten - Die mörderische Teerunde (Originaltitel The Harlequin Tea Set) und Die Uhr war Zeuge (Originaltitel The Love Detectives). Beide sind in dem Sammelband aus dem Jahr 1993 Die mörderische Teerunde [6] enthalten, die letztere auch in dem Sammelband Die Mörder-Maschen von 1982.[7]

Die Kurzgeschichten

Die Ankunft des Mr. Quin

Originatitel: The Coming of Mr Quin

Es ist Silvesterabend und die älteren Mitglieder einer Hausgesellschaft im Landhaus Royston versammeln sich in der Halle. Mr Satterthwaite ist einer der Gäste. Seine Gastgeber sind Sir Tom Evesham und seine Frau, Lady Laura. Unter den anderen Gästen sind Sir Richard Conway und Alex Portal mit seiner australischen Frau Eleanor, mit der er seit zwei Jahre verheiratet ist. Mr Satterthwaite findet sie in vielen Punkten sehr faszinierend, insbesondere fällt ihm auf, dass sie ihre blonden Haare schwarz färbt, wobei es doch die meisten Frauen anders herum machen.

Die Uhr schlägt Mitternacht und alle versammeln sich rund um den Kamin. Da erinnert man sich an Derek Capel, den vorherigen Besitzer von Royston, der vor zehn Jahren, scheinbar ohne Grund Selbstmord begangen hatte. Tom Evesham beendet abrupt dieses Gespräch und ein paar Minuten später gehen die Frauen zu Bett. Satterthwaite beobachtet Eleanor intensiv bevor sie geht.

Zu ihrem Whisky und dem Feuer zurückgekehrt, nehmen die Männer das Gespräch über Capel wieder auf, aber sie sind unruhig dabei, mit Erinnerungen an Geister die durch die Nacht streifen. Plötzlich klopft es an der Tür, und als diese geöffnet wird steht ein Fremder davor und das Licht des Feuers wirft ein buntes Muster auf seinen Mantel. Er stellt sich selbst als Mr Harley Quin und bittet um Einlass für die Zeit in der sein Chauffeur eine Panne an seinem Auto behebt.

Er kennt sich in diesem Teil des Landes aus und kannte auch Derek Capel und geschickt lenkt er die Konversation auf die Ereignisse in der Nacht seines Todes und alle diskutieren die Frage, warum er sich das Leben nahm. Satterthwaite kann nicht helfen, kann sich aber des Gefühls nicht erwehren, dass Quins Auftritt an diesem Abend nicht zufällig war. Sein Blick wird von einer Bewegung abgelenkt - am oberen Ende der Treppe kauert eine Person – Eleanor.

Capel erzählte den Gästen am Abend seines Todes, dass er beabsichtigt sich zu verloben. Alle gehen davon aus, dass es Marjorie Dilke sein wird, mit der er seit einem Jahr oft ausgegangen war, bevor die Sache ein wenig eingeschlafen war. Aber die Art und Weise wie er aus dieser Sache ein Geheimnis macht, ließ Conway vermuten, dass er ein Verhältnis mit einer verheirateten Frau hatte. Alle sind sich einig, dass Capels Auftreten in dieser Nacht, das eines Mannes war, der ein großes Spiel gewonnen hat und das gegen alle Voraussagen.

Und nur zehn Minuten später erschießt er sich. Nach einigen Tagen im Schneechaos war an diesem Abend die Post mit Briefen und Zeitungen noch spät eingetroffen, aber Capel hatte keinen der Briefe geöffnet. Ein Polizist war ins Haus gekommen, weil sich einer der Hunde verirrt hatte und nun im Schnee gefunden worden war. Er saß in der Küche, als der Schuss fiel.

Quin fordert die Männer am Kamin auf, sich an Ereignisse zu erinnern, die in dieser Zeit passiert waren und über die vielleicht in den Zeitungen berichtet worden war. Die Männer erinnern sich an den Mordfall Appleton. Mr Appleton war ein alter Mann, der seine viel jüngere Frau misshandelte. Capel war ein Freund des Hauses. Appleton starb durch eine Strychninvergiftung, die aber erst nach seiner Exhumierung entdeckt worden war. Seine Frau hatte am Abend seines Todes die Karaffe fallen gelassen, in der sich der Portwein befand, den ihr Mann als Letztes getrunken hatte - wahrscheinlich um Spuren zu verwischen - sie wurde vor ein Gericht gestellt, aber für unschuldig befunden. Sie hatte England trotzdem verlassen, um der Aufmerksamkeit der Leute zu entgehen.

Nun ist Quin in der Lage die Ereignisse des Abends zu rekonstruieren: Capel las in einer der abends gelieferten Zeitungen einen Artikel über die Exhumierung Appletons und dann sah er den Polizisten auf das Haus zukommen, nicht ahnend, dass der nur wegen des Hundes kam. Er glaubte sich als Mörder Appletons überführt, befürchtete seine Verhaftung und erschoss sich.

Seine Zuhörer sind über die Tatsache verblüfft, dass Capel der Mörder sein soll, denn er war an dem fraglichen Tag nicht in Appletons Haus. Aber Quin verweist darauf, dass sich Strychnin nicht auflöst. Es sammelte sich am Boden der Karaffe, nachdem es Capel eine Woche zuvor in den Wein geschüttet hatte. Die Frage bleibt, warum Mrs Appleton die Karaffe fallen ließ. Mit Hilfe von Quin stellt Satterthwaite die Theorie auf, dass sie es nur tat um Capel zu schützen und nicht um ihre eigenen Spuren zu verwischen.

