Donauinsel-Festival

Donauinsel-Festival
Logo des Donauinselfestes
Besucherströme beim Donauinselfest 2007

Das Donauinselfest auf der Donauinsel in Wien ist ein Freiluft-Musikfestival mit freiem Eintritt, das seit 1984 jährlich gegen Ende Juni an einem Wochenende stattfindet. Mit bis zu rund drei Millionen Besuchern an drei Tagen ist es das größte Freiluft-Festival Europas.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Initiiert wurde das Event von dem SPÖ-Stadtpolitiker Harry Kopietz, der bis heute an der Organisiaton beteiligt ist. Vorläufer war 1983 ein „kulturelles Frühjahresfest“, das auf dem fertig gestellten Bereich um die Floridsdorfer Brücke auf der damals im Endausbau befindlichen Donauinsel stattfand. Die Auftritte von Minisex, Tom Pettings Hertzattacken und Heli Deinboek hatten 160.000 Fans statt der erwarteten 15.000 angezogen.

Aus dem „Versuchsballon“ wurde im Laufe der Jahre eine dreitägige Veranstaltung auf einem Festgelände, das sich über 6,5 Kilometer von der Reichsbrücke bis zur Nordbrücke erstreckt. Auf rund 27 über das Areal verteilten Bühnen treten Musiker der verschiedensten Musikrichtungen und deutschsprachige Vertreter der Kleinkunst auf, daneben gibt es zahlreiche Leistungsschauen, Imbiss- Verkaufs- und Informationsstände. Einer der Höhepunkte war das Feuerwerk, welches jeweils am Samstag stattfand und mehr als 20 Minuten dauerte. 2008 wurde erstmals auf das Feuerwerk verzichtet, da es zu sehr von den zahlreichen Bühnenperformances ablenkte. Sicherheitstechnisch ist dies auch von Vorteil, da die Belastungsspitzen bei der Heimfahrt der Besucher etwas geglättet werden konnten. Ab 2009 soll zu einem anderen Termin ein eigenes Feuerwerkfest auf der Donauinsel veranstaltet werden.[1]

Das 25. Donauinselfest fand wegen der im Juni 2008 unter anderem in Wien ausgetragenen Fußball-Europameisterschaft erst Anfang September statt. Überlegungen, den Septembertermin künftig beizubehalten, wurden allerdings wieder verworfen, 2009 soll das Fest wie gewohnt im Juni stattfinden.[2]

Erfolg

Seit Längerem zählt man an jedem Tag mehr als eine halbe Million Besucher – 2007 beispielsweise insgesamt an die 2,6 Millionen (wegen des verregneten ersten Tages und Ausfalls einiger Auftritte um 300.000 weniger als im Jahr davor). Damit ist das Donauinselfest das größte Freiluft-Festival Europas. Laut Veranstalter SPÖ werden etwa 40 Millionen Euro eingespielt, das Budget des Festes liegt bei 5,5 Millionen Euro. An rund 150 Ständen und Hütten wurden 2007 drei Millionen Brathühner, knapp zwei Millionen Steckerlfische, sieben Millionen Würstel, eine Million Kebabs und fünf Millionen Liter Bier verkauft. Der Umsatz pro Stand lag bei etwa 50.000 Euro, die Standmiete betrug 400 Euro pro Laufmeter.[3]

Um die Verschmutzung des Geländes zu vermindern, werden offiziell nur Pfandbecher ausgegeben, die an Sammelstellen bis Mitternacht wieder zurückgenommen werden. 2007 gab es erstmals eine Hausordnung, in der die Mitnahme von Spirituosen und von Glasflaschen untersagt und stichprobenartige Kontrollen vorgesehen sind. Für Sicherheit und reibungslosen Ablauf sorgen neben einem relativ bescheidenen Aufgebot an Polizei 1400 ehrenamtliche Helfer.

Erwähnenswerte Konzerte

1992 spielte Udo Jürgens vor 220.000 Zuschauern, 1993 war einer der großen Höhepunkte das Konzert Falcos (siehe L.I.V.E. Donauinsel) mit mehr als 150.000 Fans. Dabei führte ein starker Gewitterschauer zu teilweiser Überschwemmung der Bühne und letztlich zum Ausfall des Equipments. Davor war bereits während Nachtflug durch einen Blitzschlag der Strom kurzzeitig ausgefallen. 2006 sang Christina Stürmer auf der Ö3 Bühne vor rund 180.000 Zuschauern. 2007 trat Rainhard Fendrich „statt und für“ den zwei Tage zuvor verstorbenen Georg Danzer vor rund 200.000 Besuchern auf.

Einzelnachweise

  1. Viele Stars, aber kein Feuerwerk (ORF Wien, 14. August 2008)
  2. Donauinselfest wieder im Juni (ORF Wien, 15. Oktober 2008)
  3. Donauinselfest bringt 40 Millionen Euro (ORF Wien, 3. September 2008)

Literatur

  • Gerhard Walter, Hans Steiner: Vergiss Woodstock. Die Geschichte eines Welterfolges. 20 Jahre Wiener Donauinselfest. echomedia, Wien 2003, ISBN 3-901761-21-7.
  • Klaus Winkler: Regionalwirtschaftliche Aspekte und Besucherzufriedenheit von Großveranstaltungen. Fallstudie Wiener Donauinselfest. Dissertation, Wirtschaftsuniversität Wien 2004

Weblinks


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