Divina Comedia

Divina Comedia
LALTA COMEDYA DEL SOMMO POETA DANTE, Titel des Codex Altonensis; illuminierte Handschrift, Norditalien; zweite Hälfte 14. Jh.
Dante und Vergil treffen die Sodomiten in der Hölle (Manuskript-Illustration, ca. 1345)

Die Commedia (italienisch für "Komödie"), in späterer Zeit auch Divina Commedia ("Göttliche Komödie") genannt, ist das Hauptwerk des italienischen Dichters Dante Alighieri (1265-1321). Sie entstand während der Jahre seines Exils und wurde wahrscheinlich um 1307 begonnen und erst kurze Zeit vor seinem Tod vollendet. Sie gilt als bedeutendste Dichtung der italienischen Literatur und als eines der größten Werke der Weltliteratur.

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Die drei Jenseitsreiche

Anknüpfend an das Genre mittelalterlicher Jenseitsvisionen schildert die Commedia in der Ichform eine Reise durch die drei Reiche der jenseitigen Welt. Sie führt zunächst durch die Hölle (Inferno), die als ein gewaltiger unterirdischer Trichter bis zum Mittelpunkt der kugelförmig vorgestellten Erde reicht und in neun Höllenkreise unterteilt ist, die Strafbezirke derer, die für ihre Sünden zur ewigen Verdammnis verurteilt sind. Als nächstes geht es durch den Läuterungsbereich (Purgatorio, eigentlich „Fegefeuer“), vorgestellt als ein am westlichen Pol der Erde aus dem Ozean aufragender Berg, auf dem die Seelen derer, die für ihre Sünden noch Vergebung erlangen konnten, auf einem spiralförmigen Weg durch sieben Bußbezirke zum irdischen Paradies, dem Garten Eden auf dem Gipfel des Berges, pilgern. Aus dem irdischen steigt der Reisende schließlich auf in das himmlische Paradies (Paradiso) mit seinen neun Himmelssphären, über denen im Empyreum die Seelen der Geretteten im Angesicht Gottes die Freuden der ewigen Seligkeit genießen.

Die Jenseitsführer

Geführt wird der Reisende von verschiedenen Jenseitsführern, durch Hölle und Purgatorio zunächst von dem römischen Dichter Vergil, zu dem sich ab dem fünften Bußbezirk des Läuterungsberges, dem Bußbereich der Geizigen, der Dichter Statius gesellt, welcher um die Zeit Christi gelebt hatte und sich nach einer von Dante aufgenommenen Legende spät noch zum Christentum bekehrt hatte.

Vergil selbst ist als Heide der vorchristlichen Zeit in Ermangelung des Sakraments der Taufe von der Erlösung ausgeschlossen. Aber aufgrund seines tugendhaften Lebens und seiner Rolle als Dichter des Weltkaisertums und ahnungvoller Prophet der Ankunft Christi (in seiner vierten Ekloge) bleiben ihm die Höllenstrafen erspart, und er darf die Zeit bis zum Jüngsten Gericht in dem der eigentlichen Hölle vorgelagerten Limbus verbringen, gemeinsam mit anderen Gerechten der Heidenheit und des Islams. Nur in seiner Eigenschaft als Führer im göttlichen Auftrag darf er den Limbus zeitweise verlassen und den Jenseitsbesucher durch Hölle und Läuterungsbereich begleiten. Als Repräsentant der natürlichen Vernunft, die zumindest zu Lebzeiten Vergils noch nicht durch die biblische Offenbarung erleuchtet war, erläutert er Dante die Einteilungsprinzipien der Straf- und Bußbezirke in Hölle und Purgatorio. Aber nicht nur als philosophisch-ethischer Lehrer, der seinen Schützling unterweist und bei mancher Gelegenheit auch ermahnt, sondern auch als literarisches Vorbild, nämlich als Dichter der Unterweltreise des Aeneas im sechsten Buch der Aeneis, schreitet er Dante voran.

Seine Rolle endet an der Schwelle des irdischen Paradieses, wo Dante von Matelda, einer historisch nicht ganz sicher zu deutenden Frauengestalt, in Empfang genommen und weitergeleitet wird zu Beatrice, seiner verstorbenen Geliebten, die schon im Zentrum seiner Vita Nova stand. Nach einer feierlichen Wiederbegegnung mit der in einer Wolke von Blumen herabschwebenden Beatrice, an die sich eine Bußpredigt Beatrices über vergangene Verfehlungen Dantes schließt, wird Dante im Auftrag Beatrices von Matelda einem reinigenden Bad im Paradiesfluß Lethe unterzogen, das die Erinnerung an seine bösen Taten austilgt, und ebenso noch einmal später -- im Anschluss an eine visionäre Schau allegorisch-zeichenhafter Begebenheiten um den Wagen der Kirche am Fuße des Baumes der Erkenntnis -- einem zweiten rituellen Bad, diesmal im Fluss Eunoë, dessen Wasser die Erinnerung an die guten Taten erneuert. Matelda, deren Name nur von Beatrice beiläufig ausgesprochen wird, bleibt eine an das irdische Paradies gebundene Gestalt ohne sehr persönliche oder durch ein bekanntes früheres Verhältnis zu Dante zu beleuchtende Physiognomie, fungiert jedoch als Wächterin des Paradieses und ausführende Dienerin Beatrices in einer herausgehobenen Position und bietet durch ihren Namen, ihre Rolle und literarische Merkmale ihrer Präsentation rätselhafte Züge, die man auf die biblische Eva, auf mythologische Personen wie Proserpina und auf Personen der jüngeren Geschichte, insbesondere die Markgräfin Mathilde von Toskana, beziehen kann.

Versunken in den Anblick seiner geliebten Beatrice wird Dante mit dieser zum Flug durch die Himmelssphären entrückt, wo sie ihm als Führerin und Lehrerin die Ordnung des Universums darlegt, astronomische Rätsel und theologische Probleme auflöst und ihn den Lichtseelen der Heiligen zuführt. Wie schon in der Beziehung zu Vergil ist das Verhältnis Dantes zu Beatrice geprägt von Zärtlichkeit und Verehrung, zusätzlich aber auch durch das ihn immer wieder überwältigende Entzücken und die Freude über die Schönheit der göttlichen Ordnung, die sich im Anblick der Geliebten und insbesondere in ihren Augen widerspiegelt. Beatrice trägt Züge der Donna filosofia (Dame Philosophie) aus Dantes Convivio, ist, hinausgehend über diese und über die ethisch-philosophische Rolle Vergils, zugleich Repräsentantion der Theologie und wird außerdem aufgrund biblischer Vergleiche deutbar als eine Figur der Ecclesia, der Kirche Christi, sogar als Figur Christi selbst oder zumindest Figur mit christustypischen Attributen, wie der Wolke, in der sie, wie Christus bei der Wiederkunft zum Weltgericht, zu ihrem Bußgericht über Dante im irdischen Paradies einschwebt.

Beatrices Rolle endet in dem die Himmelssphären überwölbenden Empyreum, wo sie sich unter die wie Blätter einer Rose angeordneten Heiligen einreiht und auf dem dritten Rang dieser Heiligen, gemeinsam mit der biblischen Rachel und unterhalb der Urmutter Eva, zu den Füßen der Gottesmutter Maria ihren Platz einnimmt und von Dante in einer letzten gebetsartigen Ansprache verabschiedet wird. An ihre Stelle tritt für die Schlußepisode des Werks ein ehrwürdiger Greis, der Heilige Bernhard von Clairvaux, als Verfasser der Schrift De consideratione möglicherweise eine Quelle für Dantes Theologie der Kontemplation und Vision, hier aber vor allem in seiner Bedeutung für die mittelalterliche Verehrung Mariens gewürdigt, zu der er im Namen Dantes ein Gebet spricht, nachdem er ihm die Himmelsrose der Heiligen vorgestellt hat. Mit einem Blick Dantes in die Augen Mariens, die ihrerseits wie alle Heiligen auf Gott schaut, und zuletzt, aufgefordert von Bernhard, mit dem Emporheben der eigenen Augen zu einer unmittelbaren Vision der Trinität, schließt das Paradiso.

