EDLN

EDLN
Verkehrslandeplatz Mönchengladbach
Kenndaten
IATA-Code MGL
ICAO-Code EDLN
Flugplatztyp Verkehrslandeplatz
Koordinaten
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 6 km nordöstlich von Mönchengladbach
Straße A44 (AS MG-Ost) / A52 (AS MG-Neuwerk)
Nahverkehr Buslinie 010
Basisdaten
Eröffnung 1955
Betreiber Flughafengesellschaft Mönchengladbach GmbH
Fläche
Passagiere 31.273 (2006)
Flug-
bewegungen
43.694 (2006)
Kapazität
(PAX pro Jahr)
600.000 Passagiere
Start- und Landebahn
13/31 1.200 m × 30 m Asphalt

Der Verkehrslandeplatz Mönchengladbach ist ein deutscher Flugplatz bei Mönchengladbach. Trotz seiner offiziellen Stellung als Verkehrslandeplatz wird er von den Betreibern "Flughafen Düsseldorf Mönchengladbach" genannt.

Inhaltsverzeichnis

Fluggesellschaften und Ziele

Die Startbahn in MGL ist mit 1.200 m für herkömmliche Flugzeuge im Regionalflugverkehr ausreichend, für größere Jets ist sie zu kurz.

Derzeit ist das Bild des Airports, der zu 70% der Betreibergesellschaft des Düsseldorfer Flughafens, zu 30% dem niederrheinischen Versorger NVV und zu 0,01% der Stadt Willich gehört, von Millionenverlusten und der Allgemeinen Luftfahrt (General Aviation) geprägt.

Geschichte

Das Gelände des Verkehrslandeplatzes wurde nach 1945 als Abfallsammelplatz und Trümmerablagestelle genutzt. Als darüber Gras gewachsen war, entstand ein Modellflugplatz und ein Fallschirmspringergelände mit viel Zulauf an den Wochenenden. Das Segelfluggelände Mönchengladbach entstand 1955 als kleiner Segelflugplatz, der nur eine Grasbahn hatte. Zwei Jahre später wurde ein Hangar errichtet, im Jahr darauf baute man einen Tower und ein Passagiergebäude. Der Bau der bis heute bestehenden 1200 Meter langen Start- und Landebahn begann 1970 und war 1973 abgeschlossen.

1993/1994 übernahm die Flughafen Düsseldorf GmbH 70 Prozent der Mönchengladbacher Flughafengesellschaft in der Absicht, den Regionalflugverkehr vom Düsseldorfer Flughafen nach Mönchengladbach zu verlagern. Am 1. April 1996 wurde der Linienflugverkehr eröffnet. Der Airport wurde wegen der Folgen des zehn Tage später am Flughafen Düsseldorf ausgebrochenen schweren Brandes zunächst wichtiger Ausweichflughafen und hatte 1998 224.000 Fluggäste. In den folgenden Jahren führten jedoch Konkurse und Abwanderungen von Fluggesellschaften zu einem deutlichen Rückgang. Seit der Abwanderung der Fluggesellschaft GLOBUS, die mit einer ATR 42 die Flughäfen Heringsdorf auf Usedom und Kattowitz in Polen anflog, gab es keinen Linienflugverkehr mehr.

Ab dem 5. Februar 2007 nahm die neu gegründete österreichische Fluggesellschaft Smartline ihren Flugbetrieb auf. Die Verbindung nach St. Gallen wurde zweimal pro Tag angeboten. Der Flugbetrieb wurde jedoch wegen offensichtlichen Nachfragemangels bereits im März wieder ausgesetzt. Eine weitere Linie fliegt während der Sommermonate einmal wöchentlich wieder nach Usedom. Ansonsten werden gelegentlich Rundflüge über die Region Mönchengladbach bis in den Norden von Düsseldorf angeboten. Dazu dient der Vorplatz des Flughafens als Haupthaltestelle eines örtlichen Reisebusanbieters, von wo aus größere Busreisen starten und enden.

