Dirk Uipko Stikker

Dirk Uipko Stikker

Dirk Uipko Stikker (* 5. Februar 1897 in Winschoten; † 23. Dezember 1979 in Wassenaar) war ein niederländischer Bankier, Industrieller, Politiker und Diplomat.

Er studierte Rechtswissenschaften an der Universität Groningen. Nach dem Studium stieg Stikker ins Bankgeschäft ein. Im Jahr 1935 wurde er Direktor bei der Brauerei Heineken. Diesen Posten hatte er bis 1948 inne. 1945 war er einer der Gründer der Stichting van de Arbeid (niederländische Arbeiterbewegung) und legte damit den Grundstein für Tarifverhandlungen in den Nachkriegsniederlanden. 1964 wurde Dirk Stikker zum Ehrendoktor der Brown University ernannt.

Politische Karriere

Stikker engagierte sich 1945 erstmals in der Politik. Am 23. März 1946 war er Gründungsmitglied der Partij van de Vrijheid (Freiheitspartei) zusammen mit ehemaligen Mitgliedern der Vorkriegspartei Liberale Staatspartij (Liberale Staatspartei). Am 24. Januar 1948 wurde die Freiheitspartei Teil der Volkspartij voor Vrijheid en Democratie (VVD, Volkspartei für Freiheit und Demokratie), welche noch heute die wichtigste liberale Partei in den Niederlanden darstellt. Stikker war der erste Vorsitzende der VVD.

Außenminister

1948 wurde Stikker Außenminister in der Regierung unter Willem Drees. Dieses Amt übte Stikker bis 1951 aus. Wegen eines Misstrauensantrags wegen der Kolonialpolitik (Neu Guinea) der Regierung trat Stikker am 23. Januar 1951 zurück, kehrte jedoch weniger als zwei Monate später in sein Amt zurück. Die Niederlande spielten während Stikkers Amtszeit eine wichtige Rolle bei der Gründung von NATO und Montanunion.

Weitere politische Ämter

Nach seinem Ministeramt war Dirk Stikker von 1952 bis 1958 Botschafter in Großbritannien. Zudem fungierte er als Vertreter der Niederlande in der Atlantischen Allianz und in der "Organisation for European Economic Co-operation (OEEC)", der Vorgängerorganisation der OECD (1958 - 1961). Am 21. April 1961 wurde Dirk Stikker als Nachfolger von Paul-Henri Spaak NATO-Generalsekretär. Wegen gesundheitlicher Probleme trat er von diesem Amt am 1. August 1964 zurück.


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