Die Personen der Commedia

In den verschiedenen Bezirken der jenseitigen Welt begegnet der Jenseitsbesucher einer Vielzahl von geschichtlichen oder als geschichtlich vorgestellten mythologischen Personen, an denen die jeweilige Art ihrer Strafe, Buße oder Seligkeit nach dem Prinzip der Wiedervergeltung („contrapasso“) widerspiegelt, was sie in ihrem früheren Erdenleben wollten, glaubten und taten. Personen der antiken, der biblischen und vor allem der mittelalterlichen Geschichte, bekannte und minder bekannte oder manchmal auch (heute) unbekannte, werden hierbei als Individuen mit ihren persönlichen Leidenschaften, Erinnerungen und Verfehlungen oder Verdiensten präsentiert, versinnfälligen aber zugleich auch das ethisch und theologisch abstrakte Gedankensystem, das der Rangfolge der Jenseitsbezirke zugrundeliegt. Die Präsentation dieser Personen wird erzählerisch kunstvoll und abwechslungsreich variiert und erfolgt teils in nur kurzen Erwähnungen und katalogartigen Aufzählungen, oder auch in ausführlichen Begegnungsszenen, in denen die Seelen der Verstorbenen Zwiesprache mit dem Jenseitsbesucher und seinem Führer halten und ihm ihre Erinnerungen an das vergangene Erdenleben, Nachrichten an noch lebende Personen oder auch Prophezeiungen über Zukünftiges mit auf den Weg geben.

Form und Titel des Werks

Die Commedia ist eine episch-narrative Verserzählung in gereimten Elfsilblern, insgesamt 14.233 Versen, die nach dem hier zum ersten mal belegten, möglicherweise von Dante selbst erfundenen Prinzip der Terza Rima gereimt sind und in drei Bücher oder Cantiche von insgesamt hundert (34, 33 und 33) Gesängen (canti) eingeteilt sind.

Der Titel Commedia verweist zwar auf die dramatische Gattung der Komödie, ist jedoch nicht oder nicht streng im Sinne der klassisch-antiken Gattungspoetik zu verstehen. Er begründet sich, wie der sogenannte Widmungsbrief an Cangrande[1] erklärt, durch Thema, Sprache und Stil des Werkes: Thematisch soll er ein Werk charakterisieren, das in seiner Behandlung eines Stoffes mit widrigen Dingen, hier den abstoßenden Schrecken der Hölle, beginnt und zu einem glücklichen Ende, hier den Freuden des Paradieses, hinführt. In Hinsicht auf die Sprache soll er der Tatsache Rechnung tragen, dass das Werk nicht auf Latein, sondern in der italienischen Volkssprache verfasst ist, „in der sich auch die Weiber unterhalten“ („in qua et muliercule comunicant“). Und in Hinsicht auf den Stil soll er dadurch begründet sein, dass das Werk nicht oder nicht durchgehend in einem erhabenen Stil verfasst ist, sondern in einem „lockeren und niederen“ Stil („remissus est modus et humilis“) - während der Text der Commedia aber tatsächlich alle Stilregister, vom derb Obszönen über das gemessen Lehrhafte bis hin zum hymnisch Ekstatischen vereint.

Dante hat die Commedia im Paradiso zwar auch als „sacrato poema“ („heiliges Gedicht“) bezeichnet, das Titelbeiwort „Divina“ („Göttliche“) stammt jedoch nicht von ihm selbst, sondern wurde erst später von Boccaccio geprägt, als Ausdruck der Verehrung für die übermenschliche Inspiration und dichterische Qualität dieses Werkes. Seit dem 16. Jahrhundert hat sich dieses Beiwort in den gedruckten Ausgaben als fester Bestandteil des Titels etabliert, während kritische Ausgaben in jüngerer Zeit den Zusatz als spätere Hinzufügung wieder vermeiden.

Zahlensymbolik

Die Dreiteilung des Werks und der Jenseitsreiche ebenso wie das Formschema der aus drei Versen bestehenden Terzine wird herkömmlich auf die Drei als Zahl der Trinität bezogen, während man in der Zahl der 34, 33 und 33 Gesänge, von denen der erste oft als prologartige Episode in einer Sonderstellung gesehen wird, einerseits ebenfalls einen Bezug zur Dreizahl (3 x 33 Gesänge und ein Prolog), aber auch einen Bezug zu den Lebensjahren Jesu erkannt hat, da Jesus nach einer der im Mittelalter gängigen Deutungen im 33. Lebensjahr, vor der Vollendung des 34., den Kreuzestod starb.

Auch in der Untergliederung der Jenseitsbezirke, die im Text als neun Kreise des Inferno (zum Teil mit weiteren Unterbezirken), sieben Bußbezirke des Purgatorio und neun (ohne Einbeziehung des Empyreums) Himmel des Paradiso erscheinen, hat man zahlhafte Ordnungsprinzipien erkannt, deren Deutung besonders im Purgatorio und im Paradiso dadurch gestützt wird, dass im Purgatorio den Bußbezirken traditionelle Schemata wie der Katalog der sieben Hauptsünden und der Seligpreisungen der biblischen Bergpredigt zugeordnet sind, während im Paradiso die neun Himmelssphären den drei mal drei Chören der Engel zugeordnet sind.

Zahlhafte Korrespondenzen zwischen den drei Teilen des Werkes hat man vielfach durch die vergleichende Gegenüberstellung dieser Jenseitsbezirke und auch ihrer vor- und nachgelagerten Schauplätze, aber auch unter Einbeziehung der formalen Zählung der Gesänge zu deuten versucht. So besteht in der Forschung Einigkeit darüber, dass der jeweils sechste Gesang jeder Cantica in absichtsvoller Weise einem Thema der politischen Geschichte gewidmet ist und sich hierbei in der Abfolge der Themen (Geschichte von Florenz, Italiens und des Kaiserreiches) auch das in der Commedia vielfach herrschende Prinzip gradueller Steigerung bewahrheitet.

Auch innerhalb einzelner Gesänge oder Episoden werden zuweilen zahlhafte Ordnungsprinzipien erkennbar, indem eine scheinbar zufällige Folge von Anaphern, Personen oder Handlungen auf ein traditionelles, für das aktuell behandelte Thema aufschlussreiches Zahlenverständnis verweist. Über solche und über weitergehende Deutungen, die besonders im Verszahlenbau der Commedia auch komplexere Zahlenverhältnisse auf zahlensymbolische Intentionen oder mathematische Berechnungen Dantes zurückführen wollen, besteht jedoch in der Forschung noch wenig Einigkeit und Sicherheit.

Entstehungsbedingungen

Zur Entstehungszeit der Commedia befand sich Dante seit 1302 als von seiner Vaterstadt Florenz Verbannter im Exil und hielt sich an verschiedenen Orten in Oberitalien, darunter besonders in Verona, Padua und Ravenna auf. Er war angewiesen auf die Unterstützung fürstlicher Gönner, aber es ist wenig oder nichts darüber bekannt, unter welchen Bedingungen er lebte und nicht nur seine Werke verfasste, sondern auch die dafür erforderlichen Studien betrieb. An den politischen Vorgängen seiner Zeit nahm er leidenschaftlichen Anteil, aber nicht mehr als aktiver Politiker, sondern vor allem durch seine Briefe, Schriften und Dichtungen, mit denen er Einfluss auf das Geschehen zu nehmen versuchte. Dieses Engagement zeichnet sich auch in der Commedia ab, aber nicht als ein einfach nur tagespolitisches, sondern, wie in allen Werken Dantes, als ein sehr umfassendes Bemühen um eine Verfassung der menschlichen Gesellschaft, die sich an den für Dante kongruenten Prinzipien des biblischen Heilsplanes und der philosophischen Vernunft orientiert.

