Dietrich Preyer

Dietrich Preyer
Dr. Dietrich Preyer

Wilhelm Dietrich Preyer (* 6. Mai 1877 in Düsseldorf; † 19. März 1959 in Berlin) war ein deutscher Offizier, Hochschullehrer und Politiker (DNVP).

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Preyer wurde als Sohn eines Kunstmalers geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Düsseldorf und dem Abitur am Gymnasium in Dessau begann er ein Studium an der Universität Lausanne. Kurz darauf verließ er die Universität, trat stattdessen in den Dienst der preußischen Armee ein und wurde 1895 Offizier der Feldartillerie in Straßburg. Nach einem Dienstunfall wurde er 1904 aus der Armee entlassen. Anschließend nahm er ein Studium der Rechts- und Staatswissenschaften an den Universitäten in Greifswald, Cambridge, Königsberg und Moskau auf, das er 1907 mit dem ersten juristischen Staatsexamen beendete. Er promovierte 1908 an der Universität Königsberg zum Dr. phil. und war in der Folgezeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter für die Finanzreform im Reichsschatzamt tätig. Von 1909 bis 1911 wirkte er als Sektionschef beim Internationalen Landwirtschaftsinstitut in Rom.

Nach der Promotion zum Dr. jur. 1911 an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald und der Habilitation (Nationalökonomie) an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg 1913 war Preyer als Dozent an der Universität Straßburg tätig. Seit August 1914 nahm er als Soldat am Ersten Weltkrieg teil. Er erlitt in der Schlacht bei Tannenberg eine Schussverletzung und wurde im August 1918 hochdekoriert aus dem Kriegsdienst entlassen. Einen Monat später erhielt er einen Lehrauftrag für Nationalökonomie an der Universität Dorpat. 1919 wechselte er als außerordentlicher Professor an die Königsberger Albertina, wo er 1921 zum ordentlichen Professor ernannt wurde. Im Januar 1933 wurde Preyer zum Rektor der Universität Königsberg gewählt; im April 1933 folgte seine Wiederwahl als Rektor. Im Oktober 1933 wurde er nach Konflikten mit der nationalsozialistischen Studentenführung als Professor an die Westfälische Wilhelms-Universität in Münster versetzt. Seit 1935 lehrte er als Professor an der Universität Greifswald. Neben seiner Tätigkeit als Hochschullehrer veröffentlichte er zahlreiche wirtschaftspolitische Schriften.

Politik

Preyer war von 1918 bis 1933 Mitglied der DNVP und von 1920 bis 1933 stellvertretender Vorsitzender der DNVP in Ostpreußen. Von 1921 bis 1924 war er Mitglied des Preußischen Landtages. Bei der Reichstagswahl im Dezember 1924 wurde er in den Deutschen Reichstag gewählt, dem er bis 1930 angehörte.

Literatur

  • Grüttner, Michael: Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik, Synchron, Heidelberg 2004, S. 134. ISBN 3-935025-68-8.
  • Martin Schumacher, Katharina Lübbe, Wilhelm Heinz Schröder: M.d.R. Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus. politische Verfolgung, Emigration und Ausbürgerung, 1933–1945. Eine biographische Dokumentation. 3. Auflage. Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5183-1. 

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Preyer — ist der Familienname folgender Personen: Dietrich Preyer (1877–1959), deutscher Offizier, Hochschullehrer und Politiker (DNVP), MdR Ernest Preyer (1842–1917), deutscher Landschafts , Figuren und Bildnismaler und Kunstschriftsteller englischer… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Pr — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Members of the IV. German Reichstag (Weimar Republic) — Contents 1 Social Democratic Party of Germany 2 German National People s Party 2.1 Later formed CNAG 3 Centre Party (Germany) …   Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des Deutschen Herrenklubs — Die folgende Liste bietet einen Überblick über die Mitglieder des Deutschen Herrenklubs. Die Liste stützt sich auf das Mitgliederverzeichnis für das Jahr 1933 (abgeschlossen am 1. Dezember 1932). Inhaltsverzeichnis 1 Liste der Mitglieder 1.1 …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsch-Britische Juristenvereinigung — Die deutsch britische Juristenvereinigung ist ein deutscher Verein mit Sitz in Hamburg, dessen Mitglieder vorwiegend Juristen sind, die die Zusammenarbeit mit Kollegen aus Großbritannien und Irland verbessern und dadurch die Völkerverständigung… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Rektoren der Albertus-Universität — Universitätssiegel Der erste Rektor der Albertus Universität in Königsberg (Ostpreußen) war 1544 Georg Sabinus, der Schwiegersohn Philipp Melanchthons. Er führte die Bezeichnung eines Rektors perpertus. Die Grundzüge der Verfassung der Hochschule …   Deutsch Wikipedia

  • Mönchengladbach-Rheydt — Rheydt ist eine ehemalige Stadt in Nordrhein Westfalen, die im Zuge der Gebietsreform zum 1. Januar 1975 mit der Stadt Mönchengladbach und der Gemeinde Wickrath zur heutigen Stadt Mönchengladbach vereinigt wurde. Schloss Rheydt …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Soziologen — Bekannte Soziologen und Soziologinnen Sachbeiträge zur Soziologie siehe auf der zugehörigen Themenliste und der Liste bahnbrechender soziologischer Publikationen; allgemein ist auf das Portal:Soziologie zu verweisen. A Esko Aaltonen Nermin Abadan …   Deutsch Wikipedia

  • Söhne und Töchter der Stadt Düsseldorf — Folgende Persönlichkeiten sind in Düsseldorf geboren (außer: „Sonstige“). Ob sie ihren späteren Wirkungskreis in Düsseldorf hatten oder nicht, ist dabei unerheblich. Die Auflistung erfolgt chronologisch nach Geburtsjahr und tag.… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der k.u.k. Hoflieferanten 1899 — Das Wappen mit dem kaiserlichen Doppeladler durften die Träger des k.u.k. Kammer und Hof Titels öffentlich führen. Die Namen und Daten der k.u.k. Hoflieferanten für das Jahr 1899 entstammen aus dem amtlichen Handbuch des Wiener Hofes. Die… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”