Adobe Indesign

Adobe Indesign
Adobe InDesign
Entwickler: Adobe Systems
Aktuelle Version: CS4 (6.0.1)
(Februar 2009)
Betriebssystem: Windows, Mac OS X
Kategorie: Desktop Publishing
Lizenz: proprietär
Deutschsprachig: ja
Adobe InDesign

InDesign ist ein Desktop-Publishing-Programm von Adobe Systems und gehört mit QuarkXPress und Adobe FrameMaker zu den marktführenden DTP-Layoutprogrammen.

Inhaltsverzeichnis

Anwendungsgebiete

InDesign ist ein Layoutprogramm und wurde von Adobe als Konkurrenz zu QuarkXPress entwickelt. InDesign ist der Nachfolger von PageMaker, das von Aldus entwickelt und von Adobe übernommen, aber nicht mehr weiterentwickelt wurde. InDesign sieht auf den ersten Blick aus wie viele Adobe-Programme, da dessen Benutzeroberfläche den anderen Produkten von Adobe Systems, wie z. B. Photoshop oder Illustrator entspricht.

InDesign wird vor allem in Werbeagenturen und von freien Grafikern, bei Prepress-Dienstleistern sowie in Druckereien und Verlagen eingesetzt. Zusammen mit Redaktionssystemen ist es häufig in Kombination mit dem Redaktionswerkzeug und Textprogramm Adobe InCopy in der professionellen Zeitungs- und Zeitschriftenproduktion anzutreffen. Weitere Einsatzbereiche mit oder ohne Redaktionssystem sind Prospekte, Broschüren, Kataloge, Faltblätter, Plakate, Geschäftsdrucksachen, seltener auch PDF-Bildschirmpräsentationen mit eingebundenen Filmen, Flash und Interaktivität, und auch Database-Publishing-Anwendungen.

Marktanteil

In der Branche existieren viele Spekulationen über Marktanteile von InDesign gegenüber QuarkXPress. Fakt ist jedoch, dass sich durch das Bündeln mit der Adobe Creative Suite zumindest die Verkaufszahlen erhöhen, nicht notwendigerweise jedoch der Marktanteil (also der Einsatz) von InDesign. Seit Freigabe der Version CS3 und Erhöhung der Preise um 20 % gegenüber der CS2 entsteht speziell in Europa immer mehr der Eindruck, dass Adobe seine Marktmacht ausnutzt.[1]

Funktionsweise

Mit InDesign ist es möglich, visuell ein- oder mehrseitige Layouts in beliebigen Seitenformaten zu erstellen. Das Programm unterstützt den Layouter bei der Aufteilung und Verwaltung der Seiten und Bögen.

Elemente – genannt Objekte – werden auf den Seiten in Form von Rahmen angebracht, die anschließend mit Inhalten wie Text, Bildern, Grafiken, Filmen, Flash, Tondateien oder Tabellen oder auch mit anderen Objekten, verschachtelten Objekten und Objektgruppen gefüllt werden. InDesign ermöglicht eine beliebig tiefe Verschachtelung von Objekten. Rahmen- und Inhaltsfarbe, Zeichen- und Absatzattribute, Tabellen mit ihren Zellen, bei Objekten, Typo und Objektinhalten verwendete Konturstile, Transparenzen, Effekte und viele andere Parameter können dabei frei und flexibel definiert und in Stilvorlagen für die spätere Wiederverwendung gespeichert werden.

InDesign beherrscht in Grundzügen das XML-Format beim Im- und Export, das sich gerade im Umfeld von Database Publishing mehr und mehr etabliert.

Zusammenarbeit mit anderen Anwendungen

Weiterhin unterstützt InDesign die Ausgabe im verbreiteten hauseigenen Portable Document Format (PDF), einem Quasi-Standard für Druck und Druckvorstufe, sowie viele für professionelle Benutzer relevante Funktionen wie Farbseparation, Preflight, Farbprofile etc. Aus InDesign können sowohl über die Exportfunktion als auch über das Drucken und mit Hilfe des Distillers druckfähige PDFs erstellt werden. Interaktive Bildschirmpräsentationen und Transparenzen können hingegen nur über die programminterne Exportfunktion an das zu erstellende PDF weitergereicht werden.