Inhalt der drei Teile

Der Beginn der Jenseitsreise

Der Dichter erzählt in der Ich-Form seine Reise durch die drei Reiche der Toten. Die Reise soll ihren Anfang am Karfreitag des Jahres 1300 genommen haben. Der Protagonist Dante verirrte sich in einen tiefen Wald, weil er den rechten Weg verloren hatte. Nun strebte der 35-jährige dem Berg der Tugend entgegen, als er von einem Panther (dem Sinnbild der Wollust), einem Löwen (dem Sinnbild des Hochmutes) und einer Wölfin (dem Sinnbild der Habgier) in ein finsteres Tal abgedrängt wird. Dort begegnet er dem von ihm verehrten römischen Dichter Vergil, den er auch sogleich um Hilfe bittet. Vergil entgegnet ihm folgendermaßen vor der Wölfin, die wütend auf Dante schaut: „Du musst auf einem andern Wege gehen [...] wenn du aus dieser Wildnis willst entfliehen.[2] Dante wird daraufhin von Vergil durch die Hölle und auf den Läuterungsberg begleitet. Mit der Jenseitswanderung des Aeneas hat Vergil in der Aeneis das literarische Vorbild geliefert, auf das in der Commedia immer wieder Bezug genommen wird. Da Vergil aus vorchristlicher Zeit stammt und er nicht getauft ist, ist ihm trotz seiner Rechtschaffenheit der Eintritt ins Paradies verwehrt. Dante wird daher von seiner früh verstorbenen und tugendhaft idealisierten Jugendliebe Beatrice geführt. Aber auch diese wird später vom hl. Bernhard von Clairvaux abgelöst.

1. Inferno / Die Hölle

Grafische Darstellung von Dantes Weltbild nach Paul Pochhammer

Die Hölle ist der einem antiken Amphitheater gleichende Trichter mit steilen Terrassen zum Erdmittelpunkt hin, entstanden durch den Absturz Luzifers, wodurch auf der Südhalbkugel der Läuterungsberg aus dem Meer getrieben wurde. Die zehn „Kreise“ der Hölle (die Vorhölle und neun Kreise) sind die Orte, Standpunkte, Horizonte oder Charaktere, in und wegen denen sich die Buße und Läuterung der Sünder vollzieht.

In der oberen Hölle büßen die Sünder aus Maßlosigkeit (2. – 5. Kreis), in der mittleren Hölle die Sünder aus Bosheit (6. – 8. Kreis), in der untersten die Sünder des Verrats (9. Kreis), deren hoher Rang an Sünde sich aus dem Schicksal des Autors erklärt. Zunächst decken sich Gesänge und Kreise, dann treten Kreise mit Unterkreisen auf, die in einem Teil eines Gesangs, einem ganzen Gesang oder über mehrere hinweg beschrieben werden. Immer wieder überraschen die starken, in der Weltliteratur immer wieder verwendeten Bilder, die Symbole der Macht und die hier nicht zu erwartenden Fürsten der Kirche.

Die Höllensequenz ist Geschichtsbuch, Warnung und literarische Vergeltung an den Gegnern Dantes mit manch kritischer Einsicht auch gegenüber der Politik der eigenen Partei. Sowohl die offene Darlegung der eigenen miserablen Lage als auch ein später Triumph Dantes über seine Gegner sind die bestimmenden Gesten. Der Gedanke der Abrechnung mit den Feinden legt er z. B. Sündern in den Mund, die selber Opfer anderer Täter wurden: „Doch dient mein Wort zum Samen, draus dem frechen Verräter Schande sprießt, den ich hier speise.“ Die Seelen im Fegefeuer erhoffen sich von ihm die Verbreitung der Wahrheit unter den Lebenden oder die Ermahnung der Angehörigen zu eifriger Fürbitte für ihre armen Seelen.

Gottes Gerechtigkeit, in deren Namen ewige Folter und Qual der Hölle und ihre begrenzten Formen im Fegefeuer ausgeführt werden, ist eine zuteilend strafende, ein „gerechter“ Ausgleich für die Sünden der Lebenden. Bauprinzip ihrer Strafen ist eine ironische Umkehrung (Contrapasso) ihrer Laster und Verbrechen, eine verspätete Ironie der Geschichte: Habgierige - an den Dingen klebend - schieben auf ewig Felsbrocken vor sich her, Gewalttäter müssen sich in einem kochenden Blutstrom vor den sie beschießenden Kentauren verstecken, Schmeichler sitzen in der Kloake, Wahrsager tragen ihr Gesicht auf dem Rücken – jetzt ewig der Vergangenheit zugewandt, Heuchler schleppen außen vergoldete Kutten aus Blei, Zwietrachtstifter werden von Teufeln wieder und wieder zerhackt, die Verräter – immer auf eine plötzliche Wendung der Geschichte spekulierend – liegen eingefroren im Eissee Cocytus, dem tiefsten Kreis der Hölle.

Erster bis Fünfter Gesang

Laut dem Danteschen Weltbild liegt die Hölle im Inneren der nördlichen Halbkugel. Sie ist der Sitz von Luzifer und besteht aus sich zum Erdmittelpunkt hin verjüngenden Kreisen. Der Trichter entstand durch den Sturz von Luzifer sowie seinen Engeln, und die solcherart zurückgedrängte Erde bildet den Läuterungsberg, der als einzige Landmasse aus der sonst vom Wasser bedeckten Südhalbkugel herausragt.

Das Höllentor von Auguste Rodin nach Szenen aus dem Inferno, aus der Göttlichen Komödie. Erster Bronzeguss des Portals (posthum erfolgt), Musée Rodin
Durch mich geht man hinein zur Stadt der Trauer,
Durch mich geht man hinein zum ewigen Schmerze,
Durch mich geht man zu dem verlornen Volke.
Gerechtigkeit trieb meinen hohen Schöpfer,
Geschaffen haben mich die Allmacht Gottes,
Die höchste Weisheit und die erste Liebe
Vor mir ist kein geschaffen Ding gewesen,
Nur ewiges, und ich muss ewig dauern.
Lasst jede Hoffnung, wenn ihr eingetreten.
(Inschrift auf dem Tor zur Hölle, dritter Gesang)[3]

Hinter dem Höllentor liegt die Vorhölle, der Ort für die lauen Seelen, die weder gut noch böse waren. Diese laufen rastlos in Scharen umher und werden von Ungeziefer gepeinigt. Am ersten Fluss der Hölle, dem Acheron, versammeln sich die bösen Seelen, die von Charon an das andere Ufer gebracht werden. Hier verweigert Charon dem Dichter mit einer dunklen Andeutung auf sein ewiges Geschick die Überfahrt. Wie Dante den Acheron letztendlich überquert, bleibt im Dunkeln.

