Doppelschlacht bei Wjasma und Brjansk

Doppelschlacht bei Wjasma und Brjansk
Zwei deutsche Schützenpanzer Sd.Kfz. 251 (Hanomag Halbkette) mit Wintertarnung und ein ungetarnter Panzer II Ende Oktober 1941 auf dem Vormarsch Richtung Moskau

Die Doppelschlacht von Wjasma und Brjansk war eine militärische Auseinandersetzung während des Zweiten Weltkriegs an der deutsch-sowjetischen Front. Sie begann unter dem Decknamen Operation Taifun am 30. September 1941 mit dem Angriff der deutschen Heeresgruppe Mitte gegen die sowjetische West-, Reserve- und Brjansker Front. Ziel der deutschen Offensive war die Zerschlagung der Verbände der Roten Armee vor Moskau und anschließend die Eroberung der Stadt selbst. Trotz anfänglicher Erfolge der Wehrmacht, die bei Wjasma und Brjansk große Teile der sowjetischen Verteidiger einkesseln und aufreiben konnte, lief sich der Vorstoß bis zum 30. Oktober 1941 im herbstlichen Schlamm und dem sich verstärkenden sowjetischen Widerstand fest. Erst nach mehr als zwei Wochen konnte sie mit dem Einsetzen von Frostwetter erneut zur Offensive übergehen und damit die Schlacht um Moskau eröffnen.

Inhaltsverzeichnis

Hintergrund

„Unternehmen Barbarossa“ bis zum 25. August 1941

Seit dem Beginn des Angriffs auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 hatten die drei deutschen Heeresgruppen die Verteidigung der Roten Armee durchbrochen und in mehreren Kesselschlachten zahlreiche sowjetische Verbände aufgerieben. Die Heeresgruppe Mitte war in die allgemeine Richtung Moskau angesetzt. Sie hatte die Kesselschlachten von Minsk und Smolensk für sich entschieden, erhielt jedoch am 30. Juli 1941 den Befehl, den Vormarsch vorläufig einzustellen.

In den Tagen zuvor war es in der deutschen Führung zu einer Krise hinsichtlich der Frage gekommen, wie die weiteren Operationen gestaltet werden sollten. Hitler war der Ansicht, dass der Eroberung Moskaus kein Vorrang zukam. Seiner Meinung nach waren zunächst die wirtschaftlich bedeutenden Gebiete der Ukraine zu besetzen und Leningrad zu erobern. Darum sollte die Heeresgruppe Mitte ihre Panzerstreitkräfte an die benachbarten Heeresgruppen Nord und Süd abgeben, in deren Operationsbereich diese Ziele lagen. Für den Vorstoß auf Moskau wären dann jedoch nur noch die geschwächten Infanterie-Armeen verblieben, die dieser Aufgabe angesichts andauernder sowjetischer Gegenangriffe nicht gewachsen waren. Die militärische Führung im Oberkommando des Heeres (OKH) betrachtete diese Entscheidung als falsch und versuchte Hitler davon abzubringen. Der Chef des Generalstabs des Heeres Generaloberst Franz Halder verwies auf die Gefahr, dass bei einem Verzicht des Vorgehens auf Moskau der Gegner Zeit gewinne und eine spätere deutsche Offensive bei Einbruch des Winters zum Stehen bringen könne, womit das militärische Ziel des Unternehmens Barbarossa nicht erreicht würde. Dennoch setzte Hitler am 28. Juli seine Vorstellungen durch, indem er die 2. Armee und die Panzergruppe 2 nach Süden in die Ukraine abdrehen ließ, wo diese an der Schlacht um Kiew teilnahmen. Die Panzergruppe 3 wurde in den Norden verlegt, um sich an der Eroberung von Leningrad zu beteiligen.[1]

Erst nach einiger „Überzeugungsarbeit“ konnten sich das OKH und der Wehrmachtführungsstab Mitte August durchsetzen. Hitler legte in der Weisung Nr. 34 am 12. August fest, dass das „Staats-, Rüstungs- und Verkehrszentrum“ Moskau noch vor Einbruch des Winters besetzt werden soll. Allerdings hatten die Ziele Leningrad und Ukraine nach wie vor Vorrang, so dass zunächst die Kämpfe dort abgeschlossen werden sollten, bevor eine Offensive auf Moskau vorbereitet werden konnte.[2] Die Kämpfe in der Ukraine und vor Leningrad zogen sich allerdings bis September hin. Schon vor ihrem endgültigen Abschluss erteilte Hitler jedoch am 6. September 1941 die Weisung Nr.35, welche die Grundlage der zukünftigen Offensive darstellte:[3]

„Die Anfangserfolge gegen die zwischen den inneren Flügeln der Heeresgruppen Süd und Mitte befindlichen Feindkräfte haben […] die Grundlage für eine entscheidungssuchende Operation gegen die vor der Heeresmitte stehende in Angriffskämpfen festgelegte Heeresgruppe Timoschenko[A 1] geschaffen. Sie muß in der bis zum Einbruch des Winterwetters verfügbaren befristeten Zeit vernichtend geschlagen werden. Es gilt hierzu, alle Kräfte des Heeres und der Luftwaffe zusammenzufassen, die auf den Flügeln entbehrlich werden und zeitgerecht herangeführt werden können.“

Adolf Hitler

Als Ziel der Operation legte die Weisung fest „den im Raum ostwärts Smolensk befindlichen Gegner in doppelter, in allgemeiner Richtung Wjasma angesetzter Umfassung […] zu vernichten. […] Erst dann […] wird die Heeresgruppe Mitte zur Verfolgung Richtung Moskau - rechts angelehnt an die Oka, links angelehnt an die obere Wolga - anzutreten haben.“[4] Damit war Hitler wieder auf die grobe Linie des OKH und der Oberkommandos der Heeresgruppe Mitte eingeschwenkt.

Deutsche Angriffsvorbereitungen

Generaloberst Franz Halder, Planer der „Operation Taifun“

Der deutsche Generalstab hatte schon vor der Entscheidung zum Abdrehen der Panzerverbände gegen Kiew am 18. August 1941 einen Operationsplan vorgelegt, der eine doppelte Umfassung der sowjetischen Verbände vor der Heeresgruppe Mitte vorsah. Bei dieser Planung wurde zunächst offen gelassen, ob nach einem gelungenen Vorstoß direkt zur Umfassung Moskaus übergegangen werden sollte, oder ob zunächst die sowjetischen Verbände vor der Hauptstadt eingeschlossen und aufgerieben werden sollten. Bereits in einer Aussprache zwischen Hitler und dem Oberbefehlshaber des Heeres Generalfeldmarschall Walther von Brauchitsch am 30. August 1941 hatte man sich auf einen neuen Vorstoß in Richtung Moskau geeinigt. Bereits vor der offiziellen Weisung Hitlers wurden die Befehlshaber der betroffenen Armeen darüber informiert. Wenige Tage darauf erfolgte die Weisung Nr. 35 aus Hitlers Hauptquartier.[5]

Das Oberkommando des Heeres (OKH) erließ am 10. September 1941 eine Weisung zur Fortführung der Operationen, in der Generalstabschef Franz Halder die Weisung Hitlers präzisierte und teilweise auch uminterpretierte. In Hitlers Plan war die Einnahme Moskaus erst nach einer Vernichtung der sowjetischen Streitkräfte vorgesehen, während Halder befahl, gleichzeitig Verbände auf die Hauptstadt vorrücken zu lassen. Weiterhin bezog er die 2. Armee und die Panzergruppe 2, die zu diesem Zeitpunkt noch vor Kiew gebunden waren, in die Planungen ein. Diese sollten aus dem Raum Romny gegen Orjol antreten. Damit hatte Halder zusätzlich eine dritte Stoßgruppe für den Angriff nach Osten geschaffen.[A 2] Die Weisung sah weiterhin die Abgabe von Truppen der anderen Heeresgruppen vor. Die Heeresgruppe Süd musste zwei Generalkommandos, vier Infanteriedivisionen, zwei Panzerdivisionen und zwei motorisierte Infanteriedivisionen abgeben, während es bei der Heeresgruppe Nord mit der Panzergruppe 4 drei Generalkommandos, fünf Panzerdivisionen und zwei motorisierte Infanteriedivisionen waren.[6]

Während Hitler die Zangenarme der Panzertruppen direkt auf Wjasma ansetzen wollte, wollte Generalfeldmarschall Fedor von Bock, der Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Mitte, die Umfassung des Feindes erst weit hinter Wjasma bei Gschansk durchführen. Generaloberst Halder stimmte dem zu und versicherte von Bock seiner Unterstützung. Am 17. September 1941 besprachen beide die konkreten von Bock ausgearbeiteten Operationspläne. Am 24. September trafen sich die Oberbefehlshaber der Armeen, Panzergruppen und der Luftflotte 2 mit von Bock und Halder in Smolensk zu einer letzten Besprechung der Unternehmung, die am 19. September die Bezeichnung Operation Taifun[7] erhalten hatte. In ihr wurde festgelegt, dass die Panzergruppe 2 bereits am 30. September, also zwei Tage vor den übrigen Verbänden, zum Angriff übergehen sollte.[8] Dies hatte Generaloberst Heinz Guderian durchgesetzt; da in seinem Angriffsbereich kaum feste Straßen vorhanden waren, war er der Auffassung, möglichst schnell bei Orjol feste Straßen und von dort aus Querverbindungen nach Brjansk gewinnen zu müssen.[9]

Soldaten der Panzergruppe 4 im September/Oktober 1941

Die endgültigen Aufträge an die einzelnen Armeen wurden am 26. September erteilt. Um die enge Kooperation zwischen Panzergruppen und Infanterie-Armeen zu gewährleisten, wurde die Panzergruppe 4 operativ der 4. Armee unterstellt. Sie sollte entlang der Straße Roslawl-Moskau angreifen und nach dem gelungenen Durchbruch beiderseits von Wjasma gegen die Autobahn Smolensk-Moskau einschwenken. Nördlich davon hatte die Panzergruppe 3, die der 9. Armee unterstellt war, die sowjetischen Linien südlich von Bely zu durchbrechen und die Straße Wjasma-Rschew zu gewinnen, bevor sie westlich von Wjasma eindrehen sollte. Die inneren Flügel beider Gruppierungen sollten derweil den Gegner vor ihnen binden. Die 2. Armee bekam den Auftrag, zum Schutz der Flanke der 9. Armee gegen Suchinitschi und Meschtschowsk vorzustoßen. Die Panzergruppe 2 schließlich, die direkt dem Oberkommando der Heeresgruppe Mitte unterstand, sollte die sowjetischen Stellungen von Süden her aufrollen. In Zusammenwirkung mit der 2. Armee sollte der Gegner im Raum Brjansk aufgerieben werden. Angriffsbeginn sollte (außer für die Panzergruppe 2) der 2. Oktober 1941 um 5.30 Uhr sein.[10]