InDesign erlaubt eine direkte Zusammenarbeit mit den anderen Produkten von Adobe, z. B. Photoshop, Illustrator, Dreamweaver und Flash. Auch ist das Öffnen und Konvertieren von QuarkXPress-Dateien bis Version 4.x sowie PageMaker-Dateien bis hinunter zu Version 6 möglich. Mittels 3rd-Party-Plugins ist auch das Öffnen von Quark-Dateien bis zur Version 7 möglich, wenn auch wie bei jeder Konvertierung die Qualität der Resultate stark von der Komplexität der Layouts abhängt.

Durch die Akquisition von Macromedia durch Adobe Systems hat sich mit InDesign CS3 die Interoperabilität mit Flash und Dreamweaver erhöht. Adobe InDesign CS3 wird mit der Adobe Creative Suite 3 Design Premium und Standard ausgeliefert und ist auch in Master Collection der Creative Suite enthalten.

InDesign wird wie die anderen Anwendungen der Creative Suite mit Adobe Bridge ausgeliefert. Zum einen bietet Adobe Bridge direkten Zugang zu den InDesign-Daten, dabei lassen sich ohne eine Datei zu öffnen die Metadaten bearbeiten oder die verwendeten Farben und Schriften auslesen, zum anderen bietet Adobe Bridge über das Werkzeugmenü die Möglichkeit verschiedene Arbeitsschritte über JavaScript zu automatisieren.

InDesign und Leopard

Auch bei der vorletzten Version, InDesign CS3 (5.0.3), gab es unter Leopard (Mac OS X 10.5) Probleme, auf die sich Adobe bezog, die allerdings durch das Betriebssystem hervorgerufen wurden:[2]

„Bei der Ausführung von InDesign CS3 unter Mac OS X Leopard (Versionen 10.5.1 bis 10.5.4) gibt es zwei bekannte Probleme:

  1. InDesign CS3 wird möglicherweise unerwartet beendet, wenn über die Navigation Services in den Dialogfeldern des Betriebssystems oder der Anwendung die Befehle „Platzieren“, „Speichern“, „Speichern unter“ oder „Exportieren“ verwendet werden.
  2. InDesign CS3 kann nicht über den Tastaturbefehl Befehlstaste + H ausgeblendet werden.“

Als vorläufige Lösung empfiehlt der Hersteller, vor dem Öffnen bestehender Dokumente den Dialog „Neues Dokument“ und dann den Befehl „Platzieren“ aufzurufen, anschließend beide Vorgänge abzubrechen und dann erst mit der eigentlichen Arbeit zu beginnen.

Mit Erscheinen von MacOS 10.5.6 ist das Problem behoben.

Sprachen und Schriften in InDesign

InDesign erlaubt – abhängig vom Zeichensatz – den Zugriff auf Unicode-Zeichen, und es bietet auch für die lateinische Schrift OpenType-Unterstützung sowohl unter Windows wie auch unter Mac OS X.

Mitteleuropäische Sprachen, die in lateinischer Schrift geschrieben werden (z.B. Tschechisch und Ungarisch), können mit den westeuropäischen Versionen ab InDesign CS2 verarbeitet werden; zuvor gab es dafür eine eigene Version InDesign CE (Central Europe).

InDesign unterstützt in der von Adobe in der westlichen Welt ausgelieferten Version keine Rechts-nach-Links-Sprachen wie Arabisch oder Hebräisch; dafür existiert eine eigene Version für den Nahen Osten: InDesign ME (Middle East). Auch für die ostasiatischen Sprachen Chinesisch, Japanisch und Koreanisch gibt es eigene Versionen mit den nötigen typografischen Sonderfunktionen (Kontrolle über Zeichensetzung, Satzspiegel, Furigana etc.). Dokumente, die in fremden InDesign-Versionen erstellt wurden, bleiben beim Öffnen in der Version für europäische Sprachen erhalten.

Sprache ist in InDesign ein Zeichenattribut. Dadurch ist es möglich, innerhalb eines Absatzes Sprachen zu wechseln und trotzdem korrekt zu trennen (z.B. ein französisches Zitat innerhalb eines englischsprachigen Absatzes). Jeder Sprache können vorgeschlagene oder frei zu wählende typografische An- und Abführungszeichen zugewiesen werden.