Jenseits des Acheron aus tiefer Ohnmacht erwacht, heult Dante aus der Tiefe des Höllentrichters der Menschheit ganzer Jammer entgegen. Dann schreitet er mit Vergil hinab in die lediglich durch Seufzer getrübte Stille des ersten Höllenkreises. Hier, im Limbus, befinden die sich unschuldig schuldig Gewordenen, alle die sündenfrei sind, aber nicht dem christlichen Glauben angehören (bzw. nicht getauft sind), jedoch nur von ewiger Sehnsucht gepeinigt werden. Nicht nur ungetaufte Kinder sind in diesem Kreis anzutreffen, sondern auch Dichter und Denker der Antike oder des Heidentums. Neben den antiken Dichtern wie Homer, Philosophen wie Aristoteles, den trojanischen und römischen Helden, aber auch mittelalterlichen Gestalten wie Averroes, Avicenna und Sultan Saladin gehört auch Vergil zu denen, die unter falschen, lügnerischen Göttern lebten. Nach der antiken Heldenschau, in deren Verlauf die beiden Dichter von Homer, Horaz, Ovid und Lukan begleitet werden, steigt Dante mit dem römischen Poeten weiter hinab.

Hinter dem ersten Höllenkreis werden die Sünder vom antiken Hadesrichter Minos, hier zum Dämon verzerrt, empfangen. Vor diesem müssen sie alle ihre Sünden beichten. Der Kenner aller Sünden legt mit Hilfe seines Schweifes daraufhin fest, in welchen Kreis der Betroffene hinabsteigen muss. Wie schon zuvor Charon muss auch Minos erst von Vergil beschwichtigt werden. Im zweiten Kreis büßen die Wollüstigen, die vom Höllensturm umher gejagt werden. Dort trifft Dante auf Semiramis, Kleopatra, Dido, Achilles, Helena, Paris und mehrere Ritter. Im 5. Gesang begegnen wir dem ehebrecherischen Liebespaar Paolo und Francesca da Rimini, dessen Schicksal zahlreiche Werke der Musik und der bildenden Kunst inspirierte: Unbefriedigt von ihrem Gatten und ihrer Ehe hatte sich Francesca dessen jüngerem Bruder Paolo hingegeben, war mit ihrem Geliebten vom Gatten ertappt und getötet worden. Aus Mitleid über ihr zeitliches und ewiges Los bricht Dante zusammen.

Sechster bis Elfter Gesang

Im dritten Höllenkreis trifft Dante auf die Seelen der Gefräßigen, die im eisigen Regen auf dem Boden liegen und vom Höllenhund Cerberus - hier Sinnbild der Gefräßigkeit - bewacht und geschunden werden. Eine der Seelen, ein Florentiner mit dem Rufnamen Ciacco, sagt Dante künftige Ereignisse voraus, die Florenz betreffen werden.

Im vierten Höllenkreis befinden sich die Verschwender und Geizigen, die von Plutos bewacht werden. Die Sünder toben und wälzten Lasten mit der Kraft der Schulter, die sie gegeneinander stoßen. Der fünfte Höllenkreis ist der Sumpf der zornigen Seelen. Choleriker bekämpfen sich hier unablässig in den Fluten des Flusses Styx, während die Ignoranten und Phlegmatiker für immer in den Fluten des Styx untergetaucht bleiben. Von einem Turm am Flussufer wird ein Feuersignal hinüber gegeben, worauf der Fährmann Phlegyas erscheint und die Dichter übersetzt. In der Begegnung mit dem Choleriker Filipo Argenti stößt Dante erstmals das Böse bewusst von sich. - Noch während der Bootsfahrt erblicken die Dichter am anderen Ufer die Höllenstadt. Legionen von Teufeln verwehren den beiden Wanderern den Zugang. Nach der Begegnung mit den Erinyen erscheint ein Engel und kam zum Tore, und mit einem Zweiglein / schloß er es auf. Es wird deutlich, dass Dantes Reise den Segen Gottes hat, um auf den rechten Weg zurückgeführt zu werden. Im sechsten Kreis büßen die Ketzer in flammenden Särgen, die sich nach dem Gericht im Tal Josaphat schließen werden. Einer der hierher Verdammten, der Ghibelline Farinata degli Uberti, sagt Dantes Verbannung voraus und erklärt dem Poeten, dass die Verdammten zwar in die Zukunft schauen können, nichts aber von der Gegenwart wissen, wenn ihnen nichts durch Neuankömmlinge mitgeteilt wird.

Im Schatten des Grabmals Anastasius II. rasten die Dichter, um sich an den aus der Tiefe emporsteigenden Gestank zu gewöhnen. Vergil nutzt die Rast, um Dante den Aufbau der unteren Hölle zu erklären: der siebte Kreis der Hölle gehört den Gewalttätigen, der achte und der neunte Kreis gehören der Bosheit - voneinander geschieden als allgemeiner Betrug, der im achten Kreis Vergeltung findet, und als Betrug in einem besonderen Vertrauensverhältnis (Verrat), der im neunten Kreis auf dem Grunde der Hölle bestraft wird. Dante fragt, warum die Bewohner des zweiten bis fünften Kreises separat bestraft werden, worauf Vergil auf die Differenzierung von Unmaß, verwirrtem tierischen Trieb und Bosheit durch die aristotelische Ethik verweist.

Zwölfter bis Siebzehnter Gesang

Der siebte, achte und neunte Kreis bilden die innere Hölle, deren Eingang von dem Minotauros von Kreta bewacht wird. Hier werden die schlimmsten Sünden bestraft: Gewaltverbrechen, Betrug und Verrat.

Doch weil man drei Personen kann verletzten ist der siebte Kreis in drei Ringe unterteilt. Im ersten Ring werden die Gewalttaten an den Nächsten gebüßt. Mörder, Räuber und Verwüster kochen in einem Blutstrom, in den sie immer wieder von Kentauren zurückgetrieben werden, wenn sie versuchen, ihm mehr zu entsteigen, als ihre Schuld es zulässt. Je nach Schwere ihrer Tat sind sie unterschiedlich tief in dem Blutstrom eingetaucht. Alexander der Große und der Tyrann Dionysios stecken bis zu ihren Brauen im Strom, während Attila am tiefsten Grund gepeinigt wird. Einer der Kentauren, Nessus, trägt auf Geheiß seines Gefährten Cheiron Dante über den Blutstrom.

Selbstmörder (darunter Pier delle Vigne, der Kanzler Friedrichs II.) büßen im zweiten Ring ihre Schuld. Sie müssen als Sträucher und Bäume ihr Dasein fristen, die immer wieder von den Harpyien zerzaust werden, da sie sich mit ihrem Selbstmord selbst von ihrem Körper losgerissen haben - denn was man selbst sich nahm, darf man nicht haben. Auf ihrem Weg durch das Selbstmörderbuschwerk begegnen die beiden Dichter zwei Seelen, die in ihrem Leben ihren Besitz stückweise verpraßt haben und dafür vom schwarzen Höllenhunden durchs Dickicht gehetzt und stückweise zerrissen werden.

Diejenigen, die Gewalt gegen Gott (Blasphemie), gegen die Natur (Sodomie) und gegen die Kunst (Wucher) verübt haben, büßen im dritten Ring, dessen Boden aus Sand besteht. Die Gotteslästerer liegen ausgestreckt und schreiend auf dem Boden, die Sodomiten laufen ohne Rast und Ruh umher, die Wucherer hocken am Abgrund, wo der dritte Höllenfluss Phlegethon sich in den achten Kreis hinab ergießt, untätig bei ihren Geldsäcken, und auf alle rieseln ständig Feuerflocken herab. Hier begegnet Dante dem Gotteslästerer Kapaneus, aber auch seinem einstigen Lehrer Brunetto Latini sowie drei Florentiner Offizieren.