Hitler hatte Halder gegenüber am 6. September verlangt, dass die Operation binnen acht bis zehn Tagen beginnen solle, was dieser angesichts der Verfassung der Truppen als unmöglich bezeichnete. Die Panzergruppe 2 und die 2. Armee mussten erst aus dem Einschließungsring des Kessels von Kiew herausgelöst werden, zudem hatten die Verbände in den langen Abwehrkämpfen vor Smolensk ihre Offensivkraft eingebüßt. Die Verlegung von Verbänden von den anderen Heeresgruppen über mehr als 600 km Entfernung sowie die Heranführung der 2. und 5. Panzerdivision aus Deutschland[A 3] beanspruchte viel Zeit. Außerdem war es nicht mehr möglich, die personellen Verluste der Vormonate auszugleichen.[11] Trotzdem konnte die Heeresgruppe Mitte am 2. Oktober 1941 insgesamt 1.929.406 Soldaten in 78 Divisionen (46 Inf.Div., 1 Kav.Div., 14 Pz.Div., 8 Inf.Div. (mot.), 6 Sich.Div., 1 SS-Kav.Brig.) ins Feld stellen, die jedoch nicht alle an der geplanten Offensive teilnahmen.[12] Diese Verbände hatten allerdings erheblich an Kampfkraft eingebüßt, da sich sowohl die Soldaten als auch das Material seit Monaten ununterbrochen im Einsatz befunden hatten.[8]

Bereitstellung von Treibstoff durch die Reichsbahn

Zudem hielt Hitler große Mengen an Panzern zurück, die er für den Einsatz nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion vorgesehen hatte. Da die dauernden Ausfälle deshalb nicht ersetzt wurden, lag der Panzerbestand der Panzergruppe 2 bei Beginn der Operationen bei nur 50 Prozent, derjenige der Panzergruppe 3 bei 70 bis 80 Prozent und nur derjenige der Panzergruppe 4 bei etwas unter 100 Prozent. Von diesen Beständen waren allerdings kaum alle Fahrzeuge einsatzfähig. Außerdem gab es ein Defizit von 22 Prozent an Kraftfahrzeugen und von 30 Prozent an Zugmaschinen.[A 4] Lediglich 125 Panzer wurden als Ersatz zugesagt, obwohl Generaloberst Halder vergeblich um die Freigabe weiterer 181 Panzer ersuchte. Aber selbst bei ihrer Zuführung hätte sich die Einsatzbereitschaft der besonders geschwächten Panzerdivisionen nur um 10 Prozent erhöht.[13] Die Behauptung der sowjetischen Geschichtsschreibung, die deutschen Angriffsverbände seien voll aufgefüllt und ausgerüstet gewesen, womit ihnen 1700 Panzer zur Verfügung gestanden hätten, entspricht nicht den Tatsachen.[14] Der Historiker Klaus Reinhardt ermittelte für den tatsächlichen Bestand die Zahl von 1220 Panzern.[15]

In Gomel, Roslawl, Smolensk und Witebsk wurden zudem Vorratslager für die Versorgung der Truppen während der geplanten Offensive angelegt. Allerdings waren zur Auffüllung der Lager im September täglich 27 Versorgungszüge notwendig, im Oktober sogar 29. Die tatsächliche Leistung belief sich jedoch nur in den ersten 13 Tagen auf diese Zahlen. Ende September und im Oktober kamen nur noch 22 Züge täglich an, bevor diese Anzahl im November weiter auf 20 abfiel. Die Versorgung galt daher lediglich als „zufriedenstellend“.[16]

Sowjetische Lage

Generaloberst Konew, Befehlshaber der sowjetischen Westfront

Bereits kurz nach den Kämpfen um Smolensk verfügte das sowjetische Staatliche Verteidigungskomitee (GKO) den Ausbau von Verteidigungsstellungen vor Moskau. Seit dem 16. Juli 1941 wurde im Raum Moschaisk unter Heranziehung von Zivilisten der Aufbau einer befestigten Verteidigungslinie betrieben. Etwa 85.000–100.000 Moskauer, vorwiegend Frauen, sollen sich an den Arbeiten beteiligt haben.[17] Bis zum Beginn der deutschen Offensive waren die verschiedenen Verteidigungsbauten (Bunker, Panzersperren, Gräben) erst zu je 40 bis 80 Prozent vollendet.[18]

Am 12. September 1941 übernahm Generaloberst I. S. Konew den Befehl über die Westfront. Diese umfasste zu diesem Zeitpunkt die 22., 29., 30., 19., 16. und 20. Armee, die nebeneinander vom Seligersee im Norden bis Jelnja im Süden standen. Daneben existierte noch die Reservefront des Marschalls der Sowjetunion S. M. Budjonny, deren 24. und 43. Armee entlang der Desna standen und somit links an die Westfront anschlossen, die aber mit ihrer Hauptmasse (31., 49., 32. und 33. Armee) im Raum Wjasma 35 km hinter der Front auch eine zweite Abwehrlinie bildete. Weiter im Süden standen die 50., 3. und 13. Armee der Brjansker Front unter Generaloberst A. I. Jerjomenko im Raum zwischen Schukowka und Woroschba. Diese Fronten umfassten etwa 40 Prozent des Personals und der Artillerie sowie 35 Prozent der Panzer und Flugzeuge aller sowjetischen Streitkräfte.[19]

Russische Frauen bei der Arbeit an einem Panzergraben vor Moskau

Nach den gewaltigen Verlusten, welche die Rote Armee im Sommer 1941 erlitten hatte, mangelte es ihr nun an ausgebildeten Stabsoffizieren. Zudem fehlte es an Fernmelde-Gerät, sodass die Verbindung unter den einzelnen Stäben schlecht und anfällig für Störungen war.[20] Teilweise war auch die Frontlinie zu dünn besetzt. Die sechs Armeen der Westfront verteidigten einen Abschnitt von 340 km, wobei jede Armee 5–6 Schützendivisionen in erster Linie und nur eine in Reserve hatte. Die Verbände bestanden nur noch teilweise aus ausgebildeten Veteranen, die man mit praktisch unausgebildeten Freiwilligen ergänzt hatte. Diesen fehlte es wegen ihrer hastigen Mobilmachung an Maschinengewehren und anderen Infanteriewaffen. Angeblich sollen je Frontkilometer nur 6 bis 9 Geschütze verfügbar gewesen sein.[21] Auch hatte die Rote Armee die Verluste an Panzern in den zahlreichen Schlachten der Vormonate nicht ausgleichen können. Generaloberst Konew verfügte zwar über 479 Panzer, aber von diesen waren nur 45 von einem modernen Typ.[22] In der offiziellen sowjetischen Darstellung wurde später die Zahl von 770 Panzern am gesamten Westabschnitt der Front genannt.[21] Allerdings gibt es über den Umfang der sowjetischen Streitkräfte in den drei Fronten keine verlässlichen Angaben. In verschiedenen sowjetischen Publikationen reichen sie von 800.000 Soldaten, 6.800 Geschützen, 780 Panzern und 360–527 Flugzeugen bis maximal 1.250.000 Soldaten, 10.598 Geschützen, 990 Panzern und 930 Flugzeugen.[23] Nach den auf Archivmaterial aufbauenden Angaben des russischen Historikers G.F. Krivošeev aus dem Jahr 2001 ist eher von den höheren Zahlen auszugehen.[24]

Umfang der sowjetischen Fronten am 1. Oktober 1941[24]
Front Schützendivisionen Schützenbrigaden Kavalleriedivisionen Motorisierte Divisionen Panzerbrigaden Personalumfang
Westfront
31
1
3
2
4
558.000
Reservefront
28
2
5
448.000
Brjansker Front
25
4
1
4
244.000
Gesamt
84
1
9
3
13
1.250.000

Generaloberst Konew wies die Stawka am 26. September auf die erkannten deutschen Angriffsvorbereitungen hin, die eine Offensive für den 1. Oktober vermuten ließen. Allerdings rechnete er nur mit einem relativ begrenzten Vorstoß im Bereich der 19., 16. und 20. Armee. Die Stawka reagierte deshalb in ihrer Direktive vom 27. September lediglich mit allgemeinen Anweisungen. Sie befahl, den Ausbau der Verteidigungsstellungen zu beschleunigen.[25] Die Front-Befehlshaber wurden angewiesen, geschwächte Divisionen abzulösen und zur Auffrischung hinter die Front zu verlegen. Auf diese Weise sollten Reserven geschaffen werden. Die Fronttruppen selbst wurden in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt.[21] Allerdings wurden die einzelnen Armee-Befehlshaber nicht ausreichend informiert. Gen.Lt. K.K. Rokossowski, damals Befehlshaber der 16. Armee, schrieb später in seinen Memoiren: „Die Information der Armeeoberbefehlshaber war zu jener Zeit überhaupt schlecht organisiert. Praktisch wussten wir nichts vom Geschehen innerhalb, geschweige denn außerhalb der Front, was unsere Arbeit stark behinderte.“[26] Erst am 28. September wurde auch die Brjansker Front vor bevorstehenden Angriffen gewarnt. Generaloberst Jerjomenko schlug aufgrund dessen eine Umgruppierung der Truppen vor. Allerdings kam es nicht dazu, weil der deutsche Angriff bereits zwei Tage später begann.[27] Im Bereich der Westfront verbot General-Leutnant Konew jede Form des Ausweichens. Die Truppen sollten jeden Meter Boden verteidigen. Um auf eventuelle Durchbrüche des Gegners vorbereitet zu sein, versammelte er bei Wadino nördlich von Dorogobusch eine operative Reserve unter seinem Stellvertreter Generalleutnant I.W. Boldin.[28]

