Adtranz Regio-Shuttle RS1

Adtranz Regio-Shuttle RS1
Stadler Regio-Shuttle RS1 (Baureihe 650)
Regio-Shuttle der WEG
Nummerierung: verschieden
Anzahl: 358 (Stand: 14. Dez. 2008)
Hersteller: Stadler Rail AG
(zuvor: Adtranz)
Baujahr(e): seit 1996
Achsformel: B’B’
Länge: 24.460–25.500 mm
Höhe: 3.700 mm
Breite: 2.900 mm
Leermasse: 40,0 t
Radsatzfahrmasse: 10,0 t
Höchstgeschwindigkeit: 120 km/h
Installierte Leistung: 2 × 257 kW = 514 kW
Leistungskennziffer: 12,85 kW/t
Anzahl der Fahrmotoren: 2
Antrieb: hydrodynamisch-mechanisch (hydraulisch)
Zugsicherung: Sifa, PZB90
Sitzplätze: 71–101 (je nach Ausführung)
Stehplätze: 83–94 (je nach Ausführung)

Der Stadler Regio-Shuttle RS1 ist der erste in Deutschland weit verbreitete Nahverkehrsdieseltriebwagen neuer Generation. Charakteristisch sind vor allem die trapezförmigen Fensterbänder. Die Bezeichnung des Regio-Shuttle bei der Deutschen Bahn ist Baureihe 650, zahlreiche Privatbahnen nennen ebenfalls Regio-Shuttles ihr eigen.

Inhaltsverzeichnis

Technische Informationen

Ursprünglich ein Produkt der Firma Adtranz, wird der RS1 durch die Stadler Rail AG weiterproduziert und verkauft, seit Bombardier Transportation bei Übernahme von Adtranz den Standort in Berlin-Wilhelmsruh im Jahr 2001 aus kartellrechtlichen Gründen verkaufen musste. Es handelt sich um ein normalspuriges Vollbahnfahrzeug nach UIC-Norm, das also Längskräfte von 1500 kN verträgt; es ist mit Mittelpufferkupplung oder herkömmlicher europäischer Zug- und Stoßeinrichtung lieferbar. 65 % des Fahrzeugbodens sind niederflurig und für eine Bahnsteighöhe von 55 cm ausgelegt. Auf der Schönbuchbahn ist eine Sonderausführung für 76-cm-Bahnsteige im Einsatz. Hochflurig ist der Triebwagen über den beiden zweiachsigen Drehgestellen an den Enden.

Zwei unabhängige dieselmechanische Antriebseinheiten, zum Beispiel von MAN, entweder mit Dieselkraftstoff oder Rapsöl gespeist, treiben je eines der beiden Gestelle an beiden Achsen an. Auffällig ist der RS1 durch seine Konstruktion, die der eines Fachwerkbrückenträgers entspricht. Die Fensterstege sind daher schräg und geben ihm ein anfangs unverwechselbares Aussehen, welches er mittlerweile mit dem Bombardier Itino teilt.

Betrieblich ist der Regio-Shuttle für Vollbahnverkehr im Einmannbetrieb uneingeschränkt verwendbar. Die relativ kleine Gefäßgröße (Maximum unter 170 Personen) kann dadurch ausgeglichen werden, dass das Fahrzeug in bis zu siebenfachen Mehrfachtraktionen gefahren werden kann. Ein Gespann aus fünf RS1 kann dann zwar eine Spitzenlast von knapp 850 Fahrgästen bewältigen, wird durch den Verbrauch der zehn Dieselmotoren allerdings im Vergleich zu einem lokomotivbespannten Zug eher unwirtschaftlich abschneiden.

2006 wurde ein Regio-Shuttle bei der Voith AG umgebaut. Unter anderem sollen strengere Abgasnormen eingehalten sowie die Höchstgeschwindigkeit auf 140 km/h gesteigert werden. Es sollte eine Serie folgen[1], allerdings sah es so aus, dass die Produktion des Regio-Shuttle im Jahr 2006 auslaufen würde. 2007 und 2008 folgten weitere Bestellungen durch die ODEG[2], die HzL und Rhenus Veniro. Mit diesen bestellten Fahrzeugen steigt die Gesamtzahl der hergestellten Regio-Shuttles dann auf 365 Stück. Ende Juni 2008 schloss die Deutsche Bahn AG[3] mit Stadler einen Rahmenvertrag über die Lieferung von bis zu 60 Regio-Shuttles ab. Diese werden abgerufen, wenn DB Regio bei einer Ausschreibung erfolgreich ist und Regio-Shuttles für die vorgesehen Verkehre benötigt.

Aktuelle Einsatzbereiche

Übersicht der Verkehrsunternehmen

Folgende Verkehrsunternehmen haben den Regio-Shuttle RS1 im Bestand:

* Nachdem trans regio die Verkehrsleistungen im Westpfalz-Netz an DB Regio verloren hat, wurden die 20 RS1 zum 14. Dezember 2008 an Angel Trains zurückgegeben.[5] Danach werden diese Fahrzeuge schrittweise bis Dezember 2009 von der Mitteldeutschen Regiobahn übernommen.[6]

Einsatz bei der Deutschen Bahn

Die Deutsche Bahn begann 1999 damit, Fahrzeuge der Baureihe 650 in Dienst zu stellen, und fährt mittlerweile 74 Einheiten (Stand: Juni 2005). Sie werden als 650 001–027, 650 100–122, 650 201–203 und 650 301–321 bezeichnet. 650 100–119, sowie 650 201–203 wurden vom Land Baden-Württemberg finanziert. 650 001–027 und 650 100–122 sind bauartgleich, 650 201–203 sowie 650 301–321 sind Radwander-Shuttles, ansonsten aber baugleich mit den anderen Regio-Shuttles. Die Fahrzeuge werden von Tübingen und von Ulm aus von der DB-Tochtergesellschaft DB ZugBus Regionalverkehr Alb-Bodensee (RAB) eingesetzt. Seit Mai 2000 stehen alle Fahrzeuge im täglichen Einsatz.

Seit 2007 fahren auch 650 322–327, die von DB Regio Bayern finanziert sind. Außerdem hat die WestFrankenBahn einen Triebwagen von der Kahlgrundbahn übernommen, der die Nummer 650 997 trägt. Dieser Wagen wurde mittlerweile an die SüdostBayernBahn abgegeben und wird seit 2008 auf der Traun-Alz-Bahn zwischen Traunstein und Traunreut eingesetzt.

Quellen

  1. Pressemeldung Voith Turbo vom 16. Oktober 2006
  2. Pressemeldung ODEG vom 6. Oktober 2008
  3. Pressemeldung Deutsche Bahn AG vom 3. Juli 2008
  4. RS1 Lieferliste Abgerufen am 28.12.2008.
  5. Vgl. trans-regio, RegioShuttle sagen "Auf Wiedersehen …". 08.12.2008. Abgerufen am 23.12.2008.
  6. Vgl. Mitteldeutsche Regiobahn, Fahrzeuge. Abgerufen am 23.12.2008.

Weblinks


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