Quin verabschiedet sich und will das Haus verlassen als Eleanor die Treppe herunter kommt und sich bei ihm bedankt. Denn sie ist Mrs Appleton und durch den ungeklärten Selbstmord von Capel war ihre Unschuld nie bewiesen worden. Erst jetzt ist ihr Name wieder rein gewaschen und sie kann ihre Identität wieder verwenden.

Der Kavalier am Fenster

Originatitel: The Shadow on the Glass

Mr Satterthwaite ist zu Gast bei Mr und Mrs Unkerton in ihrem Haus, Greenways House. Die eingeladenen Gäste sind eine wirklich unglückliche Mischung. So hatten einige in der Vergangenheit Verhältnisse miteinander. Mr Richard Scott, der hier mit seiner neuen Frau Moira ist, ist der beste Freund eines anderen Gastes, Major John Porter. Von ihren Großwildjagden in Afrika kennen beide Mrs Iris Staverton, die vor kurzen auch im Haus angekommen ist. Sie ist eine bezaubernde Frau, die angeblich früher ein Verhältnis mit Richard Scott hatte. Ebenfalls anwesend ist Lady Cynthia Drage, eine geschwätzige Dame der Gesellschaft und der junge Captain Jimmy Allenson, der von allen gemocht wird und der Lady Cynthia im letzten Jahr in Ägypten kennengelernt hatte, wo auch die Scotts ihre Flitterwochen verbracht hatten.

Die Atmosphäre im Haus wird auch noch dadurch angespannt, dass es im Haus einen Geist gibt. Der Geist eines Kavaliers, der vom Liebhaber seiner Frau getötet wurde und dessen Gesicht nun auf einer Scheibe im ersten Stock erscheint. Die Scheibe wurde schon mehrfach ausgetauscht, das Gesicht erscheint immer wieder. Das Fenster wurde nun mit einem Holzpaneel abgedeckt und in das angrenzende Zimmer, das derzeit von den Scotts bewohnt wird, wurde ein neues Fenster eingebaut.

Bei einem Spaziergang zeigt Mr Satterthwaite Major Porter das Fenster von einem Aussichtspunkt in einem kleinem gepflegten Garten, der der »Verschwiegene Garten« genannt wurde. Das Gesicht kann man von dort aber schlecht erkennen und so gehen die beiden über den Rasen zu einem kleinen Hügel. Auf dem Weg erzählt Porter, das Mrs Staverton besser nicht nach Greenway gekommen wäre. Auf dem Rückweg belauschen die beiden ein Gespräch von Richard Scott und Mrs Staverton in dem sie sagt:  »Eifersucht- sie macht einen zum Teufel! Nein, sie ist der Teufel! Sie kann einen bis zum Mord treiben. Sei vorsichtig, Richard! Um Gottes willen sei vorsichtig!« Satterthwaite ahnt die heraufziehende Tragödie.

Am Abend erzählt Mrs Unkerton, dass sie wieder nach dem Glaser geschickt hat, um die verfluchte Scheibe erneut zu ersetzen. Satterthwaite glaubt nicht, dass sie damit Erfolg hat, spürt er doch den sich anstauenden Druck im Haus.

Am nächsten Abend gehen Satterthwaite und Porter auf dem gleichen Weg zu dem Hügel und stellen fest, dass der Glaser wohl noch nicht da war, denn das Gesicht ist wieder zu sehen. Auf dem Rückweg hören sie zwei Schüsse aus dem verschwiegenen Garten. Dort treffen sie auf Mrs Staverton mit einer Waffe in der Hand und auf zwei tote Personen – Captain Allenson in die Brust und Mrs Scott in den Rücken geschossen. Mrs Staverton behauptet, dass sie als erste am Tatort eintraf, die beiden Leichen fand und die weggeworfene Waffe an sich genommen hat. Während die Polizei geholt wird, entdeckt Mr Satterthwaite einen kleinen Blutstropfen am Ohr von Mrs Scott und sieht, dass ein Ohrring fehlt.

Die Polizei trifft ein und beginnt mit den Ermittlungen. Die Situation stellt sich als schwierig für Mrs Staverton dar, da niemand gesehen wurde, der außer ihr in den verschwiegenen Garten gegangen ist.

Mitten in diesen Untersuchungen trifft ein weiterer Gast im Haus ein – Mr Harley Quin. Satterthwaite bürgt für ihn und seine Fähigkeit Menschen zu neuen Sichtwinkeln zu führen. Zuerst bemerkt Satterthwaite, von Mr Quin geführt, dass die Verletzung am Ohr nicht durch einfaches Fallen entstanden sein kann. Sie muss also von zwei Schüssen getroffen worden sein und einer davon tötete Captain Allenson. Das bedeutet aber, dass die beiden eng zusammen gestanden haben. Lag sie vielleicht in seinen Armen oder waren sie ein Liebespaar?

Als sie Mr Unkerton befragen, erfahren sie, dass der Glaser am Morgen da gewesen war, obwohl die beiden das Gesicht gesehen hatten. Als sie in das Zimmer mit dem Geisterfenster kommen, finden sie eine kleine Straußenfeder im Paneel, eine Feder von einer der Hüte von Mrs. Scott.

