Dunfermline

Dunfermline
Dunfermline
gälisch Dùn Phàrlain
scots:  Dunfermline
Auld Grey Toun[1]
Koordinaten 56° 4′ N, 3° 26′ W56.07192-3.4393Koordinaten: 56° 4′ N, 3° 26′ W
Dunfermline (Schottland)
Dunfermline
Dunfermline
Bevölkerung 46.430 (Stand: 2008) [2]
Fläche 18,31 km²dep1 (Errdep1)
Bevölkerungs­dichte 2536
Sprachen Englisch
Scots (Doric)
Verwaltung
Post town Dunfermline
Postleitzahlen­abschnitt KY11, KY12
Vorwahl 01383
Landesteil Schottland
Website: http://www.dunfermline.info/
Dunfermline

Dunfermline ( Aussprache anhören?/i) ist eine Stadt in der schottischen Region Fife mit rund 39.000 Einwohnern. Die Stadt ist die historische Hauptstadt Schottlands. 1975 wurde der gleichnamige Verwaltungsbezirk gegründet, der seit 1996 zu Fife gehört.

Der Name der Stadt leitet sich vom gälischen Dùn Phàrlain ab, das übersetzt entweder „Fort des Partholon“ oder „Fort des gekrümmten Glen“ heißt. Es gibt einen Helden namens Partholan, der auch als „der keltische Atlas“ bezeichnet wird, aber die Herkunft ist nicht sicher. Von diesem Ausdruck leitet sich auch der Familienname „MacFarlane“ ab.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Dunfermline liegt rund drei Meilen von der Küste des Firth of Forth entfernt nördlich von Edinburgh. Die Stadt wird in Nord-Süd-Richtung vom Pittencrieff Glen, einer tiefen, gewundenen Schlucht durchzogen, in der der Fluss Lyne Burn fließt.

Geschichte

Dunfermline ist eine der ältesten Siedlungen Schottlands, davon zeugen Fundstücke aus der Eisen- und Bronzezeit. Der Mönchsorden der Culdees siedelte sich hier an.

Mit der Heirat von Malcolm Canmore und Königin Margareta im Jahre 1070 erhöhte sich die Bekanntheit der Stadt deutlich. Der König lebte in einem Turm auf einem Hügel, der an drei Seiten vom Glen umgeben war. Überreste dieses Schlosses findet man im Pittencrieff Park. Unter dem Einfluss der Königin wurde 1075 das Fundament für das Benediktinerkloster gelegt, das später von David I. zu einer Abtei erhoben wurde (s.u.). Robert the Bruce, der dort begraben liegt, gab der Stadt 1322 ihre Satzung. Bis zur Bestätigung durch James VI. 1588 wurde jedoch alle Privilegien von den Äbten erteilt.

Im 18. Jahrhundert sah Daniel Defoe in Dunfermline die „volle Perfektion des Verfalls“, aber die Stadt blühte wieder auf. Die Herstellung von Leinen wurde zur Massenindustrie. James Blake führte 1718 das Weben von Damast ein. Er hatte diese Kunst in Kursen in Drumsheugh nahe Edinburgh erlernt, zu denen er durch vorgetäuschten Schwachsinn Zugang erhalten hatte. Seitdem stieg der Handel mit Leinen sprunghaft an. Der Erfolg beruhte auch auf dem besonderen Design des Stoffes.

Weitere Industriezweige, die zum Wohlstand der Stadt beigetragen haben, sind Färben und Bleichen, Messing- und Eisengießerei, Gerben, Maschinenbau, Brauerei und Destillation, Müllerei, Tauherstellung und die Produktion von Suppen und Kerzen.

Städtepartnerschaften

Die Stadt Dunfermline unterhält seit 1979 eine Partnerschaft mit Wilhelmshaven (Niedersachsen). Weitere Partnerstädte sind Vichy (Frankreich), Trondheim (Norwegen) und Logroño (Spanien).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Musik

Die bekanntesten Musiker aus Dunfermline sind The Skids, eine Punkrock-Band, die ihre größten Erfolge in den später 70er-Jahren feierte. Sie benannte ihr erfolgreichstes Album nach der Stadt. Ihr größter Hit Into the Valley erfreut sich bei den örtlichen Fußballfans großer Beliebtheit. Eine weitere bekannte Rockband aus der Stadt ist Nazareth, die ebenfalls in den 70ern die meisten Hits hatte, sie hatte einige bekannte Titel in den internationalen Charts. Auch die Bands Big Country und Summerisle stammen aus Dunfermline.

Bauwerke

Dunfermline Abtei und Kirche – Illustration aus Cassell's History of England circa 1902

Das berühmteste Bauwerk der Stadt ist die im romanischen Stil erbaute Abtei. Dunfermline Abbey ist eines der bedeutendsten Gebäude Schottlands. In der Nähe befinden sich die Ruinen des Palastes von Dunfermline, wo König Karl I., der letzte aus Schottland stammende britische Monarch, geboren wurde.

