Dorfen

Dorfen
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Dorfen
Dorfen
Deutschlandkarte, Position der Stadt Dorfen hervorgehoben
48.26666666666712.15465
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Erding
Höhe: 465 m ü. NN
Fläche: 99,6 km²
Einwohner:

13.723 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 138 Einwohner je km²
Postleitzahl: 84405
Vorwahl: 08081
Kfz-Kennzeichen: ED
Gemeindeschlüssel: 09 1 77 115
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausplatz 2
84405 Dorfen
Webpräsenz: www.dorfen.de
Erster Bürgermeister: Heinz Grundner (CSU)
Lage der Stadt Dorfen im Landkreis Erding
Oberding Eitting Berglern Langenpreising Moosinning Erding Bockhorn (Oberbayern) Taufkirchen (Vils) Dorfen Sankt Wolfgang (Oberbayern) Lengdorf Wartenberg (Oberbayern) Kirchberg (Oberbayern) Hohenpolding Steinkirchen (Oberbayern) Inning am Holz Fraunberg Isen Finsing Walpertskirchen Forstern Neuching Ottenhofen Pastetten Buch am Buchrain Wörth (Landkreis Erding) Landkreis Mühldorf am Inn Landkreis Ebersberg München Landkreis München Landkreis Landshut Landkreis FreisingKarte
Über dieses Bild

Dorfen ist eine Stadt im oberbayerischen Landkreis Erding.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Dorfen liegt im Tal der Isen etwa 50 km östlich von München und etwa 20 km östlich von der Kreisstadt Erding entfernt. Mit einer Fläche von fast 100 km² ist Dorfen die flächenmäßig viertgrößte Stadt Oberbayerns - nur München, Beilngries und Ingolstadt haben eine größere Fläche.

Stadtteile

Zu Dorfen gehören seit 1978 die ehemaligen Gemeinden Tegernbach (Grüntegernbach und Wasentegernbach) und Zeilhofen. Weitere Stadtteile sind Algasing, Eibach, Esterndorf, Hausmehring, Jaibing, Oberdorfen, Kloster Moosen, Wölling, Hampersdorf, Kalling, Schiltern, Schwindkirchen, Landersdorf und Watzling.

Nachbargemeinden

Geschichte

Dorfen wurde im Jahre 773 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Es bekam zwischen 1229 und 1237 das Marktrecht durch die bayerischen Herzöge verliehen. Im 17. und 18. Jahrhundert war Dorfen mit der Gnadenmutter von Dorfen eine der meist besuchten Wallfahrtsstätten Südbayerns.

1910 fand der "Dorfner Bierkrieg" statt: Als die Maß Bier aufgrund eines Malzaufschlags um zwei Pfennige teurer werden sollte, kochte die Volksseele. Streik- und Boykottaufrufe heizten die Stimmung weiter an. Die Wirtschaften der beiden Brauereien gingen durch Brandstiftung in Flammen auf, das Feuer griff auf weitere Häuser über. In München wurden Pioniere in Bereitschaft gesetzt, sie kamen aber nicht zum Einsatz, denn die Preiserhöhung wurde zurückgenommen. Mehrere Verhaftungen und Strafverfahren beendeten die Unruhen.

Am 10. November 1954 wurde Dorfen durch den bayerischen Innenminister Wilhelm Hoegner zur Stadt erhoben.

Am 25. Mai 2009 erhielt die Stadt den von der Bundesregierung verliehenen Titel „Ort der Vielfalt“.

Eingemeindungen

Am 1. Januar 1972 wurden die ehemals selbständige Gemeinde Watzling und ein Teil der Gemeinde Eibach eingegliedert. Am 1. Juli 1972 kamen Hausmehring und Schwindkirchen hinzu.[2]

Die am 1. Januar 1972 aus dem Zusammenschluss der damaligen Gemeinden Grüntegernbach und Wasentegernbach neu hervorgegangene Gemeinde Tegernbach wurde im Jahr 1978 fast vollständig in die Stadt Dorfen eingegliedert. Die Ortsteile Endsberg und Stetten wurden an die Gemeinde Schwindegg (Landkreis Mühldorf) abgetreten.

Wappen und Flagge

Hauptartikel: Wappen der Stadt Dorfen

Das Wappen der Stadt Dorfen ist historisch und geht auf Siegel aus dem 14. Jahrhundert zurück: „In Blau drei, zwei zu eins gestellte silberne Häuschen mit goldenen Dächern.“

Neben dem Wappen führt die Stadt eine Flagge in den Farben Blau-Rot.