Auf ausdrücklichen Befehl Stalins unternahmen die Front-Befehlshaber weiterhin begrenzte Offensiv-Operationen, was die Abwehrkraft der Truppen schwächte und sie schon vor Beginn des deutschen Angriffs große Verluste kostete. So führte zum Beispiel die 43. Armee unter Generalmajor P.P. Sobjennikow bei Roslawl einen Vorstoß durch, während am 29. September Generalmajor A.N. Ermakow den Befehl erhielt, mit seiner operativen Gruppe die Stadt Gluchow zurückzuerobern. In beiden Fällen stießen die Sowjets direkt in die Aufmarschzonen der deutschen Truppen und erlitten hohe Verluste. In den folgenden Tagen erleichterte dies den deutschen Truppen den Durchbruch durch die sowjetischen Linien.[25]

Verlauf

Kessel von Brjansk

Karte - Kesselschlacht bei Brjansk 1941.png

Am 30. September begann die Panzergruppe 2 bei besten Wetterbedingungen unter Generaloberst Guderian östlich von Gluchow ihren Angriff gegen die Brjansker Front. Bis gegen 13.00 Uhr am 1. Oktober hatte das XXIV. motorisierte Armeekorps (AK (mot.)) den linken Flügel der Gruppe Ermakow durchbrochen und ging auf Sewsk vor, während das XXXXVII. AK (mot.) auf Karatschew vorstieß. Stalin und Generalstabschef B. M. Schaposchnikow befahlen noch in der Nacht, die eingebrochenen deutschen Verbände durch Flankenangriffe der 13. Armee (Gen.Maj. Gorodnjanskij) und der Gruppe Ermakow abzuschneiden.[29] Diese isolierten Gegenangriffe einzelner Panzerbrigaden trafen zwar das in der Flanke eingesetzte deutsche XXXXVIII. Armeekorps, dessen Vormarsch auch verlangsamt wurde, doch durch den Einsatz der 9. Pz.Div. wurde die Lage schnell wieder hergestellt.[30] Am 3. Oktober konnten deutsche Vorausverbände der 4. Pz.Div. das strategisch wichtige, aber aufgrund von Versäumnissen des örtlichen Kommandanten Gen.Lt. A. A. Tjurin unverteidigte Orjol einnehmen.[A 5]

Die deutsche 2. Armee unter Generaloberst Maximilian von Weichs trat ab dem 2. Oktober gegen den rechten Flügel der Brjansker Front an und traf dort auf erbitterten Widerstand der sowjetischen 3. (Gen.Maj. J.G. Kreiser) und 50. Armee (Gen.Maj. M.P. Petrow). Erst mit dem Durchbruch der Panzergruppe 4 durch die weiter nördlich gelegenen Stellungen der sowjetischen 43. Armee (Gen.Maj. P.A. Kurotschkin) gelang es der 2. Armee, durch die entstandene Lücke die sowjetische Front zu umgehen. Bis zum 5. Oktober nahm sie schließlich Schisdra ein. Fast gleichzeitig erfolgte von Süden her der Vorstoß des XXXXVII. AK (mot.) über Karatschew auf Brjansk, welches am 6. Oktober mitsamt seinen wichtigen Desna-Brücken eingenommen wurde. Damit waren die Nachschub- und Kommunikationslinien der Brjansker Front abgeschnitten.[31]

Gen.Lt. Jerjomenko (1938), Befehlshaber der Brjansker Front

Auf sowjetischer Seite herrschte in diesen Tagen größte Verwirrung. Schon die ersten deutschen Luftangriffe unterbrachen die Verbindung zwischen dem Front-Stab und den unterstellten Armeen. Die operative Reservegruppe bei Brjansk konnte nicht eingesetzt werden, weil sie schon bald selbst von deutschen Truppen angegriffen wurde. Gen.Lt. Jerjomenko erkannte bald die Gefahr, die seinen Truppen drohte. Er ersuchte deshalb bei Generalstabschef Schaposchnikow in Moskau um die Genehmigung, zu einer flexiblen Verteidigung mit Ausweichmöglichkeiten übergehen zu dürfen. Dies wurde verweigert und Jerjomenko angewiesen, jeden Meter Boden zu verteidigen.[32] Am 5. Oktober meldete der Befehlshaber der Brjansker Front, dass er gezwungen sei, sofort nach Osten auszuweichen. Bis zum Morgen des 6. Oktober erhielt er jedoch keine Antwort. Am Mittag tauchten nahe seinem Gefechtsstand deutsche Panzer auf, sodass er mit drei Panzern und einigen Infanteristen fliehen musste. Damit war eine einheitliche Führung auf sowjetischer Seite zeitweise nicht mehr gegeben.[33] Die Stawka konnte später den Befehl zum Rückzug nicht mehr übermitteln. Da sie davon ausging, dass Jerjomenko gefallen sei, beauftragte sie den Befehlshaber der 50. Armee Gen.Maj. M.P. Petrow mit der Führung der Front.[34]

Bis zum 9. Oktober führte ein weiterer Vorstoß der 167. Inf.Div. (2. Armee) zu einer Vereinigung mit der 17. Pz.Div. (2. Panzerarmee)[A 6] bei Brjansk, wodurch sich der Ring um die südwestlich um Trubtschewsk stehende sowjetische 3. und 13. Armee schloss. Noch am gleichen Tag befahl Gfm. von Bock, dass die Ausräumung dieses Kessels der 2. Panzerarmee übertragen werde. Die 2. Armee sollte sich um die Vernichtung des nördlich stehenden Gegners kümmern. Tatsächlich stieß sie weiter vor und am 12. Oktober konnte bei Bujanowitschi ein weiterer Kessel um die sowjetische 50. Armee geschlossen werden. Da jedoch sowohl die 2. Panzer- als auch die 2. Armee auf Befehl des OKH und des Oberbefehlshabers der Heeresgruppe Mitte mit starken Teilen weiter nach Osten vorgehen mussten, ohne zuvor die Kessel „ausgeräumt“ zu haben, standen zur Einschließung des Gegners nur wenige Kräfte zur Verfügung.[35]

Am 12., 13. und 14. Oktober traten die sowjetischen Armeen zum Ausbruch an. Der 3. Armee gelang an der Nawlja, der 13. Armee bei Chomutowka ein Ausbruch. Die 50. Armee scheiterte hingegen unter hohen Verlusten an der Resseta. Letzten sowjetischen Gruppen gelang erst am 22./23. Oktober ein Ausbruch in Richtung Beljow. In der Linie Beljow-Fatesch sammelte Jerjomenko zwischen 17. und 24. Oktober erneut die Brjansker Front. Die Truppen hatten jedoch enorme Verluste erlitten. So hatte die 13. Armee beim Durchbruch ihre gesamte Artillerie und rückwärtigen Dienste verloren. Außerdem lag die Gefechtsstärke ihrer sieben Schützendivisionen bei nur noch 1.500–2.000 Mann. Die fünf Schützendivisionen der 3. Armee hatten eine durchschnittliche Gefechtsstärke von nur 2.000 Mann. Die 50. Armee hatte hingegen noch einiges Material retten können.[36] Gen.Lt. Jerjomenko war am 12. Oktober verwundet und anschließend ausgeflogen worden. Gen.Maj. Petrow starb noch während der Kämpfe an den Folgen einer Gangrän.[37] Deutsche Berichte sprechen von allein 108.000 sowjetischen Gefangenen neben 257 Panzern und 763 Geschützen, die zerstört oder erbeutet worden waren.[38] Dagegen berichtete Gen.Lt. Jerjomenko später in seinen Memoiren, dass allein die 3. sowjetische Armee bei ihrem Ausbruch den deutschen Truppen Verluste in Höhe von 5.500 Toten und Verwundeten, sowie 100 Gefangene, 250 Kfz. und 50 Panzer beigebracht hätte.[39]

Kessel von Wjasma

Karte - Kesselschlacht bei Vjasma 1941.png

Am 2. Oktober traten auch die Panzergruppen 3 und 4 sowie die 4. und 9. Armee zur Offensive an. Der Angriff der Panzergruppe 4 des Generaloberst Erich Hoepner durchbrach am Morgen um 5.30 Uhr die sowjetischen Verteidigungslinien der 43. Armee (Gen.Maj. P.P. Sobjennikow) an der Desna. Das XXXX. AK (mot.) stieß in den rückwärtigen Raum vor und konnte schon am 4. Oktober mit der 10. Pz.Div. Kirow und Mossalsk einnehmen, das 110 km von der Ausgangsstellung lag. Am folgenden Tag fiel auch Juchnow.[40] In Moskau blieb die Stawka zunächst ohne Nachrichten von der Front. Als die Fliegerkräfte des 120. Jagdfliegerregiments das Vorgehen motorisierter Kolonnen auf Juchnow meldeten, wurde deren Nachrichten kein Glaube geschenkt. Der Chef der Moskauer Fliegerkräfte Oberst Sbytow wurde vom Chef des NKWD Lawrenti Beria sogar wegen „Verbreitung von Panikmache“ angeklagt.[33] Der Einbruch der Panzergruppe 4 lag im Bereich der sowjetischen Reservefront des Marschalls Budjonny. Nachdem er schon früh seine wenigen Reserven zum Einsatz gebracht hatte, meldete er am 5. Oktober an die Stawka: „Die Lage am linken Flügel der Reservefront ist außerordentlich ernst. Für die Abriegelung des […] entstandenen Einbruchs sind keine Kräfte vorhanden. […] Die Kräfte der Front reichen nicht aus, um den Angriff des Gegners […] aufzuhalten.“[41] Gen.Ost. Hoepner konnte deshalb relativ frei operieren und drehte zunächst das XXXX. AK (mot.) nach Nordwesten in Richtung Wjasma ab, um hier mit den Truppen der Panzergruppe 3 zusammenzutreffen. Auf dem linken Flügel davon ging das XXXXVI. AK (mot.) gegen stärkeren sowjetischen Widerstand vor. Es nahm am 4. Oktober Spas-Demensk und wurde auf Anweisung des Befehlshabers der 4. Armee, Gfm. Günther von Kluge, danach nach Norden abgedreht, um den Südteil des geplanten Kessels zu bilden. Die Sicherung der Operationen nach Osten übernahm das LVI. AK (mot.).[42]

