Ebner von Eschenbach

Ebner von Eschenbach
Das Wappen der Ebner

Die Ebner von Eschenbach sind eine der ältesten Patrizierfamilien der Reichsstadt Nürnberg, erstmals urkundlich erwähnt im Jahr 1251. Namensgebender Familiensitz ist, mit Ausnahme der Jahre 1667–1676, bis heute, der 1508 (Teile durch Heirat, 1528 Teile durch Kauf) von den Harsdörffer von Enderndorf übernommene Herrensitz in Eschenbach bei Hersbruck (ca. 40 km östlich von Nürnberg gelegen). Seit 1525 hatten sie das Kirchenpatronat über Eschenbach. Die Ebner waren, mit kurzen Unterbrechungen, ab 1319 bis zum Ende der reichsstädtischen Zeit im Jahre 1806 im „Inneren Rat“ vertreten und gehörten nach dem „Tanzstatut“ zu den zwanzig alten ratsfähigen Geschlechtern.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Ursprung der Ebner liegt wahrscheinlich im Raum Nördlingen und Donauwörth, hier sind Mitte des 13. Jahrhunderts Mitglieder einer Familie Ebner belegt. Sie müssen schon früh zu Reichtum gekommen sein, da sie maßgeblich beim Bau des 1274 geweihten Klaraklosters mitwirkten und 1280 das erste Nürnberger Seelhaus am Paniersplatz errichteten. Sie mehrten ihren Reichtum unter anderem durch Finanzgeschäfte mit Kaiser Ludwig und erwarben Handelsprivilegien für den Bergbau in Ungarn sowie den Textilienhandel in Flandern. Der Fernhandel der Ebner wurde seit dem 14. Jahrhundert stark durch Geschäftsverbindungen nach Prag geprägt. Die Handelsgesellschaft Ebner-Muffel war schon zwischen 1377 und 1431 am Mittelrhein, in Flandern und im Karpatenraum belegt.

Später, als viele Patrizierfamilien ihre Familiennamen nach dem Vorbild des Adels um Ortsbezeichnungen erweiterten, nannten sich die Ebner nach ihrem Sitz von Eschenbach. 1813 als Edle in den bayerischen Adel immatrikuliert, wurden die Ebner von Eschenbach 1825 in den Freiherrenstand erhoben.

Besitzungen (Auszug)

  • Der Herrensitz Eschenbach bei Pommelsbrunn [1]

Ehemalige Besitzungen (Auszug)

In und um Nürnberg herum hatten die Ebner große Besitzungen. Ihr Nürnberger Stammhaus lag bis 1408 am Egidienplatz 7 (Später Tetzelhof). Unter anderem hatten sie folgende Besitzungen:

  •  ????–???? (vor 1279) Besitz und Zehnten in Regelsbach bei Rohr [2]
  •  ????–???? Besitzungen in Deutenbach bei Stein [3]
  •  ????–???? Besitzungen in Anwanden [4]
  •  ????–???? die Einöde Zwieselhof bei Rohr [5]
  •  ????–???? Besitz und Zehnten in Kottensdorf bei Rohr
  •  ????–1308 Schoppershof
  • 1329–???? Reutles [6]
  •  ????–???? (um 1370) Weiherhaus bei Feucht
  • 1370–1403 (ca.) Kraftshof
  •  ????–???? das Baderschloß in Mögeldorf
  • 1511–1553 Enzendorf
  • 1529–1585/1699–1816 das Hammerschloss Hirschbach bei Amberg-Sulzbach
  • 1531–1570 den Herrensitz Artelshofen
  •  ????–1568 das Doktorschlösschen in Mögeldorf
  • 1584–1590 den Herrensitz Strengenberg bei Rückersdorf
  • 1658–1763 das „Kleine Schlösschen“ (Tolstoistraße 5-9) in Fischbach
  • 1699–1763 Grünreuth und das Grünreuther Schlösschen [7]
  • 1700–1716 (ca.) den Kressenhof in Erlenstegen
  • 1718–1809 den Voit-Ebner’schen Herrensitz in Erlenstegen
  • 1713–1779 das Zeltnerschloss in Gleißhammer
  • 1718–???? den Herrensitz Guttenburg bei Gräfenberg
  • 1728–???? den Herrensitz Schübelsberg in Nürnberg, Bismarckstraße
  • 1728–1754 den Herrensitz Rechenberg in Nürnberg, Sulzbacher Straße
  • 1730–1853 den Herrensitz Ödenberg
  • 1755–1813 den Herrensitz Birnthon
  • Besitz in Eibach und Leyh
  • 1851–???? Burgruine Lichtenstein bei Pommelsbrunn.
  •  ????–???? das Schloss Woffenbach [8]


Wappen

Von Blau und Gold neunmal von oben nach unten gespitzt, von jeder Farbe viereinhalb Spitzen sichtbar.

Bekannte Familienmitglieder

Quellen

  1. Geschichte von Eschenbach
  2. Geschichte von Regelsbach
  3. Geschichte von Deutenbach
  4. Geschichte von Anwanden -pdf
  5. Geschichte von Großweißmannsdorf
  6. Die Geschichte von Großgründlach
  7. Geschichte von Grünreuth
  8. Geschichte von Woffenbach
  9. Albrecht Classen: Bibliothekskultur Nürnbergs als Grundlage einer Weltkultur. (Rezension über: Renate Jürgensen: Bibliotheca norica Patrizier und Gelehrtenbibliotheken in Nürnberg zwischen Mittelalter und Aufklärung. Wiesbaden: Harrassowitz 2002) IASLonline vom 28. Februar 2004, Datum des Zugriffs: 18. Mai 2007
  10. Günther Schulz (Hrsg.): Sozialer Aufstieg: Funktionseliten im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit : Büdinger Forschungen zur Sozialgeschichte 2000 und 2001, Band 25 von Deutsche Führungsschichten in der Neuzeit, Büdinger Forschungen zur Sozialgeschichte, Wissenschaftsverlag Oldenbourg, 2002, S. 66, 67
  11. siehe auch Rochus von Liliencron: Ebner von Eschenbach, Hieronymus Wilhelm. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 5, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 593 f.
  12. vgl. dazu August Sieghart: „Die Ebner von Eschenbach. Ihre Beziehungen zu Nürnberg, Eschenbach und Oesterreich“ im Fränkischen Kurier 19. September 1936, S.7: www.merkelstiftung.de, Datum des Zugriffs: 20. Mai 2007 - Den Stammbaum und die Beschreibung der Wappen beider Linien dokumentiert zudem Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser, und zwar zur Nürnberger Linie in Band A 1942 und zur österreichischen Linie 1875–1917

Literatur

  • Christoph von Imhoff (Hrsg.): Berühmte Nürnberger aus neun Jahrhunderten. Nürnberg: Hofmann, 1984, 425 S., ISBN 3-87191-088-0; 2., erg. u. erw. Auflage, 1989, 459 S.; Neuauflage: Edelmann GmbH Buchhandlung, Oktober 2000.
  • Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8 (online).

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Ebner von Eschenbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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