Achtzehnter bis Dreißigster Gesang

Am Abhang des Phlegethon erblicken sie die mythologische Gestalt Geryon. Dante blickt auf das Ungeheuer mit Erstaunen und beschreibt es folgendermaßen: „Hier kommt das Ungetüm mit spitzem Schwanze, Das Berge nimmt und Mauern bricht und Waffen, Hier kommt es, das die ganze Welt verstänkert.[4] Der achte Höllenkreis (Malebolge) ist in zehn Gräben unterteilt. Im ersten schleppen sich die Kuppler und Verführer (unter letzteren die Gestalt des Iason), von gehörnten Teufeln mit Peitschen getrieben, im Gegenzug durch den Graben. Schmeichler und Huren wälzen sich im zweiten Graben in ätzendem Kot.

Im dritten Graben stecken die Simonisten; Betrüger, die schwunghaften Handel mit Kirchenämtern trieben, kopfüber in Felsenlöchern, aus denen nur ihre brennenden Sohlen herausragen. Wie ein Beichtvater spricht Dante mit der Seele des Papstes Nikolaus III., der glaubt, dass sein Nachfolger Bonifatius VIII. schon in der Hölle angekommen sei. Außerdem prophezeit er die Ankunft Clemens V. als Sünder. Dante geißelt den Handel mit Kirchenämtern, der die Verweltlichung der Kirche vorantreibt, mit scharfen Worten. Im vierten Graben beobachten Vergil und Dante die Zauberer und Wahrsager, deren Körper so verrenkt wurden, dass ihre Gesichter nach hinten gewendet sind - Zum Rücken nämlich standen die Gesichter. Neben etlichen Frauen, die der Zauberei verfallen waren (darunter die mythische Manto, von der Vergils Geburtsstadt Mantua ihren Namen bekommen hat, wie Vergil selbst ausführlich berichtet[5]), fristen Amphiaraus und Teiresias, berühmte Seher der Antike, aber auch Zeitgenossen wie Guido Bonatti dort ihr Dasein.

Der fünfte Graben ist mit kochendem Pech gefüllt, in dem die Bestechlichen büßen. Eine besondere Gruppe von Teufeln, die Malebranche, holt ihre Seelen und bewacht sie: wer den Kopf aus der Pechflut steckt, wird mit Gabeln an Land gezogen und dort geschunden. Dante und sein Begleiter schaffen es, den Teufeln zu entkommen, und gelangen in den sechsten Graben. Dort müssen die Heuchler in schweren vergoldeten Bleimänteln einherschreiten. Unter ihren Tritten leidend liegen die gekreuzigten Ratsmitglieder der Pharisäer am Boden, darunter Kaiphas, der vor der Jerusalemer Ratsitzung heuchlerisch dazu geraten hatte, Jesus Christus zum Wohle des Staates zu töten.

Im siebten Graben werden Diebe und Räuber unablässig von Schlangen angegriffen, durch deren Bisse sie zu Asche zerfallen, um bald darauf wieder auferstehen zu müssen – die ewige Strafe der Diebe. Nicht alle Sünder werden von den Schlangen lediglich gebissen, andere verschmelzen mit ihnen (oder einem Drachen) zu einem ungeheuerlichen Ungetüm. Hinterlistige Berater und betrügerische Räuber büßen, indem sie wie Glühwürmchen in Flammen gehüllt durch den achten Graben schweben. Hier spricht Dante mit Odysseus, der mit Diomedes für die List, durch welche Troja zu Fall gebracht wurde, büßen muss, sowie mit dem einstigen Ghibellinenführer und späteren Franziskaner Guido da Montefeltro, der sich selbst für seinen trügerischen Rat an Papst Bonifaz VIII., Penestrino zu brechen, um sein ewiges Heil betrogen hat. Im neunten Graben begegnet Dante den Glaubensspaltern und Zwietrachtstiftern, zu denen er auch den Stifter des Islam, Mohammed, und seinen Schwiegersohn Ali zählt. Ein Teufel schlägt ihnen unablässig Gliedmaßen ab und tiefe Wunden - Die waren Stifter von Gezänk und Zwietracht / Im Leben, darum sind sie so zerspalten. Im letzten Graben des achten Höllenkreises leiden die Fälscher, Alchemisten und falschen Zeugen unter ekelhaften Krankheiten und fallen in blinder Raserei übereinander her. Unter ihnen befinden sich die Gattin Potiphars, die Josef verleumdet hatte, sowie Sinon von Troja.

Einunddreißigster bis Vierunddreißigster Gesang

Wie Türme ragen Riesen (Vergil nennt Nimrod, Ephialtes, Briareus, Tityus und Typhoeus) am Rande des neunten Höllenkreises empor. Auf Bitten Vergils setzt Antaeus die beiden Wanderer auf den Grund des letzten Höllenkreises ab. Dort büßen die Verräter, bis zum Kopf in einen See eingefroren: in der Kaina die Verräter an Verwandten, und in der Antenora die politischen Verräter. Die Verräter an Tischgenossen sind rücklings in der Tolomea eingefroren, sodass ihre zu Kristallen gewordenen Augen sich für immer verschließen. Den Sündern in dieser Zone können schon zu Lebzeiten die Seelen vom Körper geschieden werden. In die leblose Hülle schlüpft dann ein Dämon, der sein Unwesen auf der Welt treibt. In der untersten Höllentiefe, der Judecca, liegen vom Eis völlig bedeckt diejenigen Sünder, die ihren Herrn und Wohltäter verraten haben. Und in ihrer Mitte steckt der gestürzte Luzifer im Eis, in seinen drei Mäulern die Erzverräter Judas, Brutus und Cassius zermalmend.

Vergil nimmt Dante und greift sich das zottige Fell Satans, an dem er zwischen Satan und der Eiswand erst nach unten und, da sie sich ja im Erdmittelpunkt befinden, damit auch nach oben klettert: Nur über Satan selbst sei der Ausweg möglich. Vergil findet in der Wand ein Felsloch, in das sie treten können, und sie kommen über einen Gang in eine neue Hemisphäre. Dante ist verunsichert und erhält von Vergil zur Antwort: An Satans Fell seien sie durch den Erdmittelpunkt gekrochen, das Eis sei weg, Ost und West, Oben und Unten seien nun vertauscht. Über einen Pfad gelangen sie entlang einem Bach zurück zur Lichtwelt, zu den Sternen.

2. Purgatorio / Der Läuterungsberg

Dante schaut auf den Läuterungsberg

Der Läuterungsberg bzw. das Fegefeuer ist als ein hinter einem Tor beginnender Rundweg um einen Berg angelegt, der sich allmählich dem Licht entgegen schraubt. Auf 7 Terrassen büßen die Seelen - zusammen mit dem von Cato bewachten Meeressaum und dem sich anschließenden Bereich für die Säumigen sind es also auch hier 9 Stufen.

Gegenüber der Trostlosigkeit der Hölle dominieren nun Buße und Hoffnung der Sünder. Noch immer regiert die ironische Umkehrung die Strafen, die aber endlich sind (wenn sie auch 500 Jahre und länger dauern): Im Fegefeuer bzw. auf dem Läuterungsberg können die Hochmütigen unter der Last von Steinen den Blick nicht mehr vom Boden lösen, den Neidischen wurden die Augen mit Draht zugenäht, die Trägen müssen um den Berg hetzen, die Habsüchtigen liegen mit dem Gesicht im Staub des Weges...

Vor der Pforte des Läuterungsberges zeichnet der wachende Engel mit seinem Schwert sieben „P“ auf Dantes Stirn für die 7 Todsünden (Hochmut, Jähzorn, Neid, Habgier, Wollust, Völlerei und Trägheit), von denen auch er sich zu reinigen habe. Dann erst schließt der Wächter das Tor auf und Dante beginnt seine eigene Buße auf dem Weg zum Licht und sucht sich von falschen Leidenschaften, vor allem von seinem Hochmut, zu befreien.