Dann kann Mr Quin das Verbrechen aufklären. Richard Scott sah seine Frau und ihren Liebhaber im Garten als er aus dem Fenster sah. Er erinnerte sich an die Geschichte mit dem Kavalier und setzte sich einen Hut seiner Frau auf, falls ihn jemand am Fenster sehen würde. Dann schoss er auf seine Frau und warf die Waffe auf den Rasen. Darüber, dass der Verdacht auf Mrs Staverton fiel, war er sehr glücklich, denn entgegen der allgemeinen Meinung war sie nicht in ihn, sondern in Porter verliebt.

Der Zaubertrick

Originatitel: At the Bells and Motley

Mr. Satterthwaite ist unterwegs zu Freunden als er am späten Abend mit einer Reifenpanne in dem kleinen Ort Kirklington Mallet liegen bleibt. Während sein Chauffeur sich in der Garage um die Reparatur kümmert sucht er den örtlichen Pub auf - »Zu den Schellen und Narren«. Dort will er essen und Schutz vor dem aufkommenden Sturm suchen. Er ist sehr erfreut, als er im Frühstückszimmer Mr Quin trifft. Der Besitzer bringt Brot und Butter und meint: »In einer Nacht wie dieser führte Captain Harwell seine Braut heim, genau am Tag, bevor er für immer verschwand.«

Jetzt erinnert sich Satterthwaite an die Geschichte, die vor drei Monaten die Zeitungen gefüllt hatte. Nun ist ihm auch klar, warum ihm der Name des Dorfes so bekannt vorkam und Mr Quin und er beginnen das Rätsel zu lösen.

Vor ungefähr einem Jahr wurde ein Landsitz, Ashley Grange, von Miss Eleanor Le Couteau, einer reichen Frankokanadierin gekauft und modernisiert. Captain Richard Harwell war währene einer Fuchsjagd zu Gast auf Ashley Grange und Eleanor verliebt sich auf der Stelle in ihn. Nach zwei Monaten waren sie verlobt und nach drei verheiratet. Nach einer zweiwöchigen Hochzeitsreise kehrten sie in einer stürmischen Nacht heim. Und am nächsten Morgen, nachdem er vom Gärtner John Mathias gesehen worden war, verschwindet der Captain.

Der Verdacht fällt zuerst auf Stephen Grant, einen jungen Mann der Harwells Pferde betreute und vor einiger Zeit entlassen wurde und der am Morgen des Verschwindens des Captains in der Nähe gesehen worden. Man kann ihm aber nichts beweisen.

Weiterhin ist sehr mysteriös, dass sich keine nahen Angehörige des Captains finden lassen und es auch keine Spuren in dessen Vergangenheit gibt. Auch war er kein Erbe des Vermögens seiner Frau. Vom Schmerz überwältigt entscheidet sich Eleanor den Landsitz, samt seines Inventars und des kostbaren Schmuckes an einen amerikanischen Millionär zu verkaufen.

Quin erinnert sich an einen Einbruch in ein französisches Schloss, der von drei Artisten – den Clondinis – mit Hilfe von komplizierten Ablenkungsmanövern durchgeführt wurde. Und beide erkennen wer hier die Clondinis sind: Eleanor, ihr Mann und eine Hausangestellte. Sie erwarben Ashley Grange und statteten es innerhalb von einigen Monaten mit den Antiquitäten und den Juwelen aus früheren Raubzügen aus, um so ihre Beute endlich zu Geld zu machen.

Nachdem man ein Schmuckstück aus Grange als eines aus den französischen Raubzügen identifiziert hat, setzt Satterthwaite alle Räder in Gang. Und die Tochter des Wirtes des »Zu den Schellen und Narren«, die in Stephen Grant verliebt ist, kann endlich beruhigt werden, weil seine Unschuld nun feststeht.

Das Zeichen am Himmel

Originatitel: The Sign in the Sky

Mr Satterthwaite besucht einen Prozess am Old Bailey und hört am letzten Tag den Spruch der Jury – schuldig – und dann das Todesurteil. Er geht dann in eines seiner Lieblingslokale, das Arlecchino Restaurant in Soho. Dort trifft er auf Mr Quin, der an einem der Tische sitzt, und er erzählt sofort von dem Fall. Quin stellt fest, dass er noch nicht alle Fakten kennt und bittet Mr Satterthwaite ihm alles zu erzählen.

Lady Vivien Barnaby war die deutlich jüngere Frau von Sir George Barnaby, und in ihrer lieblosen Ehe gefangen. Sie sind die Eigentümer von Deering Hill. Sie starte Avancen zu einem jungen Mann aus dem Ort Martin Wylde: »Er wohnte keine Meile entfernt. Ackerbau, das war sein Beruf. «

Der hatte aber nicht nur ein Verhältnis mit der Lady, sondern auch noch mit der Tochter des ortsansässigen Arztes Sylvia Dale. Lady Barnaby ist hinter dieses Verhältnis gekommen und reagiert hysterisch und am Morgen des Freitag, den 13. sendet sie ihm einen Brief, idem sie ihn zu um Sechs nach Deering Hill bestellt. Ihr Mann ist zu diesem Zeitpunkt beim Bridge. Obwohl er zuerst ablehnt, geht er doch nach Deering Hill und man findet seine Fingerabdrücke in dem Zimmer, in dem im 18:20 Uhr Lady Barnaby mit einem einzigen Schuss aus einer Schrotflinte getötet wurde.