Politik

Die Kommunalwahl am 2. März 2008 führte bei einer Wahlbeteiligung von 65,94 % zu folgendem Ergebnis:[3]

Partei / Liste Stimmenanteil Sitze
Christlich-Soziale Union in Bayern (CSU) 24,79 % 6
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) 13,88 % 3
Überparteiliche Wählergemeinschaft Dorfen (ÜWG) 13,64 % 3
Grün-alternative Liste (GAL) 10,80 % 3
Gemeindewahl Tegernbach (TEG) 7,73 % 2
Landliste Dorfen West (LDW) 8,96 % 3
Eibacher Wählergemeinschaft (EWG) 8,22 % 2
Landliste Gemeinwohl Schwindkirchen (Gemeinwohl) 7,04 % 2

Es sind nur Listen genannt, die mindestens einen Sitz erringen konnten.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Sehenswert ist die aus vier kreuzförmig angelegten Plätzen gestaltete Dorfener Innenstadt (angelegt im 13. Jahrhundert) mit noch drei vorhandenen mittelalterlichen Stadttoren
  • Stattliche Bürgerhäuser mit Fassaden aus Barock und Biedermeier
  • Klassizistische Wallfahrtskirche „Maria Himmelfahrt“. Der original vorhandene Asam-Altar wurde 1868 abgebrochen und durch einen neugotischen Altar ersetzt. Die Verwendung von kirchlichen Spendengeldern für den Rückbau des Altars nach den alten Plänen führte 1971 zu Jugendprotesten.
  • Dorfener Krippe. Prächtig ausgestattete Krippenfiguren (Gliederpuppen mit spätbarocken Schnitzköpfen) von 1720, restauriert 1990-1995. Kommt jährlich zur Weihnachtszeit zur Ausstellung in der Kirche Maria Dorfen.
  • Die weiteren Sakralbauten Marktkirche St. Vitus, Pestkirche St. Sebastian und die Etzkapelle.
  • In Dorfen erscheint das deutschlandweit letzte Anzeigenblatt mit dem Namen Intelligenzblatt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Dorfen liegt an der Bundesstraße 15 zwischen Landshut und Rosenheim. Die Stadt liegt zudem an der von der Südostbayernbahn betriebenen Bahnstrecke München–Mühldorf. Die kürzeste Fahrzeit mit der Bahn zum Münchner Ostbahnhof auf der bis Markt Schwaben eingleisigen Strecke beträgt 28 Minuten. Am Bahnhof Dorfen beginnt der Vilstalradweg, der über Taufkirchen bis Velden auf der ehemaligen Bahnstrecke Dorfen–Velden verläuft. Höchst umstritten ist die von der bayerischen Staatsregierung favorisierte Trassenwahl der in Teilabschnitten schon fertiggestellten Bundesautobahn 94 über Dorfen, gegen die sich seit über 30 Jahren Widerstand in der Isenstadt regt.

Wirtschaft

Mit der Ziegelei Meindl befindet sich in Dorfen eines der größten und modernsten Dachziegelwerke Deutschlands, das 2005 durch die belgische Etex Group übernommen wurde. Weitere nennenswerte Betriebe sind Doma Fördertechnik und die Brauerei Bachmayer. Einer der größten Arbeitgeber in Dorfen ist das Kloster Algasing.

Bekannte Persönlichkeiten

weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen, alphabetisch

  • Josef Martin Bauer, Schriftsteller, wirkte und starb in Dorfen.
  • Tony Carey, Rockmusiker, lebt in Dorfen.
  • Matthias Fackler, Altarschreiner, lebte und starb in Dorfen.
  • Christian Harl, katholischer Geistlicher und Mitglied des Deutschen Reichstags, wirkte und starb in Dorfen.
  • Max Hertwig, Grafikdesigner, lebte und starb in Dorfen.
  • Cleo Kretschmer, Schauspielerin, lebt in Dorfen.
  • Werner Lorant, Ehemaliger Fußballtrainer, lebte lange Zeit in Dorfen.
  • Doris Maase, Ärztin und Widerstandskämpferin, starb in Dorfen.
  • Georg Ratzinger, Prälat, Bruder von Papst Benedikt XVI., ehemaliger Leiter der Regensburger Domspatzen, Kaplan und Chorregent von Maria Dorfen in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts.
  • Johann Reichhart, Scharfrichter, starb in Dorfen.
  • Joseph von Widnmann, Landrichter von Dorfen.

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 457
  3. Stadt Dorfen
  4. Dorfener Heimatbuch Band 1, http://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Dorfen

Weblinks

 Commons: Dorfen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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