Mit der 2007 erschienenen Version CS3 (5.0) unterstützt das Programm nunmehr, neben der alten Rechtschreibung, auch beide Versionen der Rechtschreibreform (1996 und 2006). Schweizerdeutsch ist als Schweizerdeutsch (alt) und als reformierte Version (2006) integriert.

Die von Adobe für die deutschen Sprachen eingesetzten Trennalgorithmen stammen bislang ausnahmslos von der US-Firma Proximity. Allerdings gibt es inzwischen auch Drittanbieter, für Deutsch u.a. Duden, die kostenpflichtige Wörterbücher ausliefern, vor allem Fachwörterbücher.

InDesign CS4 für europäische Sprachen unterstützt die folgenden Sprachen bzw. Sprachvarianten: Bulgarisch, Dänisch, Deutsch Alte Rechtschreibung, Deutsch Neue Rechtschreibung, Deutsch Reform 1996, Deutsch Reform 2006, Deutsch Schweiz, Deutsch Schweiz Reform 2006, Dänisch, Englisch GB, Englisch Kanada, Englisch USA, Englisch USA Medizin, Englisch USA Recht, Estnisch, Finnisch, Französisch, Französisch Kanada, Griechisch, Italienisch, Katalanisch, Kroatisch, Lettisch, Litauisch, Niederländisch, Niederländisch Reform 2005, Norwegisch Bokmål, Norwegisch Nynorsk, Polnisch, Portugiesisch, Portugiesisch Brasilien, Rumänisch, Russisch, Schwedisch, Slowakisch, Slowenisch, Spanisch Standard, Tschechisch, Türkisch, Ukrainisch und Ungarisch.

Weitere Funktionen

Weiterhin bietet das Programm seit Version 2.0 Transparenzeffekte, die seit CS3 getrennt für Texte und deren Rahmenkonturen und -flächen angewandt werden können. Etliche FrameMaker-ähnliche Funktionen sind dazugekommen, u.a. Textvariablen, Listen, etc.

Bereits 2005 kündigte Adobe die Umstellung der Mac OS X-Version auf die neuen Intel-Prozessoren an[3], erst die im Mai 2007 erschienenen Version CS3 (Version 5.0) unterstützt nun auch nativ die neuen Intel-Prozessoren. Zusätzlich wurden in InDesign, gemeinsam mit Adobe Flash, Adobe Photoshop, Adobe Illustrator und Adobe InCopy (sowie dem inzwischen eingestellten Adobe GoLive 9) (InCopy ist nicht in der Creative Suite enthalten) die neue Bedienfeld-Oberfläche (englische Version: „Panel“) von Adobe eingeführt. Mit CS4 wurden in den genannten Programmen die Bedienfelder überarbeitet und durch das Programmfenster, in dem alle geöffneten Dokumenten in Tabs dargestellt werden können, ergänzt.

InDesign erlaubt es, vorhandene Layouts weiterzuverwenden, indem man eine vorhandene INDD-Datei in einem anderen InDesign-Dokument ablegt.

Mit der Version CS4 wurde zudem der Live-Preflight eingeführt, der während des Arbeitens das Dokument auf Probleme überprüft und im Informationsfeld des Dokumentenfensters sowie in einem Bedienfeld den Preflight-Status anzeigt.

Importfähige Grafikformate

InDesign erlaubt das Platzieren fast aller gängigen Grafikformate, Transparenzen werden für die Formate AI (Adobe Illustrator), PSD (Adobe Photoshop), PDF, TIFF und INDD (Adobe InDesign) unterstützt.

Exportformate

InDesign CS 3-Dokumente (Mac-Version) können, neben den nativen Dateiformaten, in folgende Formate exportiert werden:

  • Adobe PDF
  • EPS
  • InDesign Interchange Format INX
  • JPG
  • Komprimierte SVG
  • SVG
  • XML

Mit InDesign CS4 kamen weitere dazu:

  • SWF
  • XFL Austauschformat für Flash CS4
  • IDML InDesign Markup Language

Skripte

Um sich wiederholende Arbeitsroutinen zu automatisieren, z. B. die Formatierung von Überschriften oder die Durchnummerierung von Seiten, bietet InDesign eine Schnittstelle an.