Sturmgeschütze der 4. Armee im Raum Wjasma

Der Vorstoß der Panzergruppe 3 unter Generaloberst Hermann Hoth gestaltete sich schwieriger. Zwar durchbrach sie die sowjetischen Stellungen an der Naht der 19. (Gen.Lt. Lukin) und 30. Armee (Gen.Maj. Chomenko) und errichtete am 3. Oktober einen Brückenkopf über den Dnepr, dann aber brachte Generaloberst Konew hier seine operative Gruppe unter I.W. Boldin (3 Pz.Brig.; 1 Schützendivision (mot.); 1 Schützendivision) zum Einsatz, um den deutschen Durchbruch abzuriegeln. Am 3./4. Oktober griff sie bei Cholm-Schirkowski an. Der Ort wechselte zwar mehrfach den Besitzer, aber letztlich mussten sich Gen.Lt. Boldins Truppen zurückziehen. Nach sowjetischen Angaben sollen dabei 59 deutsche Panzer zerstört worden sein.[43] Nun aber traten bei der Panzergruppe 3 Versorgungsengpässe beim Betriebsstoff auf, wodurch der Vormarsch der Panzerdivisionen zum Erliegen kam. Erst nach Zuführungen durch die Luftflotte 2 war die Einsatzbereitschaft am Nachmittag des 5. Oktober wiederhergestellt.[44] Die 4. und 9. Armee gingen derweil hinter den Panzergruppen vor, um diese später an der Kesselfront abzulösen. Gleichzeitig griffen sie jedoch auch frontal von Westen her die sowjetischen Stellungen an, um den sich bildenden Kessel zu verengen.[45]

Soldaten der Panzergruppe 3 vor einem brennenden Dorf
Soldaten der Panzergruppe 3 bei der Gefangennahme der Besatzung eines sowjetischen T-34

Nachdem die Gegenangriffe gescheitert waren, beantragte Generaloberst Konew noch am 4. Oktober eine Zurücknahme seiner Front in die Linie Gschatsk-Wjasma. Doch erst am Nachmittag des 5. Oktober traf die Stawka eine Entscheidung. Es wurde Konew gestattet, in die Linie Rschew-Wjasma zurückzugehen. Gleichzeitig unterstellte sie ihm die 31. und 32. Armee der Reservefront, um die Führung im Raum Wjasma zu vereinheitlichen. Doch auch diese beiden weit zurückgestaffelten Verbände waren bereits in Gefechte verwickelt, so dass sie als echte Verstärkung der Westfront ausfielen. Ein ähnlicher Rückzugsbefehl erreichte auch die Reservefront. So begann nun ein langsamer und ungeordneter Rückzug der sowjetischen Verbände.[46] Die Deckung des Rückzuges wurde der Gruppe Boldin und der 31. Armee übertragen, während die 22. und 29. Armee auf Rschew und Stariza, die 49. und 43. Armee auf Kaluga und Medyn zurückging. Da schon bald die Verbindung zur Gruppe Boldin und der 31. Armee verloren ging, wurde die Führung des Rückzuges und dessen Deckung der 32. Armee des Gen.Maj. Wischnewski übertragen.[43] Bis zum 7. Oktober um 10.30 Uhr geriet Wjasma jedoch in die Hand des XXXX. AK (mot.) der Panzergruppe 4 und noch im Lauf des Vormittags traf dort auch das LVII. AK (mot.) der Panzergruppe 3 ein. Damit war der Kessel geschlossen.[47]

In der Einkreisung befanden sich neben der Gruppe Boldin die sowjetische 19. Armee (Gen.Lt. Lukin), 24. Armee (Gen.Maj. Rakutin), 32. Armee (Gen.Maj. Wischnewski) und die 20. Armee (Gen.Lt. Erschakow). In den Bestand der letzten waren zuvor allerdings auch die Truppen der 16. Armee (Gen.Lt. Rokossowski) übergegangen, sodass insgesamt mehr als fünf Armeen eingekesselt waren.[48] Gen.Lt. M.F. Lukin übernahm den Oberbefehl über die eingeschlossenen Verbände. Er erhielt lediglich am 10. und am 12. Oktober jeweils eine Anweisung vom neuen Befehlshaber der Westfront Armeegeneral G.K. Schukow mit dem Auftrag, nach Osten durchzubrechen. Diese Funksprüche blieben jedoch unbeantwortet.[49] In den ersten Tagen richteten sich die Ausbruchsversuche gegen das vor Wjasma stehende XXXX. und XXXXVI. AK (mot.). Als dies keinen Erfolg hatte, verlegte Gen.Lt. Lukin die Angriffe in das unübersichtlichere Gelände im Süden, wo der schwerste Angriff in der Nacht vom 10./11. Oktober gegen die deutsche 11. Pz.Div. stattfand.[50] Dabei gelang es mindestens zwei Divisionen, aus der Einkreisung auszubrechen.[32] Ab dem 12. Oktober klangen diese Ausbruchsversuche ab und in den folgenden Tagen gelang es nur kleineren Gruppen, sich zu den sowjetischen Linien durchzuschlagen. Am 14. Oktober, noch vor dem „Ausräumen“ des Kessels, meldete allein die Panzergruppe 4 in ihrem Bereich 140.000 Gefangene sowie 154 Panzer und 933 Geschütze, die erbeutet oder zerstört werden konnten.[50] Gen.Lt. Lukin ließ die Geschütze und Fahrzeuge in den folgenden Tagen sprengen, bevor die Masse seiner Truppen bis zum 20. Oktober 1941 in deutsche Gefangenschaft ging.[32]

Reorganisation der sowjetischen Verteidigung

Am 6. Oktober traf sich die Staatliche Verteidigungskommission (GKO) zu einer Krisensitzung angesichts der sich abzeichnenden Zerschlagung von drei Fronten und der Bedrohung der Hauptstadt. Die Kommission bestimmte die zumindest teilweise ausgebaute Stellung bei Moschaisk zur neuen Verteidigungslinie und wies die Stawka an, diese schnellstens in Verteidigungszustand zu bringen.[51] Zunächst wurden vier Schützendivisionen der Westfront dorthin befohlen, um eine notdürftige Verteidigung zu organisieren. Gleichzeitig wurden alle zurückgehenden Verbände und alle greifbaren Reserven in diese Stellung geworfen. Am 10. Oktober hatten sich dort neben den vier Schützendivisionen noch drei Schützenregimenter, fünf MG-Bataillone und die Jahrgänge verschiedener Militärschulen versammelt. Weitere neu aufgestellte fünf MG-Bataillone, fünf Panzer-Brigaden und zehn Panzerabwehrregimenter (welche jeweils nur Bataillonsstärke hatten) befanden sich im Anmarsch.[52] Bis Mitte Oktober sammelten sich bei Moschaisk 11 Schützendivisionen, 16 Panzerbrigaden, 40 Artillerie-Regimenter, alles in allem etwa 90.000 Mann.[53] Nach und nach trafen auch weitere Verstärkungen von anderen Frontabschnitten sowie sibirische Schützendivisionen im Raum Moskau ein.[54] Aus diesen Verbänden organisierte die Stawka zwei neue Armeen. Im Raum Wolokolamsk entstand erneut eine 16. Armee unter Gen.Lt. Rokossowski und bei Moschaisk übernahm Gen.Maj. L.D. Leljuschenko den Befehl über die 5. Armee. Nach einer Verwundung Leljuschenkos wurde jedoch am 18. Oktober Gen.Maj. L.A. Goworow Befehlshaber der Armee.[55] Die bei Mzensk stehenden Truppen des 1. Gardeschützenkorps bildeten den Grundstock für die Aufstellung der 26. Armee unter General A.W. Kurkin.[56] In die neue Verteidigungslinie konnten sich bei Naro-Fominsk auch Teile der 33. Armee (Gen.Lt. M.G. Jefremow) und bei Malojaroslawez Teile der 43. Armee (Gen. Golubew), bei Kaluga Teile der 49. Armee (Gen. I.G. Sacharkin) zurückziehen.[55] Nach ihrem Ausbruch konnten auch die Reste der 3., 13. und 50. Armee (nach Petrows Tod kommandiert von Gen.Maj. Ermakow) der Brjansker Front wieder in die Frontlinie integriert werden.

Karte - Kesselschlachte bei Vjazma und Brjansk 1941.png

In einem zweiten Schritt versuchte das GKO die Ordnung in dem Chaos der militärischen Führung zu schaffen. Zunächst wurden die bei Moschaisk gesammelten Truppen am 9. Oktober als Front der Moschaisker Verteidigungslinie unter Gen.Lt. P.A. Artemjew (Chef des Moskauer Verteidigungsbezirkes) zusammengefasst.[56] Gleichzeitig ging eine Kommission des GKO, bestehend aus Molotow, Mikojan, Malenkow, Woroschilow und Wassilewski, an die Front, um dort im Sinne des Hauptquartiers tätig zu werden. Unabhängig davon berief Stalin auch den ehemaligen Generalstabschef und bisherigen Befehlshaber der Leningrader Front, Armeegeneral G.K. Schukow, nach Moskau, um die kritischen Frontbereiche für ihn zu besichtigen und zu beurteilen. Diese Vertreter fanden an der Front ein Chaos vor. So wusste niemand im Stab der Reservefront zu sagen, wo sich ihr Befehlshaber aufhielt. In Medyn, einer Zufahrtsmöglichkeit zu Moskau, war bis auf drei Soldaten keine Verteidigung organisiert. Die drei Fronten hatten keinerlei Kontakt untereinander und oft hatten sie auch die Verbindung zu ihren Armeen verloren.[48] Die Stawka reagierte, indem sie die oberste Führung reorganisierte. Am 9. Oktober übernahm Armeegeneral Schukow die Führung der Westfront. Dieser wurden am folgenden Tag auch die Truppen der Reservefront und am 12. Oktober die Verbände der Front der Moschaisker Verteidigungslinie unterstellt. Damit befanden sich die Verteidigungstruppen unter einem einheitlichen Kommando.[56] Am 17. Oktober erfolgte insofern noch eine Änderung, als die sowjetische 22., 29. und 30. Armee im Raum Kalinin zu einer neuen Kalininer Front zusammengefasst und Generaloberst Konew unterstellt wurden, um die Führung in diesem Sektor zu vereinheitlichen.[57]

