Die Farbe des Geldes

Die Farbe des Geldes
Filmdaten
Deutscher Titel Die Farbe des Geldes
Originaltitel The Color of Money
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1986
Länge 115 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Martin Scorsese
Drehbuch Richard Price
Produktion Irving Axelrad,
Barbara De Fina
Musik diverse Interpreten
Kamera Michael Ballhaus
Schnitt Thelma Schoonmaker
Besetzung

Die Farbe des Geldes (Originaltitel: The Color of Money) ist ein Film aus dem Jahr 1986 von Martin Scorsese nach der gleichnamigen Romanvorlage von Walter Tevis aus dem Jahr 1984.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der ehemalige Poolbillard-Profispieler Eddie Felson, der inzwischen sein Geld als Spirituosen-Händler verdient, ist mit einer Barkeeperin liiert. Nebenbei arbeitet er in ihrer Bar als Manager des Poolspielers und Zockers Julian. Zufällig entdeckt er dabei das Billard-Talent Vincent Lauria und überredet diesen, an der Billardmeisterschaft in Atlantic City teilzunehmen. Vorher ziehen Vincent, dessen Freundin Carmen und Eddie durch Billardhallen in verschiedenen Städten und zocken dabei andere Spieler ab: Vincent verliert zunächst absichtlich Geld gegen die anderen Spieler, erhöht dann seinen Einsatz und gewinnt anschließend. Eddie weist Vincent meisterlich in die Kunst des Bluffens ein.

Da Vincent ein Heißsporn ist, fällt es ihm oft schwer, sich zu verstellen. Während der Zeit mit Vincent entdeckt Eddie seine Leidenschaft für das Spiel wieder und beschließt, erneut zu trainieren. Die unterschiedlichen Lebensauffassungen der beiden führen mit der Zeit zu Konflikten und entzweien die beiden Spieler schließlich. Eddie und Vincent trennen sich und begegnen sich erst in Atlantic City bei dem Turnier wieder. In der Zwischenzeit hat sich Vincent zum reifen Zocker entwickelt. Beim Turnier treffen die beiden aufeinander. Tatsächlich scheint Eddie Vincent im Duell zu besiegen. Doch dann erfährt er, dass Vincent nur geblufft und absichtlich verloren hat, er hatte insgeheim auf Eddie gewettet und viel Geld gewonnen. Eddie ist gekränkt, sein Ehrgeiz aber wieder vollends erwacht. Er beschließt immer und immer wieder gegen Vincent anzutreten, bis er diesen richtig besiegt. In der Schlussszene deutet sich eine Versöhnung der beiden an. Der Film endet mit Eddies Worten: "Ich bin wieder da!" (engl.:"I'm back!")

Eröffnung

In der Eröffnungsszene wird das Thema des Films reflektiert: Eine Stimme aus dem Off (in der englischen Originalfassung die Stimme von Regisseur Martin Scorsese, in der deutschen Fassung die von Christian Brückner) sagt, dass Glück beim 9-Ball eine wichtige Rolle spiele, aber für einige Spieler das Glück selbst eine Kunst sei.

Hintergrund

Die Handlung bildet eine Fortsetzung zu dem 1961 gedrehten Film Haie der Großstadt (The Hustler, Regie Robert Rossen), in dem Newman ebenfalls die Figur des Eddie Felson verkörperte.

Der Film genoss bei manchen Poolbillard-Spielern in Deutschland seit seinem Erscheinen und besonders in den 1990er-Jahren Kultstatus (es wird 9-Ball gespielt), und auch der Vorgängerfilm (14/1 endlos) wurde wieder ins Gedächtnis gebracht. Der Billard-Champion Steve Mizerak hat in Die Farbe des Geldes einen kurzen Gastauftritt als ein Gegner Eddies. Weiterhin haben Forest Whitaker und Iggy Pop Kurzauftritte als Spielgegner.

Auszeichnungen

Paul Newman erhielt für seine Rolle in diesem Film einen Oscar als Bester Hauptdarsteller. Mary Elizabeth Mastrantonio wurde als Beste Nebendarstellerin für den Oscar nominiert. Weiterhin wurde der Film nominiert für das beste adaptierte Drehbuch und das beste Szenenbild.

Kritiken

  • „Der als akribisch bekannte Regisseur Martin Scorsese war genau der Richtige, die Haie der 60er Jahre in den Pool der 80er zu locken […] Die Faszination des Spiels wird durch die Kamera von Michael Ballhaus virtuos in Szene gesetzt […]“ - Michael Denks, Zelluloid.de [1]
  • Gäbe es einen Oscar für Selbstverliebtheit, Tom Cruise als vor Eitelkeit ständig um sich selbst herumtänzelnder Vincent müßte ihn gewinnen. Und für die wirksame Silhouette von dessen Freundin (Mary Elisabeth Mastrantonio) interessiert sich Paul Newman zu Recht nicht - sie ist so langweilig und steril, wie dieser Film es im Grunde bleibt. - Der Spiegel, 13/1987[2]
  • „Die vorhersehbare Handlung gewinnt Profil und Spannung aus der Konzentration auf den persönlichen Konflikt, woraus Martin Scorsese eine moralphilosophische Reflexion über Korruption und Unschuld, Lebenslust und Resignation, Aktion und Passivität, Jugend und Alter entwickelt; dicht inszeniert und fotografiert.“ - Lexikon des internationalen Films [3]
  • „Regisseur Martin Scorsese […] gibt dem Publikumsliebling Tom Cruise die Möglichkeit, an der Seite des brillanten Paul Newman mit einer beachtlichen schauspielerischen Leistung aufzuwarten.“ - Dirk Manthey (Hrsg.), Jörg Altendorf (Hrsg.), Willi Bär (Hrsg.): Spielfilme 89. Die Höhepunkte des Fernseh-Jahres. Kino Verlag, Hamburg 1988, ISBN 3-89324-037-3, S. 36

Literatur

  • Walter Tevis: Die Farbe des Geldes (OT: The Color of Money). Bastei Lübbe, Bergisch Gladbach 1987, ISBN 3-404-13092-8

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Michael Denks: Die Farbe des Geldes. In: Zelluloid.de. 20. August 2008, abgerufen am 27. August 2008.
  2. Michael Denks: Die Farbe des Geldes. In: spiegel.de. Abgerufen am 3. Juli 2009.
  3. Filmdienst: Die Farbe des Geldes. In: Kabeleins Filmlexikon. SevenOne Intermedia GmbH, abgerufen am 27. August 2008.

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