Die Terrassen des Läuterungsberges

Auf den ersten drei Terrassen werden die Seelen mit der Liebe zur Untugend geläutert.

  • Erste Terrasse: Auf der ersten Terrasse büßen die Stolzen, indem sie riesige Steine auf dem Rücken tragen müssen, ohne sich aufrichten zu können. Dies soll sie lehren, dass der Stolz Gewicht auf die Seele legt und man ihn deshalb ablegen sollte. Auf dem Boden finden sich eingraviert historische und mythologische Beispiele für Stolz. Durch das Gewicht gebeugt, sind die Sünder gezwungen diese zu studieren, um von ihnen zu lernen. Am Aufstieg zur nächsten Ebene erscheint ein Engel und entfernt ein P von Dantes Stirn. Dies wird an jedem Aufstieg wiederholt. Bei jedem Entfernen fühlt sich Dantes Körper leichter an, da weniger Sünde ihn niederdrückt.
  • Zweite Terrasse: Die Neider werden auf der zweiten Terrasse geläutert, indem sie mit zugenähten Augen umherwandern müssen. Gleichzeitig tragen sie Kleidung, mit der ihre Seele nicht vom Boden unterscheidbar ist. Dies soll die Sünder lehren andere nicht zu beneiden und ihre Liebe zu Gott zu lenken.
  • Dritte Terrasse: Auf der dritten Terrasse müssen die Zornigen im sauren Rauch umhergehen. Sie lernen wie sie der Zorn blind werden ließ und ihre Urteilsfähigkeit verminderte.
  • Vierte Terrasse: Auf der vierten Terrasse befinden sich die Sünder der mangelnden Hingabe, der Trägheit. Die Trägen werden zu ständigem Rennen gezwungen. Sie können nur Läuterung erfahren, indem sie rastlos ihre Buße tun.
  • Fünfte Terrasse: Auf der fünften Terrasse bis zur siebten Terrasse befinden sich die Sünder, die in ihrem Leben die weltlichen Dinge in einer falschen Art und Weise geliebt haben. Die Habsüchtigen und die Verschwender liegen mit dem Gesicht auf dem Boden und können sich nicht bewegen. Die Überhöhung weltlicher Güter wird geläutert und die Sünder lernen ihr Begehren von Besitztümern, Macht oder hohen Positionen zu Gott hinzulenken. Hier trifft Dante auf die Seele Statius`, der seine Läuterung vollendet hat und Dante und Vergil bei ihrem Aufstieg zum Paradies begleitet.
  • Sechste Terrasse: Auf der sechsten Terrasse müssen die Maßlosen in ständiger Enthaltsamkeit von Essen und Trinken Läuterung erfahren. Erschwert wird ihnen dies dadurch, dass sie Kaskaden passieren müssen, ohne trinken zu können.
  • Siebte Terrasse: Die Wollüstigen werden gereinigt, indem sie in einer riesigen Flammenwand brennen. Hier sollen die sexuellen Ausschweifungen, die die Liebe der Sünder von Gott ablenkt, überwunden werden. Durch die Flammenwand der siebten Terrasse müssen auch alle Sünder, die ihre Buße auf einer der niedrigeren Terrassen abgelegt haben, gehen, bevor sie den Läuterungsberg verlassen können. Nachdem Dante dieses Los geteilt hat, wird das letzte P von seiner Stirn entfernt.


(wird fortgesetzt)

Rezeptionsgeschichte

Bildende Kunst

Illustrationen und Gemälde

Canto I: Dante verloren im Wald (Gustave Doré)
Lì veggio d'ogni parte von John Flaxman (Purg. Canto XXVI)

Im Jahr 1481 schuf Sandro Botticelli die ersten Illustrationen zur Göttlichen Komödie, welche bereits im selben Jahr in einer gedruckten Ausgabe des Werkes erschienen. Botticellis Illustrationen waren in der Renaissance weit verbreitet.

Eine weitere Verarbeitung in der bildenden Kunst fand das Werk bei Stradanus, einem flämisch-florentinischen Maler des 17. Jahrhunderts.

Im 18. Jahrhundert waren die Illustrationen des britischen Künstlers John Flaxman in Europa sehr verbreitet, sie zeichnen sich durch einen minimalistischen Darstellungsstil aus. Achim von Arnim kommentiert in einem Brief an Jacob und Wilhelm Grimm: "Erst jetzt kann ich mir erklären, warum die Zeichnungen des Flaxmann dazu meist so leer sind, wie Regimentsuniformabbildungen, meist nichts anders als der Offizier Virgilius und ein Gemeiner, der Dante, die hinter einander marschieren."[6]

Bekanntester Illustrator der Göttlichen Komödie im 18. Jahrhundert war Joseph Anton Koch, der neben zahlreichen Zeichnungen und Gemälden auch die berühmten Fresken zu Hölle und Fegefeuer im Casino Massimo in Rom schuf. [7].

Im Jahr 1822 malte der französische Romantiker Eugène Delacroix ein Gemälde namens Die Dante Barke (orig. La Barque de Dante oder Dante et Virgile), welches sich heute im Louvre befindet. Es zeigt Dante und Virgil, sowie den Sünder Filippo Argenti bei der Überfahrt über den Styx. (vgl. Inf, Canto VIII)

Der englische Dichter und Maler William Blake plante und schuf einige Aquarelle zur Göttlichen Komödie. Trotz der Tatsache, dass er es nicht schaffte den Zyklus vor seinem Tod 1827 fertigzustellen, zählen sie auch heute noch zu den beeindruckendsten Interpretationen des Werks.

1850 malte der Künstler William Adolphe Bouguereau ein Gemälde: Dante And Virgil In Hell.

Dante und Virgil im neunten Höllenkreis. - Dante et Vergil dans le neuvième cercle de l'enfer von Gustave Doré

Gustave Doré, der sich schon im Alter von neun Jahren an der Illustration der Göttlichen Komödie versuchte, schuf im Jahr 1861 zahlreiche Stahlstiche. Diese zählen heute zu den bekanntesten Illustrationen des Werks. Darüber hinaus malte er auch Gemälde mit dem Titel Dante et Vergil dans le neuvième cercle de l'enfer, welches Dante und Virgil im neunten Kreis der Hölle zeigt.

Anselm Feuerbach malte im Jahr 1864 das Gemälde des Liebespaars Paolo und Francesca.

Anselm Feuerbach: Paolo und Francesca, 1864

Franz von Bayros, der vor allem durch seine erotischen Zeichnungen bekannt wurde, illustrierte das Werk im Jahr 1921.

In der Mitte des 20. Jahrhunderts entwarf Salvador Dalí einen Bilderzyklus zur Göttlichen Komödie.

Von Robert Rauschenberg stammt eine Serie von 34 Zeichnungen zum Inferno, die er mit 35 Jahren, dem Alter als Dante mit der Commedia begann, angefangen und an der er 18 Jahre lang gearbeitet hat. Rauschenberg benutzt dabei eine ganz eigene Technik, wie Frottagen von mit Terpentin angefeuchteten Fotos, die als eine Art Collage auf jeweils 36,8 x 29,2 cm großem Strathmore-Papier zusammengefügt werden und den Effekt einer Zeichnung erzeugen. Als Vorlagen für Dante und Vergil können Bilder von Adlai Stevenson, John F. Kennedy , antike Statuen, Baseballschiedsrichter oder auch einfach der Buchstabe "V" dienen. Die Zeichnungen sind oft dreigeteilt und entsprechen hier der Dreiteilung des von Dante verwendeten Versmaßes, der Terzine. Bei intensiver Betrachtung erweisen sich Rauschenbergs Illustrationen als sehr nah an Dantes Text[8], ja sie erschließen sich dem Betrachter erst bei der Lektüre.

