Dolby Surround Prologic

Dolby Surround Prologic
Zeichen für Dolby Surround auf DVD-Hüllen
Schematische Darstellung von DOLBY(R) Surround Pro Logic I.

Dolby Surround ist ein älteres analoges Mehrkanal-Tonsystem im Heimbereich, das mit Hilfe einer Matrixkodierung vier Tonkanäle in zwei Tonspuren unterbringt. Die beiden zusätzlichen Kanäle sind keine vollwertigen Tonkanäle, sondern sind nur für Effekte und Akzente gedacht.

Inhaltsverzeichnis

Aufbau

Der mittlere Kanal (Center genannt, im Kino hinter der Leinwand angebracht) wird dabei aus denjenigen Signalanteilen erkannt, die auf den beiden bestehenden (Links-/Rechts-)Kanälen phasenkohärent vertreten sind, während der Effekt-Kanal (Surround/Rear) mittels einer Phasenumkehr (das Signal wird links und rechts gegenphasig eingemischt) kodiert ist. Zusätzlich ist der Effekt-Kanal nur in einem begrenzten Frequenzbereich nutzbar, um Verfremdungen der Signalübertragung in höherfrequenten Bereichen zu vermeiden. Signale, die keine Phasenbeziehungen (dekorreliert) zueinander aufweisen, werden zu den jeweiligen Hauptlautsprechern Links und Rechts decodiert. Eine saubere Kanaltrennung ist somit nicht möglich. Dolby-Surround-Signale können prinzipiell in jeder Art von qualitativ hochwertigem Stereo-Übertragungssystem übertragen werden, z.B. im Radio, Fernsehen, auf Audio-CDs, VHS-Kassetten, Schallplatten, Musikkassetten etc. Man erkennt Dolby Surround vor allem an dem Unterschied beider Kanäle; dieser ist sehr groß, und somit können die 2 anderen Kanäle leicht generiert werden.

Dolby Surround besteht aus: Front links, Front rechts, Mittensignal (Center) und einem Surroundkanal. Ein LFE-Kanal (Subwoofer) ist nicht vorhanden, wird jedoch bei gebräuchlichen Wiedergabeanlagen aus dem vorhandenen Signal mittels einer Frequenzweiche (Tiefpass) generiert.

Kompatibilität

Dolby Surround ist abwärtskompatibel zu Stereo, d.h. man kann ein Dolby Surround-Signal problemlos auf jedem Stereo-Gerät wiedergeben. Auf guten Stereo-Lautsprechern stellt sich ein gewisser Surround-Effekt dabei durch die Phasenlage von selbst ein, d.h. das Surround-Signal scheint teilweise von hinten zu kommen, auch wenn dort gar kein Lautsprecher ist. Das Matrixsignal ist auch nach der Bearbeitung in einem guten Stereo-Gerät, wie z.B. einem Equalizer, noch dekodierbar.

Im professionellen Kino- und Studiobereich heißt Dolby Surround Dolby Stereo, hier wird die Dekodierung über einen Spezialchip erledigt. Dieser Chip hielt nach einiger Zeit auch Einzug in die Heim-HiFi-Welt unter der Bezeichnung Dolby Surround Pro Logic.

Entwickler

Dolby Surround wurde von den Dolby Laboratories Inc entwickelt und wird von diesen lizenziert. Mittlerweile hat Dolby Surround im digitalen Videobereich an Bedeutung verloren, durch neue Speichermedien wie die DVD und die Laserdisc haben neue, digitale Tonsysteme, wie Dolby Digital und DTS die analogen Formate verdrängt. Auf VHS-Kassetten und im Audiobereich, also vor allem auf Audio-CDs, wo systembedingt Dolby Digital und DTS nicht zum Einsatz kommen können, wird Dolby Surround dagegen heute noch viel genutzt.

Das Matrix-Verfahren von Dolby Surround Prologic wurde auch im Zeitalter digitaler, kanaldiskreter Formate wie Dolby Digital und DTS weiterentwickelt. Mit Dolby Prologic II gibt es heute in vielen Heimkino-Receivern eine Betriebsart, in der die spezifischen Nachteile des alten Surround Prologic überwunden werden sollen: Etwa wird dort ein nicht bandbeschränktes, stereophones Rear-Signal erzeugt, ebenso kann die Wirkung des Center-Filters justiert werden.

Literatur

  • Thomas Görne: Tontechnik. 1. Auflage, Carl Hanser Verlag, Leipzig, 2006, ISBN 3-446-40198-9
  • R. Beckmann: Handbuch der PA-Technik, Grundlagen-Komponenten-Praxis. 2. Auflage, Elektor-Verlag, Aachen, 1990, ISBN 3-921608-66-X

Siehe auch


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