Da seine Truppen zahlenmäßig schwach und angeschlagen waren, versuchte Armeegeneral Schukow, die Front mit allen Mitteln zu stabilisieren. In seinem Befehl Nr. 0345 vom 13. Oktober 1941 forderte er vollsten Einsatz von allen Soldaten und kündigte an: „Feiglinge und Panikmacher, die das Schlachtfeld verlassen, die ohne Genehmigung die eingenommenen Stellungen im Stich lassen, die ihre Waffen und Geräte wegwerfen, sind auf der Stelle zu erschießen.“[58] Um den Verlust an Kraftfahrzeugen auszugleichen, ließ er zudem alle greifbaren Fahrzeuge im Raum Moskau requirieren.[59] Die einsetzende Schlammperiode begünstigte zudem die sowjetische Verteidigung. Schukow erkannte schnell, dass die Wehrmachtsverbände nur noch auf den festen Straßen vorgehen konnten. Er konzentrierte die wenigen verfügbaren Verbände deshalb auf die wenigen festen Zufahrtsstraßen nach Moskau bei Wolokolamsk, Istra, Moschaisk, Malojaroslawez, Podolsk und Kaluga. Ebenso verfuhren die stark dezimierten Verbände der Brjansker Front, die schwerpunktmäßig die Straße Orjol-Tula verteidigten.[60] Gleichzeitig befahl der Befehlshaber der Rückwärtigen Dienste der Roten Armee, General A.W. Chrulew, Nachschubverbände mit Panjewagen aufzustellen, da der Schlamm auch den sowjetischen Nachschub zum Erliegen brachte und Versorgungsflugzeuge nicht in ausreichender Zahl zur Verfügung standen. Diese Maßnahme half, die Versorgungskrisen auf sowjetischer Seite zu überwinden.[61]

Deutsche Verfolgungsoperationen

Gen.Lt. D.D. Leljuschenko

Noch während der Kämpfe um die Kessel gingen die deutschen Truppen dazu über, die Lücken auszunutzen, die sie in die sowjetischen Linien geschlagen hatten. Dies entsprach den Planungen des OKH und des Oberbefehlshabers der Heeresgruppe Mitte. So hatte Gfm. von Bock der Panzergruppe 2 gleich nach der Einnahme Orjols am 4. Oktober den Befehl „sich in den Besitz von Mzensk … zu setzen“ und nach Möglichkeit in Richtung Tula vorzugehen.[62] Die Stawka hatte derweil jedoch Maßnahmen getroffen, um einen deutschen Durchbruch über Tula in Richtung Moskau zu verhindern. Im Lufttransport verlegte sie 5.500 Soldaten nach Mzensk. Auch andere Reserven trafen dort ein. Als um Mzensk schließlich die 5. und 6. Garde-Schützendivision, die 4. und 11. Panzerbrigade, das 5. Luftlandekorps, das 36. Kradschützen-Regiment und ein Arbeiterregiment aus Tula versammelt waren, fasste man diese Verbände als 1. Gardeschützenkorps unter dem Befehl von Gen.Lt. D.D. Leljuschenko (der wenige Tage später die 5. Armee übernahm) zusammen.[62] Als die 4. Panzerdivision am 6. Oktober vor Mzensk eintraf, geriet sie in einen Hinterhalt der 4. Panzerbrigade (Oberst M.J. Katukow), die mit überlegenen T-34 ausgerüstet war. Die 4. Panzerdivision erlitt schwere Verluste und musste zurückweichen. Erst am 12. Oktober konnte sie Mzensk endlich einnehmen, ohne jedoch weiter vorgehen zu können.[63] Auch die Kesselkämpfe selbst hielten den deutschen Vormarsch auf. Laut einem Heeresgruppen-Befehl vom 4. Oktober sollten die Kessel lediglich von einem Teil der Panzergruppe 2 ausgeräumt werden, doch schon bald zeigte sich, dass dazu auch die 2. Armee nötig war. Die Ausbruchsversuche der Brjansker Front verhinderten auch in den folgenden Tagen zunächst eine Verstärkung der deutschen Verfolgungskräfte.[64]

Truppen der Panzergruppe 4 beim Vormarsch

Bei Wjasma kam es darauf an, die Panzergruppen 3 und 4, welche den Kessel am 7. Oktober geschlossen hatten, durch die infanteristischen Kräfte der 4. und 9. Armee abzulösen und diese somit für einen weiteren Vorstoß in Richtung Moskau freizumachen. Doch diese Armeen kamen aufgrund von zähem sowjetischen Widerstand nur langsam vorwärts.[65] Nach dem Abschluss des Kessels waren OKH und das Oberkommando der Heeresgruppe Mitte der Ansicht, dass der Gegner keine wesentlichen Kräfte mehr zur Verteidigung Moskaus hätte. Am 7. Oktober trafen sich Generaloberst Halder und Gfm. von Bock im Hauptquartier der Heeresgruppe. Man beschloss umgehend, die Gunst der Stunde auszunutzen. Gfm. von Bock war der Überzeugung, stark genug zu sein, um die Kessel auszuräumen und zugleich nach Moskau vorzustoßen. Nur über die Richtung der Verfolgung herrschte Unstimmigkeit. Im OKH war man der Überzeugung, dass der Gegner so schwach sei, dass es ausreiche ihn nur mit einem Teil der Kräfte in Richtung Moskau zu verfolgen. Hitler verlangte die Eroberung von Kursk durch die 2. Panzerarmee. Außerdem sollten die Panzergruppe 3 und Teile der 9. Armee nach Norden abgezweigt werden, um dort in Kooperation mit der Heeresgruppe Nord die sowjetischen Kräfte im Raum Ostaschkow zu zerschlagen. Gfm. von Bock stimmte dieser Zersplitterung seiner Kräfte nicht zu, doch am folgenden Tag legte ein Führerbefehl das Abdrehen der Panzergruppe 3 fest, sobald dies die Kesselkämpfe zuließen. Das XXXXI. AK (mot.) trat deshalb kurze Zeit später zum Angriff auf Kalinin an. Die Panzergruppe 4 blieb mit ihren XXXVI. und XXXX. AK (mot.) bis Mitte Oktober an der Front des Kessels von Wjasma gebunden. So standen letztlich nur noch das LVII. AK (mot.) (19. und 20. Pz.Div. 3. Inf.Div. (mot.)) sowie das XII. und XIII. AK für die Verfolgung nach Moskau zur Verfügung.[66]

Panzer der Panzergruppe 3 im Vormarsch auf Kalinin

Am 11. Oktober konnten die deutschen Verfolgungskräfte zunächst Medyn und am folgenden Tag Kaluga einnehmen, womit sie bereits in die Verteidigungslinie von Moschaisk eingebrochen waren. Diese Erfolge konnten sie ausnutzen, um auch Tarussa einzunehmen und Malojaroslawez zu umgehen. Danach kam es im Raum Borowsk zu schweren Kämpfen zwischen dem LVII. AK (mot.) und der sowjetischen 110. Schützendivision und 151. Schützenbrigade (mot.), die bis zum 16. Oktober andauerten. Die Deutschen sollen allein dabei 20 Panzer verloren haben, bevor die Sowjets auf Naro-Fominsk ausweichen mussten. Nachdem auch Malojaroslawez gefallen war, musste die sowjetische 43. Armee am 18. Oktober hinter die Nara zurückgehen. Nördlich davon fiel nach sechstägigem Kampf und dem Verlust von angeblich 60 Panzern Moschaisk selbst an die deutschen Truppen.[67]

Obwohl am 14. Oktober auch Kalinin gefallen war, kamen die deutschen Kräfte kaum mehr gegen den sich versteifenden Widerstand der sowjetischen Verbände an, da auf deutscher Seite, aufgrund der andauernden Kesselkämpfe noch nicht genügend Verfolgungskräfte freigemacht werden konnten.[68] Diese konnten mit Masse erst ab dem 15. Oktober zur Verfolgung antreten.[69] Doch bis dahin hatten vor allem die gepanzerten Verbände empfindliche Verluste erlitten. Die 6. Pz.Div. verfügte nur noch über 60 Panzer, die 20. Pz.Div. hatte 43 ihrer 283 Panzer verloren. Die 4. Pz.Div. verfügte nach dem verlustreichen Kämpfen gegen das 1. Gardeschützenkorps vor Mzensk nur noch über 38 Panzer. Die Heeresgruppe Mitte hatte in der Zeit vom Beginn der Operationen bis zum 17. Oktober 47.430 Soldaten und 1.791 Offiziere verloren. Die geschwächten Verbände stießen in ihrer Verfolgung zudem auf einen motivierten Gegner in ausgebauten Stellungen. Nicht wenige Einheiten berichteten von den „härtesten Kämpfen seit Beginn des Ostfeldzuges“ (Kriegstagebuch des LVII. AK (mot.)).[70] Bald sollten auch die schlechten Witterungsbedingungen die deutschen Operationen behindern.

Festlaufen der Offensive

Gfm. von Bock bei einem Frontbesuch während der Operation

Am 6./7. Oktober fiel im Bereich der 2. Panzerarmee der erste Schnee, der die Wege schnell verschlammen ließ.[71] In der nächsten Nacht ging im gesamten Bereich der Heeresgruppe Mitte starker Herbstregen nieder.[72] Damit wurde die Zeit der russischen Rasputiza (russ. „Wegelosigkeit“) eingeläutet, die in der folgenden Zeit die deutschen Operationen stark behinderte. Im Hauptquartier der Heeresgruppe Mitte verzeichnete man schon am 9. Oktober: „Ein Bewegen der Panzereinheiten abseits der Hauptstraßen ist wegen grundloser und schlechter Wege infolge des schlechten Wetters z.Z. nicht möglich. Hierdurch auch Betriebsstoffschwierigkeiten.“[73] Auf die Gefechtsführung wirkte sich die Rasputiza erst ab dem 13. Oktober spürbar aus, da ab diesem Zeitpunkt die Versorgung mit Brennstoff und Munition nicht mehr sichergestellt werden konnte.[69]