Die Hausangestellten hatten den Schuss gehört und waren sofort in das Zimmer gelaufen. Niemand war dort, nur die tote Dame des Hauses. Nach einigen Minuten der Panik wollten sie die Polizei rufen. Das Telefon funktioniert aber nicht. Einer läuft zu Fuß los und trifft dabei auf den heimkehrenden Sir George. Alle Beteiligten haben sichere Alibis: Sie George hatte das Spiel kurz vor 18:30 Uhr verlassen, Sylvia Dale begleitete eine Freundin zum Zug. Er fuhr genau um 18:28 Uhr vom Bahnhof Deering Vale und Sir Georges Sekretär Henry Thompson war auf einem geschäftlichen Termin in London. Wylde bestätigt, dass er seine Waffe mit nach Deering Hill genommen hatte, sie aber draußen stehen ließ und später aufgrund der hitzigen Auseinandersetzung mit Lady Barnaby vergaß. Er erklärt, dass die Lady noch lebte, als er das Haus verließ und dass er von 18:20 Uhr zu Hause war. Dafür hat er aber keine Zeugen.

Mr Quin fragt nach einem Hausmädchen, dass in der Voruntersuchung ausgesagt hatte, nun aber nicht mehr vor Gericht war. Er erfährt, dass sie nach Kanada ausgewandert ist. Da ihre Aussage von entscheidender Bedeutung zu sein scheint, reist Satterthwaite nach Kanada.

Er trifft Louise Bullard in der Provinz Alberta, wo sie in einem Hotel arbeitet. Sie ist ein sehr leicht zu beeindruckendes Mädchen und sie erzählt ihm vom Tatabend: »Draußen fuhr ein Zug vorbei, und der weiße Rauch stieg in den Himmel, und ob Sie's glauben oder nicht, er sah aus wie eine riesige Hand. Eine riesige weiße Hand am rosa Abendhimmel. Die Finger waren gekrümmt, als wollten sie nach irgendetwas greifen. Richtig unheimlich!.« Sie erzählt auch noch, dass Henry Thompson ihr den gut bezahlten Job in Kanada besorgt hatte.

Nach seiner Rückkehr nach England macht sich Satterthwaite sofort auf den Weg ins Arlecchino Restaurant, wo er erneut auf Quin trifft. Er ist enttäuscht von seiner Reise und erzählt die Geschichte mit der Hand aus Rauch. Sofort ist Quin klar, dass das die entscheidende Spur ist. An Deering Hill fahren die Züge nur zehn Minuten vor und 28Minuten nach der vollen Stunde vorbei. Der Schuss kann also nicht um 18:20 Uhr gefallen sein.

Satterthwaite erinnert sich gehört zu haben, dass sIR ein sehr kleinlicher Mann war, der jeden Freitafg die Uhren im Haus selbst stellte. Dabei hatte er sie alle um zehn Minuten vor gestellt um sich ein Alibi zu sichern.

Die beiden beschließen, die Beweise an Sylvia Dale zu geben, die damit und der Lüge, dass Louise Bullards Aussage nun der Polizei vorliegt von Sir George ein Geständnis.

Die Seele des Croupiers

Originatitel: The Soul of the Croupier

Mr Satterthwaite verbringt, so wie auch in den anderen Jahren, die ersten Monate des Jahres in Monte Carlo. Er bedauert die sich ändernden Zeiten, in denen hier immer weniger Mitglieder des Adels Urlaub machen. Sehr erfreut ist er aber, als er die Gräfin Czarnova entdeckt. Sie kommt seit vielen Jahren hierher, oft in Begleitung königlicher und adliger Personen. Viele Geschichten über die Frau und ihren geheimnisvollen Hintergrund werden erzählt. In diesem Jahr wird sie von Franklin Rudge, einem Amerikaner aus dem Mittleren Westen, begleitet, der ihr offensichtlich verfallen ist.

Bald darauf trifft er auf der Terrasse ein weiteres Mitglied der Reisegesellschaft um Rudge - Elizabeth Martin, die nicht die Raffinesse der Gräfin hat, aber such nicht wirklich den Eindruck von Unschuld und Naivität macht. Die ist sehr sensibel und hat hohe Ideale. Deshalb kann sie gegenüber Satterthwaite ihre Bedenken über die Beziehung der Gräfin mit Rudge nicht zurückhalten.

Sie geht und Rudge kommt selbst auf die Terrasse. Er freut sich über seine Reise durch Europa, wenngleich er ein wenig von dem Casino und den Spielen dort enttäuscht ist. Die Konversation geht dann zur Gräfin über und er lobt die Gräfin über alles und berichtet voller Interesse von deren Leben. Satterthwaite ist ein wenig im Zweifel, ob all die Geschichten über diplomatische Intrigen der Wahrheit entsprechen, lässt sich aber nichts anmerken. Rudge versteht auch die Missgunst unter den Frauen nicht, führt sie aber auf frauentypische Eigenheiten zurück. Kurz nachdem Rudge gegangen ist, kommt die Gräfin dazu. Die Unterhaltung plätschert vor sich hin, wobei bei Satterthwaite der Eindruck entsteht, dass die Gräfin ihn warnt, denn sie bezeichnet ihn als das Haupthindernis bei der Durchführung ihres Plans.

