Doxan

Doxan
Doksany
Wappen von Doksany
Doksany (Tschechien)
DEC
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Ústecký kraj
Bezirk: Litoměřice
Fläche: 310 ha
Geographische Lage: 50° 28′ N, 14° 10′ O50.45944444444414.167777777778156Koordinaten: 50° 27′ 34″ N, 14° 10′ 4″ O
Höhe: 156 m n.m.
Einwohner: 374 (3. Juli 2006)
Postleitzahl: 411 82
Verkehr
Straße: D8: Lovosice - Prag
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 1
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Zdena Fenclová
Adresse: Doksany 108
411 82 Doksany
Website: www.obec-doksany.cz

Doksany (deutsch Doxan) ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt zehn Kilometer südlich von Litoměřice an der Eger und gehört zum Okres Litoměřice.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Das Dorf befindet rechtsseitig der Eger gegenüber von Brozany nad Ohří an einem Flussarm. Im Norden erhebt sich der 209 m hohe Hügel Skála. Südlich des Ortes verläuft die Trasse der Autobahn D8/Europastraße 55 mit der Abfahrt 35 "Doksany". Durch Doksany führt die Staatsstraße 608 zwischen Budyně nad Ohří und Terezín.

Nachbarorte sind Dolánky nad Ohří und Skála im Norden, Rohatce im Osten, Nové Dvory im Südosten, Kliment und Hostěnice im Süden, Brozany nad Ohří im Westen sowie Brňany im Nordwesten.

Geschichte

Alte Hauptstraße in der Ortsmitte

1144 stifteten Vladislav II. und seine Frau Gertrud von Babenberg das Prämonstratenserkloster Doksany. Um das Kloster entstanden Gehöfte und flussaufwärts auf der Insel des Hl. Kliment lag an der Stelle der heutigen Einschicht Kliment das Dorf Mury, das dem Kloster unterstand. 1220 verlieh Ottokar I. Přemysl Mury die Stadtrechte. Im Sommer 1421 wurde das Kloster beim von dem hussitischen Priester Jan Želivský geführten Feldzug gegen Nordböhmen zerstört.

1432 wurde Mury durch eine Hochflut der Eger bis auf die Kirche und zwei Häuser weggerissen. Nach der Zerstörung errichteten deren Bewohner abseits des Flusses die neue Ansiedlung Nové Dvory.

1498 wurde die Stadt Doxan für 40.000 Mark in Silber nach Freibergischem Gewicht auf den meissnischen Markgrafen Wilhelm den Älteren übertragen.[1]

1726 wurde die Klosterbrauerei gegründet. Nach der Aufhebung des Klosters im Zuge der Josephinischen Reformen diente es ab 1782 zunächst als Spital und Kaserne. 1790 erwarb Fürstin Teresa Poniatowska den Besitz und ließ das Kloster zum Schloss Terespol umbauen. 1797 wurde der k.k. Oberst und Festungskommandant von Theresienstadt Jakob Wimmer Besitzer der Herrschaft Doxan, der den Umbau der Anlagen fortsetzte. 1804 verkaufte Wimmer die Herrschaft an Johann Anton Lexa von Aehrenthal. Die Freiherren Lexa von Aehrenthal hoben 1888 das Schloss Terespol wieder auf und versuchten erfolglos das Kloster wieder zu beleben und Prämonstratenserinnen anzusiedeln.

1945 wurden die Freiherren Lexa enteignet und die Liegenschaften dem Staatsgut in Roudnice nad Labem übergeben, 1946 wurde die Brauerei stillgelegt. 1998 wurde das Kloster in geistliche Trägerschaft übergeben.

Ortsgliederung

Für die Gemeinde Doksany sind keine Ortsteile ausgewiesen.

Sehenswürdigkeiten

Fußnoten

  1. Heinrich Gottfried Gengler: Regesten und Urkunden zur Verfassungs- und Rechtsgeschichte der deutschen Städte im Mittelalter, Erlangen 1863, S. 883.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kloster Doxan — Kloster in Doksany Kloster und Schloss Doksany (deutsch Doxan) befindet sich im westlichen Teil des Dorfes Doksany an einem Arm des Flusses Ohře in Tschechien. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gege …   Deutsch Wikipedia

  • Doksany — Doksany …   Deutsch Wikipedia

  • Liniengleichnis — Übersicht zu Platons Liniengleichnis Das Liniengleichnis ist ein Gleichnis Platons aus seinem Werk Politeia[1] (380 v. Chr.). Im Gleichnis ordnet Platon Sichtbares und Denkbares von unsichersten Vermutungen bis zur sichersten Vernunfterkenntnis,… …   Deutsch Wikipedia

  • Platons Liniengleichnis — Übersicht zu Platons Liniengleichnis Das Liniengleichnis ist ein Gleichnis Platons aus seinem Werk Politeia.[1] Im Gleichnis ordnet Platon Sichtbares und Denkbares von unsichersten Vermutungen bis zur sichersten Vernunfterkenntnis, von der… …   Deutsch Wikipedia

  • Kloster Doksany — Kloster in Doksany Das Kloster und Schloss Doksany (deutsch Doxan) befindet sich im westlichen Teil des Dorfes Doksany an einem Arm des Flusses Ohře in Tschechien. Geschichte Das Kloster der Prämonstratenserinnen wurde 1144 von den Eheleuten… …   Deutsch Wikipedia

  • List of German exonyms for places in the Czech Republic — Below are links to subpages with more detailed listings of the German language names of towns and villages in different regions of the Czech Republic. Many of these German names are now exonyms, but used to be endonyms commonly used by the local… …   Wikipedia

  • Altgriechisch — Zeitraum etwa 800 v. Chr.–300 v. Chr. (auch bis 600 n. Chr.) Ehemals gesprochen in (vorwiegend östlicher) Mittelmeerraum Linguistische Klassifikation Indo Europäisch Altgriechisch …   Deutsch Wikipedia

  • Altgriechische Sprache — Altgriechisch Zeitraum etwa 800 v. Chr.–300 v. Chr. (auch bis 600 n. Chr.) Ehemals gesprochen in (vorwiegend östlicher) Mittelmeerraum Linguistische Klassifikation Indoeuropäisch Altgriechi …   Deutsch Wikipedia

  • Bezirk Leitmeritz — Lage des Okres Litoměřice Der Okres Litoměřice (übersetzt mit Bezirk Leitmeritz) war eine Gebietskörperschaft in der Ústecký kraj (Aussig) in Tschechien. Die Okresy waren in etwa vergleichbar mit den Landkreisen in Deutschland und wurden zum 31.… …   Deutsch Wikipedia

  • Böhmisch Kopist — České Kopisty …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”