Ab Mitte Oktober kam die 2. Panzerarmee nicht mehr voran und auch die Verfolgungs-Verbände der 2. Armee lagen fest. Die Panzerarmee meldete am 12. Oktober, dass ihre motorisierten Verbände nur noch 1 km in der Stunde vorankämen. Eine geordnete Versorgung war bald nicht mehr möglich.[74] Dieser Zustand, so bemerkte das Hauptquartier der 2. Armee am 18. Oktober, würde solange andauern „solange nicht die Versorgung neu aufgebaut“ würde. Auch die 4. Armee kam nicht weiter voran, da sie selbst von ständigen sowjetischen Gegenangriffen bedrängt wurde. Sie stellte das Vorgehen ihres rechten Flügels am 16. Oktober ein. Im Bereich der 9. Armee und Panzergruppe 3 waren die Verbände auf die Autobahn Wjasma-Moskau angewiesen, doch gerade diese Route war durch zahlreiche Sprengungen, Bombenschäden und Überbelegung stark beschädigt. Schließlich musste am 19. Oktober die gesamte 5. Infanteriedivision zu Reparaturarbeiten an der Autobahn herangezogen werden. Zusätzlich wurde die Panzergruppe 3 durch Gegenangriffe der Kalininer Front auch in die Verteidigung gezwungen. Auch die Verbände der Luftflotte 2 waren aufgrund der schlechten Witterung immer weniger in der Lage, in die Kämpfe einzugreifen.[75] Gfm. von Bock notierte, nachdem am 19./20. Oktober praktisch alle Angriffsbewegungen hatten eingestellt werden müssen, am 25. Oktober in sein Tagebuch:[76]

Auswirkungen der Herbstregen vor Moskau

„Das Auseinanderreißen der Heeresgruppe in Verbindung mit dem fürchterlichen Wetter hat dahin geführt, dass wir festsitzen. Dadurch gewinnt der Russe Zeit, seine zerschlagenen Divisionen aufzufüllen und die Verteidigung zu stärken […] Das ist sehr schlimm.“

Generalfeldmarschall von Bock

Die einzigen Geländegewinne konnten noch im Bereich der Brjansker Front erzielt werden, und dies nur, weil deren rechte Flanke durch die deutschen Erfolge gegen die Westfront nicht mehr gedeckt war. Um die fast 60 km breite Lücke zu schließen, befahl die Stawka deshalb am 24. Oktober, die Armeen der Brjansker Front in die Linie Dubna-Plawsk-Werchowje-Liwny-Kastornoje zurückzunehmen. Dieser Rückzug begann am 26. Oktober und war vier Tage später weitgehend abgeschlossen.[77] Als die 2. Panzerarmee die Verfolgung aufnahm und ab dem 29. Oktober versuchte, die Stadt Tula einzunehmen, traf sie dort auf starken sowjetischen Widerstand der 50. Armee. Daraus entwickelten sich noch einige Kämpfe, vor allem in der Flanke der Panzerarmee, die noch bis zum 7. November andauerten, aber ergebnislos verliefen.[78]

Angesichts der aussichtslosen Lage gab Gfm. von Bock am 1. November 1941 den Befehl, „dass vorläufig im großen nicht weiter vorgegangen wird, dass aber alles für den Angriff vorbereitet wird und Versorgungsschwierigkeiten so schnell als möglich behoben werden, damit bei Einsetzen guter Witterung (Frost) sofort angetreten werden kann.“[79] Damit hatte die deutsche „Operation Taifun“ praktisch ein Ende gefunden.

Folgen der Schlacht

Soldaten der Panzergruppe 4 Ende Oktober in improvisierter Winterbekleidung

Obwohl sowohl Hitler und der Wehrmachtführungsstab als auch der Generalstab des OKH nach den ersten Erfolgen in der „Operation Taifun“ in eine optimistische Stimmung verfielen und bereits Pläne für weitere Operationen mit weitgesteckten Zielen über Moskau hinaus entwarfen, hatte sich die Offensive Ende Oktober 1941 festgelaufen.[A 7] Auch hatte Hitler schon am 12. Oktober Befehle zur Behandlung Moskaus erlassen, das eingeschlossen und dann beschossen werden sollte und dessen Kapitulation, auch wenn angeboten, nicht angenommen werden durfte.[80] Stattdessen war der deutsche Vormarsch etwa 80 km vor der sowjetischen Hauptstadt zum Stehen gekommen. Es war weder gelungen, das primäre Ziel, die Vernichtung der Masse der gegnerischen Streitkräfte, noch das sekundäre Ziel der Einnahme Moskaus zu erreichen.

Tatsächlich hatte die Rote Armee große Verluste erlitten. Da genaue sowjetische Angaben fehlen, ist man auf die Angaben des deutschen Wehrmachtberichtes angewiesen, der nach Abschluss der Kämpfe um die Kessel die Vernichtung von 67 sowjetischen Schützen-, 6 Kavallerie- und 7 Panzerdivisionen mit 1.242 Panzern und 5.412 Geschützen sowie die Gefangennahme von 663.000 Rotarmisten meldete.[81] Angesichts der Tatsache, dass nach sowjetischen Angaben zum Schutz Moskaus Mitte Oktober weniger als 100.000 Soldaten zur Verfügung gestanden hätten, erscheint die deutsche Meldung nicht völlig unwahrscheinlich.

In Moskau selbst führten die Ereignisse zu einer Krise. Am 13. Oktober erklärte der Vorsitzende des Moskauer Stadtkomitees, A.S. Schtscherbakow, öffentlich, dass die Hauptstadt bedroht sei. Im Zuge dessen wurden Tausende Moskauer zum Ausbau der Verteidigungsanlagen um die Stadt herangezogen und 25 Arbeiter-Bataillone aus 12.000 Freiwilligen aufgestellt, die diese Stellungen ab dem 17. Oktober besetzten.[82] Dennoch entschloss sich Stalin am 16. Oktober zur Evakuierung der Stadt, sodass die meisten Organisationen der Regierung, der Partei und des Militärs anfingen nach Kuibyschew überzusiedeln. Auch Industriebetriebe wurden evakuiert. Daraufhin brach in der Hauptstadt eine Panik aus, die auch dadurch nicht gebremst wurde, dass Stalin sich entschloss, in Moskau zu bleiben. Viele Einwohner flüchteten und es kam zu Plünderungen der rar gewordenen Lebensmittel. Deshalb musste am 19. Oktober der Belagerungszustand erklärt und das Kriegsrecht verhängt werden.[83]

In den ersten beiden November-Wochen, die von einem weitgehenden Stillstand der Operationen gekennzeichnet waren, füllten beide Seiten ihre geschwächten Verbände auf. Keiner Seite gelang es dabei, ihre vorangegangenen Verluste völlig zu ersetzen. Während sich eine Reihe von deutschen Frontkommandeuren dafür aussprach, nunmehr zur Verteidigung überzugehen und eine günstige Stellung für die Wintermonate zu wählen, war man im OKH der Ansicht, dass es nur noch eines letzten „Kraftaktes“ bedürfe, um das Ziel des Feldzuges gegen die Sowjetunion doch noch zu erreichen. Nach dem Eintritt der Frostperiode, in der die Wege besser befahrbar wurden, traf man während einer Besprechung der höchsten militärischen Befehlshaber in Orscha am 13. November die Entscheidung, den Angriff zu erneuern. Am 17. November 1941 begann daraufhin mit der neuerlichen deutschen Offensive die Schlacht um Moskau. Auch in diesem Anlauf sollte der Wehrmacht kein durchschlagender Erfolg gelingen. Am 5. Dezember ging die Rote Armee mit ihren Reserven zur Gegenoffensive über und konnte bis zum Frühjahr 1942 große Teile des im Herbst verlorenen Geländes zurückgewinnen.

Bewertung und Rezeption

Gemessen an der Höhe der Verluste, waren die Kesselschlachten bei Wjasma und Brjansk eine der größten militärischen Niederlagen der Sowjetunion während des Zweiten Weltkrieges. Sie wird in der russischen Historiographie fast immer mit zur „Schlacht um Moskau“ (Битва за Москву) gerechnet, die schließlich mit einem sowjetischen Erfolg endete. Dabei wurde gelegentlich versucht, die Ursachen für diesen ersten Rückschlag zu finden. Neben der Betonung der zahlenmäßigen Überlegenheit der Wehrmachtsverbände wiesen einige Kommandeure wie zum Beispiel I.S. Konew oder K.K. Rokossowski in ihren Memoiren darauf hin, dass es seitens des Oberkommandos in Moskau zu schweren Versäumnissen gekommen war.[26] Marschall Wassilewski kritisierte vor allem die verworrene Befehlsstruktur:[84]

„Der Misserfolg bei Wjasma ist nicht nur aus der gegnerischen Überlegenheit und dem Mangel an Reserven zu erklären, sondern auch daraus, dass der Generalstab und das Hauptquartier die Hauptstoßrichtung des Gegners falsch bestimmt und demzufolge auch die Verteidigung falsch aufgebaut hatte. […] Der operative Aufbau war für die Truppenführung und das Zusammenwirken der Fronten denkbar ungünstig.“

A.M. Wassilewski

In der offiziellen sowjetischen Darstellung des Krieges wurde darauf nicht eingegangen und behauptet, dass die Stawka oder das Staatliche Verteidigungskomitee zu spät von den deutschen Plänen erfahren und deshalb nichts mehr hätte unternehmen können.[21] Dennoch hielt der Historiker Joachim Hoffmann 1983 zusammenfassend fest: „Die Fehler und Unterlassungen der sowjetischen Führung sind auf jeden Fall ein wesentlicher Grund dafür, warum die Heeresgruppe Mitte die Verteidigung an den entscheidenden Punkten relativ rasch zu durchbrechen vermochte.“[25]

In den ersten sowjetischen Publikationen nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Einkesselung und Vernichtung eines großen Teiles der Roten Armee teilweise überhaupt nicht erwähnt.[85] Später hingegen erfuhr vor allem der Widerstand der sowjetischen Verbände im Kessel von Wjasma eine Heroisierung. Sowohl in der offiziellen Darstellung, als auch in den Memoiren Schukows oder Wassilewskis fand man die Aussage, dass das Opfer der fünf eingekesselten Armeen notwendig für die Rettung der Hauptstadt gewesen sei.[86] Dass die oberste deutsche Militärführung tatsächlich einen Großteil der vorhandenen Kräfte (Teile der Pz.Gr. 3 und der 9. Armee) nach Norden gegen Kalinin lenkte, anstatt mit diesen auf das genauso weit entfernte Moskau vorzustoßen, blieb unerwähnt. Auch die spätere sowjetische Geschichtsschreibung betonte, dass durch den Widerstand der eingeschlossenen Truppen schließlich deutsche Divisionen für etwa zwei Wochen gebunden und damit vom Durchbruch auf Moskau abgehalten worden wären:[87]