Am Abend sieht er die Gräfin am Roulettetisch wieder. Sie trägt die Perlen der bosnischen Königin und er trifft auch auf seinen alten Freund – Mr Harley Quin, den er sofort in alles Geheimnisvolle einweiht.

Am nächsten Abend spielt die Gräfin, diesmal ganz ohne Schmuck, wieder im Casino. Mit einem Lächeln machte Mr Satterthwaite für diesen Abend seinen letzten Einsatz; er setzte das Maximum auf Nummer 5. Die Gräfin beugte sich ebenfalls vor und setzte das Maximum auf Nummer 6. Es fällt die Nummer 5. Der Croupier, der die übrigen Einsätze weggeharkt hatte, schob Mr Satterthwaite Gewinn über den Tisch. Mr Satterthwaite streckte seine Hand aus, um ihn an sich zu nehmen. Die Gräfin tat dasselbe. Abwechselnd blickte der Croupier von dem einen zum andern. Die Gräfin nahm das Geld an sich. Mr Satterthwaite zog sich zurück. Er blieb ein Gentleman.

Satterthwaite wendet sich voll Wut und Kummer an Quin, de ihn aber beruhigt. Er will um Mitternacht ein Essen in dem Künstlercafé La Caveau arrangieren, bei dem sich alles aufklären soll. Satterthwaite kommt mit Elizabeth. Rudge kommt mit der Gräfin an und Quin bringt den Croupier des Casinos, Pierre Vaucher mit. Während des Essens erzählt der Croupier die ungewöhnliche Geschichte eines Parisers Juweliers, der sich in ein halb verhungertes Mädchen verliebte und es heiratete. Seine Familie war immer gegen die Heirat und in den nächsten zwei Jahren erkannte auch er, das die Heirat ein großer Fehler war, Schließlich verließ sie ihn, kehrte aber weitere zwei Jahre gekleidet in wunderschöne Kleider und behangen mit wertvollem Schmuck zurück, um ihn mit bösartigen Beschimpfungen zu belegen. Als sie wieder gegangen war, verfiel der Mann dem Alkohol und wurde letztlich nur durch die Disziplin in der Armee während des Ersten Weltkrieges gerettet.

Er wurde dann Croupier in einem Casino und traf dort wieder auf seine Frau. Deren Schmuck war so offenkundig falsch, dass er vermutete, dass sie wieder verarmt ist. Er gab ihr deshalb Satterthwaite Gewinn.

Als er an diese Stelle seiner Erzählung angelangt war, sprang die Gräfin auf und rief: "Warum? ". »Madame«, antworte Vaucher. »Es gibt so etwas wie Mitleid …«. In diesem Moment bietet sie ihm mit einem zusammengerollten Papier Feuer für seine Zigarette an, springt auf und verlässt die Gesellschaft. Erst dann begreifen alle, dass sie mit einem Geldschein Feuer gegeben hat. »Ein Fünfzigtausendfrancschein. Begreifen Sie? Ihr Gewinn von heut Abend. Das, was sie jetzt noch besaß. Und damit hat sie meine Zigarette angezündet! Weil sie zu stolz war, sich bemitleiden zu lassen. Ah!«

Das Ende der Welt

Originatitel: The World's End

Mr Satterthwaite ist in Korsika mit der Herzogin von Leith, einer etwas schwierigen, selbstherrlichen und geizigen Dame. Nach einer stürmischen Überfahrt von Cannes beziehen sie ihr Hotel und während der ersten Mahlzeit fällt der Herzogin eine junge Frau auf, die sie kennt - Naomi Carlton Smith. Sie ist eine entfernte Verwandte und eine Künstlerin der Boheme, die mit einem jungen Schriftsteller liiert war, der im vergangenen Jahr in einen Juwelendiebstahl involviert war und jetzt im Gefängnis sitzt.

Am nächsten Tag will man einen gemeinsamen Ausflug machen und da Naomis Wagen nur ein alter Zweisitzer ist, spricht die Herzogin Mr Tomlinson, einen pensionierte Richter aus Indien, an, der einen Viersitzer hat. Zur verabredeten Zeit fahren sie in die Berge und halten am Ende der Straße in einem abgelegenen Küstenort an, den Naomi "Am Ende der Welt" nennt. Dort treffen sie, sehr zu Mr Satterthwaite Freude, auf Mr Quin der auf einem Felsblock sitzt und auf das Meer schaut. Iregendwie hat Mr Satterthwaite das Gefühl, dass sein Freund immer im rechten Moment auftaucht, kann dieses Gefühle aber nicht in Worte fassen.

Die Gruppe möchte eigentlich picknicken, aber es beginnt zu schneien. Sie suchen in einer kleinen Kneipe Unterschlupf und treffen auf drei weitere Gäste – drei weitere Engländer: den Theaterproduzenten Vyse, eine berühmte Schauspielerin Rosina Nunn und ihren Ehemann Mr Judd. Beide Gesellschaften setzen sich zum Essen und die Konversation gelangt auch zur Zerstreutheit von Miss Nunn. So hatte sie schon einmal ihre Perlen in einem Wachbeutel im Hotel vergessen und es wurde ihr schon einmal ein Opal gestohlen.

