Eberhard Werner Happel

Eberhard Werner Happel
Eberhard Werner Happel

Eberhard Werner Happel (* 12. August 1647 in Kirchhain/Hessen; † 15. Mai 1690 in Hamburg) war ein deutscher Romanautor und Journalist.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Der Sohn eines evangelisch-lutherischen Pastors studierte ab 1663 Mathematik und Medizin, später auch Jura in Marburg. 1668 ging er nach Magdeburg, später nach Hamburg. 1674-1679 war er in Holstein angestellt, danach kehrte er nach Hamburg zurück und lebte dort als Lehrer und Schriftsteller. Er schrieb umfangreiche höfisch-galante Geschichtsromane, von denen der um 1690 entstandene Akademische Roman, worinnen das Studentenleben fürgebildet ist als zeitgeschichtliches Bild des Studentenlebens nach dem Dreißigjährigen Krieg von besonderem Interesse ist. Daneben trat er als Übersetzer des Valerius Maximus und Autor historischer Werke, insbesondere der Relationes curiosae, hervor, einer Zeitschrift mit breitem populärwissenschaftlichem Interesse.

Werke (Auswahl)

Der 'Blaue Löwe'. Happels Geburtshaus in Kirchhain
  • Der asiatische Onogambo. 1673
  • Sogenannter christlicher Potentaten Kriegsroman. 2 Bände, 1681
  • Der insulanische Mandorell. 1682 - enthält die erste deutsche Übersetzung von Pierre Daniel Huets Traitté de l'origine des romans 1670
  • Der ungarische Kriegsroman. 6 Bände, 1685-1697
  • Der italienische Spinelli oder so genannte Europäische Geschicht-Romans auf das 1685. Jahr. 4 Bände, 1685-1686
  • Der spanische Quintana oder so genannte Europäische Geschicht-Roman auf das 1686. Jahr. 4 Bände, 1686-1687
  • Der französische Cormantin oder so genannte Europäische Geschicht-Roman auf das 1687. Jahr. 4 Bände, 1687-1688
  • Der ottomanische Bajazet oder so genannte Europäische Geschicht-Roman auf das 1688. Jahr. 4 Bände, 1688-1689
  • Afrikanischer Tarnolast. 1689
  • Der teutsche Carl oder so genannte Europäische Geschicht-Roman auf das 1689. Jahr. 4 Bände, 1690
  • Der Academische Roman, worinnen das Studenten-Leben fürgebildet wird. hrsg. G. E. Scholz, Wien 1962 (Repr. d. Ausg. Ulm 1690)

Die nach Happels Tod (1690) veröffentlichten weiteren „Europäischen Geschicht-Romane“ stammen nicht mehr von seiner Hand.

Literatur (Auswahl)

  • Lebensbeschreibung des Eberhard Werner Happel (1647-1690). Aus dem Roman „Der Teutsche Carl“. Kommentiert von Gustav Könnecke (1908). Mit einem Nachwort von Gerd Meyer. Herausgegeben anläßlich des 300. Todestages. Ergänzter Nachdruck. Kirchhain und Marburg 1990
  • Uta Egenhoff: Berufsschriftstellertum und Journalismus in der Frühen Neuzeit. Eberhard Werner Happels ‚Relationes Curiosae‘ im Medienverbund des 17. Jahrhunderts, edition lumière, Bremen 2008 (Presse und Geschichte – Neue Beiträge, 33)
  • Gustav Könnecke: Eberhard Werner Happel. Marburg 1964
  • Gerhard Lock: Der höfisch-galante Roman des 17. Jahrhunderts bei Eberhard Werner Happel. Würzburg 1939
  • Theo Schuwirth: Eberhard Werner Happel (1647-1690), ein Beitrag zur deutschen Literaturgeschichte des 17. Jhs. Diss. Marburg 1908
  • Eberhard Werner Happel: Der Insulanische Mandorell (1682). Im Anhang: Pierre-Daniel Huets Traitté de l’origine des romans (1670). Hg. u. mit einem Nachwort versehen v. Stefanie Stockhorst. 687 S., 2 Abb. Berlin 2007 (Bibliothek seltener Texte Bd. 12) [enth. ausführliches Nachwort zu Leben und Werk]

Werk- und Literaturverzeichnis

  • Gerhard Dünnhaupt: „Eberhard Werner Happel (1647-1690)“, in: Personalbibliographien zu den Drucken des Barock, Bd. 3. Hiersemann, Stuttgart 1991, S. 1952-68, ISBN 3-7772-9105-6

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