Deutscher Gehörlosenbund

Deutscher Gehörlosenbund

Der Deutsche Gehörlosen-Bund e.V. (DGB) versteht sich als die Interessenvertretung der auf 80.000 bis 100.000 Personen geschätzten Gruppe der deutschen Gehörlosen und anderer Hörgeschädigter, von denen etwa 30.000 eingetragene Mitglieder sind.

Der Deutsche Gehörlosen-Bund wurde 1950 gegründet und betrachtet sich als Rechtsnachfolger des 1927 gegründeten Reichsverbandes der Gehörlosen Deutschlands (ReGeDe).

Der DGB definiert „Gehörlosigkeit“ aus Sicht der Betroffenen nicht am nur am Hörstatus sondern auch an der Identifikation mit der Gebärdensprachgemeinschaft und Gehörlosenkultur.

Der DGB engagiert sich gezielt auch für die Interessen von Familien mit gehörlosen bzw. hochgradig hörgeschädigten Kindern bei denen eine endgültige Zuordnung zu den sprachlich und kulturell unterschiedlich orientierten Gruppen von Hörgeschädigten noch nicht möglich ist).

Der DGB versteht sich als sozialpolitische, kulturelle und beruflichen Interessenvertretung der Gehörlosen in Deutschland und als Forum für die Gebärdensprachgemeinschaft. Er informiert seine Mitglieder, beruflich mit Gehörlosen befasste Personen und die Öffentlichkeit über aktuelle Themen und berät seine Landesverbände bezüglich notwendiger sozialpolitischer Aktivitäten in ihrem Bundesland.

Mit der gesetzlichen Anerkennung der Gebärdensprache durch das Elfte Buch Sozialgesetzbuch (SGB IX) (2001) und das Behindertengleichstellungsgesetz (2002) wurde ein wichtiges Ziel des DGB erreicht. Die Aufklärung über den Anspruch der Betroffenen auf Verwendung der Gebärdensprache und die Umsetzung der Neuregelungen in die Praxis erfordern weitere Anstrengungen. So unterstützt der Verband z.B. Maßnahmen zur Ausbildung von GebärdensprachdolmetscherInnen und gehörlosen GebärdensprachdozentInnen und bemüht sich um den Aufbau einer entsprechenden Qualitätssicherung.

Ferner setzt sich der DGB dafür ein, dass immer mehr Gehörlose im pädagogischen, sozialpädagogischen, technischen und medizinischen Bereich selbst als Fachkräfte tätig werden können. Die Verbesserung des Beratungs- und Bildungsangebots für Gehörlose sowie der Auf- und Ausbau der Jugend-, Frauen- und Seniorenarbeit bilden weitere Schwerpunkte. Für diese besonderen Zielgruppen bietet der DGB traditionell bundesweite Seminare an. Zusätzlich führt er regelmäßig so genannte Führungskräfteseminare für die ehrenamtlichen MitarbeiterInnen der regionalen Gehörlosenvereine und -verbände durch.

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