Als Dieb wurde damals Alec Gerard, ein junger Autor, verdächtigt. Obwohl der Stein bei ihm nie gefunden wurde, wurde er verurteilt, hatte er doch am nächsten Tag eine beträchtliche Summe auf sein Konto eingezahlt. Er behauptete, dass ein Freund für ihn auf ein Pferd gesetzt hat, den Freund konnte er aber nicht vorzeigen.

Miss Nunn kramt nun in ihrer Handtasche und bringt einige bemerkenswerte Dinge zum Vorschein. So auch ein Holzschächtelchen. Mr Tomlinson erkennt sofort eine indische Rätselbox und zeigt den anderen mit einem Stück Käse, wie in der Box Dinge verschwinden und wieder auftauchen. Und plötzlich erscheint der seit einem Jahr vermisste Opal.

Allen ist sofort klar, dass Alec Gerard unschuldig im Gefängnis sitzt. Naomi seine Verlobte hat wieder neuen Lebensmut und bietet Mr Satterthwaite für Rückfahrt den Platz in ihrem Auto an.

Die Stimme aus dem Dunkeln

Originatitel: The Voice in the Dark

Mr Satterthwaite ist zurück an der französischen Riviera und genießt in Cannes den Sonnenschein mit Lady Barbara Stranleigh, die er schon seit seiner Jugend kennt. Sie ist schön, skrupellos, egozentrisch und völlig gefühllos. Sie war viermal verheiratet und es gab in ihrer Familie eine Reihe von Tragödien und Todesfällen. So starb ihre ältere Schwester Beatrice bei einem Schiffsunglück der Uralia vor der Küste Neuseelands.

Lady Stranleigh erzählt Mr Satterthwaite, dass sie über ihre Tochter, die zu Hause auf Abbot's Mede geblieben ist, besorgt ist: » Margery hört seltsame Dinge und sieht Gespenster und so etwas. Ich hätte nie gedacht, dass Margery soviel Phantasie hat. Sie ist ein liebes Kind, war es immer, nur ein wenig langweilig.« Mr Satterthwaite, der am nächsten Tag nach England reisen will, verspricht ihr, sich um die Sache zu kümmern.

Im Zug nach Hause trifft auf Mr Quin, dem er die Geschichte sofort erzählt. Mr Quin verspricht ganz in der Nähe, im Gasthof „Zu den Schellen und Narren“, abzusteigen, dort wo die beiden schon einmal gewohnt haben.

Angekommen auf Abbot's Mede, erzählt Margery Satterthwaite, dass sie seit zwei Monaten in ihrem Schlafzimmer eine Stimme aus dem Dunklen hört, die einmal flüsternd, einmal lauter sagt: »Gib mir wieder, was dir nicht gehört. Gib mir wieder, was du gestohlen hast! «. Weil sie sich ängstigt, bittet sie die Zofe ihrer Mutter mit in ihr im Zimmer zu schlafen. Sie hört die Stimmen aber nicht. In der vergangenen Nacht hatte Margery geträumt, dass ein scharfer Gegenstand an ihren Hals gedrückt wird und dazu hatte sie die Stimme auch wieder gehört. Als sie nach Clayton ruft, hat diese das Gefühl den Hauch eines Geistes zu spüren, der aus dem Zimmer läuft. Am Morgen hat sie eine Wunde am Hals.

Satterthwaite spricht mit Clayton, eine ältere, blauäugige und grauhaarige Dame und ebenfalls eine Überlebende des Schiffunglücks der Uralia, die Margerys Erzählungen für Spinnerei hält.

Satterthwaite interessiert sich nun für die Gäste des Hauses: Das sind Margerys beste Freundin Marcia Keane und ein ihr Cousin Roley Vavasour. Da beide seit Beginn des Auftretens der Stimmen im Haus sind, geraten sie in Verdacht.

Die Post kommt ins Haus und darunter ein Brief von Lady Stranleigh, indem sie sich für die Pralinen von Margery bedankt und indem sie schreibt, dass sie eine Lebensmittelvergiftung hat. Margery sagt Satterthwaite, dass sie ihrer Mutter keine Pralinen geschickt hat.

Neben den schon genannten Gästen hat Roley noch eine Spiritistin Mrs Casson und ihr Medium Mrs Lloyd ins Haus gebracht. Eine Séance wird abgehalten. Durch das Medium spricht die Stimme von Lady Stranleighs Schwester Beatrice. Mr Satterthwaite, der Beatrice vor über vierzig Jahren gekannte hat, stellt dem Medium eine Frage, deren Antwort nur er weiß und das Medium antwortet richtig und dann sprich 'Beatrice' noch zur Gesellschaft: »Gib mir wieder, was dir nicht gehört.« 

Von diesem Ereignis sehr erschüttert befragt Satterthwaite Margery über Roley und findet heraus, dass er den Titel erbt, sollten sie und ihre Mutter sterben. Er hatte Margery um ihre Hand angehalten. Sie hatte abgelehnt, weil sie sich gegen den Willen ihrer Mutter mit einem Hilfsgeistlichen aus dem Dorf verlobt hat.

