Deutsch-Französisches Hochschulinstitut

Deutsch-Französisches Hochschulinstitut
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Das Deutsch-Französisches Hochschulinstitut (DFHI, französisch ISFATES) ist eine deutsch-französische Hochschulkooperation zwischen der Universität Metz und der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes. Als erste Kooperation dieser Art beruht diese Institution auf einem Staatsvertrag zwischen Frankreich und der Bundesrepublik Deutschland. Die Außenminister der Bundesrepublik Deutschland und der Französischen Republik unterschrieben am 15. September 1978 die Konvention, mit der das Deutsch-Französische Hochschulinstitut für Technik und Wirtschaft/L'institut supérieur franco-allemand de techniques, d'économie et de sciences (DFHI/ISFATES) mit Sitz in Saarbrücken bzw. in Metz gegründet wird.

Inhaltsverzeichnis

Studienangebote

Das DFHI (Deutsch-Französisches Hochschulinstitut) bietet einen drei- bzw. fünfjährigen deutsch-französischen Studienzyklus mit alternierenden Studienorten (Metz, Saarbrücken) an.

Die vollintegrierten deutsch-französischen Studiengänge werden angeboten in den Fachrichtungen:

Während der Zyklen, die abwechselnd an der Université Paul Verlaine - Metz (Frankreich) und der HTW des Saarlandes (Deutschland) stattfinden, nehmen die deutschen und französischen Studierenden gemeinsam an allen Vorlesungen teil, wodurch ein ständiger und bereichernder Kontakt zur anderen Kultur entsteht.

Eine Umfrage unter den Absolventen des DFHIs seit 1978 (mehr als 1800 Studierende) bestätigt, dass ein solcher Studiengang einen schnellen beruflichen Einstieg, eine größere Jobsicherheit sowie ein bedeutenderes Anfangsgehalt mit sich bringt als das, was Absolventen mit einem äquivalenten nationalen Diplom erhalten.

Bei erfolgreichem Abschluss erhalten die Studierenden jeweils Doppeldiplome (sowie nach dessen Einführung das binationale Diplom der Deutsch-Französischen Hochschule):

  • Bachelor / Licence der HTW und der Universität Paul Verlaine - Metz (+ Bachelor of Engineering der Universität Luxemburg im Studiengang Europäisches Baumanagement)
  • Master der HTW und der Universität Paul Verlaine - Metz

Zusätzlich zertifiziert die Deutsch-Französischen Hochschule / Université franco-allemande (DFH/UFA) ebenfalls mit einem Bachelor / Master.

Geschichte

1978 - Gründung

Die Idee eines Studienganges mit deutsch-französischer Kooperation entstand bereits in den 60er Jahren, inspiriert vom Élysée-Vertrag (deutsch-französischer Freundschaftsvertrag 1963), in dem die gemeinsame Förderung von Bildung und Jugend festgeschrieben wurde.

Die französische Region Lothringen und das deutsche Saarland boten sich aus verschiedenen Gründen für eine solche Initiative an: einerseits wollte man die Regionen bildungspolitisch aufwerten und andererseits das große Potenzial ausnutzen: traditionell existieren zwischen dem Saarland und Lothringen enge wirtschaftliche und kulturelle Beziehungen.

Schnell gewann man die Unterstützung der jeweiligen politischen Verantwortlichen, und beschloss, einen ersten binationalen Studiengang zu gründen. Studenten mit außerordentlich guten Leistungen im Grundstudium und abgeschlossenem Vordiplom, sollte die Möglichkeit gegeben werden, nach einem 2-jährigen Studium die zwei nationalen Diplôme Maîtrise (F) und Diplom FH (D) zu erhalten. Das erste deutsch-französische Doppeldiplom war geboren.

Die Außenminister der BRD und der Französischen Republik unterschrieben am 15. September 1978 die Konvention, mit der das Deutsch-Französische Hochschulinstitut für Technik und Wirtschaft/l'institut Supérieur Franco-Allemand de Techniques , d'economie et de sciences (DFHI/ISFATES) mit Sitz in Saarbrücken bzw. in Metz gegründet wird.

Die ersten Studiengänge sind Betriebswirtschaft, Maschinenbau und Elektrotechnik, bald darauf kommen Bauingenieurwesen, Informatik und seit neustem Logistik dazu.