Die Automatisierung solcher Arbeiten wird bei InDesign über „Skripte“ realisiert. Mögliche Programmiersprachen dafür sind JavaScript (.jsx), VB-Script (.vbs) oder Applescript (.as). Unter Windows kann mit JavaScript oder VBScript entwickelt werden und unter Mac OS mit JavaScript und AppleScript.

Für die Erstellung von Skripten bietet Adobe InDesign das mitgelieferte „ExtendScript-Toolkit“ an, das einen Editor und einen Debugger beinhaltet. Die InDesign Skriptsprachen basieren auf einem objektorientierten Klassenmodell, wobei alle Objekte von der Basisklasse „Application“ oder kurz „app“ abgeleitet sind.

Native Dateiformate

  • indd: Normales Dokument
  • indt: Template, Vorlagenformat
  • indb: Buchdatei; synchronisiert Dokumenteigenschaften und verwaltet ihre Seitenzahlen, Nummerierungen und Querverweise
  • indl: Bibliotheksdatei; nimmt, ähnlich einer Zwischenablage, häufig benutzte Objekte und Objektgruppen auf und gibt sie als Kopien an die Dokumente zurück
  • inds: Snippets („Schnipsel“); ins Dateiverzeichnis gezogene oder exportierte Objekte und Objektgruppen, die von dort zurück ins Layout gezogen oder platziert werden können
  • inx: Austauschformat zum Öffnen einer InDesign-Datei mit Vorgängerversionen des Programms; bis CS3 diente es auch als Reparaturformat
  • idml: InDesign Markup Language, ein ZIP-Format, das die Bestandteile des Dokuments in Form von XML-Dateien enthält; dient seit CS4 zur Reparatur beschädigter Dokumente; kann wegen seines offenen Formats auch zur textgesteuerten Erzeugung und Änderung von InDesign-Dokumenten herangezogen werden
  • icml: InCopy-Dokument (ab CS4), zum Austausch mit InCopy CS4
  • incx: InCopy-Dokument (ab CS3), zum Austausch mit InCopy CS3 und CS2
  • incd: InCopy-Dokument (bis CS3), zum Austausch mit InCopy CS
  • xfl: Austauschformat für Flash (ab CS4)

Versionsgeschichte

  • InDesign 1.0, Ende 1999: Versionen für Windows und Macintosh
  • InDesign 1.5, Mai 2001
  • InDesign 2.0, Februar 2002: erste Version mit Mac OS X-Unterstützung, Transparenzen und Schlagschatten
  • InDesign CS (3.0), Dezember 2003: ab Mitte 2004 als InDesign CS PM-Edition mit erweiterten Plug-ins
  • InDesign CS2 (4.0), Mai 2005: verschachtelte Formate, magnetische Henkel, Objektstile
  • InDesign CS3 (5.0), Juni 2007: erste Mac-Intel-native Version. GREP- und Objekt-Suche, Zellen- und Tabellenformate, XHTML-Export, Transparenzeffekte.
  • InDesign CS4 (6.0), November 2008: Bedingter Text, GREP- und Zeilenformate mittels Zeichenformaten in Absatzformaten, Profil-gesteuerter Live-Preflight, erweitertes Verknüpfungsbedienfeld, IDML- (InDesign Markup Language), SWF- und XFL-Export, interaktiv-intelligente („magnetische“) Hilfslinien, Dokumentenfenster mit Reitern, um 90° drehbare Druckbogenansichten, Querverweise, neues Hyperlink-Funktionalitäten-Bedienfeld, Seitenübergänge.
  • InDesign CS4 6.0.1, Februar 2009: Bugs entfernt

Weblinks

Quellen

  1. Nigel Moore: Adobe is ripping off European customers; 29. März 2007
  2. http://www.adobe.com/support/documentation/en/indesign_incopy/503/Adobe_InDesign_CS3_5.0.3_Update_ReadMe.pdf
  3. http://live.macobserver.com/article/2005/06/wwdc2005_keynote.shtml

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