„Doch die Kampfhandlungen der eingekreisten Truppen machten den Einsatz von 28 Divisionen des Gegners erforderlich, wodurch Zeit für die Organisation der Verteidigung auf der Linie Moschaisk gewonnen wurde. Die Kämpfe bei Wjasma banden die Hauptkräfte der Panzergruppen und Armeen von Bocks in jener kritischen Zeit, als dessen einzelne Korps und Divisionen in die bei Moskau entstandenen Breschen vorstießen und als der Aggressor für eine kurze Zeit keine geschlossene Verteidigung vor sich hatte.“

A.M. Samsonow (Historiker)

Auf deutscher Seite kam es bei der Behandlung der Operationen zu zahlreichen „Ungenauigkeiten“. So behaupteten einige Kommandeure, wie zum Beispiel Heinz Guderian, fälschlicherweise, dass die eingekreiste 50. Armee bereits am 17. Oktober kapituliert habe und der Kessel bei Brjansk bis zum 20. Oktober ausgeräumt worden sei. Von dem erfolgreichen Ausbruch der 3., 13. und 50. Armee der Brjansker Front war überhaupt keine Rede.[88] In anderen Darstellungen wurde die Kapitulation des Kessels von Wjasma auf den 13. Oktober datiert.[81] Die neuere Forschung hat versucht, diese Fehler zu korrigieren,[89] aber dennoch finden sich in zahlreichen Publikationen die übernommenen falschen Daten.[90]

In der Memoirenliteratur der Nachkriegsjahre rief vor allem die Entscheidung Hitlers und des OKH, die Panzergruppe 3 und große Teile der 9. Armee auf Kalinin abzudrehen, große Kritik hervor. So schrieb zum Beispiel W. Chales de Beaulieu, ehemals Generalstabschef der Panzergruppe 4, nach dem Krieg:[91]

„Das XXXXI. Korps dieser Panzergruppe war mit seinen schnellen Divisionen am Wjasma-Einschließungsring nicht beteiligt, stand ab dem 8.10. für weiteres Vorgehen nach Osten, auf Moskau, nördlich der Autobahn bequem zur Verfügung, hätte, verstärkt durch die SS Div.Reich, an diesem besonders geeignetem Operationsstrang - Entfernung Wjasma, Moskau nur 200 km! - weiter vorstoßen können und zum damaligen Zeitpunkt kaum unüberwindlichen Widerstand angetroffen. Bedenkt man, dass dieses Korps - nach Norden angesetzt - am 13. Oktober bereits Kalinin erreichte, das auch nur 200 km von Wjasma entfernt liegt, wohin jedoch wesentlich ungünstigere Wege führen, so kann man sich berechtigte Aussichten auch für einen Erfolg vor Moskau ausmalen.“

W. Chales de Beaulieu

Zudem ist in der deutschen Geschichtsschreibung oft die These zu finden, dass der ungewöhnlich frühe und überaus kalte Witterungsumschwung die deutschen Truppen überrascht hätte und nur dieser Umstand zu einem Scheitern der Operation geführt habe. Tatsächlich glaubte die deutsche Führung die Rasputiza, mit der sie für Mitte Oktober rechnete, ignorieren zu können, da die Operationen dann abgeschlossen sein sollten. Fachleute von der meteorologischen Abteilung wurden nicht in die Planungen einbezogen. Tatsächlich blieben die Niederschläge des Oktobers unter den Durchschnittswerten, sodass der Herbst 1941 als verhältnismäßig trocken bezeichnet werden muss. Zudem setzte der Frost sogar früher ein als sonst, was die Schlammperiode noch einmal verkürzte. Angesichts der Tatsache, dass die Schlammperiode 1941 also kürzer und trockener war als gewöhnlich, kann die These vom überraschenden Witterungsumschwung nur als ein Versuch „die Schuld des eigenen Versagens einer höheren Gewalt zuzuschreiben“ gesehen werden.[92]

Anmerkungen

  1. Eine „Heeresgruppe Timoschenko“ gab es nicht. Gemeint ist das von Marschall der Sowjetunion Semjon Konstantinowitsch Timoschenko geführte, wenig später aufgelöste „Oberkommando der Truppen der westlichen Richtung“. Timoschenko wurde anschließend zur Südwestfront versetzt.
  2. Anderen Angaben zufolge soll die Idee einer dritten Stoßgruppierung auf die Planungen Fedor von Bocks zurückgegangen sein; vgl. Klaus Reinhardt: Die Wende vor Moskau - Das Scheitern der Strategie Hitlers im Winter 1941/42, Stuttgart 1972, S. 50f
  3. Diese Divisionen hatte Hitler neu ausstatten und auffrischen lassen, um sie nach einem Sieg über die Sowjetunion einzusetzen.
  4. An einsatzfähigen Panzern verfügte: 3. Pz.Div. 20 %, 17.Pz.Div. 17 %, 4. Pz.Div. 29 %, 18. Pz.Div. 31 %, 20. Pz.Div. 34 %, 11. Pz.Div. 72 %, 10. Pz.Div. 88 %, 2. Pz.Div. 94 %, 5. Pz.Div. 100 % sowie 1., 6. und 7. Pz.Div. bei etwa 30%; vgl. Klaus Reinhardt: Die Wende vor Moskau - Das Scheitern der Strategie Hitlers im Winter 1941/42, Stuttgart 1972, S.54f
  5. Tjurin war bereits am 30. September gewarnt worden. Ihm standen neben einigen Infanterie-Verbänden vier Panzerabwehr-Regimenter und ein Haubitzen-Regiment zu Verfügung. Trotzdem konnten deutsche Truppen überraschend in die Stadt eindringen und sie besetzen. Vgl. A.I. Jeremenko: Tage der Bewährung, Berlin (Ost) 1961, S. 125f
  6. Nach einem Führer-Befehl war die Panzergruppe am 6. Oktober in „2. Panzerarmee“ umbenannt worden.
  7. So sollten die Panzergruppen 3 und 4 bis Wologda vorstoßen und die 2. Panzerarmee Gorki erreichen. Während die 2. Armee auf Woronesch abgedreht werden sollte, blieb für die Eroberung Moskaus allein die 4. Armee. Die weitesten dieser Ziele lagen bis zu 600 km von der Ausgangsstellung entfernt. Zu diesen Plänen und den Meinungsverschiedenheiten darüber siehe: Klaus Reinhardt: Die Wende vor Moskau - Das Scheitern der Strategie Hitlers im Winter 1941/42, Stuttgart 1972, S. 82–86

Literatur

Quellen

  • W. Chales de Beaulieu: Generaloberst Erich Hoepner, Scharnhorst Buchkameradschaft, Neckargemünd 1969.
  • Heinz Guderian: Erinnerungen eines Soldaten, Kurt Vorwinckel Verlag, Heidelberg 1951.
  • A.I. Jeremenko: Tage der Bewährung, Deutscher Militärverlag, Berlin (Ost) 1961.
  • G.K. Schukow: Gedanken und Erinnerungen, Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1969.
  • Anton Detlev von Plato: Die Geschichte der 5. Panzerdivision 1938 bis 1945, Regensburg 1978

