Dieter Schäfer

Dieter Schäfer

Dieter Schäfer (* 7. Juli 1927) ist ein deutscher Historiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Schäfer verbrachte die Jugend und Schulzeit in Darmstadt. 1943 wurde er Luftwaffenhelfer und 1945 zum Kriegseinsatz in Ungarn und Österreich, 5. PD. , 1. GD., und wurde leicht verwundet. Nach Flucht vor russischer Kriegsgefangenschaft wurde er kurzzeitig von den US-Truppen interniert. Nach einem Sonderlehrgang für Kriegsteilnehmer machte er das Abitur in Heppenheim und studierte anschließend von 1947 bis 1951 an den Universitäten Mainz, Frankfurt und Würzburg. 1951 wurde er zum Dr. phil promoviert.

Seit 1951 insgesamt 42 Jahre im Dienst der Industrie- und Handelskammer (Aschaffenburg, Hamburg, Bonn, Würzburg). Von 1965 – 1993 IHK-Hauptgeschäftsführer Würzburg-Schweinfurt. In diese Amtszeit fällt der Aufbau der IHK-Gemeinschaftslehrwerkstätten, die Einrichtung des Zentrums für Weiterbildung in Würzburg, der Umzug in das neue IHK-Areal in der Zellerau und die Vorbereitung für das neue IHK-Areal in Schweinfurt.

Er vertrat die Würzburger Handelskammer in mehreren nationalen und internationalen Gremien und war u.a. Vorsitzender DIHT- Informationsausschusses und eines der drei deutschen Mitglieder des BICC, des Handelskammerbüros der Internationalen Handelskammer in Paris.

Einem breiteren Publikum wurde er durch einige Fernsehfilme, die monatliche Fernsehdiskussion „Treffpunkt Freimann“ (1964-1992, 140 mal) und durch zahlreiche Vorträge und Publikationen bekannt, dazu über zwanzig Hörbilder, davon die meisten für den NDR und BR. 1959 bis 1962 war er neben seiner Handelskammertätigkeit dem NDR durch einen Beratungsvertrag verbunden. Der Bayerischen Landeszentrale für Neue Medien gehörte er seit ihrer Gründung als Medienrat an und leitete lange Jahre deren Fernsehausschuss.

Er war Mitherausgeber, bzw. Redaktionsmitglied, mehrerer Zeitschriften wie der Zeitschrift für fortschrittliches Unternehmertum „Junge Wirtschaft“, Bonn, der „Tradition“, Zeitschrift für Unternehmensgeschichte, Köln, dem „Wirtschaftsdienst“ des HWWA Hamburg und von „Würzburg-Heute“. Für das Bundespresseamt war er sieben mal zu Vortragsreisen quer durch USA und Canada unterwegs.

An der Universität Würzburg war er Lehrbeauftragter für Wirtschaftsgeographie und seit 1977 Honorarprofessor. Im Universitätsbund wirkte er als langjähriger Schriftführer.

Schäfer gehörte dem Aufsichtsrat der Preh Werke in Bad Neustadt, der FAG Kugelfischer Schweinfurt KGaA und der Mannesmann Rexroth GmbH Lohr an.

Nach der Wiedervereinigung übernahm er als Aufsichtsratsvorsitzender der Simson Fahrzeugwerke GmbH Suhl und der Elektrogerätewerk AG Suhl die Mitverantwortung für die Privatisierung der beiden ehemaligen Kombinate und wurde Gründungspate der wiedererrichteten IHK für Südthüringen in Suhl und Gründungsbeauftragter der Suhler Rotary Clubs. Die Rotarier des RC Würzburg wählten ihn zweimal zu ihrem Präsidenten.

Nach seiner Pensionierung beriet er als Senior Experte die IHK Nordmoldavien beim Aufbau der Weiterbildung und bei der Einrichtung eines Gründerzentrums in Baltsi nach Würzburger Muster.

Im Ruhestand lebt er zurückgezogen in Würzburg und forscht und publiziert als historischer Autor.

Schäfer ist seit 1959 mit Gudrun, geb. Cropp, verheiratet, hat drei Kinder und eine Enkeltochter.