Der Südtiroler Künstler Markus Vallazza hat zwischen 1994 und 2004 zahlreiche Illustrationen (300 Stiche, 9 Bildbände und an die 100 Gemälde) zur Göttlichen Komödie geschaffen.[9] Miquel Barceló schuf 2003 eine umfangreiche Buch-Illustration zum "Inferno", die jeweils zweisprachig in Spanien und in Deutschland erschienen ist [10]

Bildhauerei und Architektur

Der Bildhauer Auguste Rodin arbeitete annähernd 37 Jahre am „Höllentor“, einem bronzenen Portal für das Musée des Arts Décoratifs in Paris, wobei er hauptsächlich von der Göttlichen Komödie inspiriert wurde. Auch wenn es nie zur ursprünglichen Ausführung kam, kann dieses Werk wegen seiner zahlreichen daraus isolierten Skulpturen (z.B. Der Denker, welcher Dante Alighieri darstellt) als das Hauptwerk Rodins bezeichnet werden.

Giuseppe Terragni entwarf 1938 ein „Danteum“ an der Via dell'Impero, der heutigen Via dei Fori Imperiali in Rom. Als gebaute Architektur der Vision Dantes von der Einigung Italiens sollte der Entwurf von 1938 zudem die Wiedererrichtung des Italienischen Reiches durch Mussolini verherrlichen. Die Kriegsentwicklung verhinderte jedoch die Ausführung.[11]

Film

1909-1911 wurde in Italien die Göttliche Komödie in drei Teilen verfilmt; Regisseure waren F. Bertolini und A. Padovan. Im Jahr 2004 erschien der Film in einer DVD-Fassung unter dem Titel L'inferno.

Eine Rezeption zur Himmlischen Komödie findet sich auch in dem US-Drama Hinter dem Horizont von 1998, in dem die Rollen Dantes' und Vergils mit abgeänderten Namen durch die Schauspieler Robin Williams und Cuba Gooding, Jr. verkörpert werden. Der Plot ist in die Gegenwart versetzt und verändert, jedoch sind unverkennbare Szenen, beispielsweise die Reise über den Totenfluss, eindeutig als eine Rezeption des Originals zu sehen.

Der im Jahr 1995 von dem US-amerikanischen Regisseur David Fincher gedrehte Film Sieben über einen Serienmörder enthält Anleihen an Dantes Inferno. Er zeigt einen Täter, der glaubt, seine Taten dienen einem höheren Zweck und zelebriert die Bestrafung der Opfer für ihre "Todsünden": Hochmut, Habgier, Neid, Zorn, Wollust, Völlerei, Trägheit.

Musik

  • Franz Liszt schrieb eine Dante-Sinfonie mit den Teilen Inferno/Purgatorio/Magnificat für Frauenchor und Orchester.
  • Peter Tschaikowski schrieb eine sinfonische Phantasie Francesca da Rimini über eine Episode aus dem Inferno-Teil von Dantes Werk. Dieser Stoff liegt auch der Oper Francesca da Rimini von Sergej Rachmaninow zugrunde.
  • Giacomo Puccini stützte sich mit seiner Oper Gianni Schicchi -- dem dritten Teil seines Trittico -- ebenfalls auf eine Episode aus dem Inferno-Teil.
  • Der russische Komponist Boris Tischtschenko komponierte in den Jahren 1996 bis 2005 einen Zyklus von fünf Sinfonien, die sich programmatisch auf Dantes Göttliche Komödie beziehen und auch als Ballett aufführbar sind.
  • Am 17. März 2006 veröffentlichte die brasilianische Metalband Sepultura das Album Dante XXI, das den Inhalt der Göttlichen Komödie aufgreift und auf das 21. Jahrhundert projiziert.
  • Auch der Song Dante’s Inferno der amerikanischen Metal-Band Iced Earth hat die Göttliche Komödie zum Thema.
  • Der Birminghamer Musiker Mick Kenney (Anaal Nathrakh) ließ sich für sein Soloprojekt inspirieren. Das Debüt von Professor Fate nannte er The Inferno, welches er 2007 über FETO-Records veröffentlichte.
  • Der amerikanische Komponist und Arrangeur Robert W. Smith schrieb zudem eine Sinfonie für Blasorchester mit dem Titel "The Divine Comedy" (Symphony No. 1)
  • Der Bayerische Rundfunk produzierte im Jahr 2003 zusammen mit dem Hessischen Rundfunk ein Hörspiel, bei dem der Musiker Blixa Bargeld einen erheblichen Anteil hatte.

Comic

Die Francesca da Rimini-Episode aus dem 5. Gesang diente als Vorbild für einen Disney-Comic: In der Geschichte „Die schöne Francesca“ (Lustiges Taschenbuch 88) spielt Daniel Düsentrieb Dante, wie er gerade an seiner Göttlichen Komödie schreibt.

Quellen

  1. Der Widmungsbrief steht bei Wikisource als Volltext zur Verfügung: siehe An Can Grande Scaliger
  2. Zitat von Vergil; vgl. Alighieri, D.; Gmelin, H. (Übers.); Die Göttliche Komödie; Stuttgart: Reclam Verlag, 2001; S. 9. [Canto 1, Vers 91/93]
  3. Alighieri, D.; Gmelin, H. (Übers.); Die Göttliche Komödie Italienisch und Deutsch. Band I, dtv klassik 1988; S. 35. [Canto 3, Vers 1-9]
  4. Zitat von Vergil; vgl. Alighieri, D.; Gmelin, H. (Übers.); Die Göttliche Komödie; Stuttgart: Reclam Verlag, 2001; S. 65. [Canto 17, Vers 1-3]
  5. Canto 20, Vers 58-72; vgl. Aeneis 10, 199ff.
  6. Steig, R. (Hrsg.); Achim von Arnim und Jacob und Wilhelm Grimm. Stuttgart, Berlin: Cotta, 1904.; S. 69-71.
  7. (siehe dazu Christian von Holst, Joseph Anton Koch - Ansichten der Natur, Staatsgalerie Stuttgart, 1989)
  8. Lieberman, W. S, S, 119.
  9. Ausstellung 2007 der Bilderreihe
  10. Spanisch-italienisch: Galaxia Gutenberg, Barcelona 2003 ISBN 8481094188 (es sind span.-ital. Kunstbände für alle 3 Teile der G.K. von Barceló erschienen, Bibliographie im Art. Barceló); deutsch-italienische Synchronausgabe nur "Das Fegefeuer". Ohne ISBN, RM Buch- und Medienvertrieb, Rheda 2005. In der Übersetzung von Wilhelm Hertz 1955
  11. vgl. Schumacher, Thomas L.: Terragni’s Danteum. Architecture, Poetics and Politics unter Italian Fascism, 2., vermehrte Auflage New York 2004.

