Duell in der Sonne

Duell in der Sonne
Filmdaten
Deutscher Titel Duell in der Sonne
Originaltitel Duel in the Sun
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1946
Länge 129 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie King Vidor
Drehbuch Niven Busch
Oliver H.P. Garrett
David O. Selznick
Ben Hecht
Produktion David O. Selznick
Musik Dimitri Tiomkin
Kamera Lee Garmes
Ray Rennahan
Harold Rosson
Schnitt Hal C. Kern
Besetzung

Duell in der Sonne ist ein US-amerikanischer Western aus dem Jahre 1946, der auf dem gleichnamigen Roman von Niven Busch basiert. Er wurde von der Firma Selznick International Pictures produziert und in Technicolor gefilmt.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Scott Chavez ermordete seine indianische Ehefrau und ihren Geliebten. Tochter Pearl wurde Zeugin dieses Mordes. Als Chavez zum Tode verurteilt wird, gibt Chavez das Mädchen in die Obhut seiner früheren Geliebten Laura Belle McCanles, die inzwischen mit dem reichen Senator Jackson McCanles verheiratet ist. Senator McCanles hegt wegen Perls indianischer Abstammung Vorurteile gegen sie. Die McCanles haben zwei unterschiedliche Söhne: Lewt ist rebellisch und impulsiv, Jesse angepasst und umgänglich. Als Pearl auf die Ranch kommt, entsteht um ihre Gunst ein Streit zwischen Lewt und Jesse. Jesse ist in Pearl verliebt, doch der draufgängerische und rücksichtslose Lewt gewinnt sie zur Geliebten.

Im Konflikt mit einer Eisenbahngesellschaft, die ihre Schienen über das Grundstück der McCanles verlegen will, kommt es zum Zerwürfnis mit Sohn Jesse. Als Pearl mit Lewt bricht, da der sie nicht heiraten will und Pearl eine Ehe mit dem alten Futterknecht Sam Pierce eingehen will, fühlt sich Lewt in seiner Mannesehre gekränkt und erschießt den alten Mann. Mit der Unterstützung seines Vaters flieht Lewt vor der Polizei. Im Gegenzug hilft er seinem Vater im Kampf gegen die Eisenbahngesellschaft, indem er einen Sprengstoffanschlag auf einen ihrer Züge verübt.

Bei einem letzten Wiedersehen in den Bergen erschießen sich die beiden Liebenden gegenseitig. Sterbend liegen sich die beiden ein letztes Mal in den Armen.

Hintergrund

Seit seiner Produktion von Vom Winde verweht versuchte Filmproduzent David O. Selznick immer wieder an seinen größten Erfolg anzuknüpfen und scheiterte vor allem daran, dass er sich selbst an diesem Film maß. Der Perfektionist Selznick benötigte für diesen Film drei Kameraleute. Ebenso wie bei Vom Winde verweht war er mit den Regieleistungen unzufrieden und verschliss mit Otto Brower, William Dieterle, Sidney Franklin, William Cameron Menzies und Josef von Sternberg gleich fünf namhafte Regisseure. Auch er selbst führte bei einigen Szenen Regie. Letztendlich durfte King Vidor den Film zu Ende führen. In der englischsprachigen Originalfassung ist Orson Welles der Erzähler. Wegen einiger in der Entstehungszeit als sehr freizügig empfundenen Nackt- und Liebesszenen machte sich der Film schon während der Dreharbeiten als "Duell in the Sin" (Duell in der Sünde") von sich reden - eine Art der Propaganda, wie sie typisch war für Produzent David O. Selznick.

Kritiken

  • "Die Handlung enthält fast alles: Ehebruch, Rassenmischung, Exekution, Verführung, Hinterlist, Betrug und Mord, sie enthält auch visuell prächtige Szenen, wie das Explodieren eines mit Dynamit beladenen Zugs, der atemberaubende Ausblick auf riesige Viehherden oder der ebenso grandiose Anblick großer Reiterscharen. Selznicks Konzeption wurde von King Vidor und der glanzvollen Besetzung bewundernswert in Szene gesetzt." - Lexikon des internationalen Films[1]
  • "Der Erzählduktus des breit angelegten, gut besetzten, blutigen Westerndramas leidet unter der Vielzahl der Regisseure (...), die King Vidor bei den Dreharbeiten „zur Seite standen“." - „Lexikon des internationalen Films“ (CD-ROM-Ausgabe), Systhema, München 1997
  • "Aufwendig und mit guter Besetzung verfilmt, aber inhaltlich höchst unerquicklich." (Einstufung: Für Erwachsene, mit erheblichen Vorbehalten) - 6000 Filme. Kritische Notizen aus den Kinojahren 1945 bis 1958. Handbuch V der katholischen Filmkritik, 3. Auflage, Verlag Haus Altenberg, Düsseldorf 1963, S. 86
  • "(...) ein Film der großen Gefühle in großen Landschaften und ein Western mit einem weiblichen Helden; doch gleitet das kolossale Melodram durch Co-Produzent David O. Selznick ins Bombastische." (Wertung: 2½ Sterne = überdurchschnittlich) - Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz in Lexikon „Filme im Fernsehen“ (Erweiterte Neuausgabe). Rasch und Röhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-392-3, S. 177
  • "Eine monumental arrangierte Legende, in der jedes Detail mit letzter Sorgfalt gestaltet zu sein scheint." - Frankfurter Rundschau, Frankfurt am Main
  • Phil Hardy merkt an, der Film artikuliere „das Thema von unversöhnlichen Leidenschaften auf kraftvolle Weise.“[2]. Joe Hembus sieht „hitzige Haß- und Liebe-Beziehungen zwischen allen Beteiligten“. Die „explosiven Konfrontationen in der alles überstrahlenden Sonne“ wiesen bereits auf den Italo-Western hin[3].
  • Ein Film der 'überlebensgroßen Gefühle'“ von Regisseur King Vidor „mit echtem Pathos in Szene gesetzt“. Vidor sorgte dafür, daß der Film nicht nur, dem Wunsch des Produzenten Selznick gemäß, „aufwendig, sondern auch bemerkenswert wurde. Unter anderem galt damals seine Farbgestaltung als sensationell.“ (Reclams Filmführer)[4]

Auszeichnungen

Für diesen Film erhielten Jennifer Jones (Beste weibliche Hauptrolle) und Lillian Gish (Beste weibliche Nebenrolle) jeweils eine Oscarnominierung.

Literatur

  • Niven Busch: Duell in der Sonne (OT: Duel in the Sun). Deutsch von Heinz Tietze. AWA-Verlag, München 1954

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Duell in der Sonne im Lexikon des Internationalen Films
  2. Phil Hardy: The Encyclopedia of Western Movies. Woodbury Press Minneapolis 1984. ISBN 0-8300-0405-X. S.152
  3. Joe Hembus: Western-Lexikon - 1272 Filme von 1894-1975. Carl Hanser Verlag München Wien 2. Auflage 1977. ISBN 3-446-12189-7. S.142
  4. Dieter Krusche: Reclams Filmführer / Mitarb.: Jürgen Labenski und Josef Nagel. - 13., neubearb. Aufl. - Philipp Reclam, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-15-010676-1, S. 213

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