Lady Stranleigh schickt ein Telegramm, dass sie morgen nach Hause zurückkehrt. Mr Satterthwaite fährt nach London zurück, weil er seine Aufgabe, zwar nicht für erledigt, aber für beendet hält. Die Angelegenheit erfährt eine ernste Wendung, als er aus der Morgenzeitung erfährt, dass Lady Stranleigh tot in ihrem Badezimmer in Abbots Mede aufgefunden wurde. Er fährt zurück und mietet sich im dem Leser schon bekannten Gasthof "Zu den Schellen und Narren" ein, wo er auf Mr Quin trifft. Der kann ihm auch nicht weiter helfen, meint aber, dass nur er das Problem lösen kann.

Er kehrt nach Abbots Mede und findet eine völlig verstörte Margery vor, die ihr Testament machen will. Clayton ist die erste Zeugin und er soll der zweite Zeuge sein. Als er Claytons vollständigen Namen liest – Alice Clayton – erinnert er sich vierzig Jahre zurück und daran wie er die Zofe der beiden Schwestern heimlich auf dem Flur geküsst hatte – ein lebendiges, fröhliches und braunäugiges Mädchen. Sofort wird ihm klar, dass Clayton Beatrice ist. Nach dem Unglück hatte sie einen Gedächtnisverlust und hatte selbst geglaubt, dass sie Alice ist. Und da Beatrice die Ältere war, hätte sie das Erbe des Onkels erhalten und nicht Margerys Mutter. Die beiden gehen hinauf in Claytons Zimmer und finden sie tot, gestorben an Herzversagen. Mr Satterthwaite schließt: »Vielleicht ist es besser so.«

Das schöne Gesicht

Originatitel: The Face of Helen

Mr Satterthwaite ist im Royal Opera House in Covent Garden und genießt die Aufführung der Cavalleria rusticana, die von Der Bajazzo gefolgt werden soll, als er in der Pause mit Mr Quin zusammenstößt. Er lädt ihn für den zweiten Teil in seine Loge ein und beiden fällt im Parkett ein Mädchen auf, dass einen wunderschönen – griechischen – Kopf hat. In der nächsten Pause beobachten sie, dass das Mädchen von einem ernst aussehenden jungen Mann begleitet wird und dass ein weiterer junger Mann dazu gekommen ist, dessen Ankunft Spannung in die Gruppe gebracht hat.

Am Ende des Abends bietet Satterthwaite Quin an, ihn nach Hause zu fahren, was dieser aber ablehnt. Auf dem Weg zu seinem Auto sieht er die drei jungen Leute noch einmal, als die beiden Männer plötzlich beginnen zu streiten und zu kämpfen. Satterthwaite nimmt sich des Mädchens an und bietet ihr an, sie nach Hause zu fahren. Sie bedankt sich und sie fahren nach Chelsea. Sie stellt sich als Gillian West vor, der ernste Mann ist Philip Eastney und der andere Mr Burns und sie hofft, dass Eastney Burns nicht verletzt hat. Satterthwaite verspricht ihr, das heraus zu finden und sie dann anzurufen.

Am nächsten Sonntag ist Satterthwaite in Kew Gardens, als sich seine Wege wieder mit denen von Gillian West und Charlie Burns kreuzen. Die beiden erzählen, dass sie sich gerade verlobt haben. Gillian ist sehr nervös, wie diese Neuigkeit auf Philip Eastney wirken könnte. Charlie meint, dass schon öfter Männer aus Liebeskummer den Kopf verloren haben und seltsame Dinge getan haben.

Am nächsten Donnerstag ist er bei Gillian zum Tee. Zu deren Erleichterung hatte Eastney die Neuigkeiten mit Fassung aufgenommen und den beiden auch schon ihre Hochzeitsgeschenke übergeben: zum einen ein neues Radio und zum anderen ein bauchiger Pokal aus dünnem grünem Glas, auf dessen Rand eine schillernde Kugel ruhte, die wie eine große Seifenblase aussah. Nur eine Bitte hatte er geäußert, dass Gillian heute Abend zu Hause bleiben solle und sich die Musiksendung im Radio anhören möge.

Satterthwaite hat ein ungutes Gefühl, als er Gillian verlässt und hofft wie schon zuvor Mr Quin im Arlecchino Restaurant zu treffen. Quin ist nicht dort, aber trifft auf Eastney. Die beiden Männer unterhalten sich und Satterthwaite erfährt, das der Andere im Krieg an der Herstellung und dem Testen von Giftgasen beteiligt war.

Als er das Restaurant verlässt, hat sich sein ungutes Gefühl eher verstärkt, er kauft eine Zeitung mit dem Radioprogramm des Abends, versteht die Zusammenhänge und weiß, dass Gillian in großer Gefahr ist. Er rast zu ihrer Wohnung und zerrt sie aus der Wohnung, kurz bevor der Tenor die hohen Töne beim Singen eines Hirtenliedes erreicht. Eine streunende Katze läuft in die Wohnung und wird tot aufgefunden – getötet vom Giftgas aus der Glasskulptur, die von den hohen Tönen des Gesangs zerbrochen war.

Satterthwaite trifft Eastney am Ufer der Themse in Chelsea und teilt ihm mit, dass sein Plan gescheitert ist. Die beiden Männer trennen sich und einige Minuten später wird Satterthwaite von einem Polizisten gefragt, ob er auch das Geräusch eines potentiellen Selbstmörders gehört hat.