Im Winter 1303 wurde hier der Hof Eduards I. von England gehalten. Bei seiner Abreise im folgenden Jahr wurden die meisten Gebäude abgebrannt. Nach einem Überfall der Reformatoren im März 1560 wurde die Abtei schwer beschädigt, aber wichtige Teile wie das riesige Refektorium blieben erhalten. Auch das Kirchenschiff, das bis zum 19. Jahrhundert als Gemeindekirche diente und nun die Vorhalle der neuen Kirche bildet, blieb verschont. Dieses Gebäude im perpendikularen Stil, das seit 1821 für die Öffentlichkeit zugänglich ist, besetzt den Platz des alten Altarraums und der Querschiffe, obwohl es im Stil und den Proportionen von der originalen Struktur abweicht.

Das alte Gebäude war ein gutes Beispiel des einfachen und massiven normannischen Stils. An seiner Westfront befindet sich ein prächtiger Eingang. Ein weiteres Tor wurde 1903 an der Südmauer entdeckt, als Steinmetze an einem Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Burenkriegs arbeiteten. Die Gedenkstätte musste verlegt werden, um das Tor zu bewahren. Durch private Spenden konnten mehrere Buntglasfenster erschaffen werden.

Die Abtei ist die Grabstätte von 22 schottischen Königinnen und Königen, darunter

Die United Free Church in der Queen Anne Street wurde von Ralph Erskine gegründet, an den eine Statue vor dem Eingang sowie ein Sarkophag über seinem Grab erinnern. Eine weitere Kirche ist nach Thomas Gillespie (1708–1774), einem Anführer der Sezessionsbewegung, benannt.

Die Corporation-Gebäude, die im schottischen Feudalstil und französischer Gotik erbaut wurden, enthalten Büsten schottischer Herrscher, eine Statue von Robert Burns und das Gemälde „Spirit of Religion“ von Sir Noel Paton.

Parks

Andrew Carnegie war einer der größten Mäzen der Stadt. Seiner Heimatstadt Dunfermline stiftete Carnegie den Pittencrieff Park [3]im Stadtzentrum in unmittelbarer Nähe zu Schloss und Kathedrale. Die gepflegte, weitläufige Parkanlage umfasst auch einen kleinen botanischen Garten und steht den Bürgern ganzjährig zur Erholung offen.

Sport

Der Fußball-Verein Dunfermline Athletic F.C. spielt in der schottischen Division 1, der zweithöchsten Spielklasse des Landes. Das Team spielt im East End Park an der Halbeath Road. Die größten Erfolge der Pars waren die Pokalsiege 1961 und 1968.

Wirtschaft und Infrastruktur

Dunfermline liegt in der Nähe des Marine-Stützpunktes Rosyth. In der Industrie dominieren Maschinenbau, Elektronik und Textilien. In den letzten Jahren hat Dunfermline samt seiner Umgebung einen deutlichen Anstieg der Bevölkerung erlebt, da wegen der steigenden Immobilienpreise viele Menschen aus Edinburgh in die Region zogen. Dadurch wuchs der Einzugsbereich. Die größte Bausparkasse Schottlands, die Dunfermline Building Society hat ihren Sitz in Dunfermline.

Verkehr

Dunfermline ist mit zwei Bahnhöfen an die Fife Circle Line angeschlossen. Für den Autoverkehr gibt es die Autobahn M90.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

  • Stuart Adamson (1958–2001) Gründer und Gitarrist der Band The Skids, Sänger und Gitarrist der Bands Big Country und The Raphaels.
  • Ian Anderson (* 1947), Rockmusiker, Frontmann von Jethro Tull
  • Iain M. Banks (* 1954), Schriftsteller
  • Scott Brown (* 1985), Fußballspieler
  • Andrew Carnegie (1835–1919), Industrieller und Stahlmagnat, reichster Mann seiner Zeit
  • Kenneth Cranham (* 1944), Film- und Theaterschauspieler
  • Jim Crawford (1948–2002), Autorennfahrer
  • Barbara Dickson (* 1947), Sängerin und Schauspielerin
  • Dorothy Dunnett (1923–2001), Schriftstellerin
  • David Ferguson (um 1533 bis 1598), Sammler von schottischen Sprichwörtern und Gemeindevorsitzender
  • Robert Gilfillian (1798–1850), Dichter
  • Robert Henryson (1430–1506), Dichter und Schulmeister
  • Deborah Knox (* 1968), Curlerin
  • Craig Levein (* 1964), ehemaliger Fußballer und heute Trainer der schottischen Nationalmannschaft
  • Dan McCafferty, Pete Agnew, Lee Agnew von der Rockband Nazareth
  • Sir Joseph Noel Paton (1821–1901), Maler und Dichter
  • John Row (1568–1646), Kirchenhistoriker
  • Moira Shearer (1926–2006), Tänzerin und Schauspielerin

Weblinks

 Commons: Dunfermline – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Tour Scottland, Nicknames of Scottish Places
  2. Mid-2008 Population Estimates
  3. Pittencrieff Park, Dunfermline, Fife

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