Dieter Binninger

Dieter Binninger

Dieter Binninger (* 1938; † 5. März 1991 in Döhren, Oebisfelde-Weferlingen) war ein deutscher Erfinder aus Berlin.

Die Berlin-Uhr ist Binningers wohl bekanntestes Werk

Binninger war gelernter Uhrmacher und Ingenieur (Studium der Elektrotechnik in Bingen). Der Tüftler entwickelte unter anderem im Auftrag des Berliner Senats 1975 die Berlin-Uhr. Diese wurde auch als Mengenlehreuhr bezeichnet und stand ursprünglich an der Straßenkreuzung Uhlandstraße und Kurfürstendamm auf dem Mittelstreifen, wurde jedoch in den 1990er Jahren auf eine Freifläche an der Rückseite des Europa-Centers vor dem damaligen Sitz der Berliner Touristeninformation an der Budapester Straße versetzt.

An dieser Uhr war es unter Berücksichtigung eines Stellenwertsystems zur Basis 5 möglich, die Zeit abzulesen. Unter dem blinkenden runden Sekundenfeld folgen vier Reihen: 1. Vier rechteckige Felder (für je 5 Stunden). 2. nochmals vier Felder (je 1 Stunde). 3. Elf schmale Felder (je 5 Minuten) - darunter drei rote für die Minuten „15“, „30“ und „45“ . 4. ganz unten vier Felder (je 1 Minute).[1]

Weil die Lebensdauer herkömmlicher Glühlampen durchschnittlich nur etwa 1.000 Stunden beträgt, musste die Uhr oft gewartet werden, was erhebliche Kosten und Aufwand beim Austausch der Lampen verursachte. Deshalb entwickelte Binninger eine Glühlampe, die eine Brenndauer von 150.000 Stunden haben sollte – die so genannte Ewigkeitsglühbirne. Sie sollte den Wartungsaufwand auch für andere Signalanlagen wie Ampeln und Leuchtfeuer erheblich reduzieren. Allerdings bestand von Seiten der Leuchtmittelindustrie kein Interesse, Glühlampen mit einer solch langen Brenndauer anzubieten.

Erst mit der politischen Wende in Europa fand Binninger mit der ungarischen Firma Tungsram, die zu dieser Zeit von General Electric übernommen wurde, einen potentiellen Lieferanten. Binninger entschloss sich, selbst die Fabrikation der Lampe aufzunehmen. Um die Produktion auszubauen, wollte er 1991 den DDR-Leuchtmittelhersteller Narva von der Treuhand übernehmen.

Jedoch kam Binninger kurz vor der Angebotsabgabe beim Absturz eines Privatflugzeuges, das er selbst als Pilot steuerte, ums Leben.

Die von Binninger behaupteten Vorteile der Ewigkeitsglühbirne konnten nicht belegt werden, in den Patenttexten finden sich fachliche Fehler bei der Effizienzberechnung. Dies sowie die Entwicklung von Energiesparlampen mag ein Grund für das Desinteresse der Lampenindustrie gewesen sein.[2]

Dokumentarfilm

  • Binningers Birne. Regie und Drehbuch: Andrew Hood. 1997[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Jens Dengler: Die Berliner Mengenlehreuhr. Zuletzt geändert am 28. Mai 2004
  2. Christoph Drösser (Stimmt’s?): Das ewige Licht. In: Die Zeit. Nr. 33/1999
  3. Binningers Birne in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database

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