Sekundärliteratur

Einzelnachweise

  1. Ernst Klink: Die Operationsführung, S. 486–502
  2. Ernst Klink: Die Operationsführung, S. 503–507
  3. Abgedruckt in: Walther Hubatsch (Hrsg.): Hitlers Weisungen für die Kriegführung 1939–1945, München 1965, S. 174–177
  4. Walther Hubatsch (Hrsg.): Hitlers Weisungen für die Kriegführung 1939–1945, München 1965, S. 175f
  5. Ernst Klink: Die Operationsführung, S. 568f
  6. Ernst Klink: Die Operationsführung, S. 570
  7. Walther Hubatsch (Hrsg.): Hitlers Weisungen für die Kriegführung 1939–1945, München 1965, S. 177
  8. a b Ernst Klink: Die Operationsführung, S. 574
  9. Heinz Guderian: Erinnerungen eines Soldaten, Heidelberg 1951, S. 202
  10. Ernst Klink: Die Operationsführung, S. 574f
  11. Klaus Reinhardt: Die Wende vor Moskau - Das Scheitern der Strategie Hitlers im Winter 1941/42, Stuttgart 1972, S. 52f
  12. Klaus Reinhardt: Die Wende vor Moskau - Das Scheitern der Strategie Hitlers im Winter 1941/42, Stuttgart 1972, S. 57
  13. Ernst Klink: Die Operationsführung, S.571
  14. Vgl. P.N. Pospelow (Hrsg.): Geschichte des Großen Vaterländischen Krieges der Sowjetunion, Bd.2, Berlin (Ost) 1963, S. 280
  15. Klaus Reinhardt: Das Scheitern der deutschen Blitzkriegskonzeptes vor Moskau, in: Jürgen Rohwer/ Eberhardt Jäckel (Hrsg.): Kriegswende Dezember 1941, Koblenz 1984, S. 205
  16. Klaus Reinhardt: Die Wende vor Moskau - Das Scheitern der Strategie Hitlers im Winter 1941/42, Stuttgart 1972, S. 54f
  17. P.N. Pospelow (Hrsg.): Geschichte des Großen Vaterländischen Krieges der Sowjetunion, Bd.2, Berlin (Ost) 1963, S. 278f
  18. A.M. Samsonow: Die große Schlacht vor Moskau, Berlin (Ost) 1959, S. 53
  19. P.N. Pospelow (Hrsg.): Geschichte des Großen Vaterländischen Krieges der Sowjetunion, Bd.2, Berlin (Ost) 1963, S. 281
  20. David M. Glantz/ Jonathan House: When Titans clashed - How the Red Arm stopped Hitler, Kansas 1995, S. 78
  21. a b c d P.N. Pospelow (Hrsg.): Geschichte des Großen Vaterländischen Krieges der Sowjetunion, Bd. 2, Berlin (Ost) 1963, S. 282
  22. David M. Glantz/ Jonathan House: When Titans clashed - How the Red Arm stopped Hitler, Kansas 1995, S. 79
  23. Joachim Hoffmann: Die Kriegführung aus der Sicht der Sowjetunion, S. 760f
  24. a b Григорий Ф. Кривошеев: Россия и СССР в войнах ХХ века, Moсквa 2001.
  25. a b c Joachim Hoffmann: Die Kriegführung aus der Sicht der Sowjetunion, S. 761
  26. a b K.K. Rokossowski: Soldatenpflicht, Berlin (Ost) 1968, S. 63
  27. John Erickson: The Road to Stalingrad, London 2003, S. 214
  28. P.N. Pospelow (Hrsg.): Geschichte des Großen Vaterländischen Krieges der Sowjetunion, Bd.2, Berlin (Ost) 1963, S. 283
  29. John Erickson: The Road to Stalingrad, London 2003, S. 214f
  30. Oskar Munzel: Panzer-Taktik - Raids gepanzerter Verbände im Ostfeldzug 1941/42, Neckarmünd 1959, S. 103
  31. Klaus Reinhardt: Die Wende vor Moskau - Das Scheitern der Strategie Hitlers im Winter 1941/42, Stuttgart 1972, S. 63
  32. a b c David M. Glantz/ Jonathan House: When Titans clashed - How the Red Army stopped Hitler, Kansas 1995, S. 80
  33. a b John Erickson: The Road to Stalingrad, London 2003, S.216f
  34. Klaus Reinhardt: Die Wende vor Moskau - Das Scheitern der Strategie Hitlers im Winter 1941/42, Stuttgart 1972, S. 64, Fn. 109
  35. Klaus Reinhardt: Die Wende vor Moskau - Das Scheitern der Strategie Hitlers im Winter 1941/42, Stuttgart 1972, S. 66
  36. Klaus Reinhardt: Die Wende vor Moskau - Das Scheitern der Strategie Hitlers im Winter 1941/42, Stuttgart 1972, S. 66f, Fn. 124 u 130
  37. John Erickson: The Road to Stalingrad, London 2003, S. 219
  38. Oskar Munzel: Panzer-Taktik - Raids gepanzerter Verbände im Ostfeldzug 1941/42, Neckarmünd 1959, S. 106
  39. A.I. Jeremenko: Tage der Bewährung, Berlin (Ost) 1961, S. 143f
  40. W. Chales de Beaulieu: Generaloberst Erich Hoepner, Neckargemünd 1969, S. 195
  41. Zit. nach: P.N. Pospelow (Hrsg.): Geschichte des Großen Vaterländischen Krieges der Sowjetunion, Bd.2, Berlin (Ost) 1963, S.285
  42. W. Chales de Beaulieu: Generaloberst Erich Hoepner, Neckargemünd 1969, S. 195–197
  43. a b P.N. Pospelow (Hrsg.): Geschichte des Großen Vaterländischen Krieges der Sowjetunion, Bd.2, Berlin (Ost) 1963, S. 284
  44. Klaus Reinhardt: Die Wende vor Moskau - Das Scheitern der Strategie Hitlers im Winter 1941/42, Stuttgart 1972, S. 69
  45. Klaus Reinhardt: Die Wende vor Moskau - Das Scheitern der Strategie Hitlers im Winter 1941/42, Stuttgart 1972, S. 67
  46. Klaus Reinhardt: Die Wende vor Moskau - Das Scheitern der Strategie Hitlers im Winter 1941/42, Stuttgart 1972, S. 69f
  47. W. Chales de Beaulieu: Generaloberst Erich Hoepner, Neckargemünd 1969, S. 196
  48. a b Joachim Hoffmann: Die Kriegführung aus der Sicht der Sowjetunion, S. 763
  49. G.K. Schukow: Gedanken und Erinnerungen, Stuttgart 1969, S. 323
  50. a b W. Chales de Beaulieu: Generaloberst Erich Hoepner, Neckargemünd 1969, S. 197f
  51. John Erickson: The Road to Stalingrad, London 2003, S. 217
  52. Klaus Reinhardt: Die Wende vor Moskau - Das Scheitern der Strategie Hitlers im Winter 1941/42, Stuttgart 1972, S. 74, Fn.178
  53. G.K. Schukow: Gedanken und Erinnerungen, Stuttgart 1969, S. 321
  54. John Erickson: The Road to Stalingrad, London 2003, S. 217f
  55. a b John Erickson: The Road to Stalingrad, London 2003, S.218
  56. a b c P.N. Pospelow (Hrsg.): Geschichte des Großen Vaterländischen Krieges der Sowjetunion, Bd.2, Berlin (Ost) 1963, S. 289
  57. P.N. Pospelow (Hrsg.): Geschichte des Großen Vaterländischen Krieges der Sowjetunion, Bd.2, Berlin (Ost) 1963, S. 294
  58. Klaus Reinhardt: Die Wende vor Moskau - Das Scheitern der Strategie Hitlers im Winter 1941/42, Stuttgart 1972, S. 89;Joachim Hoffmann: Die Kriegführung aus der Sicht der Sowjetunion, S. 763
  59. Klaus Reinhardt: Die Wende vor Moskau - Das Scheitern der Strategie Hitlers im Winter 1941/42, Stuttgart 1972, S. 76
  60. Klaus Reinhardt: Die Wende vor Moskau - Das Scheitern der Strategie Hitlers im Winter 1941/42, Stuttgart 1972, S. 79
  61. Klaus Reinhardt: Die Wende vor Moskau - Das Scheitern der Strategie Hitlers im Winter 1941/42, Stuttgart 1972, S. 80f
  62. a b Klaus Reinhardt: Die Wende vor Moskau - Das Scheitern der Strategie Hitlers im Winter 1941/42, Stuttgart 1972, S. 65f
  63. P.N. Pospelow (Hrsg.): Geschichte des Großen Vaterländischen Krieges der Sowjetunion, Bd.2, Berlin (Ost) 1963, S.287
  64. Klaus Reinhardt: Die Wende vor Moskau - Das Scheitern der Strategie Hitlers im Winter 1941/42, Stuttgart 1972, S. 66f
  65. Klaus Reinhardt: Die Wende vor Moskau - Das Scheitern der Strategie Hitlers im Winter 1941/42, Stuttgart 1972, S. 70
  66. Klaus Reinhardt: Die Wende vor Moskau - Das Scheitern der Strategie Hitlers im Winter 1941/42, Stuttgart 1972, S. 71–72
  67. Zu diesen Kämpfen: P.N. Pospelow (Hrsg.): Geschichte des Großen Vaterländischen Krieges der Sowjetunion, Bd.2, Berlin (Ost) 1963, S. 294–296
  68. Klaus Reinhardt: Die Wende vor Moskau - Das Scheitern der Strategie Hitlers im Winter 1941/42, Stuttgart 1972, S.76f
  69. a b W. Chales de Beaulieu: Generaloberst Erich Hoepner, Neckargemünd 1969, S. 205
  70. Klaus Reinhardt: Die Wende vor Moskau - Das Scheitern der Strategie Hitlers im Winter 1941/42, Stuttgart 1972, S. 77f
  71. Heinz Guderian: Erinnerungen eines Soldaten, Heidelberg 1951, S. 210
  72. Klaus Reinhardt: Die Wende vor Moskau - Das Scheitern der Strategie Hitlers im Winter 1941/42, Stuttgart 1972, S. 73
  73. Klaus Reinhardt: Die Wende vor Moskau - Das Scheitern der Strategie Hitlers im Winter 1941/42, Stuttgart 1972, S. 73, Fn. 165
  74. Ernst Klink: Die Operationsführung, S. 578f
  75. Klaus Reinhardt: Die Wende vor Moskau - Das Scheitern der Strategie Hitlers im Winter 1941/42, Stuttgart 1972, S.79–81
  76. Zit. nach: Klaus Reinhardt: Die Wende vor Moskau - Das Scheitern der Strategie Hitlers im Winter 1941/42, Stuttgart 1972, S. 81
  77. P.N. Pospelow (Hrsg.): Geschichte des Großen Vaterländischen Krieges der Sowjetunion, Bd. 2, Berlin (Ost) 1963, S. 300
  78. Heinz Guderian: Erinnerungen eines Soldaten, Heidelberg 1951, S. 220–223
  79. Zit. nach: Klaus Reinhardt: Die Wende vor Moskau - Das Scheitern der Strategie Hitlers im Winter 1941/42, Stuttgart 1972, S. 86
  80. Ernst Klink: Die Operationsführung, S. 578
  81. a b Kurt von Tippelskirch: Geschichte des Zweiten Weltkrieges, Bonn 1956, S. 206
  82. P.N. Pospelow (Hrsg.): Geschichte des Großen Vaterländischen Krieges der Sowjetunion, Bd. 2, Berlin (Ost) 1963, S. 292
  83. A.M. Samsonow: Die große Schlacht vor Moskau, Berlin (Ost) 1959, S. 70f; Klaus Reinhardt: Die Wende vor Moskau - Das Scheitern der Strategie Hitlers im Winter 1941/42, Stuttgart 1972, S. 87
  84. A.M. Wassilewski: Sache des ganzen Lebens, Berlin (Ost) 1977, S. 135
  85. Zum Beispiel: P.D. Korkodinow: Die Zerschlagung der deutsch-faschistischen Truppen bei Moskau, in: P. A. Schilin (Hrsg.): Die wichtigsten Operationen des Großen Vaterländischen Krieges, 1941–1945. Berlin (Ost) 1958, S. 131–146.
  86. P.N. Pospelow (Hrsg.): Geschichte des Großen Vaterländischen Krieges der Sowjetunion, Bd.2, Berlin (Ost) 1963, S. 301; G.K. Schukow: Gedanken und Erinnerungen, Stuttgart 1969, S. 323
  87. A.M. Samsonow: Die Schlacht vor Moskau, in: Eberhard Jäckel (Hrsg.): Kriegswende Dezember 1941, Koblenz 1984, S. 188f
  88. Heinz Guderian: Erinnerungen eines Soldaten, Heidelberg 1951, S. 218
  89. Klaus Reinhardt: Die Wende vor Moskau - Das Scheitern der Strategie Hitlers im Winter 1941/42, Stuttgart 1972, S. 65, Fn. 118
  90. Zum Beispiel: Janusz Piekalkiewicz: Schlacht um Moskau, Augsburg 1998.
  91. W. Chales de Beaulieu: Generaloberst Erich Hoepner, Neckargemünd 1969, S. 201f
  92. Klaus Reinhardt: Die Wende vor Moskau - Das Scheitern der Strategie Hitlers im Winter 1941/42, Stuttgart 1972, S. 78f und. Fn.211; Zitat, S. 78
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