Ed Wood (Film)

Ed Wood (Film)
Filmdaten
Deutscher Titel Ed Wood
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1994
Länge ca. 121 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Tim Burton
Drehbuch Scott Alexander,
Larry Karaszewski,
Rudolph Grey
Produktion Tim Burton,
Denise Di Novi
Musik Howard Shore
Kamera Stefan Czapsky
Schnitt Chris Lebenzon
Besetzung

Ed Wood ist ein Film des US-amerikanischen Filmregisseurs, Autors und Produzenten Tim Burton aus dem Jahr 1994. Die Tragikomödie basiert auf dem Buch Nightmare of Ecstasy von Rudolph Grey und wurde von dem Filmstudio Touchstone Pictures (Walt Disney Company) produziert.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Tim Burtons in schwarzweiß gedrehter Film zeichnet die Lebensgeschichte des amerikanischen Filmregisseurs Edward D. Wood nach, der als „schlechtester Filmregisseur aller Zeiten“ in die Filmgeschichte eingegangen ist und erst posthum Kultstatus erlangte. Der Film erzählt von den unermüdlichen, teilweise verzweifelten Versuchen des wegen seiner Fokussierung auf als wesentlich empfundene Elemente (wie Gesamteindruck der Dramaturgie) und unter Vernachlässigung von anderen Aspekten (wie z.B. die Ausgestaltung der special effects oder der Kulissen) von vielen (vielleicht zu Unrecht) als kinematografisch gänzlich unbegabt eingeschätzten Wood, seinen Traum eines „ganz großen Hollywoodfilms“ (zumeist Monster- und Sciencefiction-Filme) zu verwirklichen. Dabei hält sich Wood wegen steter Geldnot nicht sonderlich mit aufwändigem Kulissenbau und glaubwürdigen Special Effects in seinen Produktionen auf. Wackelnde Hintergründe und deutlich sichtbare Drähte an den fliegenden Untertassen werden von Ed genauso akzeptiert wie das deutlich ins Kamerabild ragende Mikrofon. Indes taucht er am Set auch gern einmal in plüschigen Angorapullovern auf und trägt Damenunterwäsche, was den Unmut der Gesellschaft der 1950er und insbesondere den seiner Freundin Dolores Fuller hervorruft.

„Und Schnitt! Die Szene ist im Kasten!“ ruft Wood meistens nach einem ersten Take von seinem Regiestuhl durch sein Megaphon. Überdies verzichtet er auf Schnitte in seinen Filmen und arbeitet mit Laiendarstellern. Um endlich den Traum von „seinem Film” realisieren zu können, bettelt sich Wood bei den Produktionsfirmen Hollywoods durch und reaktiviert schließlich den abgehalfterten und morphinsüchtigen ehemaligen Dracula-Darsteller Bela Lugosi, zu dem er eine Art Vater-Sohn-Verhältnis aufbaut.

Als Lugosi während der Dreharbeiten zu Woods bekanntestem Film Plan 9 from Outer Space überraschend stirbt, „bastelt“ sich Ed Wood eine Handlung aus Archiv- und Probeaufnahmen von Lugosi zusammen und engagiert ein Double, das mit verdecktem Gesicht agiert. Mit diesem Film, den er mit der Fernsehdarstellerin Vampira und dem ehemaligen Ringkämpfer Tor Johnson inszeniert, glaubt sich Wood auf dem Höhepunkt seiner Karriere.

Anmerkungen zum Film

Der Film ist von Tim Burton sehr einfühlsam inszeniert und zieht die Figur des Ed Wood nie ins Lächerliche. Burton schafft es, durch das intensive Zusammenspiel von Johnny Depp und Martin Landau auch die Tragik der Protagonisten zu kontrapunktieren (so zum Beispiel der langsame Verfall des von Landau verkörperten Bela Lugosi). Dennoch gönnt Burton seinem Vorbild Wood anders als im wahren Leben im Film ein Happy End. Der Film offenbart auf unterhaltsame Erzählweise die unfreiwillige Komik der Ed-Wood-Filme, sowie Woods ständige „Beschaffungskriminalität“ von Schauspielern, Requisiten und Geldmitteln; überdies beleuchtet Burton auch die Not eines untalentierten Träumers, der seinen Traum von Hollywood mit aller Konsequenz durchsetzt und zu einer „Sternschnuppe“ auf seinem eigenen Walk of Fame werden sollte. Indes wird der Zuschauer durch den Einsatz der Schwarzweißtechnik in die Zeit der „B-Movies“ der 50er Jahre versetzt. Stilistisch reiht sich der Film trefflich in weitere Tim-Burton-Produktionen, wie beispielsweise „Mars Attacks!“ ein, in welchem sich Burton ebenfalls aus dem Fundus der B-Movies bedient.

Wissenswertes

  • George „The Animal“ Steele, der in diesem Film Tor Johnson verkörpert, war auch im wahren Leben Wrestler.

Kritiken

  • Film-dienst (Ausgabe 13/1995): Ein verspielter Film über Ed Wood, den 'schlechtesten Regisseur der Filmgeschichte'. Die etwas holprige Dramaturgie wird durch viel Liebe zum Detail, bewußte Stilisierungen, spielfreudige Darsteller und visuelle Fantasie mehr als wettgemacht.

Auszeichnungen

Der Film gewann Academy Awards in zwei Kategorien: Ein Oscar ging an Martin Landau als Besten Nebendarsteller, der andere wurde für das beste Make- up an Rick Baker, Ve Neill und Yolanda Toussieng vergeben.

Martin Landau erhielt für seine Darstellung des alten Bela Lugosi außerdem den Golden Globe als Bester Nebendarsteller, den Saturn Award als Bester Hauptdarsteller und den American Comedy Award als Bester Nebendarsteller;[1] für den BAFTA Award erhielt er eine Nominierung.[2]

Überdies gewann der Film 19 weitere Preise und wurde elfmal nominiert.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gewinner des American Comedy Awards 1995 unter whosdatedwho.com.
  2. Personendaten auf Cinefacts.de.

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