Dream Pop

Dream Pop
Dream Pop
Entstehungsphase: Mitte der 1980er Jahre
Herkunftsort: Großbritannien
Stilistische Vorläufer
Twee-Pop, Post-Punk, Ethereal, Folktronica
Pionierbands
Galaxie 500 (80er), Cocteau Twins
Genretypische Instrumente
E-Gitarre - E-Bass - Schlagzeug - Gitarrensynthesizer
Stilistische Nachfolger
Shoegazing[1], Chillwave (ab 2010)
Mainstreamerfolg
Gering
Subgenres
Nu-Gaze

Dream Pop ist ein Subgenre des Alternative Rocks beziehungsweise des Indie-Pops.

Inhaltsverzeichnis

Entstehungsgeschichte des Genrebegriffs

Dream Pop entstand im Vereinigten Königreich der mittleren bis späten 80er Jahre, als Bands wie Cocteau Twins, The Chameleons oder A.R. Kane (bei dem der Begriff in einer Rezension zum ersten Mal auftauchte) Elemente des Post-Punks sowie Ethereals zusammen mit leichten Pop-Melodien vermischten. Der Begriff wurde fast nur in den Vereinigten Staaten genutzt, obwohl er auch vom britischen Melody Maker-Magazin (vor allen den Journalisten Simon Reynolds und Chris Roberts) häufig genutzt wurde.

Stil

Die Essenz des Dream Pops ist eine Fokussierung auf ätherische Texturen und Stimmungen anstatt auf antreibende Rockriffs. Gehauchte, oftmals hohe Frauenstimmen oder fast geflüsterte Männerstimmen sind üblicherweise für den Gesang bestimmt. Songtexte haben oft introspektive oder existenzielle Motive. CD-Cover neigen oft zu sehr minimalistischen Designs und/oder weichen, pastellenen oder verschwommenen Bildern. Das 4AD-Plattenlabel ist eines der meist erwähnten Labels im Zusammenhang mit Dream Pop, doch auch Label wie Creation, Fontana oder Slumberland haben diesbezüglich stilprägende Tonträger veröffentlicht.

Geschichte und wichtige Künstler

Einflüsse

Frühe Songs, welche das Genre beeinflusst haben, sind unter anderem Sunday Morning von The Velvet Underground und #9 Dream von John Lennon. Diese Songs beinhalten bereits alle wichtigen Elemente des Dream Pops, zum Beispiel gehauchter Gesang und atmosphärischer, weiter Klang. Andere Künstler, die als Einflüsse galten, sind unter anderem Cocteau Twins, Sonic Youth, Hüsker Dü, Spacemen 3, The Cure oder Galaxie 500 (siehe deren Album "On Fire").

Anfangszeiten

In den späten 80ern bis zu den frühen 90er repräsentierten britische Bands wie Seefeel, die frühen The Verve, Kitchens of Distinction, The Flaming Lips, The Chameleons, The Dream Academy oder No-Man das Genre.

Ebenso entstand etwa zur gleichen Zeit eine gitarrenorientiertere Dream Pop-Szene in den Vereinigten Staaten, mit Bands wie Mazzy Star oder Ars Poetica. In Europa vermischten manche Dream Pop-Bands auch Folk-Elemente oder Elektro-Inhalte in ihre Kompositionen. Eine wichtige Band dieses "Mixstils" ist The Legendary Pink Dots.

Weitere Entwicklung

In den späten 90ern und frühen 2000ern wurden auch Bands wie Sigur Rós, The Flaming Lips, Mercury Rev, Dubstar, Asobi Seksu, Broken Social Scene, Readymade, Halou oder Trespassers William mit diesem Genrenamen beworben und angesehen. Viele wurden auch als Shoegaze kategorisiert, woraus sich bei Musikkritikern ein neues Subgenre, den Nu-Gaze, ergab. Der Begriff "Ambient Pop" wurde auch bei manchen dieser Bands angewendet.

Dream Pop wird oft als "Anti-Rock"-Genre angesehen, zusammen mit weiteren textuelleren Genres wie Trip Hop, Slowcore oder Post-Rock.

2008 erlebte der Dream Pop eine unerwartete Renaissance, als relativ erfolgreiche Indie-Acts wie Silversun Pickups, The Hush Sound, Beach House oder Lykke Li Platten veröffentlichten. Auch The xx oder die Wild Beasts werden zu dieser Renaissance hinzugerechnet. Manche erfolgreiche Künstler haben sich eines Dream Pop-Stils bemächtigt, so zum Beispiel Goldfrapp. Diese fingen mit Dance an, wandten sich dann jedoch einem Mix aus Dream Pop und Folktronica hinzu.

Einflüsse auf andere Genres

Ein lauterer, aggressiverer Stil des Dream Pops wurde als Shoegazing bekannt. Schlüsselbands des Shoegaze waren Lush, Slowdive, My Bloody Valentine[2] oder Catherine Wheel. Diese Bands behielten die atmosphärischen Teile des Dream Pops, fügten jedoch die Intensität der (wiederum vom Post-Punk beeinflussten) Bands wie The Chameleons oder Sonic Youth hinzu. Shoegaze also nutzte die Texturen und Stimmungen des Dream Pops, lehnte jedoch die Passivität des Genres ab.

Einzelnachweise

  1. McGonigal, Mike: My Bloody Valentine's Loveless (33 1/3), Continuum Books, ISBN 0826415482, 2007
  2. Simon Reynolds: Pop View; 'Dream-Pop' Bands Define the Times in Britain, The New York Times, 1. Dezember 1991

Weblinks


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