1997 - Die Deutsch-Französische Hochschule

1997 wurde im Rahmen eines völkerrechtlichen Abkommens zwischen den zwei Staaten, dem Abkommen von Weimar, die Gründung der Deutsch-Französischen Hochschule/Université franco-allemande (DFH/UFA) beschlossen. Es handelt sich heute um einen Verbund von über 150 Mitgliedshochschulen aus Deutschland und Frankreich, zu dem auch das DFHI/ISFATES gehört.

1999 - Neue Studienstruktur

Im Jahr 1999 führt das DFHI, kurz nach seinem 20. Geburtstag, eine neue Studienstruktur ein. Die Ausbildung wurde an die geänderten Rahmenbedingungen angepasst und modernisiert.

Die Studiendauer beträgt nun, ähnlich einer Fachhochschulausbildung, vier Jahre und ist sofort nach dem Abitur zugänglich.

2005 - Bachelor / Master

Ab dem Studienjahr 2005/2006 bietet das DFHI einen Bachelor-/Masterstudiengang für seine Fachrichtungen an. Auch wird nun ein trinationales Bachelor in der Fachrichtung Europäisches Baumanagement angeboten, welches in der Zusammenarbeit mit der HTW, der Université Paul Verlaine - Metz und der Universität Luxemburg entstanden ist.

2009 - Neues Gebäude in Metz

Februar 2009 zog das DFHI in Metz in ein neues Gebäude am Technopôle (Metz) um, das es mit der ENSAM teilt. Zuvor war es ausschließlich auf die Lokalitäten der Universität Metz angewiesen.

Charakter des Hochschulinstituts

Zusätzlich zu dem fachlichem Unterricht, der in der Regel in der Sprache des Studienortes stattfindet, wird jedes Semester Englisch, die jeweilige Partnersprache (Französisch bzw. Deutsch) und Interkulturelle Kommunikation gelehrt.

Da die deutschen und französischen Studenten jeweils gemeinsam den Studienort wechseln kann die interkulturelle Zusammenarbeit schon ab dem ersten Semester in Theorie und Praxis geübt werden. Auch der nicht zu vernachlässigende Anteil der französischsprachigen Afrikanern trägt seinen Teil zur kulturellen Vielfalt bei, wobei der Unterricht sich auf die Kultur in Frankreich und Deutschland konzentriert.

Die Atmosphäre unter den Studenten ist relativ familiär, da die Hochschulgröße (ca. 100 Studenten pro Studienjahr, ca. 20 Studenten pro Studienjahr pro Fach) es möglich macht, alle seine Kommilitonen kennenzulernen. In den ersten beiden Semestern werden viele Studienfächer für mehrere Fachrichtungen gleichzeitig angeboten; dies bildet das Allgemeinwissen und fördert nebenbei auch noch das Zusammengehörigkeitsgefühl.

Ablauf des Studiums

Die vom DFHI angebotenen Studiengänge sind vollständig binational: ab dem 1. Semester studieren Franzosen und Deutsche gemeinsam. Jeweils die Hälfte der Studienzeit wird in Frankreich bzw. Deutschland absolviert (Ausnahme: Europäisches Baumanagement):

Fachsemester Studienort
1. Semester Metz
2. Semester Metz
3. Semester Saarbrücken
4. Semester Saarbrücken
5. Semester Metz
6. Semester
Abschluss:
Saarbrücken
Bachelor
7. Semester Saarbrücken
8. Semester Saarbrücken
9. Semester Metz
10. Semester
Abschluss:
Praxisphase
Master

Das Fach Europäisches Baumanagement unterscheidet sich ab dem 3. Semester:

Fachsemester Studienort
1. Semester Metz
2. Semester Metz
3. Semester Luxemburg
4. Semester Luxemburg
5. Semester Praxisphase
6. Semester Saarbrücken
7. Semester
Abschluss:
Saarbrücken
Bachelor
8. Semester Saarbrücken
9. Semester Metz
10. Semester
Abschluss:
Praxisphase
Master

Die jeweiligen Praktika von Bachelor und Master werden nicht im eigenen Sprachraum absolviert (d.h. i.d.R. Frankreich für die Deutschen und umgekehrt).

Förderverein

Um die Ziele des Deutsch-Französischen Hochschulinstituts zu unterstützen, wurde im Februar 1990 auf Initiative des damaligen Direktors des DFHI, Professor Rainer Reisel, unter Mithilfe von Industrie- und Handelskammer und Handwerkskammer der Förderverein des Deutsch-Französischen Hochschulinstituts gegründet. Aufgabe des als gemeinnützig anerkannten Vereins ist die ideelle und materielle Unterstützung des Deutsch-Französischen Hochschulinstituts für Technik und Wirtschaft (DFHI).

Weblinks


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