Doppelkolbenmotor

Doppelkolbenmotor

Allgemein ist ein Doppelkolbenmotor ein Motor, bei dem zwei Kolben in einem gemeinsamen Brennraum arbeiten. Er ist ein Spezialfall des Mehrkolbenmotors. Er wurde als Variante des Zweitaktmotors entwickelt, um Gleichstromspülung und Aufladbarkeit zu erreichen. Der eine Kolben eilt etwas voran und steuert den Auslass, der andere läuft etwas hinterher und steuert den Einlass.

Bewegen sich die zum selben Verbrennungsraum gehörenden Kolben eines Doppelkolbenmotors gleichläufig, liegt ein U-Kolbenmotor vor, bewegen sie sich gegenläufig, ist es ein Gegenkolbenmotor.

Der Begriff wird auch synonym für "U-Kolbenmotor" verwendet.

Inhaltsverzeichnis

U-Kolbenmotor

Die beiden Zylinder liegen parallel nebeneinander und sind am Kopf so verbunden, dass ein gemeinsamer Brennraum entsteht. Die Verzögerung des Einlasskolbens ergibt sich aus der Anordnung der Zylinder nebeneinander.

Er wurde 1911 vom Ingenieur Adalberto Garelli entwickelt und überwiegend in Motorrädern verwendet. Namhafte Vertreter dieser Bauweise sind Triumph-Nürnberg und die Puch-Werke in Graz gewesen.

Nachteilig sind die durch die Bewegung der beiden Kolben in die gleiche Richtung auftretenden starken Vibrationen und die große Oberfläche des Zylinderkopfbereiches, die hohe thermische Verluste verursacht.

Gegenkolbenmotor

Siehe Hauptartikel Gegenkolbenmotor

Beide Kolben arbeiten gegeneinander in einem Zylinder. Er hat entweder zwei gekoppelte Kurbelwellen oder eine Kurbelwelle und Zugstangen oder Kipphebel.

Er ist ähnlich vibrationsarm wie der Boxermotor und hat geringere thermische Verluste, da er keine Zylinderköpfe hat.

Literatur

  • Richard van Basshuysen, Fred Schäfer: Handbuch Verbrennungsmotor Grundlagen, Komponenten, Systeme, Perspektiven. 3. Auflage, Friedrich Vieweg & Sohn Verlag/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden, 2005, ISBN 3-528-23933-6
  • Peter Gerigk, Detlev Bruhn, Dietmar Danner: Kraftfahrzeugtechnik. 3. Auflage, Westermann Schulbuchverlag GmbH, Braunschweig, 2000, ISBN 3-14-221500-X

Siehe auch


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