Adolf Ehlers

Adolf Ehlers

Adolf Ehlers (* 21. Februar 1898 in Bremen; † 20. Mai 1978 Bremen) war ein deutscher Politiker (KPD, SAPD, SPD), Bremer Senator und Bürgermeister .

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Ehlers war der Sohn eines Arbeiters und wuchs in Bremen-Walle auf. Nach dem Besuch der Volksschule (Elsflether Straße) absolvierte er eine kaufmännische Lehre und wurde 1918 kurz vor Kriegsende Soldat. Bald nach seiner Rückkehr nach Bremen nahm er eine Stelle als Schweißer bei der AG Weser auf. Er war bei der AG Weser von 1921 bis 1933 Betriebsratsvorsitzender.

Er trat der KPD und dem Deutschen Metallarbeiterverband (DMV) bei. 1921 wurde er Vorsitzender des KJVD in Bremen und gehörte den Landesvorständen des DMV und des ADGB an. 1923 in die Bürgerschaft gewählt, zählte er zu den Anhängern des „rechten“ Parteiflügels der KPD um August Thalheimer und Heinrich Brandler und wurde daher seitens der „linken“ Parteiführung um Ruth Fischer 1925 zeitweise aus der Partei ausgeschlossen. 1927 nicht wieder ins Landesparlament gewählt, war Ehlers bis 1929 hauptamtlich als Propagandaleiter für die Rote Hilfe tätig. Er war dabei auch für das von dem Maler Heinrich Vogeler gestiftete Kinderheim im Barkenhoff in Worpswede zuständig, das von seiner Frau (1928) Ella Ehlers geb. Schimpf geleitet wurde.

1929 wurde Ehlers gemeinsam mit seinem Schwager und politischen Weggefährten Wilhelm Deisen erneut als „Rechter“ aus der KPD ausgeschlossen und schloss sich der KPO an. Diese verließ er 1932 als Teil der Minderheit um Paul Frölich und Jacob Walcher Richtung Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands (SAPD), deren Bezirk Nordwest er leitete. Nach 1933 war Ehlers in der Illegalität im Widerstand weiter für die SAPD tätig.

Nach der Befreiung 1945 trat Ehlers zunächst der KPD wieder bei und wurde Senator für Wohlfahrts- und Gesundheitswesen, trat aber im Mai 1946 zur SPD über. Ab 1948 gehörte er als Senator für innere Verwaltung, Wohlfahrt und Flüchtlingswesen später als Innensenator dem Senat an, 1948/49 war er zusätzlich Mitglied des Parlamentarischen Rates und ab 1949 Vertreter Bremens im Bundesrat. Als Bremer Innensenator plädierte er für die Begnadigung des Bremer Gestapo-Chefs Erwin Schulz.

Von 1959 bis 1963 amtierte er zusätzlich als Bürgermeister und war 1962 als Nachfolger von Wilhelm Kaisen im Gespräch. Von 1962 bis 1964 war er Mitglied des SPD-Bundesvorstandes.

Ehrungen

Siehe auch

Literatur


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