Auszeichnungen

  • Bundesrepublik Deutschland: Bundesverdienstkreuz I. Klasse (1985) und Großes Bundesverdienstkreuz (2002)
  • Republik Österreich: Großes Silbernes Ehrenzeichen
  • Bayern: Bayerischer Verdienstorden, Staatsmedaille für besondere Verdienste der Wirtschaft
  • Toskana: Cavaliere del’Ordine di San Giuseppe
  • USA: Honory Houstonian, St. Mary’s University, San Antonio Texas, Award of Appreciation, VII US Corps Award Peace through friendship, Lt. Col. der Militia des State of Georgia
  • Universität Würzburg: Bene Merenti in Gold
  • Stadt Würzburg: Abdruck des Stadtsiegels in Bronze und Silber
  • Bayerischer Rundfunk: Goldene Verdienstmedaille
  • IHK Würzburg- Schweinfurt: Goldener Ehrenring
  • Deutsche Handelskammer in Österreich: Große Medaille für Verdienste um die Deutsch-Österreichischen Wirtschaftsbeziehungen
  • Rotary International: Paul Harris Fellow + 1 Saphir
  • Korrespondierendes Mitglied der Akademie für Raumforschung Hannover
  • Wahlmitglied Gesellschaft für Fränkische Geschichte
  • Ehrenmitglied des Universitätsbund Würzburg

Veröffentlichungen

  • Prinz Emil von Hessen-Darmstadt in der deutschen Revolution, Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte 17, Darmstadt 1954
  • Der Deutsche Industrie- und Handelstag in seinen ersten hundert Jahren, Bonn 1962
  • Der Deutsche Industrie- und Handelstag als politisches Forum der Weimarer Republik, HWWA, Hamburg 1966
  • Der Weg der Industrie in Unterfranken, Stürtz, Würzburg 1970
  • Großherzog Ferdinand von Würzburg, Liebhaberdruck Echter, Würzburg 1985
  • Ferdinand von Österreich, Großherzog von Würzburg, Styria, Graz, Wien, Köln, 1988
  • Aufstieg, Fall und Ruhm des Pankraz von Freyberg, ECORA, Prien 1996
  • Würzburgs Aufbruch in die Moderne, Liebhaberdruck Echter, Würzburg 1997
  • Würzburg, Stadt und Bürger in 175jähriger Geschichte der Städtischen Sparkasse, Stuttgart 1998
  • Freunde und Förderer der Universität Würzburg, 80 Jahre Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften bei der Universität Würzburg, Klett-Cotta, Stuttgart 2001
  • Geschichte Würzburgs, C. H. Beck, München 2003

Sein Schriftenverzeichnis umfasst außer mehr als einem Dutzend Beiträge zu Sammelwerken über 200 weitere Titel.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Hans Dieter Schäfer — (* 7. September 1939 in Berlin) ist ein deutscher Schriftsteller und Literaturwissenschaftler. Schäfer studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie in Wien und Kiel. Von 1974 bis 2004 war er Dozent für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft… …   Deutsch Wikipedia

  • Schäfer (Familienname) — Schäfer oder Schaefer ist ein deutscher Familienname. Herkunft und Bedeutung Berufsname vom Beruf des Schäfers. Bei Schaefer oft von Schaffer. Häufigkeit Verteilung des Familiennamens Schäfer in Deutschland …   Deutsch Wikipedia

  • Dieter Leisegang — (* 25. November 1942 in Wiesbaden; † 21. März 1973 in Offenbach am Main) war ein deutscher Autor, Philosoph und Übersetzer. Inhaltsve …   Deutsch Wikipedia

  • Dieter Thalhammer — (* 18. April 1943[1] in Freising[2]) ist der amtierende Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Freising in Bayern. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Politik …   Deutsch Wikipedia

  • Dieter Hecking — im Jahre 2010 Spielerinformationen Geburtstag 12. September 1964 Geburtsort Castrop Rauxel,  …   Deutsch Wikipedia

  • Dieter Deventer — (* 2. August 1953 in München) ist ein deutscher Kameramann und Fotograf. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Filmografie 2.1 Werbefilme als Kameramann (Auswahl) …   Deutsch Wikipedia

  • Dieter Hecking — Personal information Date of birth 12 September 19 …   Wikipedia

  • Dieter Engels (Jurist) — Dieter Engels (* 7. Februar 1950 in Mechernich) ist ein deutscher Jurist und seit 2002 Präsident des Bundesrechnungshofes. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Weblinks …   Deutsch Wikipedia

  • Dieter Kuhn — (* 1946) ist ein deutscher Sinologe, Fachautor und Professor am Lehrstuhl für Sinologie an der Universität Würzburg. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 2 Arbeitsgebiete 3 Veröffentlichungen (Auswahl) …   Deutsch Wikipedia

  • Dieter Grande — (* 24. Februar 1930 in Waldenburg (Schlesien)) ist ein deutscher katholischer Theologe und Publizist. Leben Dieter Grande kam nach dem Zweiten Weltkrieg als Heimatvertriebener nach Norddeutschland und legte in Nordenham das Abitur ab. Ab 1950… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”