Der tote Harlekin

Originatitel: The Dead Harlequin

Der Vogel mit dem gebrochenen Flügel

Originatitel: The Bird with the Broken Wing

Der Mann im Meer

Originatitel: The Man From the Sea

Die Straße des Harlekin

Originatitel: Harlequin's Lane

Kritiken

Die Kritik im Times Literary Supplement vom 29. Mai 1930 versäumt es etwas anderes aus dem Buch zu besprechen, als die Beziehung zwischen Quin und Satterthwaite, und stellt fest, dass dem letzteren immer geholfen wird, „alte Geheimnisse zu lösen, manchmal auch das Glück, den Unglücklichen zurückzubringen und manchmal auch die kommende Tragödie nicht zu verhindern“.[8]

Die Kritik in der The New York Times vom 4. Mai 1930 beginnt: „Diese Sammlung eine Sammlung von Detektivgeschichten zu nenne ist irreführend. Zwar beschäftigen sich einige von ihnen mit Verbrechen, aber sind sie doch eher mysteriöse Erzählungen, fast Märchen.“ Der anonyme Kritiker beschreibt Mr. Satterthwaite und Mr. Quin und ihre Beziehung zu den einzelnen Geschichten und untereinander und schließt: „Das Buch bietet einen seltenen Genuss für den anspruchsvollen Leser.“[9]

Wichtige Ausgaben

  • 1930 Erstausgabe UK William Collins and Sons (London), 14. April 1930
  • 1930 Erstausgabe USA Dodd Mead and Company (New York), 1930
  • 1980 Deutsche Erstausgabe Scherz Verlag [4]
  • 1987 Neuübersetzung von Günter Eicher, Scherz Verlag [5]

Erste Veröffentlichungen der Geschichten

Die Erstveröffentlichung ist nicht für alle Geschichten dokumentiert und lässt sich deshalb nur teilweise rekonstruieren:

  • The Coming of Mr Quin (Die Ankunft des Mr. Quin): als The Passing of Mr Quin in Ausgabe 229 des Grand Magazine März 1924.
  • The Shadow on the Glass (Der Kavalier am Fenster): Ausgabe 236 des Grand Magazine Oktober 1924.
  • The Sign in the Sky (Das Zeichen am Himmel): als A Sign in the Sky in Ausgabe 245 des Grand Magazine Juli 1925.
  • At the Bells and Motley (Der Zaubertrick): als A Man of Magic in Ausgabe 249 des Grand Magazine November 1925.
  • The Soul of the Croupier (Die Seele des Croupiers): Ausgabe 237 des The Story-Teller Magazin Januar 1927.
  • The World's End (Das Ende der Welt): als World's End in Ausgabe 238 des The Story-Teller Magazin Februar 1927.
  • The Voice in the Dark (Die Stimme aus dem Dunkeln):Ausgabe 239 des The Story-Teller Magazin März 1927.
  • The Face of Helen (Das schöne Gesicht):Ausgabe 240 des The Story-Teller Magazin April 1927.
  • Harlequin's Lane (Die Straße des Harlekin): Ausgabe 241 des The Story-Teller Magazin Mai 1927.
  • The Man From the Sea (Der Mann im Meer): Volume 1, Nummer 6 des Britannia and Eve Magazin Oktober 1929.

Widmung

Christies Widmung im Buch lautet: „To Harlequin the invisible“ (deutsch: Für Harlekin, den Unsichtbaren).

Diese Widmung ist in zweierlei Hinsicht untypisch; zum einen war es bei Christie nicht üblich Sammlungen von Kurzgeschichten mit einer Widmung zu versehen und zum anderen ist dieses Buch das einzige, das Christie einer ihrer fiktiven Personen widmete.

Verfilmungen

The Passing of Mr. Quin ist ein britischer Film aus dem Jahr 1928 auf der Basis der ersten Kurzgeschichte dieser Anthologie Die Ankunft des Mr. Quin (The Coming of Mr. Quin). Dieser Film ist der erste Film, der jemals auf der Grundlage einer Arbeit von Agatha Christie entstanden ist. Die Adaption stammt von Hiscott, der bei der ersten Verfilmung eines Romans mit dem bekannteren Hercule Poirot Alibi 1931 Regie führte [10].

Hörbücher

  • 2008 Der seltsame Mr. Quin: (Zwei Teile, 5 + 4 CDs). Einzige ungekürtze Lesung. Sprecher: Hans Eckardt. Regie: Ann-Sophie Weiß. Assistenz: Veronika Schmidt. Aus dem Englischen von Günter Eichel. Marburg: Verlag und Studio für Hörbuchproduktionen [11]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. The Observer April 13, 1930 (Page 9)
  2. John Cooper and B.A. Pyke. Detective Fiction - the collector's guide: Second Edition (Pages 82 and 87) Scholar Press. 1994. ISBN 0-85967-991-8
  3. American Tribute to Agatha Christie
  4. a b Deutsche Erstausgabe im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  5. a b Neuübersetzung 1987 im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  6. Die mörderische Teerunde (1993) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  7. Die Mördermaschen (1982) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  8. The Times Literary Supplement, 29. Mai 1930, S. 461
  9. The New York Times Book Review, 4. Mai 1930, S. 25
  10. The Passing of Mr. Quin (1928) bei imdb.com.
  11. Hörbuch (vollst.) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

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