Die gescheiterte Hoffnung

Die gescheiterte Hoffnung
 
Das Eismeer (Die gescheiterte Hoffnung)
Caspar David Friedrich, ≈ 1823 - 1824
Öl auf Leinwand, 96.7 cm × 126.9 cm
Kunsthalle Hamburg

Das Eismeer oder Die gescheiterte Hoffnung sind zwei Titel für ein Gemälde von Caspar David Friedrich.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Das Bild erzählt die Geschichte eines Schiffsunglücks. Es zeigt eine geborstene Eisdecke, deren Stücke sich übereinander geschoben und aufgetürmt haben. Das Eis ist zu einem großen Grabmal geworden, dessen Zacken zum Himmel weisen.

Zwischen den Eismassen liegt ein Schiffswrack, dessen Schiffstrümmer zwischen dem scharfkantigen Eis hervorragen. Dies war die Griper, eines der beiden Schiffe William Edward Parrys (1790 - 1855), das 1819/1820 und auch 1824 an Nordpolexpeditionen teilnahm, wie eine Inschrift auf dem Wrack bestätigt.

Titel

Die beiden Namen des Bildes bezeichneten ursprünglich zwei verschiedene Werke Friedrichs, von denen das ältere verschollen ist. Das verschollene Bild war 1822 auf der Dresdener Akademieausstellung unter dem Titel „Ein gescheitertes Schiff auf Grönlands Küste im Wonne-Mond. Eigene Erfindung“ zu sehen. Das zweite Bild dagegen wurde im Jahr 1824 auf der Prager Akademieausstellung unter dem Titel „Ideale Szene eines arktischen Meeres, ein gescheitertes Schilf auf den aufgetürmten Eismassen“ gezeigt.

In Friedrichs Nachlass wurde dieses Werk als „Eisbild. Die verunglückte Nordpolexpedition“ geführt.

Geschichte

Der Sammler Johann Gottlob von Quandt bestellte zwei Bilder, die den Süden und den Norden symbolisieren sollten. „Die südliche Natur in ihrer üppigen und majestätischen Pracht“ sollte Martin von Rohden malen. Die „Natur des Nordens in ihrer ganzen Schönheit ihrer Schrecken“ sollte C. D. Friedrich malen. Friedrich aber wusste – wie Shukowski in einem Brief 1821 berichtet - „selbst nicht, was er malen wird; er wartet auf den Augenblick der Eingebung, welche (nach seinen eigenen Worten) zu ihm bisweilen im Traum kommt.[1]

Friedrich beschäftigte sich im Winter 1820/21 intensiv mit dem Eistreiben auf der Elbe bei Dresden. Einige Ölstudien von Eisschollen hat er wohl in diesem Bild verwendet.

Berichte über Nordpolexpeditionen erschienen in jenen Jahren öfters in der Presse und in Büchern, Vermutlich erfuhr Friedrich auch von William Edward Parrys Versuch in den Jahren 1819/20, die Nordwest-Passage vom Atlantik zum Pazifik zu erkunden.

Rezeption

Nachhaltigen Eindruck machte das Bild auf den französischen Bildhauer David d'Angers bei seinem Dresdener Besuch 1834, der seinen Eindruck folgendermaßen beschrieb:

Friedrich hat eine düstere Seele. Er hat vollkommen begriffen, daß man durch Landschaft die großen Krisen der Natur darstellen kann. [2]

Literatur

  • Wieland Schmied: „Caspar David Friedrich“. Köln: DuMont, 1992. ISBN 3-8321-7207-6

Quellennachweis

  1. Schmied: „Caspar David Friedrich
  2. Schmied: „Caspar David Friedrich

Weblinks

  • marius-heckmann.de (Plastische Rekonstruktion des Eismeeres aus C. D. Friedrichs Bild "die gescheiterte Hoffnung")

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