Pro und contra

Viele Kritiker sehen den Verkehrslandeplatz als überflüssig an. Sie stützen sich dabei auf die Argumentation, dass in Nordrhein-Westfalen u.a. mit dem Düsseldorfer Flughafen, dem Flughafen Köln/Bonn und dem Airport Weeze bereits eine mehr als ausreichende Menge an luftfahrttechnischer Infrastruktur vorhanden sei. Unterstützer dagegen sind der Meinung, dass der Verkehrslandeplatz eine wichtige Entlastung für den Düsseldorfer Flughafen darstellen könne und sehen ihn vor allem als Regionalflughafen, der durch kurze Wege, schnelle Abfertigung und seine Übersichtlichkeit punkten sollte. Außerdem führen sie als Argument für die Überlebensfähigkeit des Airports ins Feld, dass die Fluglinie Air Berlin mit ihren Linienflügen ab Mönchengladbach auf reges Kundeninteresse gestoßen sei, sich aber trotzdem zurückzog, da die verwendeten BAe 146 Flugzeuge nicht wirtschaftlich arbeiteten und der Einsatz wirtschaftlicher Maschinen wegen der kurzen Start- und Landebahn nicht möglich sei. Außerdem sollen weitere Arbeitsplätze durch die Ansiedlung von Unternehmen in Flughafennähe entstehen.

Zukunft

Um den Flughafen attraktiver zu machen, wurde 2003 ein Antrag auf Eröffnung eines Planfeststellungsverfahrens beim Land Nordrhein-Westfalen eingereicht. Das Ziel dieses Antrages ist die Verlängerung der Start- und Landebahn auf 2320 Meter und der Bau eines neuen Terminals, das auf 3 Millionen Passagiere pro Jahr ausgelegt ist. Dieses Vorhaben ist aller Wahrscheinlichkeit nach gescheitert, denn der Regionalrat des Regierungsbezirkes Düsseldorf hat am 29. September 2005 entschieden, dass eine notwendige Änderung des Gebietsentwicklungsplanes nicht vollzogen wird. [1] Einer der Gründe: Der Verkehrslandeplatz Mönchengladbach liegt im Verkehrsschatten des Internationalen Flughafens Düsseldorf. Hierdurch wird seine Entwicklung stark beeinträchtigt. Wie sich dieser Verkehrsschatten auswirkt, musste der Verkehrslandeplatz Mönchengladbach in den zurückliegenden Jahren erfahren. Von 180.000 Fluggästen pro Jahr (gezählt werden An- und Abflug) sank die Zahl der Fluggäste auf aktuell 31.000 pro Jahr.

Am 23. Mai 2007 erklärte der zuständige Minister für Bauen und Verkehr Wittke im Düsseldorfer Landtag, dass aufgrund der Ablehnung des Gebietsentwicklungsplans durch den Regionalrat (siehe oben) und aus Mangel an Rückendeckung durch das Landesluftverkehrskonzept es keinen Ausbau des VLPs MGL geben wird [2].
In der regionalen Presse wird dies als das Aus für den Verkehrslandeplatz bezeichnet [3].

26. Oktober 2007 - Schreiben der Bezirksregierung Düsseldorf an die Flughafengesellschaft Mönchengladbach GmbH: „Im Ergebnis bleibt festzuhalten, dass sowohl das Altverfahren über den Antrag vom 7. Oktober 2003 [2320-m-Bahn] als auch das Neuverfahren über den Antrag vom 11. September 2007 [1850-m-Bahn] beendet sind.“

NGZ 7. Dezember 2007: „Das Kriegsbeil begraben haben gestern vor dem Mönchengladbacher Landgericht die seit Monaten heillos zerstrittenen Gesellschafter des Flughafens Mönchengladbach. Die Flughafengesellschaft Düsseldorf und die Niederrheinische Versorgungs- und Verkehrs AG (NVV) einigten sich auf einen Vergleich. Der regelt die Zukunft des Interimsgeschäftsführers Hans-Joachim Peters und die Zusammenarbeit an einer Zukunft des defizitären Flughafens. (Anm.: dem im September 2007 gekündigten) Peters bleibt formal bis zum 31. März 2008 Geschäftsführer und wird weiter entlohnt, hat aber gestern sein Amt niedergelegt. Künftig wollen die Gesellschafter nur noch gemeinsam mit den Behörden über einen möglichen Ausbau des Flughafens verhandeln.“

Weblinks

Quellen

  1. Westdeutsche Zeitung: „Das ist ein Sieg für alle Willicher Bürger“
  2. Plenarprotokoll der 61. Sitzung der 14. Periode. Seite 6882
  3. Rheinische Post: Flughafen Mönchengladbach droht das Aus

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