Adolf I. von Waldeck und Schwalenberg

Adolf I. von Waldeck und Schwalenberg

Adolf I. von Waldeck und Schwalenberg († 3. Oktober 1270) war 1228 bis 1270 Graf von Waldeck.

Er war einer der beiden Söhne des Grafen Heinrich I. von Waldeck und Schwalenberg und der Heseke von Dassel († 25. Juli 1220). Er regierte nach dem Tod seines Vaters zunächst gemeinsam mit seinem älteren Bruder Volkwin IV.. Nach dem Tod ihres Onkels Hermann I. von Waldeck im Jahre 1224 wurde Adolf durch diese Erbschaft Graf von Waldeck und Schwalenberg.

Adolf war der eigentliche Begründer der Grafschaft Waldeck. Er gründete unter anderem die Städte Sachsenhausen, so auch vermutlich die Burg Eisenberg,[1] (wobei die Grafen von Waldeck hier allerdings erst ab 1367 als Besitzer erwähnt werden und ihnen daher die Erbauung nicht nachweislich zugeschrieben werden kann). Eine urkundliche Erwähnung von Rhoden wird durch eine Urkunde aus dem Jahr 1237 Adolf I. zugeschrieben. Die Gründung der Stadt Freienhagen erfolgte vermutlich ebenfalls durch ihn. Auch sicherte er sich endgültig die Stadt Korbach, drängte die Abtei Corvey weiter aus seinem Gebiet heraus, und gewann dabei auch etliche Freigerichte, wie Mengeringhausen, Sachsenberg und Fürstenberg (heute Ortsteile von Lichtenfels (Hessen)).

Zusammen mit seinem Bruder Volkwin stiftet er das Kloster Marienthal.

Der Ausbau und die Behauptung seiner Grafschaft brachten ihn in häufige Konflikte mit benachbarten Fürsten. Im Thüringisch-Hessischen Erbfolgekrieg unterstützte er Landgraf Heinrich I. von Hessen in dessen Kampf gegen die Reichsabtei Corvey und die Bischöfe von Paderborn um die territoriale Vorherrschaft im nordhessischen Grenzgebiet zu Westfalen. Noch während dieser Auseinandersetzung kam 1263 durch Vertrag mit dem Landgrafen die ehemalige Grafschaft Wildungen an Waldeck.

Er unterstützte König Wilhelm von Holland und wurde dessen königlicher Hofrichter und Statthalter in Westfalen. Er verbündete sich mit den Grafen von Jülich gegen Kurköln und nahm 1267 an der Schlacht bei Zülpich teil.[2]

Wegen seiner Fehden gegen die Bischöfe von Paderborn war er zeitweise gebannt. In seinen anhaltenden Fehden gegen die Erzbischöfe von Köln stützte er sich jahrelang auf die Landgrafschaft Hessen, musste in deren Verlauf dabei aber dennoch die Vogtei über das Kloster Flechtdorf endgültig abtreten.

Ehen und Nachkommen

  • ∞ 1.) Sophie († 1254)
  • Heinrich III.
  • Widukind († 18. November 1269 ), 1265 – 1269 Bischof von Osnabrück
  • ∞ 2.) Ethelind zur Lippe († 1273); Tochter des Hermann II. zur Lippe

Quellen

Einzelnachweise

  1. Burg Eisenberg (auf www.burgeninventar.de)
  2. Im Streit zwischen Erzbischof Engelbert II. von Köln und den Bürgern der Stadt Köln unterstützte Graf Wilhelm V. von Jülich die Sache der Bürger. Engelbert wurde in der Nähe von Zülpich 1267 von Wilhelm von Jülich geschlagen, gefangen genommen und dreieinhalb Jahre lang auf der Burg Nideggen in Haft gehalten (Schlacht bei Zülpich(1267))

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