Ausgaben

italienisch (La Comedia):

  • 14. Jh.: Codex altonensis
  • 1472: Erstdruck durch Johannes Numeister in Foligno oder durch Georg und Paul (von Butzbach) in Mantua

Vollständige deutsche Übersetzungen der Göttlichen Komödie in chronologischer Reihenfolge nach Erscheinungsdatum des abschließenden Bandes:

  • 1767-69: Lebrecht Bachenschwanz (Prosa)
  • 1809-21: Karl Ludwig Kannegießer (Terzinen mit vorwiegend weiblichen Reimen)
  • 1824-26: Carl Streckfuß (Terzinen mit regelmäßig alternierenden männlichen und weiblichen Reimen)
  • 1830-31: Johann Benno Hörwarter u. Karl von Enk (Prosa)
  • 1836-37: Johann Friedrich Heigelin (Blankverse mit durchgehend männlichen Versschlüssen)
  • 1840: Karl Gustav von Berneck (Bernd von Guseck) (Terzinen mit vorwiegend weiblichen Reimen)
  • 1837-42: August Kopisch (Blankverse mit (fast) durchgehend weiblichen Versschlüssen)
  • 1828; 1839-49: Philalethes, Pseudonym von Johann von Sachsen, (Blankverse mit (fast) durchgehend weiblichen Versschlüssen)
  • 1864: Ludwig Gottfried Blanc (Blankverse mit vorwiegend weiblichen Versschlüssen)
  • 1865: Karl Eitner (Blankverse mit vorwiegend weiblichen Versschlüssen)
  • 1865: Josefine von Hoffinger (Abgewandelte Schlegel-Terzinen. Reimschema aba/cbc/ded/fef/ghg/ihi...; Die äußeren Terzinen durchgehend weiblich, die Mittelverse durchgehend männlich)
  • 1865: Karl Witte (Blankverse mit vorwiegend weiblichen Versschlüssen)
  • 1870-71: Wilhelm Krigar (Terzinen mit durchgehend weiblichen Reimen)
  • 1871-72: Friedrich Notter (Terzinen mit regelmäßig alternierenden männlichen und weiblichen Reimen)
  • 1877: Karl Bartsch (Terzinen mit vorwiegend weiblichen Reimen)
  • 1883-85: Julia Francke (Terzinen mit durchgehend weiblichen Reimen)
  • 1888: Otto Gildemeister (Terzinen mit regelmäßig alternierenden männlichen und weiblichen Reimen)
  • 1889: Sophie Hasenclever (Terzinen mit regelmäßig alternierenden männlichen und weiblichen Reimen)
  • 1887-94: Carl Bertrand (Blankverse mit vorwiegend weiblichen Versschlüssen)
  • 1901: Bartolomäus Carneri (Blankverse mit in etwa ausgewogen männl. und weibl. Versschlüssen)
  • 1907: Richard Zoozmann [I] (Terzinen mit vorwiegend weiblichen Reimen)
  • 1908: Richard Zoozmann [II] (Schlegel-Terzinen mit fast durchgehend weiblichen Reimen)
  • 1912 Stefan George (Nur einzelne Gesänge mit Terzinen)
  • 1914-20: L. Zuckermandel (Terzinen mit vorwiegend weiblichen Reimen)
  • 1920: Axel Lübbe (Terzinen mit fast durchgehend weiblichen Reimen)
  • 1892-1921: Alfred Bassermann (Terzinen mit vorwiegend weiblichen Reimen)
  • 1921: Konrad Falke (Blankverse mit deutlich überwiegend weiblichen Versschlüssen, darunter viele Spondeen)
  • 1926: August Vezin (Terzinen mit fast durchgehend weiblichen Reimen)
  • 1922-28: Konrad zu Putlitz, Emmi Schweitzer, Hertha Federmann (Terzinen mit regelmäßig alternierenden männlichen und weiblichen Reimen; (Terzinen mit vorwiegend weiblichen Reimen)
  • 1928: Georg van Poppel (Terzinen mit fast durchgehend weiblichen Reimen)
  • 1929: Reinhold Schoener (Blankverse mit (fast) durchgehend weiblichen Versschlüssen)
  • 1923; 1930: Rudolf Borchardt (Terzinen mit vorwiegend weiblichen Reimen)
  • 1937: Friedrich Freiherr von Falkenhausen (Terzinen mit leicht vorwiegend weiblichen Reimen)
  • 1942: Karl Vossler (Blankverse mit in etwa ausgewogen männl. und weibl. Versschlüssen)
  • 1949-51: Hermann Gmelin (Blankverse mit durchgehend weiblichen Versschlüssen)
  • 1952: Hermann A. Prietze (Blankverse mit leicht vorwiegend weiblichen Versschlüssen)
  • 1955: Wilhelm G. Hertz (Terzinen mit alternierenden männlichen und weiblichen Reimen)
  • 1955: Karl Willeke (Sauerländisches Plattdeutsch; Blankvers mit durchgehend weiblichen Versschlüssen)
  • 1960-61: Benno Geiger (Terzinen mit durchgehend weiblichen Reimen)
  • 1963: Ida und Walther von Wartburg (Blankvers mit leicht überwiegend weiblichen Versschlüssen, aber auch mehrfach Sechsheber, gelegentlich ein Vierheber)
  • 1966: Christa Renate Köhler (Terzinen mit in etwa ausgewogen männlichen und weiblichen Reimen)
  • 1983: Hans Werner Sokop (Terzinen mit durchgehend weiblichen Reimen)
  • 1986: Nora Urban (Zumeist Blankverse mit männlichen und weiblichen Versschlüssen; mehrfach Sechsheber und Vierheber)
  • 1995: Hans Georg Hees (Prosa)
  • 1997: Hans Schäfer (Terzinen mit durchgehend weiblichen Reimen; mehrfach Sechsheber; gelegentlich trochäische Verse)
  • 1997: Georg Peter Landmann (Prosa)
  • 2003: Walter Naumann (Prosa)

Teilübersetzungen:

  • 1763: Johann Nikolaus Meinhard (prosaische Teilübersetzung von Abschnitten aus dem Inferno, Purgatorio und Paradiso)
  • 1780-82: Christian Joseph Jagemann (nur das Inferno)
  • 18xx: August Wilhelm Schlegel (Teilübersetzung von Abschnitten aus dem Inferno, Purgatorio und Paradiso)
  • 1843: Karl Graul (nur das Inferno)
  • 1909; 1912: Stefan George (Teilübersetzung von Abschnitten aus dem Inferno, Purgatorio und Paradiso)

Literatur

Kritische Ausgaben:

  • Witte, K.; La Divina Commedia di Dante Allighieri, ricorretta sopra quattro dei più autorevoli testi a penna. Berlin: Rudolfo Decker, 1862.

Sekundärliteratur und Erläuterungen:

  • Barth, F.; Dante Alighieri - Die göttliche Komödie - Erläuterungen. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2004.1
  • Blanc, L.; Versuch einer bloss philologischen Erklärung mehrerer dunklen und streitigen Stellen der Göttlichen Komödie. Halle: Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses, 1861.
  • Blanc, L.; Vocabulario Dantesco. Leipzig, 1852
  • Ferrier, E.; Deutsche Übertragungen der Divina Commedia Dante Alighieris 1960-1983. Berlin/New York: de Gruyter, 1994.
  • Leonhard, K.; Dante aus der Reihe Rowohlts Monographien. Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, 200110
  • Kuon, P.; lo mio maestro e 'l mio autore. Die produktive Rezeption der Divina Commedia in der Erzählliteratur der Moderne, Frankfurt am Main 1993, ISBN 978-3-465-02598-6

siehe auch die jährlich erscheinenden Deutschen Dante Jahrbücher der Deutschen Dante Gesellschaft.

Thematische Sekundärliteratur:

  • Wehle, W.: "Rückkehr nach Eden. Über Dantes Wissenschaft vom Glück in der "Commedia"", in: Deutsches Dante Jahrbuch 78/2003, S. 13-66.

Bilderzyklen zur Divina Commedia :

  • Botticelli, S.; Sandro Botticelli. Der Bilderzyklus zu Dantes Göttlicher Komödie. Hatje Cantz Verlag, 2000. ISBN 978-3-7757-0921-7
  • Doré, G.; The Dore Illustrations for Dante's Divine Comedy. Dover Pubn Inc, 1976. ISBN 978-0-486-23231-7
  • Lieberman, William S.; Die Illustrationen zu Dantes Inferno. In: Robert Rauschenberg. Werke 1950-1980. Berlin 1980. S. 118-255.

Weblinks


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