Diego de Acebo

Diego de Acebo

Der Heilige Diego de Acebo, auch: Didactus von Azevedo, Diego von Osma, († 30. Dezember 1207 in Osma) war Zisterziensermönch und von 1201 bis 1207 Bischof von Osma in Kastilien (im heutigen Spanien).

Diego bemühte sich nach seinem Amtsantritt als Prior und Bischof um die Verbesserung der Seelsorge. Zusammen mit seinem Subprior Domingo de Guzmán (dem späteren Heiligen Dominikus) reiste er 1203 auf Veranlassung König Alfons VIII. von Kastilien nach Dänemark (ad marchias daciae), um für den Sohn des Königs, Kronprinz Ferdinand, um eine Frau zu werben. Eine in dieser Mission zweite Reise verlief ergebnislos, da die Braut inzwischen verstorben war.

Auf diesen Reisen wurden Diego und Dominikus mit verschiedenen um sich greifenden Häresien konfrontiert, insbesondere mit jener der südfranzösischen Katharer. Aufgrund des großen Erfolges dieser Häresie sahen die beiden Geistlichen Handlungsbedarf. Nach einem in Rom stattgefundenen Zusammentreffen mit Papst Innozenz III. wurden die beiden vom Papst deshalb 1206 beauftragt, gemeinsam mit dem päpstlichen Legaten Pierre de Castelnau in Okzitanien (Südfrankreich) gegen die Katharer zu predigen. Die Besonderheit dieser Mission bestand darin, dass die katholischen Geistlichen nicht in reichem Ornat, sondern wie die Ketzer selbst in aller Schlicht- und Einfachheit auftreten sollten. So konnte man dem Vorwurf der Prunksucht entgegenwirken und die eigene Glaubwürdigkeit gegenüber dem einfachen Volk steigern. Diego wirkte in dieser Weise mit Dominikus bis 1207, unterstützt durch den Zisterzienserorden und den Bischof von Toulouse, Folquet de Marseille. In Prouille gründeten sie einen Konvent für bekehrungswillige Katharerinnen (zunächst unter der Ordensregel der Zisterzienser). Prouille blieb später noch ein wichtiges Zentrum der Missionsversuche des Dominicus.

Diego musste jedoch aufgrund einer Weisung durch Papst Innozenz III. nach Osma zurückkehren, wie bei Peter von Vaux-de-Cernay geschildert:

Anno Verbi incarnati M°CC°VI°, Oxomensis episcopus, Diegus nomine, vir magnus et magnifice extollendus, ad curiam Romanam accessit, summo desiderio desiderans episcopatum suum resignare, quo posset liberius ad paganos causa predicandi Christi evangelium se transferre; sed dominus papa Innocentius noluit acquiescere desiderio viri sancti, immo precepit ei ut ad sedem propriam remearet.
Im Jahre des fleischgewordenen Wortes 1206 gelangte der Bischof von Osma names Diego, ein großer und rühmenswerter Mann, an die römische Kurie und gab seinem höchsten Wunsch Ausdruck, auf sein Bischofsamt zu verzichten, damit er umso freier sich der Sache widmen könne, das Evangelium Christi den Heiden zu predigen; doch der Herr Papst Innozenz wollte den Wunsch des heiligen Mannes nicht erfüllen, sondern wies ihn an, an seinem Bischofssitz zu verbleiben.

Diego kehrte somit in das ihm unterstellte Bistum Osma zurück und verstarb 1207 kurz darauf. Danach wurde er heiliggesprochen.

Die Predigtmission gegen die Katharer wurde von Dominikus fortgeführt. Aus ihr entstand der später nach Dominikus benannte Dominikanerorden.

Literatur

  • Petri Vallium Sarnaii monachi Hystoria Albigensis II.20–21, hg. von Pascal GUÉBIN und Ernest LYON, Bd. 1, Paris 1926 (Société d’Histoire de France 412), S. 21–24

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